Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 7 Gast/Gäste
Gefährliche Liebschaften
Anonymous

Gast

 
Beitrag #76
 
"Ich hasse Sand! Vor allem, in diesen Unmengen!", murmelte Eomer mürrisch hinter dem Tuch, das er als Schutz vor dem eben genannten Übel, vor das Gesicht gebunden hatte. Nur seine Augen, zu engen Schlitzen verengt, lagen frei. Einzelne Schweißtropfen waren einem leichtem Rinnsal gewichen, dass seinen Weg von der Stirn des Kriegers, an den Augenbrauen entlang und die Wangen hinunter fand.
"Wenn wir nur bald diese Oase erreichen! Ich würde für Schatten und etwas Wasser töten!", setzte er seine Tirade gegen die hiesige Begebenheiten fort.
Sein Pferd trabte an der Karawane entlang, dem Ende des Zuges entgegen, wo er die Frauen wusste. Einige der Händler und Sklaven warfen ihm verstohlene Blicke zu, während er an ihnen vorbeikam, aber sobald er den Blick erwiderte wandten sie sich sofort ab und fokussierten irgendeinen Punkt vor sich.
"Und diese Männer halten mich auch für verrückt, aber was soll's..." Ein unterdrückter Seufzer entwich ihm, als er seine Begleiterinnen erreichte. Mit kurzen Worten berichtete er Babe von der Oase und lenkte sein Pferd, neben das ihrige und ritt schweigend weiter.
Hin und wieder schweifte sein Blick zum Horizont, immer auf der Suche nach der Oase, die vor ihnen lag. Lange tat sich nichts und es verging eine geraume Zeit, bis endlich die unscheinbare Umrisse einiger Palmen hinter einer Düne erschienen. Innerlich erleichtert schloss Eomer kurz die Augen und atmete tief durch und widerstand dem Drang, sein Pferd anzutreiben, um schneller zur Oase zu kommen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, sodass die Zügel leise unter dem Druck knirschten.
Das saftige Grün des Grases und der Palmenblätter stellte einen harten Kontrast zu den Unmengen an Sand und Steinen der Umgebung dar. Es war eine wahre Wohltat für die Augen, die sich durch den Anblick diese kleinen Wunders erholen konnten. Ein paar kleine Gruppen von Palmen spendeten ausreichend Schatten und ein Teich - See konnte man es noch nicht nennen, aber für eine Pfütze war es zu groß - war mit klarem Wasser gefüllt und lockte verführerisch.
Desto erstaunlicher war die Geschwindigkeit, mit der sich die Karawane ihrem Rastplatz näherte. Langsam und fast quälend gemächlich marschierten Mensch und Tier der Oase entgegen, fast so, als würden sie sie gar nicht sehen, bis schließlich eines der Kamele ausbrach und zum Wasser lief.
Wenigstens eines dieser Biester scheint halbwegs normal zu sein, den anderen hat die Sonne wahrscheinlich den Geist verbrannt.
Erleichtert drückte Eomer seinen Rücken durch und lenkte sein Pferd in den Schatten eines Haines, der noch nicht von den Händler besetzt worden war. Dicht gefolgt von Asil und Babe, die erleichtert schienen, endlich in den Genuss einer derartigen Schattenquelle zu kommen.
"Wir werden hier eine Weile bleiben, nutzt die Gelegenheit und füllt die Wasserschläuche auf. Vor allem die Pferde brauchen Flüssigkeit, sonst gehen die Tiere noch ein, bei dieser Hitze.", sagte er in die Richtung der Beiden und bewegte sich rasch zum Wasser um seinen eigenen Durst zu löschen.
27.02.2007, 21:39
asil
Offline
Oberbiest
*****
Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

Beiträge: 1.977
Themen: 91
Registriert seit: Mar 2004
Beitrag #77
 
Manzerale hatte also sein Domizil gewechselt. Noch tiefer im Land und Eomer schien entschlossen, dorthim zu reiten. asils Stirn zog sich in krause Falten und sie überlegt, ob ihr das nun gefiel oder nicht. Was hatten sie schon an Beweisen, das ihr Bruder tatsächlich von Manzerale gefangen genommen war, um für ihn zu arbeiten? Einzig die Aussage eines Mannes, von dem die Kriegerin nicht wusste, ob sie ihm trauen konnte. Oder Eomaer... übersetzte er wirklich genaus das, was Hassan sagte?

Doch letztendlich blieb der Kriegerin nichts anderes übrig, jedoch drückte sie ihr Missfallen durch dauerndes Schweigen aus. Wenn Hassan nun mit der Geschichte recht hatte, so war noch lange nicht klar, ob es sich bei diesem Schmied um Marcus handeln würde. Hin und her gerissen zwischen wenig Hoffnung und noch mehr Pessimismus zog asil sich für die Reise quer durch die Wüste um und bestieg letztendlich als letzte ihr Pferd, um den beiden zu folgen.

Die Blicke der Händler und die KOmmentare dieser, die sie nicht verstand, reizten sie bis aufs Blut und wütend biss asil sich auf die Unterlippe. Ihr Laune sank stetig und irgendwann stand sie kurz vor dem Siedepunkt. Als dann noch ihr Pferd strauchelte und die Kriegerin fast gestürzt wäre, stiess sie einen lauten Fluch aus.

Stillschweigend ritt sie neben Babe her und versuchte, gegen die Hitze anzukommen, die ihr den Schweiss aus allen Poren trieb und ihre Kleidung komplett durchnässt hatte. Wenn wenigsten ein bisschen Wind hier in dieser Gegend wäre.... asil seufzte und dachte schmerzlich an Nuventia, wo es niemals so heiss war und die Gegend weitaus ansprechender. Zudem kannte asil dort jeden Zweig und jeden Weg, während sie sich hier vollkommen auf den Führer der Händlerkarawane verlassen musste. Und jede Nacht schlief sie nur unruhig, da asil jeden Moment darauf wartete, das einer dieser sogenannten Händler in ihr Zelt eindrang.

