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Duell der Legenden gegen die Herren der Arena
Anonymous

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Beitrag #5
 
Stille lag über der kleinen Kammer. Es war die Art von Ruhe, die kurz vor einem Sturm aufkam. Das Licht der Fackeln schien ruhig auf die Wände und auf die beiden Gladiatoren, welche sich auf ihr Duell vorbereiteten.
Kjaskar saß auf einem kurzbeinigen Schemel, den Kopf vorne übergebeugt und die Hände in den Nacken verschränkt. Blondes Haar fiel in Strähnen auf seine Stirn und Gesicht, verdeckte seine Züge und gab ihm in seiner Reglosigkeit die Züge einer Statue. Eine abgenutzte Lederrüstung, über und über mit bronzenen Nieten versehen, die teilweise schon grünlich anliefen, lag auf seinem Oberkörper. Die beiden Schulterstücke wölbten sich auf beiden Seiten und gaben Platz für kurze Armstücke, die knapp unterhalb der gewaltigen Oberarme endeten. Lederne Armschoner fingen mit ihren wulstartigen Enden die Handgelenke ein und sorgten für hervorstehende Adern auf den großen, prankenartigen Händen des Nordmannes. Eine Bewegung ging durch den Hünen, als sich die rechte Hand vom Nacken löste und zu seinem rechten Stiefel wanderte. Langsam, beinahe akribisch stopfte er das Ende eines Fellstückes, die in Lagen um das Schuhwerk gewickelt waren ins Innere. Als er geendet hatte, rückte die Hand die speckige, grau-braune Lederhose etwas zurecht und wanderte anschließend wieder zurück in den Nacken, wo sie diesen einen Moment lang massierte.
Ein Ruck ging über seinen Rücken, als er sich langsam streckend aufrichtete. Die blauen Augen wurden von einem braungebrannten, wettergegerbten Gesicht eingefangen, auf dem sich ein rotblonder Stoppelbart niedergelassen hatte. Sein Blick suchte seine Partnerin, die ihm just in dem Moment zulächelte.


„Rick wird mit seinen beiden Stäben antreten. Du weißt, wie gut er damit umgehen kann. Und ich weiß, wie weh sie tun können, wenn er anfängt, damit rumzufuchteln.“

Ein Lächeln stahl sich um die Mundwinkel des Hünen, als er vollends aufstand. Wortlos griff er nach seinem mehrfach verbeulten Bronzeschild und hielt es ihr Augenzwinkernd entgegen. Er lachte leise, als die Kriegerin im gleichen Moment nach ihrem Bat´leth griff. Jeder der beiden Gladiatoren schien seine eigene Art zu haben, mit den gefürchteten Stäben umzugehen.

„Das liebe ich...Den Griff zu meinem Bat`leth und der Gedanke an den Gegner, der mich erwartet. Alleine dafür werde ich immer wieder Duelle bestreiten.“

Kjaskars Blick senkte sich auf die große einblättrige Axt vor ihm auf dem Tisch. Sein Blick schien durch die Waffe hindurch zu sehen, während er die Worte seiner Gefährtin vernahm. Mit einem Ruck löste er sich von dem Anblick und seinen Gedanken und nickte Babe langsam zu. Seine Stimme erhob sich und klang rau und kratzig.

„Das Wohl, wir bekommen zu oft das, was wir erwarten, Babe...“

Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, während er nach der Orknase griff.

„Und ich bin ein glücklicher Mann, wenn ich heute das bekomme, was ich mir vorstelle...“

Langsam sah er der Kriegerin hinterher, als sie als Erste von ihnen in die Arena trat. Ein letztes Mal ließ Kjaskar seinen Kopf kreisen und das Knacken seiner Wirbel hören. Vorsichtig nahm er sein Schild auf und fuhr mit der linken in den mehrfach umwickelte Ledergriff. Das Gewicht fühlte sich vertraut an, und fast augenblicklich wich die Ruhe in dem Hünen einer gespannten Vorfreude. Mit der freien rechten Hand griff er sich in das lange Haar und steckte es in das hintere Stück der Rüstung, bevor er seine Waffe aufnahm.
Der Lärm der Menge drang nun bewusster in seinen Verstand. Dem aufkommenden Jubel nach schien der zweite Gegner in den Arenensand getreten zu sein – Zeit für den Hünen, los zu gehen. Mit geschlossenen Augen schlug er den Kopf mehrmals gegen den Rand des Schildes, dann schritt er zügig los.
Gleißendes Licht umspielte seine Augen, blendete und zwang ihn, die Lieder weit zu senken. Fast schon mit brutaler Gewalt senkte sich die Hitze des Tages und der Maßen um ihn herum auf ihn. Schweiß brach auf seinem Rücken auf und sog sich in dem schweren Stoffhemd fest. Unbeirrt trat er auf das Trio zu, nicht ohne ein kurzes Nicken an die Tribüne der Schiedsrichter zu geben.
Neugierig wanderten seine Augen über die Ausstattung der Gegner. Sein Blick heftete sich an dem Schwert und dem Schild von Rick Boomer fest.


„Die Götter zum Gruße, Rick und Sonnenhammer. Es ist ein seltsames Gefühl, euch beiden einmal Auge in Auge gegenüber zu stehen – eine interessante Erfahrung, das Wohl! Nun denn, ich wünsche euch viel Erfolg und Glück, beides werdet ihr nötig haben.“

Er grinste die beiden Gladiatoren an, warf einen Blick zu seiner linken Seite zu Babe und sprang dann von seinem Stand aus vorwärts, direkt auf Rick los. Dabei führte er seinen Schild wie eine Wand vor sich her, darum bemüht, seinen Gegner in dessen Partner zu treiben. Die Orknase hielt er bewusst zurück, um einem eventuellen Ausfall des Schwertes seines Kontrahenten begegnen zu können....
28.05.2004, 08:47


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Duell der Legenden gegen die Herren der Arena - von Anonymous - 25.05.2004, 23:38
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