Beitrag #3
Ein bisschen modrig riecht es hier, dachte er sich. Er saß inmitten eines kleinen, stickigen Raumes auf einem Stuhl, der unter seinem Gewicht gepaart mit dem seines bronzenen Plattenpanzers vor Schmerz zu schreien schien. Auf dem ebenfalls sehr alten Tisch aus Kieferholz vor ihm, lag sein Schwert, dass er beherzt in Gedanken an alte Zeiten auch Drachenflügel nannte. Die Aura des Klosters in welchem er seine letzte Zeit nach dem Verlassen der Bruderschaft verbracht hatte, schienen dem Schwert einen dunklen, bösen Glanz zu geben, wie der Seele ihres Besitzers, der schon einmal zwischen den Welten hin und her gerissen war. Doch als die Zeit der großen Schlachten begann, sträubte er sich mit Gottesfürchtigen an seiner Seite gegen seine Gesinnungsgenossen zu kämpfen, also begab er sich auf die lange Reise in das Kloster der Nacht.
Er nahm ein Ledertuch aus der Innentasche seiner Mönchskutte und polierte sein Schwert weiter, welches ihn aber schon vorher nur durch das flackernde Licht der Fackel blendete, aber er meinte es hätte noch einen matten Glanz.
"tok, tok!" Ein Bote trat, ohne darum gebeten zu werden, ins Zimmer und sprach davon, dass das Duell bald beginnen werde. Er erhob sich aus dem Stuhl, nahm sein Schwert und ließ es langsam in die Scheide aus Blei gleiten. Währenddessen war der Bote schon wieder aus dem Zimmer verschwunden und er vernahm ein weiteres Klopfen an der Tür des Raumes
nebenan. Er wollte kämpfen und nicht schon wieder warten, er hatte sich schließlich genug auf den Kampf ohne dunkle Magie vorbereitet und konnte sich nicht konzentrieren, mit dem Wissen bald gegen einen alten Freund zu kämpfen, an dessen Seite er schon viele niedergestreckt hatte. Also trat er auf den langen Flur hinaus, ging dort vollkommen in Gedanken eine kurze Zeit, die für ihn ewig schien, entlang, bis er beim Vorbereitungsraum seines baldigen Gegners stand und anklopfte. "tok, tok!", sofort kam ein etwas schroffes"Herein!", von drinnen, doch diese Stimme zu hören war eine Wohltat für den Vampir, er erkannte, dass sein alter Weggefährte es also ernstgenommen hatte, als er ihn herausforderte. Er trat ein...
"Carpe Noctem, Aranmanoth, ich bin gekommen um zu schauen, ob du überhaupt hier bist, da du schon etwas ängstlich schienst, als unsere Taverne im Höllenschlund versank. Und ich wollte dich auffordern in Hinsicht auf unsere baldige, hoffentlich kurzfristige, Feindschaft, keine Gnade walten zu lassen, denn auch du wirst keine von mir erfahren. Lass uns kämpfen, wie nie zuvor! Hörst du nicht schon die Zuschauer brodeln? Geben wir ihnen einen Grund dafür!"
Mit diesen Worten gingen sie beide die Stufen zur Duellarena hinauf...
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