Skeptisch nahm sie die Auskunft von Eomer auf und suchte den Horizont nach der Oase ab. Wo verdammt sollte die nur sein? Erst um etliches später entdeckte sie erste Anezichen dafür und ein kleiner Hoffnungsschimmer stieg in ihr auf. Jeodch sollten sie noch ewig brauchen, bis das sie an der Oase vom Pferd absteigen konnte.

Doch dann konnte sie nichts mehr aufhalten. Ebenso wie die Tiere, die zielstrebig zum See gingen, bewegte sich die Kriegerin auf das Ufer zu. Im Handumdrehen flog der weite Umhang davon und mit einem Satz sprang asil ins kühle Nass. Die Kälte - die eigentlich keine war, aber immerhin um einiges kühler als die Luft - liess sie nach dem Auftauchen aufschreien und dann lachte sie aus vollem Hals und liess sich rücklings wieder ins Wasser fallen. Kamele und Pferde tranken desinteressiert weiter und kümmerten sich gar nicht um die laut planschende Kriegerin.

"Hier kriegt mich keiner mehr raus!", rief sie Babe und Eomer zu und liess ihren Kopf wieder unter Wasser gleiten, um der heissen Luft zu entfliehen.
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
01.03.2007, 18:17
Homepage
Anonymous

Gast

 
Beitrag #78
 
Hitze, Sand und eine immer blendende Sonne. Wie konnte eine ganze Zivilisation unter solchen Umständen nur überleben? Diese und andere Fragen schwirrten Darkflint durch den Kopf, als er mit einer Karawane durch die Wüste ritt. Die Händler nahmen ihn glücklicherweise freiwillig mit, als sie erfuhren, wer ihn eingeladen hatte. Derjenige musste Einfluss haben, denn es war Darkflint nicht entgangen, das Europäer nicht gern gesehen Gäste waren. Sogar eine christliche Kirche hat er in der Hafenstadt gesehen! Auch erzählte man sich von einer Gruppe aus 2 Frauen und einen Mann, die gesucht werden und schon mehrmals mit Einheimischen gekämpft hatte. Er bemerkte auch, das die Händler ihn von Zeit zu Zeit argwöhnische Bliche zuwarfen. Aber bisher verhielten sie sich noch ruhig und zurückhaltend. Nicht destotrotz legte Darkflint eine erhöhte Aufmerksamkeit zutage. Innerlich nahm er sich auch vor, die Karawane so schnell wie möglich zu verlassen. Aber er war noch auf sie angewiesen. In der Wüste würde er innerhalb kürzester Zeit ohne Führung zu Grunde gehen...

Heisser und heisser wurde es. Die Sonne schien nicht mal im mal daran zu denken, tiefer zu gehen und der frischen Kühle den Vorrang zu lassen. Ihre Helligkeit nahm eher immer weiter zu. Die Luft schien auch immer wärmer zu werden. Eine Saune ist die reinste Erholung dagegen. stellte er gedanklich fest. Ihn wunderte, das die Händler anscheinend kein Problem damit hatten, aber sie waren auch immerhin in der Wüste aufgewachsen. Stratos, sein treues Pferd, hielt tapfer durch, auch wenn ihm die Erschöpfung anzumerken war. Darkflint bewunderte die Tiere der Händler, die sie Kamele nannten. Sie schienen weder mit der Hitze noch mit den wenigen Wasser hatten. Seit der Stadt hatten die Viecher noch nichts getrunken! Und die nächste Pause an einer Oase sollte erst am Abend stattfinden. Er zweifelte, ob sie beide wirklich noch solange aushalten würden. Seine Haut brannte trotz des Umhanges schmerzlich und sein Gaumen klebte ebenso wie seine Lippen schon lange fest. Er konnte sich kaum noch auf Stratos halten...
Es kam ihn wie eine Ewigkeit vor, bis er eine Oase erblickte. Er freute sich schon auf das Wasser, aber seine Hoffnung wurde sofort zerstört. Die Händler machten ihn deutlich, das sie noch nicht an dieser Oase halten wollten. Erst die nächste, etliche Meilen entfernt, war ihr Ziel. Darkflint stöhnte dadraufhin tief. Nach einigem Überlegen und Absprachen mit den Händlern entschied er dann, diese Karawane zu verlassen und mit der anderen sein Glück zu versuchen. Sie waren der Meinung, das die anderen ungefähr das gleiche Ziel hatten, dafür sprachen einige Details, die Darkflint verborgen blieben. So trennte er sich dann von der Karawane und ritt auf die Oase zu.
Dort angekommen stürtze Stratos sofort auf das Wasser zu um einen tiefen Schluck zu nehmen. Auch Darkflint stieg ab, kniete sich am Wasser nieder und befreite sich vom dem schützenden Schleier vor dem Mund, um einen sehr tiefen und langen Schluck Wasser zu sich zu nehmen. Ihm fiel auf, das irgendjemand im Wasser war, aber dazu hatte er jetzt weder Augen noch Ohren. Er schlug wieder den Schleier über. Erfrischt durch das Wasser begab er sich zu den Händlern dieser Karawane und redete mit ihm. Sie hatten tatsächlich das gleiche Ziel. Sie sagten ihm, das er sich zu den anderen Europäer gesellen kann. Erst jetzt fielen sie ihm auf. Er schaute kurz zu den Genannten. 2 Frauen und ein Mann. Sind sie das vielleicht, von denen in der Stadt soviel erzählt wurde? Darkflint ging zu ihnen. Nun sah er auch die Frau im Wasser. Diese Stimme... Sie kam ihn bekannt vor. Die andere Frau konnte er nicht erkennen, da sie noch den Umhang um hatte, ebenso wie den Schleier. Und mit den fremden Mann konnte er erst rechts nicht anfangen. Er begab sich als erstes zu der Frau, die nicht im Wasser war. Wieder entfernte er seinen Schleier und grüsste sie dann. "Salve. Ich hörte, ihr seid Europäer und auf dem Weg zu der gleichen Stadt wie ich." Er hielt kurz inne. Er konnte sich seit mehreren Tagen schon nicht rasieren und der Bart, der in dieser Zeit wuchs, kratze und juckte nun. "Darf man fragen, was euch dahin führt?"
09.03.2007, 08:45
Anonymous

