Beitrag #2
Die Wächterin mit Namen Elona sah auf ihre Füsse hinunter und musste feststellen das ihre wirklich etwas grösser waren als die Globs, jedoch dafür zierlicher. "Grobfüsse wie deine werden wohl nicht grösser.....", meinte sie und sah dabei herausfordernd auf den Gnomling.
Verdutzt starrte Glob die Wächterin aus seinen Knopfaugen an, ging jedoch nicht auf die Provokation ein. Schließlich hatte er nicht die geringste Ahnung, das er provoziert worden war. "Natüalich Glob nix groß sain, Glob sain doch Gnomling. Du schon mal gesehen haben aine große Gnomling?" Er kratzte sich an seiner langen Nase. Die Großfüße konnten manchmal schon ein wenig merkwürdig sein.
Doch schnell hellte sich sein Gesicht vor Freude wieder auf. Hatte Elona das Gespräch doch geschickt auf sein Lieblingsthema gelenkt."Wen Glob umwerbeln wollen? Na schönste Amazonä auf Wält, Amazonä Mara." Spielerisch tanzte der Gnomling um die Wächterin herum und sang: "Mara sain schön wie dea Himmäl so blau, Mara sain wiarklich schönes Frau, Mara bald Glob's Frau werdän, Glob iha dann schenken Himmäl auf Erdän!" Mit den letzten Worten hatte der Gnomling seine Umrundung der Wächterin beendet und kam, freudig auf und ab springend, wieder vor Elona an.
Mit leicht seitlich gelegtem Kopf sah die Amazone beinahe hypnotisiert zu wie der Gnomling hin und her hüpfte... hin und her... Man könnte meinen, daß jede Sekunde ein Sabbertropfen über ihre Lippen gekommen wäre, hätte sie sich nicht gefasst und wieder auf das auf und ab hüpfenden Knubbelnäschen konzentriert.
"Mara... Soso...", die Wächterin blickte in die Ferne und versuchte sich daran zu erinnern ob sie eine Mara kannte... Doch ihr Namensgedächtniss liess sie im Stich als sie wieder dem auf und ab hüpfenden Bällchen folgte, das dort in Verkleidung eines Gnomlings vor ihr stand. Das war wirklich ein quirliges Ding. "Ich hab noch nie einen Gnomling getroffen..“ murmelte sie und lenkte ihren Blick auf das neben Glob stehende Schwein. Mit lautem Knurren meldete sich Elona's leerer Magen und so platzte es aus ihr heraus: "Kann man das essen?"
Glob schwirrte der Kopf. Diese schnellen Themenwechsel der Großfüße brachten ihn irgendwie immer aus dem Konzept. Sein Bruder Glib, der schon länger unter den Großfüßen weilte, hatte da keine Probleme, aber Glob verwirrte so etwas meist noch. So auch diesmal, denn außer die Amazone fragend aus seinen Knopfaugen an zublicken, brachte der Gnomling für einige Atemzüge nichts zu Stande.
Warum konnten sie denn nun nicht über seine Angebetete reden? Es war doch wirklich völlig unwichtig, ob man Sumpfschweine essen konnte oder nicht. Niemand würde ein Sumpfschwein essen, dafür waren die Tiere als Fortbewegungsmittel viel zu wertvoll. Wie man überhaupt auf solch eine Idee kommen konnte war Glob ein kleines Rätsel. Nur seine Angebetete war wichtig, schließlich war er auch nur deshalb hier. Die Großfüße waren schon wirklich seltsame Wesen...
Langsam wurden die Gedanken des Gnomlings wieder klarer und so schüttelte er erst einmal den Kopf. "Glob noch nix haben probiert Quiecksa zu essen. Warum auch? Quiecksa sain doch Glob's Raitschwain? Wie sollen Glob denn durch Großfußwelt raiten, wenn Glob kain Raitschwain mehr haben?", erwiderte der Gnomling schließlich vorsichtig und kratzte sich an seiner langen Nase. Dann warf er einen nachdenklichen Blick auf sein Supfschwein. Quiecksa essen? Nein, das kam überhaupt nicht in Frage!
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