Zum schwarzen Drachen

[Anonymous]

Der Gesichtsausdruck der Kriegerin veränderte sich leicht, als sie überlegte, ob sie währende der Erzählung wirklich gelangweilt ausgesehen hatte. Betroffen richtete sich leicht auf, vor allem, weil sie dies vor sich verneinen konnte. Bevor sie dem Fremden jedoch vergewissern konnte, dass sie seine Geschichte alles andere als langweilig empfand, redete Cynthias Begleiter munter weiter.

Erst als er endete und sie einen weiteren Zug aus dem Metkrug genommen hatte, meinte sie beiläufig:
"Ehre wem Ehre gebührt. Die einen suhlen sich im Blut der Erschlagenen, die anderen lassen sich von einem Berg wegzaubern. Mich allerdings beschleicht langsam das Gefühl, dass nur noch bei uns in den Wäldern Normalität herrscht."

Sie wandte sich an den Fremden, der nun ganz in seinem Mahl vertieft war. "Es tut mir leid um Eure Freunde. Wann, meint ihr, werdet Ihr Euch den Stein wiederholen?"

Babe schielte zu Cynthia, die immer noch an ihrem fruchtigen Roten nippte. Sie hatte bis jetzt noch nichts gesagt, was aber nicht viel zu bedeuten hatte. Wahrscheinlich brachte es die Mitgliedschaft bei den Reitern so mit sich, dass man schweigsam wurde. Wer viel zu kämpfen hatte, hatte keine Zeit zum schwätzen.