Gast

 
Beitrag #79
 
Hinter ihrem Tuch verborgen zuckte es in Babes Mundwinkeln verdächtig amüsiert auf. Man konnte es trotzdem an den Lachfältchen ihrer Augen sehen, dass sie heimlich lachte.
„Mensch Asil,“ sagte sie schließlich.. „Du schaust aus wie ein Wattwurm aus Germanien. Pass nur mal auf, dass keiner der anwesenden Herren mit ins Wasser hüpft. Das könnte sonst mit einer Überraschung für dich enden.“
Sie betrachtete ihre Freundin, die mit triefend nasser Kleidung im Wasser umherpaddelte, während die Kamele am Rand des Teiches ihre Mäuler in das Wasser steckten und mit langen, genüsslichen Zügen ihren Durst löschten. Auch ihre Stute hatte sich dazwischen gedrängt und füllte ihren Magen mit dem frischen, klaren Wasser. Babe dagegen stand neben ihr, die Hand auf die Kruppe gelegt und betrachtete immer noch amüsiert die Königin von Pax Imperialis, als sie jemand ansprach.
Erstaunte wandte sie sich der Stimme zu, die ihr seltsam bekannt vorkam. Ein musternder Blick glitt über ihn, abschätzend und abwartend. Es war, als wartete Babe selbst, dass sie die Erkenntniss überfiel, zu wem sie den Klang der Stimme einordnen konnte.
„Wer fragt das?“
Eine Erleuchtung wollte ihr nicht kommen und solange sie nicht wusste, mit wem sie es zu tun hatte, würde sie sich über ihre Pläne bedeckt halten.

Ihre Stute hatte inzwischen fertig getrunken und den Kopf gehoben. Wasser tropfte ihr vom Maul. Babe fasste deshalb nach den Zügeln, nicht ohne ihre Aufmerksamkeit auf dem Fremden zu lassen. Er schien wie sie nicht aus dieser Gegend zu sein, wofür nicht nur sein Dialekt sprach, sondern auch sein Aussehen. Trotz seines orientalischen Gewandes unterschied er sich von den Männern der Wüste und so versuchte Babe ihn gedanklich in eine weniger sackartige Umhüllung zu stecken. Das Bild eines Botschafters tauchte daraufhin vor ihrem geistigen Augen auf und ließ sie erstaunt die Augenbrauen heben. Es war lange her gewesen, dass sie den Mann, der jetzt als Wüstensohn vor ihr stand, als Botschafter seiner Allianz hatte begrüßen dürfen. Trotzdem war sie sich nun sicher.

„Und was, bei den Göttern, hat ein Rosenkrieger in der Wüste zu tun?“
10.03.2007, 11:32
asil
Offline
Oberbiest
*****
Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

Beiträge: 1.977
Themen: 91
Registriert seit: Mar 2004
Beitrag #80
 
Ja, wollte denn tatsächlich sonst keiner baden? Erstaunt blickte asil zu Babe, die keinerlei Anstalten machte, ins Wasser zu kommen und die Kriegerin nur grinsend beobachtete. Eomer war aus ihrem Blickfeld verschwunden und asil fragte sich zum wiederholten Male, was dieser Mann vorhatte und warum zum Henker er die beiden Frauen freiwillig begleitete.

Ein Mann stand nun bei Babe und die beiden unterhielten sich, jedoch war asil zu weit weg, um das Gespräch hören zu können. Aufmerksam betrachtete sie den eingemummten Kerl und schwamm langsam zurück zum Ufer, um eventuell eingreifen zu können wenn nötig.
Kräftig schüttelte die Kriegerin ihren Kopf, damit das Wasser aus ihren Haaren flog und quetschte sich anschliessend zwischen den Kamelen hindurch in Richtung Babe.

Ein schwarzer Fleck unter ihrem Blusenärmel zog jedoch ihre Aufmerksamkeit auf sich und mit gerunzelter Stirn zog sie den Ärmel in die Höhe. Ein Blutegal sass auf ihrem Unterarm und hatte sich schon festgesaugt. Ein angeekelter Schrei fuhr ihr über die Lippen und mit einer schnellen Bewegung riss sie das Tier von ihrer Haut. Ihre Hände glitten über ihren Körper und mit Entsetzen stellte sie fest, das er nicht der Einzige war, der unbedingt ihr Blut haben wollte.

"Verflucht!", stiess asil wütend aus und im sleben Moment flog ihre Hose und Bluse in den Sand und sie begann, die Viecher von ihrer Haut zu lösen, was teilweise recht schmerzhaft war. Ein unterdrücktes Fluchen war die ganze Zeit zu vernehmen und der fremde Mann neben Babe war erstmal vergessen.
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
21.03.2007, 11:33
Homepage
Anonymous

