Anonymous
Gast
|
Beitrag #4
Vorsichtig wie es seine Art war, setzte der Werwolf eine Pranke vor die andere. Geräuschlos schob sich der elchgroße, schwarze Körper durch dichtes Unterholz und verschmolz mit den Schatten. Ab und zu fing sich ein Sonnenreflex in dem glänzenden, schwarzen Fell. In diesen seltenen Momenten sah man die Shiloutte eines todbringenden Jägers. Magisch grüne Augen durchbohrten den Halbschatten und ließen auch wohl Verborgenes nicht außer Acht.
Ursprünglich ein Werkzeug der Finsternis war er von der elbischen Hohepriesterin Tinuvil bekehrt worden, doch dem Elb in ihm hatte sie die Gestalt nicht wieder zurückgeben können. So war er denn nun ein Wächter des Guten im Mantel der Bösen. Er hatte aufghört die Jahre zu zählen, die er stets auf der Wacht für seinen Erlöser An Lothriel die Provinzen durchstreifte um Wache über jene zu halten deren Sinne nicht gut genug waren, das Böse zu erkennen, wenn es seine schreckliche Fratze erhob. Zögernd fast ungläubig senkte er seine Schnauze als müßte er sich vor einer Bedrohung schützen, die ungleich mächtiger war als er.
Sekunden vergingen in dem das Wolfsgehirn die Erkenntnis verdaute, dass die Witterung auf eine Ungeheuerlichkeit hinwies, die es kaum glauben konnte, nein eigentlich nicht glauben wollte. Der Wolf erstarrt und wurde eins mit dem Schatten.
|
|
21.10.2005, 14:29 |
|