Das Frühlingsfest nach altem Brauche

[Cymric]

Nachdem die Sonne ihre rotgoldenen Stahlen von den Tannenspitzen genommen und mit ihnen verschwunden war, wurde es von einer Stunde zur anderen recht kühl. Um ihren Körper eine gewisse Wärme vorzutäuschen, hatte Cymric mittlerweile einige Becher Met zu sich genommen und soviel gegessen, wie ihr enges Oberteil es erlaubte. Sie beobachtete weiterhin das bunte Treiben auf der Tanzfläche. Wie gut sie alle zusammenpassten, jeder schien den geeigneten Tanzpartner zu haben. Nur ein Paar nicht, bildete sie sich ein. Er schien auf jeden Fall mit seinen Gedanken woanders zu sein. Niemand bemerkte den fast sehnsüchtigen Blick, mit dem Cymric ihn betrachtete. Auf einmal wurde sie ganz schwermütig und entschloss sich, die restliche Zeit an der Theke zu verbringen.

Cymric ließ ihren G4 Trinkbecher von dem mittlerweile von ihr schön getrunkenen Wirt erneut auffüllen, verzichtete diesmal darauf, ihn völlig zu leeren, so dass die Hälfte der goldenen Flüssigkeit darin blieb. Sie erhob ihre schlanke Hand, deutete auf den halb leeren Becher und kommentierte mit einem Lachen: „Das beste Met weit und breit…aus meiner Heimat, müsst Ihr wissen. Wie seid Ihr daran gekommen?“, und mit einem Funkeln in den Augen, scherzhaft: „Habt Ihr heute Nacht noch etwas vor….…?!“ Nur widerwillig würde sie die Theke jetzt verlassen wollen.

Und dann fingen die Schmerzen an. Sie spürte, dass eine Veränderung in ihr vonstatten ging. Nein, nicht hier, nicht jetzt….!. Irgendwie war sie es leid, immer wieder dasselbe Schema erleben zu müssen. Ein, zwei Stunden würde es noch dauern. Sie hatte Mühe, die Schmerzen zu unterdrücken. Schweißtropfen bildeten sich auf Cymric´s Stirn. Bald würde sie das Zelt verlassen müssen. Heute Nacht musste sie alleine sein.

Plötzlich wurde sie von hinten angesprochen. Ein Fluch legte sich auf Cymric´s Lippen. Als sie sich umdrehte, verschwand dieser jedoch sogleich, als sie erkannte, wer sich ihr im Schattenlicht genähert hatte.

Cymric´s stahlblaue Augen weiteten sich. “Satana!“ sagte sie etwas zu laut und lächelte die ihr vertraute Gestalt erfreut an. „Satana…“, wiederholte sie sanft, als sie die Unsterbliche betrachtete. „Es ist schön, Euch wieder zu sehen! Was für eine Überraschung! Gern trinke ich noch ein Met mit Euch“, und dann ganz beiläufig: „Was ist Euch jetzt klar geworden? Sie weiß davon, sie spürt es! Ihr dunkles Geheimnis, zu grauenvoll...... Cymric verzog das Gesicht. Kälte durchspülte ihr Körper, floss durch ihre Adern. Eine unangenehme Situation . Ein gelber Funke blitzte in ihren Augen auf.......