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Anonymous

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Beitrag #6
 
Hier die Geschichte für crash override III, der mich im 1. Krieg an dem Partytag umgehaun hat:

Zitat:Sie war in die Feste der dunklen Truppen eingedrungen. Ihr Auftrag war klar und stand ihr vor dem geistigen Auge. Es war bekannt, wer der neue Lord war. Doch viel wussten sie noch nicht über ihn. Sie mussten aber mehr erfahren, wenn sie effektiv gegen ihn und seine Truppen angehen wollten. Genau deswegen war sie hier. Doch nicht nur sie alleine. Es waren noch andere in der Stadt, doch zum Schutz der jeweils anderen war ihnen nicht gesagt worden, wer die anderen waren und woran sie sich erkennen konnten. Diesen Umstand fand sie ärgerlich, es würde Zeit brauchen, bis sie alle enttarnt hatte und ihr primäres Ziel dann endlich verfolgen konnte.
Da sie selbst innerhalb ihres Volkes keinen niedrigen Rang bekleidete, wusste sie, dass jede der Allianzen auf ihrer Seite einen Spion in diese Feste bringen sollte. Das war schonmal mehr als andere wissen mochten und reichte ihr auch erst einmal. Sie hatte einige Vorbereitungen getroffen und ekelte sich regelrecht vor sich selbst, dass sie das getan hatte. Aber ihr Plan sah es so vor und es war wichtig, dass sie das Vertrauen der hier Herrschenden gewann. Eine Bluttat, die gerade hinter ihr lag, war nunmal leider notwendig in diesen dunklen Mauern.
Sie suchte sich ein Gasthaus, in der es schummrig war und dessen Gäste ihr wahrlich nicht zusagten. Doch war die Schänke teuer und wer hier wohnte, zog Aufmerksamkeit auf sich. Mit dem wenigen Gepäck, das sie bei sich hatte, bezog sie eines der größten Zimmer.

Sie breitete das Kleid vor sich auf dem Bett aus und seufzte. Die Prozedur, dieses Zimmer zu mieten und für einen Monat im Voraus zu bezahlen war ansich nicht lange gewesen, doch der Service, der zu diesem Zimmer dazu gehörte, hatte Zeit gekostet. Zu diesem Zimmer gehörte, dass sie sich einen Sklaven aussuchen durfte, der ganz alleine für sie da war. Sie hatte abschätzig die weiblichen Sklaven gemustert, doch ganz tief in ihrem Herzen, in einer der hintersten Ecken, hatte es sie schmerzhaft gestochen diese Frauen so erniedrigt und als Sklavinnen zu sehen. Keine Frau sollte einem Mann dienen müssen.
So hatte sie sich den Sklaven zugewandt und war die Reihe abgeschritten. In die engere Wahl waren zwei gekommen. Weswegen sie sich für diesen einen entschieden hatte, wusste sie nicht wirklich. Sie hatte das Gefühl, dass sie sein Gesicht kannte, dass sie es irgendwo in anderem Zusammenhang schon einmal gesehen hatte. Dieses Gefühl hatte sie dazu verleitet ihn zu nehmen. Er wurde Crassius genannt und wenn dies sein richtiger Name war, so wusste sie, dass sie den Namen noch nicht gehört hatte.
Nun holte er Wasser für sie, damit sie sich erfrischen konnte. Der Abend war zwar schon angebrochen aber für sie war er noch lange nicht zu Ende. Sie wollte heute Abend noch ihr Glück versuchen und so schlüpfte sie aus ihrem Lederzeug und zwängte sich in das enge Kleid, das ihr gut stand aber so gar nicht zu der Kriegerin passte, die sie war. Es passte zu Hofdamen, zu Spielerinnen in den Ebenen des Adels. Nunja, jetzt war sie eine solche.