Gast

 
Beitrag #81
 
Eomer kramte gerade in seiner Satteltasche herum, als er einen lauten Schrei vom Wasser her hörte. Ruckartig wand er den Kopf dem Ursprung des Geräusches zu und sah asil, die sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit ihrer Kleidung entledigte.
Ist sie toll!? Was macht sie denn...
Die Antwort fiel ihm sofort ins Auge. Mehrere Blutegel hatten sich an der Kriegerin festgesaugt und tranken nun deren Blut. Mit einem unterdrückten Seufzer, sah der Germane kurz in den Himmel und sandte ein Stoßgebet an alle Götter die er kannte. Mochten sie ihm helfen, bei den Prüfungen, die noch auf ihn zukommen würden...
Rasch setzte er sich in Bewegung um asil zu helfen, doch als er sah, wie diese bereits einige der Egel gelöst hatte, blieb er kurz stehen und starrte sie fassungslos an. Dann beschleunigte er seinen Schritte und rannte ihr entgegen.
"HÖRT AUF DAMIT! LASST DIESE VERDAMMTEN VIECHER DRAN!", rief der Krieger und vollführte einige verdeutlichende Gesten mit den Händen.
"Lasst die Egel an eurer Haut, bis sie von selber abfallen." Er hatte asils Handgelenke gepackt um sie daran zu hindern, mit ihrer Befreiungsaktion fortzufahren.
Abschätzend lies Eomer seinen Blick über die Kriegerin gleiten, um die Zahl der übrigen Blutegel in Erfahrung zu bringen. Erneut musste er seufzen, denn es waren doch noch einige Egel an ihrem Platz.
"Wenn ihr sie gewaltsam entfernt, geht ihr Gefahr, dass sie sich erbrechen, was eine Infektion der Wunde zur Folge haben kann. Wartet lieber eine halbe Stunde, danach werden sich die Egel von selbst lösen und verschwinden. Eure Wunden werden nicht schmerzen und rasch verheilen."
Mit festem Blick sah der Germane asil in die Augen.
"Lasst sie bei allen Göttern dran. Eine Infektion kann euch hier in der Wüste schneller umbringen, als ein Schwerthieb. Glaubt mir, es ist nur zu eurem Besten."
Vorsichtig lies er ihre Handgelenke los und trat einen Schritt zurück.
"Und lasst in Zukunft das Baden in unbekannten Gewässern..."
21.03.2007, 18:56
Anonymous

Gast

 
Beitrag #82
 
Babe! Und asil! Kaum hatte er die eine Frau angesprochen und ihre erste Frage vernommen, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die Herrscherin der Wälder und die Königin Pax Imperialis gemeinsam in der Wüste. Welch ein ungewöhnliches Ereignis. Was die beiden wohl hier her verschlagen hat? Ebenfalls diplomatische Gespräche wie ihm? Unwahrscheinlich, immerhin sind beide Königin. Für solche Aufgaben gab es Diplomaten, so wie er seit kurzer Zeit nun einer ist. „Und was, bei den Göttern, hat ein Rosenkrieger in der Wüste zu tun?“ fragte sie ihm. Ein Lächeln huschte über seinen Bart. Anscheinend hatte auch sie ihn erkannt. "Es freut mich, euch zu sehen, Königin der Wälder, Babe." grüsste er sie erstmal in aller Form und verbeugte sich leicht, bevor er weitersprach. "Eine interessante Frage, die ich auch euch stellen möchte. Aber zuvor werde ich euch die Frage beantworten. Der Orden..." Weiter kam er nicht, denn auf einmal fing asil an zu schreien. Unbemerkt war sie inzwischen aus dem Wasser gekommen und in ihrer Nähe bei den Kamelen. Ein Fluchen folgte, gleichzeitig hatte sie ihre Hose und Bluse ausgezogen, was Darkflint peinlich war. Immerhin stand die Königin Pax Imperialis nun ziemlich nackt vor ihm. Hoffentlich erfährt Nîm nichts davon...nicht, das sie noch was falsches denkt! dachte er sich besorgt, bevor ihm auffiel, warum asil dies überhaupt tat. Der Mann, der wohl zu Babe und asil gehörte, hatte ihr Handgelenk gepackt und...schimpfte mit ihr?! Beim näher herangehen entdeckte er dann aber auch den Grund. Blutegel hatten sich anscheinend bei ihr festgesetz, die sie nun loswerden wollte. Nur hatte der Mann recht, wenn man sie nur einfach so entfernt, kann das schlimme Folgen haben. Glücklicherweise hatte er das passende Gegenmittel bei sich, Salz! Es war ein Geschenk gewesen, daher trug er es auch bei sich. Ein glücklicher Zufall für asil, wie es schien. Er wühlte ein wenig in seinen Sachen, die er anhatte, aber schon bald fand er es auch. Inzwischen war er bei asil und dem fremden Mann angekommen. Er begann einfach damit, die ersten Blutegel mithilfe des Salz zu entfernen, während er asil ansprach. "Salvete asil, Königin Pax Imperialis. Erlaubt mir, euch bei eurem Problem zu helfen, zufällig hab ich ein wenig Salz dabei."
22.03.2007, 20:42
Anonymous

Gast

 
Beitrag #83
 
Mit den Gedanken: „Na, nun wird’s lustig,“ verschränkte Babe ihre Arme vor der Brust. In keinem Fall möchte sie nun in der Haut von Asil stecken. Halbnackt, klatschnass und mit Blutegeln übersät musste sich diese nun eine Prozedur über sich ergehen lassen, die alles andere als alltagsgewöhnlich war: Die Männer schütteten das Salz über jeden noch verbliebenen Egel und lösten diese sorgfältig von Asil ab, bis sie schließlich ohne weiteres Getier vor ihnen stand. Zwar immer noch nackt und nass, aber wenigstens wieder tierfrei.
Babe schüttelte nur unmerklich den Kopf, bückte sich und reichte Asil ihren Umhang, den sie kurz zuvor in den Sand geworfen hatte. Eine weitere Bemerkung ersparte sie sich, Asil fühlte sie sich wahrscheinlich bereits jetzt schon schlecht genug.
„Vielleicht sollte man ein Schild aufstellen.“ Die Kriegerin versuchte die Situation mit einem Scherz zu entschärfen. „Baden verboten.“

