asil
Oberbiest
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.
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Beitrag #7
Es war schon tief in der Nacht. Mit rauchendem Kopf sass asil über ihren Büchern, rechnete, verschob und strich wieder jede Menge ihres gerade erst Geschriebenen wieder durch. Kurz darauf zerknüllte sie mit einem entnervten Stöhnen das Pergament und nahm sich ein neues. So ging das schon den ganzen Tag. Nichts wollte so klappen wie sie sich das vorgestellt hatte.
Und anstatt am Abend gemütlich mit ihrem Ritter am Kamin zu sitzen, hatte sie ihm absagen müssen uns sass nun vor der Buchhaltung.
Dementsprechend war ihre Laune seit dem Mittag nicht gerade die beste und einer ihrer Sklaven hatte es auch schon zu spüren bekommen, dem sie wutentbrannt einen Kerzanhalter hinterher geschmissen hatte.
Mit einem mehr als fragenden Blick blickte sie den Sklaven an, der ihr mitten in der Nacht eine Botschaft aus der Drachenlegion überreichte. Stumm las sie die Nachricht - las sie ein weiteres Mal und schüttelte mit dem Kopf.
Es dauerte eine Weile, bis das ihr dämmerte, was diese Botschaft zu bedeuten hatte.
Natürlich, an einem Abend hatte sie zusammen mit drei Herren bis tief in der Nacht auf dem Markplatz gesessen und ihr Gelächter war laut über den Platz geschollen. Aus ihrem eigentlich ernsten Treffen war ein Abend geworden, an dem sie sich gegenseitig auf die Schippe genommen hatten, die Händler zur Verzweiflung gebracht hatten und letztendlich das ganze Marktgeschäft zum Erliegen gebracht hatten.
Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht und noch einmal las sie die Botschaft. Einer der Händler schien sehr erzürnt über ihr Verhalten zu sein und so rief sie ihre Heerführerin, um alles Nötige in die Wege zu leiten.
An Schlaf war nicht mehr zu denken und so stand sie schon am frühen Morgen auf den Zinnen und blickte zum Horizont.
Die Sonne war gerade aufgegangen, als sie eine kleine Staubwolke ausmachte und die Kriegerin blies Alarm. Ein Ton, wie er gequälter nicht hätte sein können, drang aus dem Horn und riss sämtliche Bürger aus dem Schlaf.
Alle ihre Mannen und auch die Frauen standen nun bereit, um die riesige Armee in Empfang nehmen zu können.
Je näher die Armee jedoch rückte umso ungläubiger wurde asils Blick und als sie endlich nah genug heran geschritten war, brach sie in schallendes Gelächter aus.
Gemütlich setzte sie sich zwischen den Zinnen auf die Mauer und legte ihre Armbrust an. Kurz darauf ging das Streiten los, wer denn jetzt wen abschiessen durfte und asil zeigte auf die kleine rollende Kugel, die sich langsam der Mauer näherte.
"Die Kampfkugel da hinten gehört mir!", rief sie lachend und zielte mit ihrer Armbrust mitten auf die Brust des Zwerges und wartete geduldig, bis das er nah genug war.[/i]
Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
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18.05.2005, 07:15 |
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