Es klopfte.
Herrisch rief sie: „Herein“ und die Tür öffnete sich. Zögernd und mit gesenktem Blick trat dieser Sklave ein. Sie musterte ihn erneut. Er stellte den Eimer mit warmem Wasser vor sie hin. Es duftete leicht nach Rosen. Sie nahm eine Hand voll und wusch sich mit feuchten Händen das Gesicht. Beim Abtrocknen fragte sie so gelangweilt wie möglich: „Wie lautet dein voller Name, Sklave?“ Er sagte mit klarer aber leiser Stimme: „ Crassius Trans-equitatio... Herrin“ Sie nickte. Damit konnte sie auch nicht viel mehr anfangen aber gut, sie würde schon noch mehr über ihn herausfinden. Wie gut, dass sie sich auf so einiges vorbereitet hatte. Passend zu ihrem dunkelvioletten Kleid hatte sie ein Hemd für einen muskulösen Mann eingepackt. Seine schwarze Hose würde schon passen, also warf sie ihm das Hemd zu, bevor sie sich daran machte ihre Haare hochzustecken. „Zieh das an. Wir werden gleich noch einen Empfang besuchen!“ Eigentlich hatte sie das Hemd für sich gedacht, falls sie in die Verlegenheit gekommen wäre einen Mann darzustellen.
Schließlich war sie soweit vorbereitet und er hatte das Hemd angezogen sowie sein Haar mit den Fingern geordnet. Sie prüfte ihn noch einmal mit ihrem Blick, dann schritt sie mit stolz erhobenem Kopf an ihm vorbei und sie verließen das Gasthaus. Es war nicht weit, nur den Berg hinan und an den Wehranlagen vorbei. Je weiter sie in die Höhe stiegen auf der stark ansteigenden Straße, desto windiger wurde es. Krähenvögel saßen auf den Masten, die den Weg säumten. Auch auf den Zinnen der Feste saßen die schwarzen Tiere und verfolgten sie mit ihren kalten, neugierigen Blicken. Unter diesen tierischen Beobachtern begann sie an ihrer Aufgabe zu zweifeln. Nein, es war nicht ihre Aufgabe, vor der sie fürchtete, es war die Angst entdeckt zu werden, bevor sie die Aufgabe erfüllt hatte. Und die Zeit entdeckt zu werden würde lange werden, denn die Aufgabe lautete: Alles über den neuen Lord herauszufinden!

Ihr wurde ohne Probleme das Tor geöffnet als Crassius mit ihren Referenzen und ihrem Namen bei der Wache am Tor vorgesprochen hatte. Ein Diener eilte herbei und führte sie zu dem großen Saal, in dem der Empfang stattfand. Ihr folgte in dem vorgeschriebenem Abstand der angemietete Sklave. Er hatte zwar einen anderen Herrn, doch solange sie für ihn zahlte, würde er für sie sein Leben riskieren müssen. Keine schlechte Absicherung also.
Sie zückte ihren Fächer und verbarg ihr Gesicht halb hinter diesem, als sie den Saal durchquerte und ein Herold dem neuen Lord ihren Namen ins Ohr flüsterte. Der Saal war bereits voll und die Menschen amüsierten sich, tranken, aßen und tanzten zu der Musik einiger Spielleute. Der Lord beugte sich vor und lächelte sie an.
Wie kommt es, Priscylla von den Schwarzen Witwen, dass ich Euch bislang noch nie sah? Dass Eure Herkunft bislang mehr Sage denn Gewissheit für mich und alle meines Vertrauens war?“, der Klang seiner Stimme war neugierig, nicht zu forsch wie wenn er Verdacht geschöpft hätte. Sie knickste und senkte den Blick, aber nur so, dass es schon fast als frech galt. Mit einem koketten Augenaufschlag sah sie ihn dann wieder an. „Junger Lord, woher ich komme ist Euch bekannt. Doch sollte Euch auch bekannt sein, dass ich nicht mehr als diese zwei Worte über die Gemeinschaft bekannt geben darf, da jeder, der mehr als diese Worte erfährt am nächsten Morgen in seinem eigenen Blute liegend vorgefunden wird. Um Euch vor solch einem Ende zu bewahren, werde ich schweigen, was meine Herkunft anbelangt. Doch über alles andere werde ich bereitwillig Auskunft erteilen.“ Sie zwinkerte und sah ihn verblüfft. Um ihn noch mehr zu verblüffen und um ihm etwas näher zu kommen, knickste sie erneut und hielt ihm eine Hand entgegen. „Aber um uns zu unterhalten müssen wir nicht zwangsläufig sitzen! Es wäre mir eine Ehre, wenn Ihr mich zum Tanze einladen würdet!