In diesem Moment trat der Karawanenführer zu ihnen und sagte etwas in arabischer Sprache. Gleichzeitig deutete er auf die andere Seite des Sees, wo man Asils Badeversuche neugierig und aufgeregt zugesehen hatte. Eine kleine Zeltstadt stand dort, in man sich offensichtlich zum Essen und Feiern traf. Frauen und Männer hatten sich um eine Garküche gedrängt, Kinder sprangen herum und unter den Palmen hatten sich einige Kamele zum wiederkäuen eingefunden.
„Nein danke....“ Mit einem Kopfschütteln versuchte sie dem Führer ihren Unwillen klarzumachen, auch wenn er sie nicht verstehen würde. „Ich will keinesfalls mit allen anderen aus der Oase unter einem Zelt sein, um von euch wie Exoten bestarrt zu werden. Wir werden unser eigenes Zelt aufbauen.“
23.03.2007, 08:46
asil
Offline
Oberbiest
*****
Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

Beiträge: 1.977
Themen: 91
Registriert seit: Mar 2004
Beitrag #84
 
"Was brüllte Eomer denn schon wieder rum wie abgestochen?", schoss es asil durch den Kopf und sie wandte ihren Blick in seine Richtung. Wieso gestikulierte er nur da so rum?
Schon Sekunden später war es asil klar, nachmdem er ihre Handgelenke ergriffen hatte und sie anbrüllte, die Finger von den Egeln zu lassen.
"Lass mich los...", knurrte sie ihr gegenüber an, als dieser mit seinem Redeschwall fertig war und funkelte ihn wütend an. Nur langsam drangen seine Worte in ihr Verständnis und nun wurde ihr auch bewusst, warum er so wild auf sie eingeredet hatte. Er hatte ja recht - man durfte die Egel nicht abreissen - sie hatte es wieder vergessen. Vorsichtig rieb asil ihre Handgelenke, auf denen immer noch die Fingerabdrücke Eomers zu sehen waren und schaute an ihm vorbei zu Darkflint, der dazu gekommen war, um ihr seine Hilfe anzubieten.
Ein leises Danke kam in Richtung Eomer über ihre Lippen, jedoch schaute sieihm nicht in die Augen. Es war ihr peinlich, vollkommen nackt vor diesem Mann zu stehen und sie spürte auch die Blicke aller Anderen auf ihr. Das hatte sie ja wieder prima hingekriegt - sie hätte wissen müssen, das solche Viecher in dem Gewässer vorkommen.

Mit einem dankbaren Lächeln nahm sie den Umhang von Babe entgegen und blickte dann zu Darkflint.
"Was treibst Du hier in der Wüste?
Und ich bin für jede Hilfe dankbar..."
, fügte sie etwas kleinlaut hinzu.

Nun stand die Kriegerin da und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte, um sich aus der peinlichen Lage zu befreien...
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
25.03.2007, 17:38
Homepage
Anonymous

Gast

 
Beitrag #85
 
Eomer blickte in den Himmel und folgte mit seinen Augen der Bahn einiger, weniger Wolken, um asill nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen.
Frauen sind schon besondere Menschen...
Gemächlich rieb er sich die Augen, um den Gedanken zu verdrängen und seufzte dann leise, als er den Blick zu Babe wandte.
"Ich mache uns ein kleines Feuer, wenn ihr schon nicht bei den Händler lagern wollt. Übrigens eine sehr kluge Entscheidung."
Der Mann hielt inne und schaute rasch zum Tross.
"Es würde mich nicht wundern, wenn ich eines Morgens aufwache und ihr nicht mehr da seit. Wahrscheinlich wäret ihr dann in einem Badehaus in der nächstbesten Stadt...", murmelte er noch, bevor er zu seinem Pferd marschierte.
Das Tier hatte sich bereits auf den Boden gelegt, ohne das Eomer ihm den Sattel abnehmen konnte. asil war ihm mit ihrer kleinen Badeaktion dazwischengefahren.
Nach einem kurzen Schnalzen richtete sich das Tier auf und lies sich bereitwillig absatteln, was der Germane zufrieden zur Kenntnis nahm. Das Abschiedsgeschenk seines alten Freundes stellte sich als wirklich hervorragend heraus. Ein Lächeln lag auf Eomers Lippen, als er seine Hand auf die Nüstern des Pferdes legte und diesem in die Augen sah
"Wenn du mir jetzt noch sagen könntest, wo asils Bruder ist, würde ich dich den restlichen Weg tragen."
Mit einem kleinen Beil in der Hand suchte sich der blasse Mann einen trockenen Strauch, hieb ihn knapp über der Erdoberfläche um und zerkleinerte ihn schließlich mit mehreren, raschen Hieben.

Knisternd schlugen die Flammen am trockenen Holz der Zweige hoch und ließen glühend rote Funken in den Himmel steigen. Mit einem langen Stock stocherte Eomer in der Glut herum, die sich bereits unter dem brennenden Holz gebildet hatte und beobachtete das Feuer. Obskure Formen bildeten sich und schlugen den Mann in ihren Bann.
Nur schwer und unter heftigem Blinzeln konnte es sich abwenden.
Sein Schwert lag neben ihm auf dem sandigen Boden. Schon bald erklang das Geräusch des Schleifsteins, wie er über die Klinge eines Dolches glitt und vermischte sich mit dem Knistern des Feuers.
15.04.2007, 19:17
Ecthelion
Offline
Administrator
*******
Palastwache

Beiträge: 8.027
Themen: 456
Registriert seit: Mar 2004
Beitrag #86
 
Mit einer hochgezogenen Augenbraue ging der Elf mit schnellen Schritten durch die Gassen Roms, bis er endlich die Stufen zum Palast hinaufeilte und das Innere des Gebäudes betrat. In seiner Hand hielt er noch immer die Nachricht, die ihn umgehend zu einer Audienz bestellt und aus dem Wald in die Stadt geführt hatte.
“Was mag wohl jetzt wieder passiert sein?“
Die Gedanken des Elfen umkreisten diese Frage, während er die hellen Gänge durchquerte, um letztlich zu der gesuchten Tür zu gelangen. Nach einigen Formalitäten und Wartezeiten stand er endlich dem Verfasser der Nachricht gegenüber.

