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[RPG] Vom Tod und anderen Gegebenheiten
Anonymous

Gast

 
Beitrag #7
 
NEIN, eine Sackgasse! Das war das letzte, was der Kater jetzt gebrauchen konnte. Er spürte das vom laufen aufgeheizte Blut durch seine Adern schießen, angetrieben von den rasanten Schlägen seines Herzens. Das Pochen ließ seinen ganzen Körper beben zusätzlich noch zu dem Zittern seiner kurzen Beine.

Warum musste er auch unbedingt diesen Wirt beleidigen, seinen – zugegebenermaßen - grässlichen und sicherlich auch pilzverseuchten Met, sein verquollenes Fellwurstgesicht? Woher hätte er denn auch wissen sollen, dass dieser Giftmischer in seinem Hinterstübchen diese blutrünstigen Bestien auf unschuldige kleine Kater abrichtete? Dass sie Idlog dann auch gleich hinterher hechteten noch bevor dieser registrieren konnte, dass die Tür überhaupt geöffnet wurde? Und dann auch noch in diese Gasse, diese dunkle enge Gasse rennen, flüchtend vor den zähnefletschenden und – für den Geschmack des Katers – viel zu schnellen Bluthunden, die er zu allem Überfluss durch die Schwarzfärbung ihres Fells noch nicht einmal richtig sehen konnte – dafür aber umso besser hören, denn ihr Knurren ging dem Fellknäuel durch Mark und Bein. Beinahe stieß er sogar noch mit dem Kopf gegen die Wand, an die er nur Sekunden später mit dem Hinterteil gepresst vor seinen Widersachern stand. Durch seine metvernebelten Gedanken schossen die Bilder der letzten Wochen und Tage. Wie sein Frauchen, sein so geliebtes Frauchen verschwand, wie er Tag und Nacht nach ihr suchte, er dachte an die Albträume, die ihn seitdem verfolgten, das schwarze Schaf, das immer wieder in diesen auftauchte, sein durchnässtes Fell von den regnerischeren Tagen seiner verzweifelten Suche... und dann seiner Resignation und er bereute sie in genau diesem Moment. Hätte er nicht aufgegeben, wäre er vielleicht nie in dieser Taverne gelandet und dann auch nicht in dieser aussichtslosen Lage.

Nun war es soweit: Seine Verfolger, Mordlust und Blutdurst in den Augen, standen vor ihm. Doch Idlog wollte und konnte sich jetzt nicht ängstlich in die Ecke kauern, auf sein Ende warten - zumindest wollte er es sich nicht anmerken lassen. Also bäumte er sich auf, so groß er nur konnte, sein Blick verfinsterte sich, bereit die Stimme zu einem lauten - fast - furchterregenden Fauchen zuerheben, doch was er stattdessen hörte, war der Laut eines ganz Anderen;Des Tieres, das ihn schon seit Wochen in seinen Träumen verfolgte: “MÄÄÄÄÄÄÄHHH!“ .
Jetzt war keine Zeit mehr sich zu wundern, erneut holte der Kater tief Luft und fauchte die nun um ihn stehenden, räudigen Köter gar grauselig an. Er fühlte sich plötzlich so stark, als könne er mit seiner bloßen Stimme ganze Wälder entwurzeln - woran die nun plötzlich auf die Hunde fallenden Steine nicht ganz unbeteiligt waren. Von nun an ging alles ganz schnell und schon kurz darauf befand sich der Kater inmitten von Staub durch diesen sich ihm ein Schatten näherte. Die Umrisse deuteten aber nicht auf einen seiner Widersacher, vielmehr schien es ein Mensch zu sein, gekleidet in eine Robe und den Kopf bedeckt mit einer Kapuze. Mit noch immer rasendem Herzen aber sichtlich beruhigter folgte er dieser Gestalt aus der Gasse heraus. Erst da schüttelte er sich kurz und ein Was mach ich hier eigentlich grad? schoss durch sein Hirn. Als sich dann der Fremde auch noch zu ihm herunter beugte und ihn hinter dem Ohr zu kraulen begann zuckte das Katertier kurz zusammen, hörte aber dennoch die Frage seines Gegenüber “Na, mein Kleiner, was führt dich in diese finstere Gegend?“ , die ihm so gar nicht gefallen wollte. Noch von dem Mutanfall beflügelt platzte er sofort raus “Ich bin nich deiner du... Kapuzendings! Und außerdem was starrst du mich so blöd an? Noch nie nen Kater gesehn?“ Mit einem entsetzten Kopfschütteln wollte der Kater gerade davon stapfen, als ihm etwas einfiel und er sich nocheinmal umdrehte; zuerst um die Umgebung abzusuchen, dann um den Fremden zu fragen “Hast du auch ein Schaf gehört?“ Der Gedanke, dass das Blöken nur eine Rauscherscheinung war ließ Idlog einfach keine Ruhe, wo er doch sonst nur imaginäre Katzen sah, die ihn anschnurren.
16.02.2007, 13:22


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[Kein Betreff] - von Anonymous - 15.02.2007, 15:33
[Kein Betreff] - von Amaran Jovian - 15.02.2007, 17:44
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