[Orden der eisernen Wölfe] - Geradlinig, ehrlich und bissig

[Anonymous]

SIEG! SIIEEG! hallte es in seinem Kopf.

SIEG! Sieg, Herr! Die restlichen Schergen der Dunkelheit sind abgezogen. Die Verwirrten und die Bewusstlosen auf dem Feld werden gerade um ihre Ausrüstung erleichtert und auf den langen Marsch nach Hause geschickt.

Er öffnete die Augen. Und er erinnerte sich. Über Nacht waren die Verstärkungen eingetroffen. Die Mauern waren stärker bemannt worden und man hatte einen Ausfall gewagt. Auch die frisch eingetroffenen Banner des Feindes waren dabei sogleich hinweggefegt worden.

Doch im Morgengrauen, nachdem er seinen Abschnitt schon über einen Tag gehalten hatte, erwischte ihn ein Pfeil. Die Müdigkeit, die er beim Anblick des nahe scheinenden Sieges abgestreift hatte, kam schlagartig zurück und seine Sinne schwanden.Eurix, das Banner! Der Wolf... Er darf nicht fallen! Ob die Heerführerin des Ordens seine Worte noch verstanden hatte, ob er sie überhaupt noch laut gesprochen hatte, er wusste es nicht. Nacht hatte ihn umfangen. Und das, wo er hinter sich bereits die Sonne gewusst hatte...

Herr, könnt Ihr mich hören? Er blickte auf. Ja, ich höre Euch. Wir haben gesiegt? Wunderbar! Das Tal ist also wieder sicher. Er sah an sich herunter. Komisch, wenn ich für dieses Tal kämpfe, komme ich immer bandagiert wie eine Mumie heim. Aber zumindest siegreich. griente er die junge Frau an, die sich sehr um sein Wohlergehen mühte. Sind die anderen Verwundeten ebenfalls schon versorgt? Sind die Bewohner der Stadt wohlauf? Ja, Herr. Nachdem die Mauern wieder gesichert waren, konnten wir sie bereits in den Häusern in Sicherheit bringen. So wurden auch die Opfer unter den Verteidigern ständig abgeholt und versorgt. Nur die Kommandeure haben wir in der Nähe ihrer Stellungen versorgt, um die Truppe nicht im Vorbeimarsch zu entmutigen. Das war gut so. Gute Versorgung vertreibt die Angst, und solange man keinen gefallenen Kommandeur sieht, nimmt man sie sich zum Beispiel und kämpft weiter. Auch wenn ich im Ausnahmefall schon andere Auswüchse des Heldentums sah.

Er blickte sch um. Seine Rüstung und Bewaffnung lagen sauber verschnürt neben ihm. Nur seine wattierte Körperwäsche und eben die Bandagen umfingen seinen Körper. Und vor dem Fenster wehte der springende Schattenwolf als Feldzeichen des Befehlsstandes des Ordens. Sind die Wölfe schon versammelt? Können wir aufbrechen? Jederzeit. Doch würden wir uns gern noch dankbar zeigen. Ihr könntet bleiben, bis die Wunden Eurer Krieger wieder geheilt sind. Er lächelte. Das klingt wahrlich verlockend, einfach mal ein paar Tage fern der Sorgen sich zu erholen. Doch so wie hier, so klopft die Dunkelheit auch anderenorts zu oft an die Tür. Das Heer der Wölfe muss heimwärts, die eigene Stadt schützen und die Ausrüstung ausbessern lassen, um bald wieder der Finsternis entgegenzutreten. Er vursuchte, wenn auch wackelig, aufzustehen. Bringt mir bitte meinen Umhang. Und gebt den Ordensstreitern bekannt, das wir in Kürze aufbrechen gen Winterfell.