Wenig später stand er wieder vor den Stufen des Palastes und schüttelte den Kopf. Im Nachhinein hätte er liebend gerne auf die ersten Szenarien zurückgegriffen, die ihm nach dem Überreichen der Nachricht im Kopf herum gespukt hatten. Aber so musste er wohl in den sauren Apfel beißen.
“Euch macht die Hitze ja überhaupt nichts aus und somit seid ihr mehr als nur geeignet dafür….“
Der Elf verdrehte bei dem Satz direkt wieder und fuhr sich durch die Haare. In dem Punkt musste er ja zustimmen. Nur neigte seine helle Haut auch schnell dazu in entsprechenden Gegebenheiten ihn wie einen frisch gekochten Krebs aussehen zu lassen.
“Wenigstens werden durch die Kleidung auch meine Ohren verdeckt. Da bleibt die Überraschung für den Schluss übrig.“
Mit diesen unwirschen Worten und einem entsprechenden Lächeln auf den Lippen bahnte sich der Elf seinen Weg zurück, bevor er inne hielt.
Den Weg zurück konnte er sich auch sparen, denn bis auf seine Rüstung trug er alles bereits bei sich. Und das Kettenhemd würde er wohl als letztes in der brennenden Sonne brauchen. Mit einem Achselzucken schulterte er den Bogen zurecht und begab sich dann wieder auf den Weg zurück in Richtung Palast.
Statt erneut das Innere zu betreten, bog Ecthelion ab und suchte sein eigenes kleines Areal auf und bereite sich auf die bevorstehende Reise vor.

So stand der Elf bereits beim ersten Morgengrauen am Hafen und beobachtete die Männer, wie sie die Schiffsladungen löschten oder die gelagerten Waren auf die ablegebereiten Schiffe brachten. Vom restlichen Treiben ausgenommen suchte der Blick des Elfen die Gegend ab, bis er seinen Kapitän und dessen Schiff entdeckt hatte.
Etwas abseits von den Frachtschiffen übergab Ecthelion dem Mann den schon zuvor ausgehandelten Preis und konnte sein kleines Quartier unter Deck beziehen. Als er sich später wieder auf das Deck begab, drang schon salzige Luft in seine Nase und er erkannte die bekannten Bauten von Ostia. Doch dieses Mal war keine Gelegenheit für einen Zwischenstopp, denn das Schiff setzte seine Reise unbeirrt weiter fort, bis sie auch die Hafenstadt hinter sich gelassen hatten. Das Mittelmeer lag nun vor dem Schiff und seiner Besatzung und der Elf verzog ein wenig das Gesicht. Die nächsten Tage würde sich ihm kein anderer Anblick bieten, aber wenigstens war er nicht gezwungen die meiste Zeit unter Deck zu verbringen.
“Solche offiziellen Reisen haben auch durchaus ihre Vorteile…“
Gestand er sich selbst mit einem Schmunzeln ein, auch wenn er davon ausging, dass der leichteste Teil seines Auftrags vor ihm lag. So versuchte er das Beste aus seiner Freiheit an Deck zu machen und studierte die Aufzeichnungen, die ihm mitgegeben worden waren. Er ging zwar davon aus, dass er um das ein oder andere Fettnäpfchen keinen Bogen machen konnte, aber er wollte es nicht auf die Spitze treiben.
Die nächsten Tage wurden durch diese Abläufe bestimmt, bis der Kapitän ihm mitteilte, dass sie am nächsten Morgen die Küste erreichen würden. Nickend legte der Elf seine Sachen beiseite und genoss die letzten ruhigen Stunden, bevor er sich für die Nacht unter Deck begab. Am Morgen darauf konnte er schon die ersten Möwenschreie vernehmen und sah die Vögel über das Schiff ziehen, kaum hatte er das Deck betreten. Wenig später tauchten die ersten Silhouetten am Horizont auf und Ecthelion machte sich dazu bereit, nicht viel später wieder festen Boden unter den Füssen zu verspüren.
In the end, all things betray you.
Honor. Ideals. Heroism.
Allies. Comrades. Lovers.
Your eyes. Your limbs. Your heart.
And in the end, you betray yourself.
And that is the greatest betrayal of all.


[Bild: otta.jpg]
25.06.2007, 22:24
Ecthelion
Offline
Administrator
*******
Palastwache

Beiträge: 8.027
Themen: 456
Registriert seit: Mar 2004
Beitrag #87
 
Und kaum verspürte er diesen Boden wieder unter seinen Füssen, sah er sich seinem Begrüßungskommando gegenüber, welches ihn empfangen und zu seiner Unterkunft geleiten sollte. Ein wahrer Redeschwall kam ihm entgegen und es dauerte eine Weile, bevor er sich an den Akzent gewöhnt hatte und die entsprechenden Informationen aus den Wörtern ziehen konnte. Der dünne Mann, der Ecthelion grade mal bis ans Kinn reichte, zeigte schließlich ein paar Dienern das spärliche Gepäck des Elfen, während er diesem die Schulter auf die Schulter legte und sich dann in Richtung Stadt legte.
„Wünscht ihr erst ein wenig die Stadt zu sehen? Ich könnte euch einige interessante Orte unserer schönen Stadt zeigen.“
Ecthelion wollte schon direkt verneinen, aber vielleicht tat ihm ein wenig Bewegung nach all den Tagen auf der Enge des Schiffes ein wenig gut. Daher nickte er kurz und sah zu seinem Gepäck, welches aber schon an ihm vorbei getragen wurde.
“Nun gut, ein wenig Kultur kann wohl niemals schaden.“
Murmelte als Ergänzung zu seinem Nicken und folgte dann dem Mann.

