Anonymous
Gast
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Beitrag #2
Et viola: Für meinen Bezwinger aus der zweiten der drei Schlachten gestern, für Nimrod von TNN
Zitat:Auf der langen Tischreihe, am Vortag bereits aufgestellt, standen Kuchen, Torten und Schüsseln von Keksen. Die Holzplatten der Tische bogen sich durch und die Ministerin für Tortenschlachten, Priscylla, begutachtete abwägend das bereit gestellte Essen. Schmackofatz kam dazu und hielt ihr grinsend eine Schüssel voller mit Sahne und Eis gefüllter Windbeutel hin. Kritisch nahm sie einen zwischen ihre Finger und teste die Festigkeit mit ihren langen Fingernägeln. Soweit so gut. Nach der Bissprobe und dem langsamen, genüsslichen Kauen des noch warmen Teigs und des zerlaufenden Eises, der luftigen Sahne nickte sie Schmackofatz zu. Es war gut, sehr gut.
Sie steckte sich die zweite Hälfte des kleinen Windbeutels in den Mund und drehte sich um, die Hände in die Hüften stemmend. Schon vor einiger Zeit hatte sie den Geruch von Grillfleisch und Alkohol vernommen. Am Horizont war vor gleicher Zeit bereits die Staubwolke aufgetaucht, die die Gäste ankündigte. Anhand der Grill-Rauch-Säule konnte sie erkennen, dass die Herren und Damen wohl nicht mehr all zu weit entfernt waren. Wie gut, dass sie sich bereits umgezogen hatte. Mehr als den schicken Lederbikini von der Marke Thermodon-Klimaerwärmung, wäre nur Verschwendung. Sie hatte lange überlegt die hohen Schnürsandalen anzuziehen, doch mit nackten Füßen hatte man bei solch einer Schlacht wohl die bessere Bodenhaftung. Rutschige Sohlen konnten im entscheidenden Moment der Faktor sein, an dem alles scheiterte. DAS genau wollte sie verhindern. So leicht wäre sie nicht von den Füßen zu holen.
Nur wenige Minuten später waren die Gäste soweit herangekommen, dass sich ein erster Probewurf lohnte. Sie wog das kleine Zuckertörtchen in der Hand und blickte nach rechts und nach links. Ihre Amazonenschwestern standen alle bereit, viele nach den ersten Geschossen greifend.
Grinsend zwinkerte Priscylla Rael und Tirgatao auf der einen Seite, Jalina auf der anderen Seite zu. Nun würde sich zeigen, was die Backkünste der Amazonen hergaben, wenn sie mal nicht die berüchtigten, knochenbrechenden Kampfkekse buken sondern sich für eine Schlacht der anderen Art rüsteten.. Weit holte die Ministerin aus und legte allen möglichen Schwung in den Wurf, der nur möglich war in dieser Bekleidung, ohne dass das Leder zu sehr rutschte. Sie hoffte ihr Ziel getroffen zu haben, waren doch neben der Königin ihres eigenen Volkes noch zwei andere Geburtstagskinder bei dem ganzen Spaß.
Und richtig, ein Aufschrei aus den Reihen der Gäste und das daraufhin erklingende Geblubber und der Ruf nach mehr zeigten ihr, dass sie getroffen hatte. Egal ob nun einen der beiden anvisierten oder wer anderes.
Ihrem Probegeschoss folgten sofort weitere Kekse, Törtchen, Muffins, Windbeutel und auch die ein oder andere Praline. Nicht lange und die ersten Antworten der Freunde kamen auf sie zugeflogen. Unter den Leckereien aus Backwerk und Quark-, Eis- sowie Joghurt-Gebäck fanden sich auch Grillwürstchen und Steaks. Den ersten Treffer, einen Sahnekeks, erhielt sie im Dekolleté. Grinsend holte sie ihn von dem Lederstreifen herunter und biss hinein. Lecker. Doch woher er gekommen war konnte sie in dem Getümmel von fliegenden Leckerbissen nicht ausmachen neben dem, dass einige ausgemachte Leckerbissen im Getümmel auf der anderen Seite ihre Aufmerksam in Anspruch nahmen.
Sie holte aus und schon flog die Torte. Endlich waren die Gäste nah genug heran, als dass sich die größeren Geschosse endlich lohnten. Mit einem Platsch traf die Torte das Gesicht eines Mannes, den sie noch nicht kannte. Vielleicht hatte sie ihn einmal auf der anderen Seite bei einer anderen Schlacht gesehen, doch gemerkt hatte sie sich das Gesicht nicht. Er wirkte verdutzt und wischte sich den Tortenboden und die Sahne mit dem Ärmel aus dem Gesicht. Was er vom Ärmel klauben konnte, wurde zu einem Ball geformt, der den Weg zurück zur Werferin nahm und diese nun ins Gesicht traf. Priscylla lachte herzlich auf. Genau so machte solch eine Party Spaß.
