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Das Portal - Ende und Neuanfang für Askaarel
Anonymous

Gast

 
Beitrag #10
 
“Frieden für Askaarel.“

„Die Tarcks sind vernichtet, denn die Flut hat sie mitgenommen.“

„Habt Dank ihr Krieger. Euer Tod war der ihrige.“


Die Kriegerin kannte die Stimme, die wie durch einen Schleier hindurch in ihr Ohr drang. Benommen öffnete sie deshalb die Augen, erfreut die sanfte, fast singende Stimme wieder zu hören. Blaues sanftes Licht strömte ihr entgegen und eine Frau, wie sie schöner nicht sein konnte, lächelte ihr zu.
Stöhnend richtete sich Babe auf, wobei sie das Bein eines Mannes von ihrem Bauch schob. Es gehörte Lonely, der halb auf ihr lag und der nun benommen zu dem Portal blinzelte.

Triple war die Erste von ihnen, die ihre Stimme wiederfand: „Wo sind wir?“ fragte sie, während sie sich umblickte. Feiner Nebel waberte zentimeterhoch über den Boden, der sich anfühlte wie eine weiche Matratze. Über ihnen war ein heller, blauer Himmel zu sehen, an dessen Horizont gerade die Sonne aufging.
„Am Anfang,“ erwiderte das Portal, „da, wo alles begann.“ Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen. „Die Flut hat das Böse von Askaarel genommen. Ziel der Tarcks war es, die Schwester des Todes zu beschützen und ihre Entdeckung zu verhindern. Sie wussten nicht, dass man sie nur durch den Tod selbst finden kann.“
Raven brummte unwillig. „Hätten wir das von vorneherein gewusst, wäre der Weg kürzer gewesen. Dem Tod haben wir auch schon viel früher ins Auge geschaut.“
Ein kaum wahrnehmbares Kopfschütteln vom Portal war seine Antwort. „Nein, zu der Schwester des Todes kommt man nur durch die ganze Kraft des Bösen. Der Wille der Tarcks war bis zum Schluss nicht gegen Euch gerichtet. Ihr Ziel war ein anderes. Erst als ihr eine Schwester nach der anderen gefunden und aufgesucht hattet, wurdet ihr zu einer Gefahr für sie, weshalb sich ihr Zorn auf Euch richtete. Aber nach ihrer Vernichtung kann die Flut wieder fließen, die Seelen der Verstorbenen reiten darauf bis zur Schwester des Todes und jeder findet Ruhe.“
Babe, die bis dahin gebannt zugehört hatte, schüttelte den Kopf. „Das ist mir zu hoch,“ murmelte sie, während sie auf die Beine sprang. Unweit von ihr hatte sie ein Stück Metall entdeckt, dessen Form ihr erfreulich bekannt vorkam. So ging sie schnellen Schrittes durch den Nebel, bückte sich dort und zog anschließend mit einem triumphierenden Schrei ihre Waffe heraus.
Die Kriegerin begann zu lachen. „So lass ich mir das gefallen: alles zu verlieren und am Ende doch am Anfang zu stehen. Und so wie es aussieht, haben wir unsere Aufgabe gelöst, lasst uns heimgehen.“
Ihre Gefährten begannen zu grinsen und ein zustimmendes Gemurmel erhob sich. Jeder stand auf, suchte – sofern es nötig war - seine Waffen zusammen und versammelte sich anschließend vor dem Portal, die verständnisvoll lächelte.
„Wir danken Euch,“ flüsterte sie mit einer angedeuteten Verbeugung. „Askaarel hat Euch viel zu verdanken, mögt ihr deshalb auf Eurem weiteren Wege gesegnet sein.“
„Scho recht,“ gab ihr Raven zwinkernd zur Antwort. „Und wenn ihr mal wieder Not am Mann habt, dann gebt Bescheid.“
Das Portal nickte, während sie mit einer Handbewegung eine blaue Wand erstehen ließ, die im gleichen Blau schimmerte wie die Aura, die sie umgab.
„Endlich,“ hörte Babe jemanden erleichtert murmeln und tief in ihrem Herzen stimmte sie zu. Askaarel war nett, doch es war nicht ihre Heimat. Ihre Heimat lag am Ende einer Straße, die von Rom wegführte.

Froh, ihren Wald wiedersehen zu dürfen, gab sie deshalb ihrem Fordermann, Tool, einen unsanften Schubs, damit dieser sich beim Durchschreiten des Portals beeilte. Der aber drehte sich empört zu ihr um, wobei er Elvenkiss einen Stoß mit dem Ellebogen gab. Mit einem leichten Aufschrei fiel die Elfe nach vorn, auf Lonely zu, der daraufhin zu fallen begann und sich hilfesuchend an Method Man festkrallte.
Ein kurzer Tumult und allgemeines Fluchen begann. Plötzlich begann jeder zu stolpern, Waffen klirrten aneinander und so fielen sie fast gemeinsam durch das Portal auf eine harte, staubige und morgendliche Straße mitten im Herzen von Rom.
„Bei Swafnir,“ fluchte Kjaskar, während er aufstand und sich den Staub von der Hose klopfte. „Eine Schlacht könnt ihr schlagen, aber Einzeln durch eine Tür gehen – das schafft ihr nicht.“
Ein Lachen von Mercenary erklang. „Wir sind vor dem Palast Painkillers gelandet, schaut euch das an.“
Alle hoben ihre Köpfe und blickten sich um. Vor ihnen erstreckten sich die weißen Marmorwände des Palastes. Eine Statue des Imperators stand dort, wobei es so aussah, als würde er sie strafend anblicken.
„Das ist gut,“ seufzte Babe zufrieden auf. „Ich kenne eine Taverne in der Nähe, lasst uns nachschauen, ob sie schon geöffnet hat.“
Kjaskar grinste zufrieden in die Runde. „Das Wohl, ja. Das ist der beste Vorschlag seit langem.“
„Einen Moment noch“ murmelte Ecthelion, während er Elvenkiss die Hand zum Aufstehen reichte. „Seht, die Sonne geht auf. Rom erwacht...“
Die Gefährten blickten in die Richtung, in die der Elf zeigte. Am östlichen Horizont zeigte sich ein glutroter Feuerball, der sich Zentimeter für Zentimeter über einen der sieben Hügel schob. Elvenkiss seufzte erleichtert auf. "Nun herrscht Frieden in Aakaarel," flüsterte sie mit einem Lächeln.
"Möglich," murmelte Lonely nachdenklich, der hinter ihr stand. "Doch was ist mit Frieden für Rom?"

(aber das ist eine andere Geschichte...)

Ende
16.06.2004, 11:23


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Das Portal - Ende und Neuanfang für Askaarel - von Anonymous - 31.05.2004, 23:12
[Kein Betreff] - von Anonymous - 03.06.2004, 17:48
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[Kein Betreff] - von Anonymous - 20.02.2007, 16:03