Beitrag #3
Stille herrschte in dem kleinen Raum unter der Arena. Nur eine gelöste Spannung, wie es lediglich eine gewisse Routine in gewissen Dingen hervorbrachte, lag in der Luft.
Babe, Kriegerin aus den Wäldern, zerstörte diese Atmosphäre, indem sie mit ernster Miene nach ihren Spikehandschuhen griff, um sie anschließend über ihre Hände zu ziehen. Ihr Blick ruhte dabei auf den Nordmann, eine ungestellte Frage im Gesicht.
Es war üblich, die jeweiligen Teams zusammen in einem Raum zur Vorbereitung zu schicken, damit sich die jeweiligen Partner eventuell noch absprechen konnten. Aus diesem Grund saßen sich die beiden Krieger gegenüber, der außer einem Tisch mit einem Krug Wasser darauf, nur noch zwei Stühle beherbergte.
Die Kriegerin öffnete einen Moment lang den Mund, um den Nordmann zu fragen, wie er bei dem Turnier vorzugehen gedächte, als sie beschloss, dass dies unnötig sei. Sie hatten schon zusammen so viele Kämpfe gefochten, so dass sie nicht mehr über Taktiken reden mussten. Jeder von ihnen wusste um die besonderen Eigenschaften des anderen und jeder von ihnen wusste, wie man dem anderen den Rücken freihalten konnte. Sie, Babe würde ihre besondere Eigenschaft – die der Schnelligkeit und Gewandtheit ausspielen, während Kjaskar mehr auf seine Kraft und Durchsetzungsvermögen setzen würde. Diese Eigenheiten würden ihren Gegnern das Leben in den nächsten Stunden das Leben schwer mache, und das war das, was bei einem Duell zählte.
Just in diesem Augenblick blickte Kjaskar hoch, so dass sich der ernste Gesichtsausdruck der Kriegerin in eine Lächeln verwandelte. Sie persönlich freute sich auf dieses Duell, denn obwohl sie schon so manchen Kampf miteinander ausgefochten hatten – zu einem Teamduell waren sie noch nie zusammen angetreten.
„Rick wird mit seinen beiden Stäben antreten,“ gab sie, plötzlich wieder ernst geworden, zu Bedenken. „Du weißt, wie gut er damit umgehen kann. Und ich weiß, wie weh sie tun können, wenn er anfängt, damit rumzufuchteln.“
Mit einem leicht verzerrtem Gesicht dachte Babe kurz an ihr Duell gegen Rick. Sie hatte nach diesem Kampf nächtelang auf ihren Fellen gelegen, wobei sie fluchend eine Lage gesucht hatte, in der sie ohne Schmerzen hatte liegen können. Ihr Körper war von Blutergüssen übersäht gewesen, ein Umstand, den sie nur seinen Stäben zu verdanken hatte.
Bei dem Gedanken Rick und seinem Partner, Sonnenhammer, griff Babe zu dem Bat`leth, das auf dem Tisch lag. Es gab ein schabendes Geräusch, als sie es herunterzog, was Babe zu einem Kräuseln ihrer Lippen veranlasste.
„Das liebe ich...“ sagte sie, leicht grinsend. „Den Griff zu meinem Bat`leth und der Gedanke an den Gegner, der mich erwartet. Alleine dafür werde ich immer wieder Duelle bestreiten.“
Mit einem Zwinkern zu Kjaskar erhob sie sich, um anschließend den Raum in Richtung Arena zu verlassen. Gemächlichen Schrittes durchquerte die Kriegerin den von Fackeln beleuchteten Gang bis zum Eingang der Arena und der Arena selbst, wo Rick sie bereits erwartete. Er blickte ernst, wie sie es von ihm gewohnt war.
„Den Göttern zum Gruß, Rick,“ begrüßte sie den Krieger mit einem Lächeln, wobei sie kurz auf seine Waffen schielte – und nachdem sie dem Schiedsrichtertrio einen Gruß zugenickt hatte – sich ihm erneut zuwandte. „Wo zum Teufel sind deine Stäbe?“ herrschte sie ihn unfreundlich an. „Lieber nehme ich es mit deinen Teufelsdingern auf als mit einem Schild. Seit wann meinst du, dich hinter so einem Ding verstecken zu müssen?“
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