Sie war überrascht als er seine Hand unter die ihre legte und sich galant erhob. Sie hatte gedacht, dass ihre Dreistigkeit mit einer Strafe geahndet würde, die bei weitem nicht so hart ausgefallen wäre wie bei einer x-beliebigen Frau. Nein, die Menschen hatten Angst vor dem Namen, den sie mit sich führte. Die Schwarzen Witwen waren laut Volkssage ein geheimer Bund von Frauen, der sich durch Intrigenspiel und Skrupellosigkeit auszeichnete. Es wurde auch gesagt, dass immer eine der Schwarzen Frauen einem neuen Lord vorstellig wurde und ihre Dienste dem Herrscher anbot. Eine Ablehnung würde dem Herrscher zwar nicht primär schaden aber wenn sich diese Frauen von den dunklen Truppen abwandten, so galt dieser Akt als großer Schaden.
An ihrem fassungslosen Mietsklaven vorbei gingen sie auf die Tanzfläche, wo sie ganz die schwache Frau mimte und sich von ihm führen ließ. Dass die Schwarzen Witwen nur eine Sage ihres eigenen Volks, der Amazonen waren, das ahnte ja keiner außer denjenigen, die innerhalb der Amazonen Bescheid wussten. So hatten sie schon einige Spioninnen an den schwarzen Hof entsenden können.

Sie waren noch keine Duzend Takte im Tanz, da hörte sie die leise Stimme des Lords an ihrem Ohr: „Darf ich Recht in der Annahme gehen, dass Ihr nun eine Weile an meinem Hofe bleiben werdet?“ Sie lächelte und schaute ihn an. „Sofern Ihr, Lord, die Dienste meiner Person und meiner Herkunft in Anspruch nehmen wollt...“, sie ließ den Rest unausgesprochen. Er nickte und ließ sie kurz los, damit sie ein Dos-a-Dos und eine Ronde ohne Handfassung tanzen konnten. Schließlich, als sie wieder enger beieinander waren, flüsterte sie: „Gut, denn ich kann Euch jetzt schon eine wichtige Information zukommen lassen: Eine jede der Allianzen, die nicht im direkten Bündnis zu Euch stehen, hat Spione entsendet. Zwei habe ich bereits unschädlich machen können. Man wird sie morgen finden. Eine Frau von den Amazonen und einen Mann von der teutonischen Bande. Ihr werdet sie erkennen, wenn man euch Bericht erstattet.“ Sie zog ihren Kopf zurück und schloss die Augen. Die armen Menschen, die sie so zugerichtet hatte. Aber wenn sie ehrlich war, so hatte sie es genossen. Ihr war es egal welcher Seite die Frau angehört hatte. Sie waren dem Hofe nicht bekannt und somit waren sie perfekt gewesen. Der Mann hingegen war wirklich der, für den sie ihn ausgab. Die Teutonen und insbesondere diesen Kerl, biol sein Name, waren ihr immer schon verhasst gewesen.
Ich danke für die Warnung, auch wenn ich sie selbst schon von meinen Leuten vernommen habe. Doch noch habe ich niemanden von ihnen auffliegen lassen können und ich danke für die Minderung der Spione in meiner Stadt. Ich hoffe Ihr habt sie zuvor befragen können!“ Sie nickte und bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. „Das, was ich erfahren habe, ist nichts, was Ihr nicht schon wisst. Doch seid gewiss, ich werde Euch binnen zwei Tagen einen Mann liefern, den Ihr selbst befragen könnt. Er ist ebenfalls hier im Raum und ich nehme an, Ihr habt ihn noch nicht einmal wahrgenommen.“ In ihrem Kopf war gerade erst diese Idee entstanden. Sie würde dem Gasthausbesitzer den Mietsklaven Crassius abkaufen und mit einem Tonikum so zurichten, dass er eine Wahrheit erzählen würde, die sie ihm zuvor einbläuen würde. Sie würde ihn zum Spion machen. Sie grinste. Das würde ihr das volle Vertrauen des Lords sichern und sie würde ganz in ihrer neuen Identität aufgehen. Den Amazonen hatte sie längst abgeschworen. Als das Los auf sie gefallen war, hatte sie Rache geschworen und all jene verflucht, denen sie bislang gefolgt war, denen sie geholfen hatte, die sich ihre Freundinnen genannt hatten. Mit der Abreise aus Themiscyra hatte sie die Amazonen verlassen, auch wenn die Königin weiterhin Berichte bekam. Doch stimmten diese Berichte vorne und hinten nicht und sollten möglichst demoralisierend auf die Empfänger wirken.

