… hustete Bumpfi noch einmal, dann war es still.
Nur noch die lodernden Flammen durchbrachen die Stille der Nacht.
Langsam nahm Sir Tom den Kopf seines Freundes in die Hände und begann zu weinen.
Tränen überströmt blickte Sir Tom auf das Haus der Nacht.
Doch das Haus der Nacht hatte gerade aufgehört zu existieren …
Drohend lagen dunkle Wolken über ihm. Schwarzer, mit Schwefel zersetzter Qualm drang ihm in die Lungen. In seinen Händen den Kopf seines besten Freundes, der bereits seit einiger Zeit kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hatte.
Sir Tom legte behutsam den Kopf seines Freundes auf den Boden und schloss ihm mit einer leichten Bewegung über sein Gesicht die Augen.
Dann richtete er seinen Blick auf die Provinz, die nun endgültig ihr letztes Lebenslicht ausgehaucht hatte.
„Oh Gott. Was ist hier nur passiert?“
Bilder zuckten an ihm vorbei.
Bilder aus vergangenen Zeiten.
Bilder von siegreichen Schlachten.
Bilder, die lachende und fröhliche Menschen darstellten.
Sir Tom schloss die Augen.
Immer mehr Bilder bewegten sich vor seinem geistigen Auge. Farbenfrohe, sanfte Bilder, die seine Seele streichelten. Er entspannte sich und genoss das ihm gezeigte. Lächelte, bewegte sich zurück in glückliche Tage, weg von diesem Alptraum, der ihm vor kurzem widerfahren war.
Warme Sonnenstrahlen umfuhren seine Glieder. Eine leichte Brise trocknete ihm den Schweiß von der Stirn. Eine besonders hübsche Sklavin massierte ihn zärtlich den Rücken.
Dann. Szenenwechsel.
Sir Tom vor einer fremden Provinz. Der Feind war bereits geschlagen, seine Truppen plünderten die Kontore der Besiegten.
Ein leichtes Lächeln umspielte Sir Toms Lippen bei diesen Bildern in seinen Gedanken.
Dann plötzlich ein Blitz in seinem Gehirn; ein Schrei; nein, mehrere Schreie; brennende Leichen kamen auf ihn zu, klagten ihn mit ausgestrecktem Arm an.
Doch warum, was war passiert. Er konnte sich an nichts erinnern.
Sir Tom wischte die erneut aufkommenden Tränen weg. Es war Zeit zu gehen. Doch wie sollte er seinen toten Freund mitnehmen? Hier wollte er ihn nicht beerdigen, am Ort des Grauens.
Wie auf Kommando stupste ihn von hinten etwas an. Erschrocken fuhr er herum. Hinter ihm standen zwei schwarze Widder, größer als Sir Tom diese Tiere sonst kannte.
Gerade groß genug um auf ihnen zu reiten, dachte Sir Tom.
Eilig stand er auf, legte Bumpfi auf den einen Widder und stieg selbst auf den anderen. Kaum hatte er den Widder bestiegen, setzten sich die beiden Tiere auch schon in Bewegung. Er hatte zwar keinen Dunst, wo sie ihn hinführen würden, aber das war Sir Tom im Moment egal.
Die Widder schlugen einen Pfad ein, umsäumt von blühenden Bäumen und Blumen.
Vielleicht war es ein Pfad in eine blühende Zukunft für ihn, die Zeit würde es zeigen.[/url]
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