Eremitaeus hatte nun, da seine Hilfe nicht weiter benötigt wurde, das Icewind Tal verlassen und war wieder in Palatin, seinem ursprünglichen Ziel, unterwegs, um nun nach einem neuen Ziel auf seiner Reise zu suchen. Leider war die Taverne im Icewind Tal aufgrund einer Reise des Wirtes verlassen und so bot sich ihm nicht die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und darüber sein nächstes Ziel zu bestimmen. So ritt er nun an diesem sonnigen Morgen auf einem Waldweg durch die Wälder Palatins und war in Gedanken noch bei seinem letzten Besuch, den er noch am Abend für sein Buch ausgewertet und seinem treuen geflügelten Boten Ares an den Hals gebunden hatte. Er würde jetzt sicher schon in Esquilin beim mürrischen Wirt eingetroffen sein, der seine Kostbarkeiten des Wissens verwaltete.
"Das Incewind Tal - kalt und rauh, umspielt von schroffen Bergketten. Ein kleines, jedoch geopolitisch stark involviertes Volk lebte dort unter der Führung der umtriebigen und scharfsinnigen Königin Drachenreiterin. Sie führte schon seit Jahren detaillierte Statistiken über fremde Völker und war somit einigen Mächten in den aktuellen Wirren eine wichtige Stütze bei der Beschaffung brisanter Informationen. Die letzte Schlacht vor ihren Toren wurde allerdings zu einem Fiasko. Die Horden des Bösen hatten ihre Heimat überrannt, als sie gerade mit ihren Mannen Freunden zur Seite stand. Dieser Zug hatte Bewunderung und Ehrfurcht verdient, denn wer zog schon im Wissen der drohenden Gefahr vor der heimatlichen Burg in die Fremde aus, um anderen zu helfen? Ein wahrlich ritterlicher Zug. Nun, die Taverne gab leider nicht viel her, da der Wirt ausgeflogen war und so hatte ich mich mit den Annehmlichkeiten der außerordentlichen Gastfreundschaft und Redseligkeit der Königin zu "begnügen". Der Besuch in diesem Reiche hatte für beide Seiten Vorteile gebracht. Eine kleine Starthilfe für die Königin und der angenehme Informationsaustausch in wirren Zeiten für mich. Bleibt zu hoffen, dass bei der Wiedereröffnung der Taverne eine Benachrichtigung auch mich erreichen und an die dortige Theke wiederkehren lassen wird."
Gänzlich in Erinnerungen schwelgend, nahm Eremitaeus gar nicht wahr, wie er langsam auf einen einsamen Reiter zusteuerte, der seinen Weg vor ihm fand. Etwas verwirrt blickte er auf und versuchte sich zu orientieren. Die Hand schon am Griff seines Schwertes hob er sich leicht aus dem Sattel, um näheres zu erspähen ... und da wurde er auch schon angesprochen.
Eine warme und angenehme Stimme begrüsste ihn da. Und als er näher kam, nahm er die edle Gewandung des Reisenden wahr. Ein Mann von hohem Stande musste dies sein - kein Zweifel. Auch die Art sich auszudrücken, war eher in Verhandlungszimmern und Audienzsälen zu Hause. Eremitaeus war erfreut, auf einen offenkundig gebildeten Menschen in der Ödnis zu treffen und erwiderte den Gruß:
"Salvete auch Euch, geehrter Herr! Mir scheint, diese Frage könnte ich Euch genauso stellen. Doch bin ich hoch erfreut, jemanden zu treffen, der zuerst mit dem Verstand und nicht mit dem Schwerte eine Begrüßung hervorzubringen vermag."
Er ritt ein wenig schneller, um zum Fremden aufzuschliessen und kam schliesslich direkt vor ihm zum Stehen.
"Nun, da auch mein Pferd zwar treu, aber meiner Geschichten längst überdrüssig ist, will ich Euch nun damit belästigen.", sagte er lachend und fuhr fort:
"Mein Name ist Eremitaeus Rationem, meine Heimat Esquilin, mein Clan in Bremetenacum Veteranorum beheimatet. Ich bin ein Forschungsreisender, so Ihr denn wollt. Gerade komme ich aus Icewind Dale und weiss nun noch nicht so ganz, wohin mein Weg mich führen soll."Er lenkte das Pferd seitwärts, so dass er nun neben dem Fremden zum Stehen kam und reichte ihm freundschaftlich die Hand:
"Nun, da ich nicht weiss, wohin es als nächstes gehen soll - mein Weg ist Euer Weg, guter Mann. Doch sagt, mit wem habe ich das Vergnügen?"
|