Beitrag #2
Er war scheinbar viel zu früh angekommen.
Noch keine Menschenseele war unterwegs in der Arena.
Er stand alleine im Umkleideraum der Gladiatoren.
Wie konnte er sich nur dazu breitschlagen lassen mit seinen Freunden zu wetten?
Er hatte die Wette verloren, und nun hatte er den Salat. Er, der nie zuvor in einer Arena gestand war musste gegen eine vermutlich schon aus dutzenden Kämpfen siegreich hervorgegangene Kriegerin kämpfen.
Alleine würde er diesen Kampf sicherlich keine paar Minuten überleben, doch glücklicherweise hatte zum selben Zeitpunkt ein anderer Krieger ebenfalls diese Kriegerin, Iya, herausgefordert.
Er wusste allerdings nicht, ob er es als gutes oder schlechtes Zeichen sehen sollte, als sie vorschlug, gegen beide gleichzeitig zu kämpfen.
War sie sich ihrer Sache so sicher? Wenn ja, sah es schlecht aus. Oder wollte sie ihn einfach nur einschüchtern? Das hätte sie beinahe geschafft. Zumindest glaubte er, dass es nur beinahe war. Vielleicht war sie auch einfach nur überheblich, was für ihn sciherlich die beste Lösung gewesen wäre, würden nicht diese ständigen Zweifel an ihm nagen, was er denn nun eignetlich denken sollte.
Er wusste ebensowenig, wie sher von Vorteil ihre Bedinung war, sie dürfe 2 Waffen trage, und er und Xardas, sein Mitstreiter, nur eine. Er hatte noch nie ernsthaft eine Waffe in der Hand gehalten.
Er wusste rein garnichts über Kriegshandwerk. Das einzige, was er je in seinem Leben gekonnt und getan hatte, war es bei seinem Hauslehrer aufzupassen und in einem Wirtshaus die Getränke zu verteilen. Er wunderte sich immer wieder, wie seine Freunde es geschafft hatten ihn zu dieser hinrrissigen Wette zu überreden. Hatten sie ihm in seinen Becher Wasser irgendeinen starken Wein getan? Er wusste es einfach nicht, und das Ergebnis konnte er jetzt auch nichtmehr ändern. Zumindest nicht, wenn er nicht jahrelang von seinen Freunden auf den Arm genommen werden wollte, was sicherlich nicht sehr schön gewesen wäre.
Wenigstens hatten sie ihm gesagt, sie werden ihm Waffen besorgen und einen Sklaven vorbeischicken, der ihm Waffe und Rüstung bringt. Es war ihm nur Recht, da er sich sowieso nicht im geringsten damit auskannte.
Doch der Sklave war immer noch nicht gekommen, und er musste sich weiter Gedanken machen, was wäre wenn, und wie alles noch schlimmer hätte kommen können.
Er schrack aus seinen Gedanken hoch, als jemand neben ihm auf dem Tisch einen Sack und ein Schwert lautstark ablegte. Als er aufschaute sah er noch kurz den Sklaven, der bereits wieder daovngehuscht war.
Ebenso lag eine kleine Wachstafel auf dem Tisch, die vorher noch nicht dagelegen war.
Folgendes las er darauf:
"Extra für dich angefertigte Spezialmodelle. Hat uns einen Haufen Geld gekostet, aber wir wollen schließlich nicht mit billigen Atrappen in den Untergang schicken." Er konnte in seinen Gedanken seine Freunde grinsen sehen, als er das las.
"Doch Schreibtafeln sind teuer, und somit kommen wir zur Sache.
Betrachte dir einmal das Schwert genauer, bevor du weiterliest"
Er tat, wie ihm befohlen wurde. Er hatte es bisher sowieso nur aus den Augenwinkeln gesehen. Es war ein Schwert, wie er es noch nie gesehen hatte. Die länge der Klinge betrug etwa vom Ellenbogen bis zu den Fingerspitzen. Ebenso war sie 4 bis 5 Finger breit, was sicherlich nicht sehr schmal für ein Schwert war, glaubte er zumindest. Jedoch das ungewöhnlichste war, dass das Schwert sehr sehr dünn war. Eins war ihm jetzt schon klar. Wenn er einen Angriff mit der flachen Klinge abwehren würde, würde diese brechen. Kein beruhigendes Gefühl. Aber die Klinge war scharf. Viel schärfer, als er je gedacht hätte. Insgesamt sah es wie ein Fleischerbeil mit überdiemensionaler Klinge aus.
