Anonymous
Gast
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Beitrag #9
So ein schöner Traum… Paladar drehte sich auf die andere Seite, das klopfen an der Türe wollte sie ignorieren. Doch es hörte nicht auf. Immer und immer wieder hämmerte jemand gegen ihre Türe bis sie sich auf den Rücken drehte und Ich komme ja schon rief. Das Klopfen hörte auf und Paladar schwang ihre Beine über den Bettrand, ihre Füße berührten den kalten Steinboden und sie zog sie schnell wieder hoch.
Verdammt ist das kalt! grummelte sie in sich hinein. Beim zweiten Anlauf schaffte sie es dann endlich auch aufzustehen, warf sich einen Umhang über die Schultern und ging zur Türe.
Dann öffnete sie sie einen Spalt und spähte hinaus. Vor ihr stand eine der Anwärterinnen und trat aufgeregt von einem Bein auf das andere.
Noch bevor Paladar etwas sagen konnte babbelte das Mädchen vor ihr los.
Die … die Illuminati sind im Krieg. Sie sind gegen den Orden der eisernen Wölfe gezogen. ALLEIN!“
Allein? Warum haben sie nichts gesagt, wir hätten Ihnen geholfen. Weck die anderen … wir reiten … weiter kam sie nicht, denn sie wurde von dem Mädchen unterbrochen.
Nein, ihr versteht mich falsch. Wir haben soeben eine Nachricht erhalten, dass sie keine Hilfe wünschen.
Paladar riss die Augen auf. Was hatte Kannibale vor? Dann dämmerte es ihr. Er hatte einmal etwas zu ihr gesagt. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Scheinbar war die Zeit gekommen. Ihre Augen wurden traurig und eine einzelne Träne ran ihr über die Wangen. Energisch wischte sie sie weg.
Schnell, sattel mir mein Pferd. Und nur meins. Sag niemand anderem etwas davon.
Ja, aber …
Nichts ja aber … ich werde nicht in den Kampf eingreifen. Ich will ihm nur in seiner letzten Schlacht die Ehre erweisen. Und jetzt mach schnell mit diesen Worten schloss sie die Türe und suchte ihre Rüstung zusammen.
Kurze Zeit später verließ sie ihre Hütte, schwang sich auf ihr Pferd und galoppierte aus der Stadt.
Sie ritt so schnell sie konnte und gönnte weder sich noch ihrem Pferd eine Pause.
Stunden später hörte sie den Schlachtenlärm und noch einmal gab sie ihrem Pferd die Sporen.
Kurz darauf erreichte sie den Hügel von dem aus sie die Schlacht überblicken konnte.
Paladar stieg ab kniete sich nieder. Ihre Blick flog über das Schlachtfeld auf der Suche nach Kannibale. Doch sie war einfach zu weit entfernt um etwas zu erkennen.
Kurz entschlossen schwang sie sich wieder auf ihr Pferd und galoppierte den Hügel herunter, die ganze Zeit mit ihren Augen das Schachtfeld absuchend.
Endlich hatte sie ihn gefunden und ihr Herz zog sich zusammen. Dort lag er, der einst so stolze und mächtige Krieger von Pfeilen durchbohrt.
Paladar schwang sich von ihrem Pferd und rannte auf ihn zu. Das Kampfgetümmel um sie herum war ihr in diesem Moment vollkommen egal und selbst wenn man sie getroffen hätte, das schien ihr in diesem Moment vollkommen unwichtig zu sein. Das einzige was zählte war es an der Seite ihres Freundes zu sein in seinen letzten Minuten.
Ihr Herz hämmerte immer lauter in ihrer Brust und sie betete, dass sie nicht zu spät kam. Dann endlich hatte sie ihn erreicht und fiel neben ihm auf die Knie.
Tränen liefen ihr über das Gesicht, als sie Kannibale vorsichtig den Helm abnahm und seinen Kopf in ihrem Schoss bettete. Zärtlich strich sie ihm die Haare aus dem Gesicht und flüsterte leise:
Du verfluchter Idiot. Du kannst dich doch nicht einfach so davon stehlen. Mehr brachte sie nicht über die Lippen und sie beugte sich hinab und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
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16.10.2005, 10:19 |
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