Beitrag #9
am Abgrund
Viel Zeit war vergangen...
Der Glasmond, so zuversichtlich auch alle gewesen waren, entpuppte sich als schwach - zu schwach um ein paar gutgezielten Stößen stand zu halten.
Nach außen hin war er stark... sehr stark sogar. Doch während sich alle auf die äußeren Mauern des Glasmondes konzentrierten, ja schon fast sehnsüchtig nach Feinden spähten, übersahen sie eine weitaus schlimmere Gefahr, welche auch ihren Untergang bedeutete und diese Gefahr kam nicht von Außen - sie kam von Innen. Streitigkeiten und Eifersucht waren die wahren Herrscher des Glasmondes und führten sie geradewegs in den Untergang.
Und so kam es, dass er zerbrach und seinen einst so treu ergebenen Anhängern nichts weiter als einen Scherbenhaufen hinterließ.
Viele verließen die Gemeinschaft des Glasmondes fluchtartig, als sich deren Fall abzeichnete, doch gab es noch einen mutigen Haufen der zusammenhielt und versuchte zu retten, was zu retten war.
Ihr Zorn war es, der sie vorantrieb und ihnen zur neuer Kraft verhalf. Ihr Zorn auf ihren selbsternannten Herrscher, der sie im Stich gelassen hatte und ihr Zorn auf die Vielen, die zu feige waren, um sich gegen den Untergang ihrer Gemeinschaft zu stellen. Jedoch war der Zorn auf sie selbst am stärksten, da sie es zugelassen hatten, dass sie der Glasmond dermaßen blendete. Sie hatten alles Alte zurückgelassen, um sich dieser Vereinigung des Bösens anzuschließen, ja sogar ihre Heimat und ihre Freunde, doch wurden sie allesamt enttäuscht.
Heute besetzt jener mutige Haufen die Zinnen der gewaltigen Glasmondburg, auch wenn niemals wieder der Glasmond darüber erblickt worden war, denn sie hatten sich auf ewig von ihm abgeschworen...
Doch ganz umsonst war es nicht, denn immerhin weiß ich jetzt, dass sich das Böse nicht so einfach vereinen lässt...
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