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Gefährliche Liebschaften
Anonymous

Gast

 
Beitrag #46
 
Es fiel Babe unendlich schwer, nicht laut zu seufzen, die Augen zu verdrehen oder mit einem Ton Männer zu sagen, der jedem sofort zu verstehen gab, was sie von dem Verhalten des Fremden hielt. Es zeugte deshalb von ihrer Selbstbeherrschung, als sie in aller Ruhe ihr Bat`leth wieder auf ihren Rücken schnallte und dann zu dem Knienden ging, um ihn am Arm anzutippen.
„Großen Männern das Leben zu retten, ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Ihr seid nicht der erste, das glaubt mir mal, und Ihr werdet hoffentlich auch nicht der letzte sein. Steht deshalb auf und lasst Euch anblicken, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.“

Ihre Stimme klang rau, selbst in ihren Ohren, aber wenn die Kriegerin etwas verflucht nicht leiden konnte, dann war das ein anständiger Kerl, der vor ihr kniete. Ihr selbst würde es nie einfallen, vor irgendwem die Knie zu senken, es sei denn, um demjenigen einen Liebesdienst zu erweisen und das hatte sie momentan nun wirklich nicht vor.
Bevor der Fremde etwas sagen konnte, ging sie auf ihn zu und reichte ihm ihre Hand. „Mein Name ist K`Ehleyr. Wir sind mehr aus Zufall in diese Stadt geraten und haben uns nun irgendwie heillos verirrt.“ Mit dem Daumen zeigte sie über die Schulter auf den am Boden liegenden Lando. „Der junge Mann braucht einen Arzt und ein Schiff, das ihn auf dem schnellsten Weg nach Rom zurück bringt – möglichst noch heute.“

Leises Röcheln auf dem Boden erinnerte Babe an die Männer, die sie gerade niedergeschlagen hatte. Da sie ungern von jemanden dabei erwischt wurde, wie sie nett plaudernd neben soeben einen von ihr Erschlagenen stand, ging sie zu Lando und fasste ihn unter den Armen.
„Bevor wir hier Wurzeln schlagen oder irgend ein Anwohner das ganze Viertel zusammenruft, sollten wir besser von hier verschwinden. Vielleicht finden wir eine ruhige Stelle.“

Man stimmte ihr zu und so trugen sie den Verletzten, der nur leise vor sich hinwimmerte einige Straßen weiter, bis Asil sie auf eine hohe Mauer mit einem offenen Tor aufmerksam machte. Ein Park lag dahinter, aus dem das Geräusch von zirpenden Grillen erklang und dessen Blütenduft sich bis auf die Straße hinaus drängte. Selbst in der Dunkelheit und im Schein des Mondes konnte Babe die hohen Bäume und die mit hellem Kies geharkten Wege erkennen, die von einem gepflegten Anwesen zeugten.
„Ein öffentlicher Park wahrscheinlich,“ dachte Babe halblaut. „Sonst wäre das Tor nicht offen.“
Sie nickte Asil zu, die ihnen voran ging und sie zu einer marmornen Bank wies, auf den sie Lando legten.
„Gut.“ Erleichtert wandte sich Babe wieder an den Fremden. „Soweit erst das einmal. Hier sollten wir für das Erste sicher sein.“
31.08.2006, 10:41
Anonymous

