Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Reise durch ein herbstliches Reich
Anonymous

Gast

 
Beitrag #11
 
Ein schwarzer Rabe schwang sich stolz durch die Wälder Palatins und kam nach langem und strapaziösem Fluge endlich in der Grenzregion Esquilins an. Es war Ares, der stolze Bote des Eremitaeus. Seit Äonen hatten die dänischen Küstenvölker diese Raben gezüchtet, um auch bei rauesten Bedingungen Nachrichten von einem Orte zum anderen versenden zu können. Nun, da Eremitaeus weiter in Palatin unterwegs war und seinem Clan einen kurzen Besuch abstatten musste, entsandte er das treue Tier, um seine Aufzeichnungen über die Provinz "Engel der Dämmerung" beim grimmigen Wirt im "Hölzernen Turm" abzuliefern. Zu gefährlich war es, diese mit sich in der Wildnis herumzutragen. Dieses Wissen musste geschützt und bewahrt werden.
Der Rabe setzte sich nieder und schlug mit den Schwingen. Eine kleine Weile später trat der Wirt heraus und erkannte das Tier sofort. Er nahm ihm den durch Schweineleder umwickelten Papyrus ab und trat wieder in den Schankraum - an der Theke entrollte er das Schriftstück und studierten den Inhalt. Ob Eremitaeus das gefallen würde oder nicht, war ihm gleich - schliesslich bewahrte er seine geistigen Habseligkeiten für ihn auf. Er begann zu lesen:

"Drei Viertel Monde verweile ich nun schon im Dämmerwalde. Noch nie hatte ich ein solch zauberhaftes Volk unter dem Himmelszelt erblickt. Ein Volk aus Engeln und Fabelwesen, wie sie sonst nur aus alten Überlieferungen stammen konnten. Hier wurde unter der Regentschaft von Andromache, der zierlichen und doch willensstarken Königin dieser Provinz ein Traum wahr: Wesen aus einer anderen Welt und Menschen aus Fleisch und Blut lebten in friedlicher Koexistenz. Doch dies schien mitnichten immer so gewesen zu sein. Der freundliche Wirt im The Hatchet, Polygor ward von Menschenhand verletzt worden - sein ganzer Stolz - die Engelsschwingen wurden ihm mit einer Axt vom Leibe getrennt. Verwunderlich nur, dass er nicht für jeden Menschen unter Sonne einen tiefen Hass empfindet. Im Gegenteil: kaum wurde ich herzlicher empfangen als dort. Nur in wenigen Gegenden zuvorkommender behandelt als im Dämmerwalde. Die Provinz liegt gut versteckt und geschützt durch ein mächtiges Tor im Walde - bewacht durch ein furchteinflössendes Fabelwesen, welches die Seele des Besucher zu prüfen scheint, bevor es ihm Einlass gewährt. Friedlich und kultiviert ist es dort. Die Speisen vorzüglich, das Met das feinste, was man bekommen kann. Es ist eine Welt voller Rätsel und Gottvertrauen - das Tempelwesen wird von der Königin höchstselbst mehr als intensiv gepflegt. Und Gastfreundschaft sowie Hilfsbereitschaft stehen an erster Stelle. Ein Hort des Friedens und der Weisheit - mehr als eine Reise wert!"
21.09.2004, 14:29


Nachrichten in diesem Thema
Reise durch ein herbstliches Reich - von Anonymous - 26.08.2004, 21:12
[Kein Betreff] - von Anonymous - 27.08.2004, 12:26
[Kein Betreff] - von Anonymous - 27.08.2004, 16:50
[Kein Betreff] - von Anonymous - 27.08.2004, 17:25
[Kein Betreff] - von Anonymous - 27.08.2004, 20:28
[Kein Betreff] - von Anonymous - 27.08.2004, 21:29
[Kein Betreff] - von Anonymous - 28.08.2004, 21:36
[Kein Betreff] - von Anonymous - 02.09.2004, 21:14
[Kein Betreff] - von Anonymous - 03.09.2004, 13:46
[Kein Betreff] - von Anonymous - 03.09.2004, 16:11
[Kein Betreff] - von Anonymous - 21.09.2004, 14:29
[Kein Betreff] - von Anonymous - 21.09.2004, 14:30
[Kein Betreff] - von Anonymous - 29.09.2004, 21:44
[Kein Betreff] - von Anonymous - 30.09.2004, 15:25
[Kein Betreff] - von Anonymous - 30.09.2004, 22:03
[Kein Betreff] - von Anonymous - 03.10.2004, 19:08
[Kein Betreff] - von Anonymous - 10.10.2004, 18:39
[Kein Betreff] - von Anonymous - 11.10.2004, 08:26
[Kein Betreff] - von Anonymous - 11.10.2004, 20:55