Beitrag #9
Vollkommen überwältigt von der Kraft die er in seinem endlosen Zorn aufbrachte, als unter ihm das Schwert des Gottesfürchtigen zerbrach, verloren sich für einige Zeit seine Gedanken in ewige Weiten, bis der grässliche Schmerz in seinem Bauch in wieder zurück in die Wirklich stieß. Seine Hand glitt zur Wunde, er öffnete die Augen wieder und schaute in jene Hand, sie war umschlungen von dunkelrotem Blut, das immernoch floss.
Zu seinem Zorn schien jetzt auch eine unglaubliche Gier in ihm zu wachsen, es war das Verlangen nach frischem Blut, dass ihm neue Kraft verlieh und den pochenden Schmerz in seinem Bauch auflöst, als wäre er immernoch unverletztlich. Doch daraufhin verloren sich seine Gedanken komplett, das Einzigeste, was noch durch seinen Kopf schoss waren Blut, frisches, rotes Blut...
Langsam hob er seinen Kopf und sah wieder sein Gegenüber, dass wieder einmal versuchte ihn zu attakieren, doch diesmal war eine heftige Wut in dessen Augen, als wäre er kein Mensch mehr, sondern eine Bestie. Je näher diese Bestie kam, desto fester schlangen sich seine Hände um den Griff des Drachenflügels, bis er..., bis er das Blut sah, das rote Blut, dass vom Schwertgriff seines anrennenden Gegners tropfte, in seinem Kopf verstummte alles. Er nahm keine Geräusche mehr wahr, all der Lärm des Publikums, die schlürfenden Schritte seines Gegners, der immer näher kam...
Er hörte nur, wie die Bluttropfen auf den eigentlich schon blutgetränkten Sand der Arena aufschlugen. Dann holte der Gotteskrieger aus, der Vampir kam aus seinem Trancezustand, reckte sein Schwert zur Abwehr auf die Seite, schaute mitten in das leuchtende Schwert seines Feindes. Seine Augen brannten wie das lodernde Feuer der Hölle und er musste zwangshaft seinen Kopf zur Seite drehen.
Ein lauter Knall, der Aufschlag beider Schwerter, ein Auftreffen des Lichtes und des dunklen Schatten, der dunkelrote Sand der Arena wirbelte hoch, er hielt gegen die Kraft des Aufschlages, doch waren die Mächte, die hinter dem Schlag steckten zu stark, als das er sie abblocken hätte können, so stieß er sein Schwert tiefer in den Arenaboden und sprang ab, um sich mit einem Handstand über das Schwert hinweg vor der unschlagbaren Kraft zu retten, denn die Füsse eines Kämpfers entsprachen den Fingern eines Flötenspielers.
Der Gottesfürchtige schien seinen Gott vergessen zu haben, doch als er diese Bewegung sah, dachte er nur an den Teufel, der den Vampir hätte stützen müssen, doch war es kein Teufel, keine böse Macht, es war lediglich Zorn, der Göttermächten gleich kam. Der Priester versuchte seinen Angriff dem Vampir hinterherzuführen, doch gelang es ihm nicht und so wurde er mit voller Wucht zu Boden gerissen. Da lag er nun, der Gläubige, doch würde sein Gott ihm jetzt helfen, fragte sich der Vampir.
Langsam ging er in Richtung des Kriegers, der noch immer den Boden küsste, zog den Drachenflügel, der neben ihm im Sand steckte und holte aus, um seinen feind zu enthaupten...
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