Gast

 
Beitrag #47
 
"Mein Name ist Eomer. Ich nehme an, dass ihr nicht an die germanischen Sitten gewöhnt seid. Eure Stimme, als ich mich verbeugte, hat verraten, dass ihr eine Verbeugung offenbar als etwas negatives betrachtet. Entschudligt deshalb bitte mein Verhalten, aber nach fünf Jahren Drill in einer Garnison der römischen Auxilliareinheiten am Fuß der Alpen und einer germanischen Erziehung hat man sich an solche Verhaltensmuster gewöhnt."
Eomer sah sich um.
"Ich war bei einer Kavallerieschwadron in der Nähe des Rheins stationiert. Der Drill war hart und formend, aber er hat mir viel beigebracht, was mich bis heute hat überleben lassen. Mit 20 Jahren habe ich mich in die Armee eingeschrieben, weil ich hoffte dort Karriere zu machen. Dem war auch so. Mein Austieg zum Hauptmann einer kleine Kavallerieeinheit dauerte nur drei Jahre und hat mich enorme Anstregungen gekostet."
Der Krieger stoppte und band sich die Haare zusammen. Dann fuhr er fort:
"Das Leben war spartanisch und typisch militärisch. Nach einem Jahr im Amt, wurde ich mit der kompletten Kompanie nach Kleinasien verlegt. Aber da geschah das Unglück. Ein Aufstand brach los und ich wurde mit meiner Einheit auf Patroullie geschickt. Und - wie soll ich sagen - ein Pfeilhagel beendete meine militärische Laufbahn und das Leben der meisten meiner Kameraden."
Sein Blick wurde hart und er musste innehalten.
"Wir wurden niedergemetzelt, jeder der noch Laufen oder Reiten machte sich aus dem Staub. Daher habe ich auch diese längliche Narbe am Hals. Ein Breitkopfpfeil hat mich gestreift und schwer verletzt, dennoch bin ich entkommen."
Ein tiefer Atemzug unterbrach die Erzählung.
"Ihr wisst sicherlich, dass man sich immer für 20 Jahre verpflichtet, aber wie gesagt, ein Toter ist von diesem Vertrag befreit, vor allem, wenn die komplette Garnison aufgerieben wurde. Deshalb bin ich davongeritten. Mein Weg führte mich über den ganzen Balkan und durch Griechenland. Dort verbrachte ich ein ganzes Jahr auf der Insel Samos und verdiente mich dort als Leibwächter für einen reichen arabischen Kaufmann. Als dieser mich entlies, setzte ich wieder nach Kleinasien über und suchte meinen Weg an der Küste entlang. Jerusalme, Alexandria und noch viele Städte mehr habe ich passiert ohne auch nur irgendwo eine richtige Bleibe zu finden. Nachdem ich einige Jahre unterwegs war, landete ich hier und verbrachte mehrere Monate in der Umgebung. Schließlich traf ich dann euch."
Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er sah der Frau mit durchdringenden Augen ins Gesicht.
"Ihr habt mir mein Leben gerettet und hoffentlich gebt ihr mir in meinem Leben auch einen Sinn. Ich bezweifele, dass drei Leute ohne einen triftigen Grund den Weg von Rom bis hierher auf sich nehmen. Und da euer Gefährte verletzt ist, könnte ich euch helfen."
Der Germane betrachtete den Verletzten, wie dieser auf der Marmorbank lag und sich kaum merklich bewegte. Man sah ihm an, dass er starke Schmerzen litt, aber er gab kein Schluchzen von sich.
Er hält viel aus.
Er streckte K'Ehleyr die Hand entgegen.
"Wenn ihr mich brauchen könnt und mitnehmt, schwöre ich euch Treue bis in den Tod, da ihr mich soeben vor eben jenem bewahrt habt. Und glaubt mir eine Germane hält sein Wort, wenn es um Treue geht!"
01.09.2006, 02:03
asil
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Beitrag #48
 
Der Kampf war endlich entschieden und Ruhe kehrte ein. Die Stille, die nun entstand, war schon fast gespenstisch und ein recht kühler Wind fuhr durch die Strasse, der asil kurz frösteln liess. Nein, das wäre kein Ort, wo sie sich länger als nötig aufhalten würde. Im Nachmittag so heiss, das man kaum Luft bekam und nachts so kalt.
Ein kurzes Grinsen huschte über ihr Gesicht, als sie sah, was der Mann da vor Babe tat und sie drehte sich schnell zur Seite, um sich ein Lachen zu verkneifen. Das war so etwas, das ihre Freundin nun gar nicht mochte und dementsprechend fielen auch ihre Sätze ihm gegenüber aus.

Während die Beiden sich unterhielten, ging asil zu dem Krieger, den sie getötet hatte und zog ihr Schwert wieder aus seinem Bauch. Ein Schwall Blut folgte der Klinge und asil wandte sich angewidert ab. Das meiste Blut an der Klinge wusch sie mit schnellen Bewegungen an der Hose des Toten ab. Gründlich säubern würde sie ihr Schwert, wenn sie einen Ort erreichen, der sicher war.

asil steckte ihre Waffe weg und gemeinsam mit Babe schleppten sie Lando in den Park.
"Wo kriegen wir jetzt Hilfe her?", fragte sie etwas ratlos und blickte auf Lando, der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einer Marmorbank lag.