Bevor sie sich noch die Sahne aus den Augen gewischt hatte, ahnte sie, dass sich von vorne jemand näherte. Ihr erster Blick galt jedoch den eigenen Reihen und dort waren bereits einige, wenn auch wenige Lücken zu sehen. Dann warf sie den Kopf herum und sah sich dem Krieger gegenüber, dessen Gesicht sie nun wirklich nicht mehr erkannte aufgrund der Kriegsbemalung aus Sahne, Kirschen und herrlich luftigem Tortenboden. Ein paar Nusssplitter von der Verzierung waren auf den Augenbrauen kleben geblieben. Woher der Mann auf einmal den gedeckten Apfelkuchen in den Händen hielt, wusste Priscylla nicht und ihre Hände tasteten rasch nach etwas auf dem Tisch hinter sich. Da waren die Windbeutel, die sich ihr in die Hände legten und so riss sie die Hände vor und warf. Der Mann wich geschickt aus und die Windbeutel flogen jemand anderes an, der irgendwo weiter hinten stand.
„Du willst dir wohl das Geschenk verdienen, Teuerster!“, lachte die Ministerin. Er schaute verdutzt: „Geschenk? Was für ein Geschenk?“
Aha, er wusste also nichts davon, noch besser. Sie tastete erneut nach Waffen und wurde fündig. Derweil erklärte sie: „Na, es ist ja wohl bekannt, dass jeder Mann, der eine Amazone bezwingt, gewisse Vorzüge erhält.“ Er grinste und nickte. „Doch“, fuhr sie belehrend fort, die Hände hinter dem Rücken haltend und froh darüber, dass er vergaß den Apfelkuchen zu werfen ob ihrer Erklärung. „heute ist es etwas anders! Wer diejenigen von uns besiegt, welche mit der Schlacht ansich am meisten zu tun haben, der verdient ein Geschenk. Rael, unsere Königin, Tirgatao die Priesterin des Ares und ich als Ministerin für Kriege sind diese drei. Nebenbei gibt es auch noch andere Amazonen, die gerne ihren Bezwingern etwas Besonderes zukommen lassen möchten.“ Sie zwinkerte und da er so nahe stand, warf sie nicht sondern drückte ihm die Windbeutel nun mit flacher Hand ins Gesicht. Dann duckte sie sich und wich so dem Apfelkuchen aus. Lachend richtete sie sich wieder auf und stellte erstaunt fest, dass er schon wieder eine Waffe gezückt hatte: Ein Küchlein mit Ananas und Mandelcreme. Dies landete zielsicher und sie war erneut blind. Die Zeit etwas von dem Küchlein abzuwischen fand sie nicht, denn zwei Hände legten sich um ihre Oberarme, ein Bein stellte sich hinter ihre Beine und mit einem Ruck verlor sie den Halt unter ihren nackten Füßen. Ihre sahneverschmierten Haare wehten um ihr Gesicht und sie kam nicht unsanft auf dem Boden auf. Ihre Hände krallten sich dem fest, was sie erreichen konnte: Den Ärmeln des Mannes, der sie zu Boden gerissen hatte.
Rasch drehte sie sich und zog mit aller Kraft, so dass ihr Gegner folgte und sie nun nebeneinander lagen und nicht mehr sie unter ihm. Da sie keine Waffen in der Nähe ertastete und etwas Zeit über das wegwischen des Küchleins verlor, fand sie sich bald schon wieder unter diesem Mann, der so lecker mit diversen Waffen-Stücken verziert war.
Er drückte ihre Schultern zu Boden und sagte grinsend: „Ich glaube, du bist mir etwas schuldig, Kriegsministerin der Amazonen!“ Sie kicherte: „Nun denn werter Recke, nennt mir Euren Namen, auf dass ich weiß, an wen ich mein Geschenk senden muss!“
„Und was erhalte ich dafür, dass ich meinen Namen jetzt schon nenne?“
„Hm... eine Torte?“, sie schmunzelte und besah sich sein immernoch gut verschmiertes Gesicht.
„Da hab ich schon genug von heute. Aber damit das Geschenk auch zu mir kommt: ich heiße Nimrod und bin wohnhaft bei TNN!“
„Sehr wohl der Herr! Ihr werdet in Kürze von mir hören.“ Und mit einem Ruck befreite sie sich und schickte ihm eine Hand voll auf dem Boden zusammengeklaubter Kuchen und Tortenreste hinterher, als er sich lachend zur nächsten Amazone auf machte.
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