Als sie sich durch einen Markt gekämpft hatten, an welchem dem Elfen noch unbekannte und exotische Speisen lautstark angepriesen wurden, steuerte der Führer eine ruhigere Seitengasse an. Ecthelion machte sich daran wieder auf gleiche Höhe zu kommen und eine Lücke in den Erklärungen des Mannes zu finden. Endlich schien dieser eine Pause zu machen, nachdem er noch immer die Redlichkeit der Händler ihnen in höchsten Tönen gelobt hatte.
“Verzeiht meine Direktheit, aber wann kann ich damit rechnen den Diplomaten zu treffen? Versteht mich nicht falsch, aber die Sache schien dringend zu sein.“
„Der Herr ist leider nicht da. Um diese Jahreszeit befindet er sich nicht in seiner Residenz hier, sondern weiter im Landesinneren. Hat euch das keiner mitgeteilt?“
“Nein, die Tatsache war mir unbekannt.“
Entgegnete der Elf mit merklicher Begeisterung und fügte still noch eine Reihe von Flüchen und Schimpfwörtern hinzu.
„Macht euch darum keine Gedanken. Der Herr wünscht euch zwar schnell zu sehen, aber er wusste um die Umstände und erwartet euch in einer seiner Anlagen im Landesinneren. Wenn ihr es wünscht, kann die Reise gleich morgen früh beginnen. Es ist soweit für alles gesorgt.“
Ecthelion fühlte sich zwar noch immer ein wenig überrumpelt, aber wenigstens war soweit für alles gesorgt und er musste sich um nichts kümmern.
“Diese Reise scheint doch ein wenig länger zu dauern, als ich gedacht habe. Aber nun gut, dann werde ich mich morgen auf den weiteren Weg machen. Dann können wir unsere Erkundung noch ein wenig fortsetzen.“
Er hätte sich zwar fast auf die Zunge gebissen, aber so genoss er halt noch die relative Freiheit, bevor diese wieder in einem Reisetreck verschwinden würde.

Der Mann zeigte ihm noch weitere interessante Orte der Stadt, darunter den Brunnen, an dem das Leben ebenso zu pulsieren schien wie schon zuvor auf dem Marktplatz.
Das Haus des Herrn lag ein wenig außerhalb, weitab von dem Wirren der Stadt. Der Elf bestaunte still das viele grün auf dem Anwesen, welches sicher einige Sklaven und Angestellte ständig in Atem hielt.
Nachdem ihm der Diener sein Zimmer für die Nacht gezeigt hatte, ließ er sich mit einem Seufzen auf das Bett fallen. Auch wenn er nicht schlafen musste, so würde er sich den bequemen Untergrund in den nächsten Tagen vermissen. Zumal es durch die Wüste gehen sollte, was Ecthelion schon im Vorfeld mit krebsroter Haut in Verbindung brachte. Allerdings schienen der Herr und sein Vertreter auch daran gedacht zu haben, denn auf einem Stuhl lag eine entsprechende Kleidung bereit, inklusive einer entsprechender Kopf und Gesichtsbedeckung, was den Elfen leicht grinsen ließ.
“Die Überraschung also wirklich zum Schluss. Aber immerhin scheinen sie sich ja Gedanken gemacht zu haben. Vielleicht haben sie meine Reisegruppe ja aus ruhigen und redeunfreudigen Leuten zusammengestellt.“
Er glaubte zwar nicht wirklich dran, besonders wenn er an die vergangenen Stunden dachte, aber der Vertreter schien nicht mit auf die Reise zu gehen, was einen kleinen Funken Hoffnung übrig ließ.
Während die Sonne versank und eine überraschende Kühle sich ausbreitete, die der Elf allerdings wie die Hitze ignorierte, sichtete er weiterhin die bereitgestellten Sachen und begab sich dann für die letzten Stunden der Nacht auf seine Ruhestätte. Immerhin wollte er den Luxus noch mal nutzen, bevor er sein Lager in Zelten und zwischen Dünen aufschlagen durfte.
In the end, all things betray you.
Honor. Ideals. Heroism.
Allies. Comrades. Lovers.
Your eyes. Your limbs. Your heart.
And in the end, you betray yourself.
And that is the greatest betrayal of all.


[Bild: otta.jpg]
16.07.2007, 22:06
asil
Offline
Oberbiest
*****
Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

Beiträge: 1.977
Themen: 91
Registriert seit: Mar 2004
Beitrag #88
 
Babes Umhang eng um sich geschlungen, hob asil ihre nassen Sachen auf und legte sie ausgebreitet in den heissen Sand, damit sie schnellstmöglichst trockneten.

"Nie wieder werde ich hier in diesem Land in einen See springen. Und wenn ich stinke wie ein Schwein...", knurrte sie vor sich hin und ärgerte sich immer noch masslos über ihr Verhalten. Eomaer musste sie ja für verrückt erklären. Von Babe ganz zu schweigen.

Nachdem sie ihre Kleidung ausgebreitet hatte, ging asil zum Lagerfeuer und liess sich wortlos neben Eomer nieder. Was sollte sie jetzt auch noch sagen?
Eine Weile beobachtete sie den Krieger beim Schleifen seiner Waffe und hob dann ihren Blick, um Babe zu suchen.

"Haben wir etwas zu essen hier oder müssen wir die Händler fragen?", wandte sie sich an Eomer, nur um die ihr peinliche Stille zu unterbrechen.

Immer noch suchte sie ihre Freundin, die spurlos verschwunden war. Ebenso wie Darkflint. asil hob ihre rechte Hand vor die Stirn, um ihre Augen vor der Sonne zu schützen und entdeckte Babe eine kurze Zeit später bei einem der Händler.

Was sie dort wohl wollte?