Mit einem neugierigen Blick musterte sie dann den Mann, der sich als Eomer vorstellte und hörte interessiert zu, als er in kurzen Zügen seine Lebensgeschichte erzählte. Nachdem Eomer seine Geschichte beendet hatte, herrschte einen Moment Stille.
"asil ist mein Name. Wir suchen meinen Bruder..."

Sie wusste nicht, was sie von seinem Treueschwur zu halten hatte und war dementsprechend misstrauisch. Warum sollte er sich völlig selbstlos plötzlich zwei Frauen anschliessen, die auch noch fremd in der Stadt waren? Mit einem durchdringenden Blick betrachtete sie das Gesicht des Mannes, konnte aber nichts Falsches in seinen Zügen erkennen. Trotzdem blieb die Kriegerin erstmal zurückhaltend und wartete ab, was Babe dazu zu sagen hatte.

Nur an ihrer gerunzelten Stirn konnte man erkennen, das sie nicht ganz einverstanden war und ihr Blick wurde wachsam.
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
01.09.2006, 08:33
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Gast

 
Beitrag #49
 
Der Dreck in Ostas Mund hatte keinen klar definierbaren Geschmack. Irgendwas in Richtung salzig. Andererseits bestätigte ihm die Gabe zu schmecken, dass er noch lebte.
Und nur das zählte im Augenblick.

Osta erhob sich schwerfällig. Er lag, alle Viere von sich gestreckt, in einer Seitengasse, unfern der mittlerweile abgebrannten Kirche. Jedes Gliedmaß schmerzte höllisch. Seine Kleidung war von Schweiß durchdrängt, einige Teile von Feuer versenkt; so wie ein Großteil seiner Haare.
Vom Schmutz der seinen kompletten Körper bedeckte, noch gar nicht zu reden.

Der Alte wusste nicht genau wie er hierher gekommen war, noch wo er war, jedoch stand eine Sache definitiv fest. Er wollte weg von hier. Weg vom diesem Ort, weg von den intensiven Erinnerungen.

Kopflos eilte Osthato durch die Straßen, hinter jeder Ecke dieses Licht sehend! Dieses Licht und seinen unsichtbaren Besitzer. Er war nicht wirklich lange unterwegs, als die extrem engen Gassen breiteren platz machten und er letztendlich sogar in einen kleinen Park gelangte.

Der perfekte Ort für den Bettler um sich von den Strapazen zu erholen. Lange musste er auch nicht suchen und fand eine kleine Wiese. In einiger Entfernung standen ein paar Bänke, die wie geschaffen für Osthato Chetowä den Park schmückten und ihm heute als Bett dienen würden.

Gedacht getan und der Alte stiefelte bereits voller Freude über die Erholung auf die Bänke zu, als er, je näher er kam, leise Stimmen wahrnahm und letztendlich sogar die Schatten von einigen Personen.
Mit einem Mal war plötzlich wieder die Angst da und der Alte drehte sich prompt auf der Stelle um und verschwand im nächst besten Busch, versuchte den Weg aus dem Park zu finden und hoffte noch nicht gesehen worden zu sein.
02.09.2006, 21:02
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Beitrag #50
 
Bevor Babe antwortete, blickte sie kurz zur Seite und in den Park hinein. Sie meinte, aus den Augenwinkeln etwas gesehen zu haben, was sie nur deshalb wahr genommen hatte, weil ein Busch in Bewegung geraten war. Zu Hause würde sie auf einen Hasen oder ein anderes Wild tippen, vermutete hier aber keines von beiden. Ihr Augen durchforsteten daraufhin die Dunkelheit, doch als sie nichts Verdächtiges sehen konnte, wandte sie sich wieder an Eomer und Asil.
„Euer Angebot ehrt Euch,“ gab sie nachdenklich an Eomer zurück. „Aber bevor Ihr uns Treue bis zum Tode schwört, solltet Ihr erst einmal austesten, ob sich das wirklich für uns lohnt.“
Sie verkniff sich bei ihrer Antwort ein Grinsen und zeigte statt dessen auf Lando. „Fürs Erste wären wir Euch allerdings dankbar, wenn Ihr uns helfen könntet, den jungen Mann in Sicherheit zu bringen. Eine Herberge, wo man ihn gesund pflegen würde, zum Beispiel. Schließlich sagtet Ihr selbst, Ihr würdet Euch auskennen.“