Als sie spät in der Nacht mit ihrem Sklaven im Gefolge das Gasthaus betrat, befahl sie den Mann zu sich aufs Zimmer. Sie bereitete in der Zeit, die er für den Abort benötigte, einen Kelch vor, den sie mit dem Tonikum versah, welches sie wohlweislich auf ihrer Reise gekauft hatte. Selbst füllte sie sich einen Kelch voller Wein und setzte sich, die Beine hochlegend, auf einen der edlen Sessel. Dass das Kleid dabei an den Beinen hinab rutschte und ihre Knie entblößte sowie mehr erahnen ließ, war ihr nur Recht.
Der Blick von Crassius Trans-equitatio, als er das Zimmer betrat, zeigte ihr, dass er wohl mit etwas ähnlichem gerechnet hatte. Sie lächelte. So schnell hatte sie sich den Klischee-Erwartungen an die Oberschicht der dunklen Truppen anpassen können. Sie reichte ihm den Kelch. „Trink!“, befahl sie. Ihre Blicke bohrten sich in ihn, als es vorsichtig den Kelch an die Lippen setzte und zögerlich nippte. „Trink ruhig“, sagte sie mit sanfter Stimme. „Es wird dir einen schönen Abend bescheren. Ich selbst habe es in meinem Kelch.“ und wie um diese Lüge zu unterstreichen, nahm sie einen Schluck ihres Weines.
Crassius trank und stellte den Kelch leer ab. Sie wies auf den zweiten Sessel, in den er sich setzte. Priscylla war müde und sie wollte eigentlich schlafen, doch diese Idee in ihrem Kopf musste nun Wirklichkeit werden. Als Crassius' Augen trübe wurden, begann sie mit ihrem Vortrag. Sie erzählte ihm sein bisheriges Leben neu und wusste, dass er es aufnahm und morgen als Wahrheit ansehen würde. Sie würde ihn prüfen und dann laufen lassen, ihn wieder einfangen und als gefangenen Spion in die Feste schicken. Bei dem Gedanken musste sie leise lachen.

In dem Moment, wo sie kurz ihre Erzählung unterbrach und heiser Lachte, stand er auf. Er öffnete seine Augen und sah sie an. Sie zuckte zusammen. Seine Augen hatten einen normalen Glanz und seine Pupillen waren nicht anders als üblich bei solchen Lichtverhältnissen.
Ich weiß nicht, wer Du bist, die Du Dich Priscylla von den Schwarzen Witwen nennst. Und doch weiß ich, dass mir Dein Spiel nicht gefällt. Du bist nicht die, die Du vorgibst zu sein. Du hast dich verraten. Ich habe dich durchschaut! Ich weiß von den beiden Leichen in der Südstadt und ich weiß, dass du biol kanntest! Dein Spiel ist aus bevor es begonnen hat, Ich habe Dich erkannt! VERRÄTERIN!
Unfähig sich zu bewegen ob dieser Offenbarung sah sie ihn auf sich zu stürzen. Das Messer in seiner Hand zielte auf ihren Hals. Sie hob den Arm und es glitt ab, stach in ihren Brustkorb. Sie spürte den Stahl eindringen und die Wärme des Blutes, welches ihr Kleid zu tränken begann. Diese Wärme fehlte rasch in ihrem Körper, er wurde kühler. Der vermeintliche Sklave blickte auf sie herab, verächtlich.
Damit Du weißt, von wem die Grüße kommen: Ich crash override bin von den Raydenforces, von den White Raydenforces. Deine Königin Rael misstraute Dir und ich erhielt den Befehl mich zusätzlich um Dich zu kümmern. Dass Du mit Giften spielen würdest ahnte ich. Die Schwarzen Witwen sind genau dafür berüchtigt. Ich habe mich vorbereitet. Doch dass Du mir am ersten Abend schon ins Netz gehen würdest macht mich besonders froh. Leider bin ich zu spät für einen meiner Verbündeten, dafür wirst Du in der Unterwelt noch leiden!
Sie starrte ihn an, unfähig ein Wort zu sagen, sich zu bewegen. Und das Letzte, was sie dachte, bevor sie ihren letzten Odem aushauchte war, dass sie von diesem Mann besiegt worden war, simpel aber effektiv.

PS
Auch hier gilt, Angebote der dunklen Seite hör ich mir gerne an, aber es muss schon viel passieren, dass ich die Amazonen verlasse
Anmerkung zusätzlich: Diese Geschichte basiert NICHT auf wahren Begebenheiten und ich hab biol NICHT umgebracht :D (und ich hab auch nichts gegen die Teutonen! Passte nur in die Geschichte gerade so rein)
25.08.2009, 22:38
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Geschenkübergabe - von Rael_Steinbrecher - 24.08.2009, 07:38
[Kein Betreff] - von Anonymous - 24.08.2009, 10:52
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