Ihre Gedanken wanderte wieder ab in die Vergangenheit. Hatte sie Jahre nicht mehr so häufig an ihren Bruder, so fielen ihr jetzt immer mehr Situationen ein, die sie mit ihm erlebt hatte. Und wieder bohrte sich die Frage in ihr Gehirn, ob er überhaupt noch lebte oder ob sie alle einem Gespenst hinterherliefen....
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
17.07.2007, 11:18
Homepage
Anonymous

Gast

 
Beitrag #89
 
Es dauerte einige Zeit, bis Babe das bekam, was sie wollte: ein eigenes, kleines Zelt für sie, das sie zudem jederzeit auf und abbauen konnten, ortsübliche Nahrung wie Datteln, Fladenbrot und getrocknetes Fleisch und einen Schlauch frischen Wassers, sowie einen mit Kamelmilch. So beladen kehrte sie zum Lagerfeuer zurück, wo Eomer und Asil sich einträchtig anschwiegen.
„Hört mal,“ meinte die Kriegern, während sie alles ablegte. „Rein theoretisch können wir uns, sobald wir die gefährlichste Gegend hinter uns gelassen haben, abseilen, oder?“ Man hat mir freundlicherweise ein Zelt gegeben das man nur noch...“ sie tippte an die Plane und die fünf mannsgroße Holzstangen, „....aufstellen müsste. Was meint ihr, schaffen wir das?“

Babe bückte sich und zog eine der Holzstangen aus dem Stapel. Mit Hilfe von Eomer und Asil richtete sie anschließend das Zelt noch vor Einbruch der Dunkelheit auf, das nun gut Platz für fünf Leute bot.
„Es könnte klappen,“ meinte sie hinterher zu Eomer und Asil. Sie saßen um das Feuer herum, reichten sich die Datteln und das Trockenfleisch und begutachteten ihr Werk. „Durch die Wüste ist es gut, bei der Karawane zu sein, aber immer will ich nicht hinter ihnen herreiten. Allerdings wäre es nicht verkehrt, ein Kamel dabei zu haben, das uns das Zelt und vielleicht auch sonstige Lasten tragen könnte.“
Sie warf Asil einen aufmunternden Blick zu. „Wir finden deinen Bruder, ganz bestimmt, erst recht, wenn wir einigermaßen autark sind.“ Anschließend sah sie zu Eomer. Der Krieger kannte sich in diesen Landen einigermaßen aus, beherrschte die Sprache und wusste sich auch sonst zu helfen – mit ihm an der Seite konnten sie es durchaus schaffen.

Babe griff sich die Datteln und kaute mehr oder weniger lustlos darauf herum. Sie schmeckten süß und klebrig, verursachten Durst und Lust auf ein kühles Bier, waren aber immer noch besser als die Kamelmilch oder das Trockenfleisch.
„Ich leg mich hin,“ verkündete sie schließlich an ihre Gefährten. Das Feuer war inzwischen heruntergebrannt und da sie inzwischen wusste, dass es Nachts verdammt kühl werden konnte, wollte sie schlafen, bevor sie mit dem frieren begann. „Morgen soll es, glaube ich, auch schon weitergehen.“
03.08.2007, 13:02
Anonymous

Gast

 
Beitrag #90
 
Es dauerte nicht sehr lange und der fremde Mann und Darkflint hatten asil von den Blutegeln befreit. Also steckte er das Salz wieder ein, auch wenn ein nicht kleiner Teil nun davon bereit zerstreut war. Ich bezweifel, das er das Geschenk so meinte, aber trotzdem werd ich ihn nächstestmal wohl nochmal dafür danken müssen. dachte er sich still. Er drehte sich nun zu babe´s Richtung, zum einen, um ihre Frage zu beantworten, die inzwischen auch von asil aufgekommen war, und zum anderen, um diese nicht weiter nackt zu sehen.
"Nun, um eure Frage wieder auzugreifen, der Orden der Rose entsandte mich zu diplomatischen Gesprächen hierher. Wir haben anscheinend auch ausserhalb Roms einen guten Ruf, denn wir wurden von einer Wüstenstadt hier eingeladen, nunja, ich bin dann sozusagen die Antwort." Am Ende konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen, asil und babe dürften noch nicht wissen, das er inzwischen Meister für diplomatische Belange ist. Sie dürften schon ein Stück länger in diesem Land verweilen und er ist praktisch direkt nach seiner Ernennung zum besagten Meister aufgebrochen, um die Reise hierher anzutreten.

Während der immernoch fremde Mann ein Feuer machte und asil sich kurz danach zu diesem gesellte, unterhielten sich Darkflint und babe mit einem der Händler, um Nahrung und sogar ein Zelt zu bekommen. Es waren zwar nicht viel, das er bereit von der Sprache gelernt hatte, aber es half doch, die Kommunikation erträglicher zu gestalten als nur mit Händen und Füssen zu artikulieren. Danach machten sich dann beide auf dem Weg zu dem kleinen Lagerfeuer. Darkflint liess babe beichten und setze sich schonmal zu den anderen. Irgendwie schien ihm die Stimmung nicht grade sehr fröhlich und er fragte sich, woran das wohl lag. Aber irgendwie kam er nicht dazu, zu fragen. Als babe dann etwas von einem Bruder zu asil sagte, mischte er sich kurzerhand ein. "Verzeiht meine Unterbrechung, aber ich weiss noch garnicht, was euch überhaupt euch in diese Gegend geführt hat." Er nutze gleich die Gelegenheit, um endlich den anderen Mann kennenzulernen. "Weiterhin weiss ich noch ebenso wenig euren Namen und wie ihr in die Gesellschaft dieser beiden Damen kommt. Doch hab ich mich auch selber noch nicht euch vorgestellt. Ich bin Darkflint vom ehrenwerten Orden der Rose und Meister für diplomatische Belange desselben und auch als solcher hier. Und ihr seid?"
14.08.2007, 07:40