[SILVA ROMAE] - Wald vor Rom

[Anonymous]

Ein Artikel aus unserem Waldboten (unseres waldeigenen Zeitung) - 13.Ausgabe - 13.12.2004:

Tod einer Monarchin

Oder: Wie der Wald seine beste Kriegerin verlor!

(WB) Der ganze Wald scheint noch ganz benommen von der erschreckenden Nachricht, welche uns am gestrigen Tage ereilte.
Sogleich machten sich Bedienstete und Sklaven des Waldes an die Arbeit rund um die große Lichtung des Waldes Feuerholz aufzuschichten und in der Mitte der Lichtung den toten Leib auf einem mächtigen Holzstapel aufzubarren - so, wie es einer Königin des Waldes gebührt.

Im Lichtermeer der Feuer rund um die Lichtung begaben sich alle Lebewesen des Waldes - ob groß, ob klein, ob Elf, ob Zwerg - des Abends in die traditionelle Totenwache, welche bei Sonnenaufgang von dem hohen Priester Imothep mit einem Gebet beendet wurde.

Erhobenen Hauptes trat der Priester an den Sarg um Babe zwei silberne Münzen auf die Lieder zu legen, damit sie auf ihrem Wege den Fährmann bezahlen könnte - ein Brauch, wie er oft bei auf dem Schlachtfeld gefallenen Kriegern zelebriert wird.
Noch einmal neigte der Priester sein Haupt über den erstarrten Leib und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Möge sie in Frieden ruhen und möge Juno sie in ihr Reich aufnehmen, so wie sie einst unsere Vorfahren zurück in ihren Schoß nahm...."

Stille trat ein, als Bauer, Zwerg, Schmied und Schatten, welche sich gleichmäßig mit Fackeln um den Holzstapel herum postiert hatten, Feuer an die Holzscheite legten. Loderne Flammen fraßen sich durch das Holz hinauf zur Kriegerin, als die Waldbewohner knient ausharrten und der Priester noch einmal seine Stimme erhob:

"Doch wo ein Tag endet, dort beginnt auch ein neuer..."

Lansam erhob sich die Sonne über die Baumwipfel und verjagte die dunklen Schatten von der Lichtung.

"...möge ihr Traum des Waldes vor Rom nie verloren gehen und möge ihre Tochter ihr eine würdige Nachfolgerin sein!"

Als das Feuer in der Mitte der Lichtung gegen abend vollständig erloschen war, füllte der Priester die Aschein einer kleine Urne und die Waldbewohner zogen in einem Fackelzug zum Friedhof, wo die edle Königin zwischen all ihren Freunden ihren Frieden finden soll....




Auch die Redaktion des Waldboten trauert um die Gründerin Silva Romaes - der Mutter des Waldes - und sagt: Danke für all die schöne und lehrreiche Zeit unter deiner Herrschaft!

(P)