"Zum tanzenden Wolf"

[Anonymous]

Unwirsch sah die Badefrau die Kriegerin mit schief gelegtem Kopf an und musterte sie kritisch. Hatte diese Frau überhaupt verstanden, worum es ging? Hatte sie überhaupt die Reichweite dessen begriffen, was die Nordfrau gerade anschaulich präsentieren wollte.

„Sisko? Was soll mit Sisko sein? Wir sprachen gerade von Männern. Nun lenke mal nicht ab, Babe. Und der Kerl hat mich verdammt noch mal natürlich nicht verdient. Das ist ja das Schlimme. Und was will ich mit den Söhnen irgendwelcher Mütter, die ich noch nicht mal kenne? Und wieso überrumpelt fühlen? Welcher anständige Kerl würde sich schon von einer kleinen Badefrau den Schneid abkaufen lassen, hee?
Und was heißt hier, ich sei hübsch? Hübsch ist vielleicht eine Brosche, die ich mir beim Basar kaufen kann. Ich bin einfach ein Weib, wie man es sich vorstellt, basta. Aber wer hat heute noch Augen dafür? Diese Gecken, die ständig kratzfußend und handküssend durch die Festsäle ziehen und vom Sternenhimmel säuseln, die sind doch für die Pfanne.“ In Richtung Küchentür rief sie plötzlich mit lauter Stimme: „Wo bleibt eigentlich meine Hühnersuppe?“, bevor sie mit leiserer Stimme wieder fortfuhr.

„Einem Einzigen bin ich bis jetzt begegnet, der sich von mir nicht auf dem Kopf herum tanzen ließ und das war unser Hetmann.“

Unbewusst griff sie sich in ihre Haar und zog kurz daran. „Aber mal unter uns.. ich bin mir wirklich nicht sicher, ob der Gute überhaupt weiß, wie sich eine Frau von innen anfühlt, so dämlich wie er sich bei dir anstellt.“