Um den Griff des Schwertes war etwas wie eine Metallplatte angebracht worden. zwischen Griff und Platte konnte er bequem seine Hand schieben und den Griff umfassen. Es musste wohl etwas wie ein Handschutz sein, dachte er. Jetzt wo er ihn näher betrachtete fiel ihm auf, dass er nun, wo er das SChwert in der Hand hielt, es beim besten Willen nicht davonschleudern konnte. Der Schutz sollte wohl auch das verhindern. Er musste seine Hand schon aus dem Spalt herausschieben um das Schwert wieder loslassen zu können. Ebenso bemerkte er, dass das Schwert seltsamerweise recht leicht war, was ihn verwunderte. Er hatte sich Schwerter immer schwerer vorgestellt.
Nun hatte er das Schwert betrachtet und las weiter.
"Wie du siehst, ist es kein normales Schwert. Es ist leichter im Gewicht, und leichter in der Handhabung. Der Schutz am Griff verhindert, dass du es fallen lassen kannst. Die Klinge musste so dünn sein, um das Gewicht zu reduzieren, besser pariere damit keine Angriffe. Allerdings hat die Klingenform auch Vortiele. Mit diesem Schwert können deine Schläge härter treffen, da es schneller durch die Luft zischt und alle Kraft der Schwunges auf kleinerer Fläche verteilt ist. Ein Schwert, gut zum Angriff.
Nun kommen wir zur Rüstung."
Er sah sich um. Das einzige, was noch vor ihm lag war ein Sack, der wohl ziemlich voll war.
Er entleerte ihn und es kamen mehrere Teile einer Lederrüstung zutage.
Es waren normale Teile, ohne Auffälligkeiten und in einem stumpfen braun. Jedoch waren in einigen Teilen soetwas wie Eisenstangen eingelassen. An den Teilen, die die Oberarme schützten aren jeweils eine Stange angebracht. An den Teilen, die die Unterarme schützten auch. Und am Rücken waren insgesamt viele kleine Stangen eingelassen, die in 2 Reihen von den Schulterblättern bis zu seinem Steißbein führten. Er fragte sich, was dies denn sollte.
Er las weiter
"Es ist eine normale Rüstung, mal abgesehen von den Stangen, die wir haben einfügen lassen. Die Stangen sind stabil genug um Angriff abwehren zu können, dafür haben wir gesorgt. Solltest du mal einem Angriff nichtmehr ausweichen können, reiß einfach deinen Arm hoch, und hoffe, dass der Angriff die Eisenstange trifft. Am Rücken haben wir viele kleine Stangen einbauen lassen, die das selbe wie an den Armen bewirken, aber da mit großen Stangen die Rüstung nur starr geworden wäre haben wir uns entschieden die kleineren einbauen zu lassen.
an den Beinen und am Oberkörper haben wir keine Stangen einfügen lassen. Es ist unwahrscheinlich, dass man dort einen Angriff abwehren muss.
Und nun Viel Spaß in der Arena, wir werden beten, dass dein Geist Frieden findet."
Nun wusste er also mit was er kämpfen sollte, aber dennoch beunruhigte ihn der letzte Satz der auf der Tafel stand. Es war ein Scherz, das wusste er, aber was, wenn er doch hier und heute sterben würde? Er verscheuchte den Gedanken.
Hier starb niemand in einem offiziellen Duell... oder etwas doch?
Um sich nichtmehr mit seinen quälenden Gedanken beschäftigen zu müssen zog er sich sofort die Rüstung an. Es bereitete ihm einige Mühe, schließlich hatte er nie zuvor etwas wie dies getragen.
Er legte die Rüstungsteile so an, dass die Eisenstangen an Ober- und Unterarmen nach außen zeigten. Als er fertig war, sich die Rüstung überzustülpen und ein paar Bewegungen vollführte um sich an die Rüstung zu gewöhnen fiel ihm auf, dass es sich darin leichter bewegen lies, als er gedacht hatte. Aber machte das wirklich etwas aus in diesem Kampf?
Er vergewisstere sich nocheinmal, dass seine Rüstung passte, und ergriff des Schwert. Er wusste nicht, in welcher Hand er es führen sollte. Er testete es in beiden Händen, fand aber, dass es keinen Unterschied für ihn hätte. Also nahm er es in die linke Hand. Notfall könnte er es ja noch in die Rechte nehmen.
Nun hatte er endlich alle Dinge erledigt und machte sich auf, die Arena zu betreten. Als er den Gang entlangging hatte er ein stärkerwerdenes mulmiges Gefühl.
Als er jedoch endgütlig in der Arena angekommen war und sich umsah sah er erstaunlicherweise... nichts.
Es war noch niemand da. Weder sein mitstreiter, noch seine Gegnerin. Aber ob das gut war? Immerhin musste er jetzt Warten. Und beim Warten kamen die Gedanken.
Er hoffte, dass sich die beiden anderen beeilten, hatte aber gleichzeitig auch Angst davor, dass der Kampf begann.
Er wartete...
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