Wieder nahm Babe aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr – dieses Mal jedoch von der anderen Seite und sie trat kurz in den Mondschein, um zu erkennen, woher es herrührte. Im ersten Moment sah sie allerdings nur einen Trupp Menschen, die sich alle zugleich durch das offene Tor des Parks drängte. Erst im nächsten Moment konnte man sehen, dass es sich um eine große Anzahl schwer bewaffneter Männer handelte, deren Schwerter gegen das Mondlicht deutlich zu sehen waren.
Erschrocken machte die Kriegerin wieder einen Schritt vorwärts, um in den Schatten des Baumes zurückzutreten. Als Antwort darauf war ein Schrei vom Parkeingang zu hören, dem knirschende und schnell heran eilende Schritte folgten.

Die Kriegerin stieß einen unterdrückten Fluch aus. Eomers Angebot erschien ihr plötzlich sehr verlockend – gerade, weil man bei der offensichtlichen Übermacht davon ausgehen konnte, dass er es auch einlösen konnte. Andererseits hatte sie nicht wenig Hemmungen, ihn so einfach in den Tod zu schicken und so legte sie den Finger an den Mund, um Eomer und Asil vorzuwarnen.
Ihr Blick ging zu der Mauer hinter dem Baum, verwarf den Gedanken an eine Flucht aber genauso schnell wieder, wie ihr die Idee in den Kopf geschossen war. Dazu müssten sie Lando zurücklassen und das brachte sie genauso wenig fertig. Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als abzuwarten und so harmlos wie möglich zu tun.

Einer inneren Eingebung folgend, schubste sie Asil gegen Eomer und setzte sich selbst rasch zu Lando auf die Bank, um sich über ihn zu beugen. Einen unbeobachteten Zuschauer mussten sie so wie zwei Liebespaare wirken, die sich eine laue Nacht für ein Stelldichein ausgesucht hatte.
11.09.2006, 14:35
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Beitrag #51
 
Eomer verweilte mit der erhobenen Hand vor K'Ehleyr und wartete auf ihr Reaktion. Aber das was passierte, hätte er sich niemals gedacht. Anstatt seine Hand zu ergreifen, wich sie kurz zurück und schubste ihre Begleiterin gegen ihn. Völlig überrascht glaubte er erst, dass er in eine Falle getappt wäre, doch als er über die Schulter der Frau, die sich Asil nannte, die Gruppe der Bewaffneten sah, die in den Park kamen, erkannte er die Absichten der Kriegerinn.
Verdammt klug, dass muss man ihr lassen.
Der schlanke Germane legte schnell seine Hand um Asils Schulter und zog sie an sich heran.
"Spielt einfach mit.", flüsterte er ihr ins Ohr.
Etwas wiederwillig schmiegte sie sich an ihn und legte ihrerseits einen Arm um seinen Oberkörper.
K'Ehleyr tat so, als würde sie Lando auf der Bank küssen und lies nicht den Eindruck erwachen, dass dieser verwundet sei.
Hoffentlich wirkt es glaubhaft, ich habe bereits genug Ärger.
Die Soldaten näherten sich ihnen und blieben in einiger Entfernung stehen, um sich zu beraten.
Gegen das hier, wäre der Kampf vorher ein reiner Spass.
Sein Blick haftete an den Soldaten, die sich immer noch berieten. Doch plötzlich löste sich einer der Männer aus seiner Einheit und kam auf die Schauspieler zu. Er baute sich vor ihnen auf und lies seine Waffen sehen.
In der hiesigen Landessprache begann er: "Was tut ihr hier? Dies ist Privatbesitz!"
Eomer löste sich gespielt ungern von Asil und trat auf den Araber zu, da er, wie er vermutete, der einzige war, der diese Sprache beherrschte.
"Ich muss mich entschuldigen, meine Geliebte und ich, sowie unsere Freunde, haben uns nach einer längeren Reis und einem netten Abend in einer der Tavernen hier, hierher verirrt. Wie wussten nicht, das dies hier ein Privatgarten ist. Das Tor stand offen und wir dachten, dass es sich hierbei um einen romantischen Stadtpark handele."
Misstrauisch musterte der Soldat die hochgewachsene, blase Gestalt, die ihm soeben in seiner Muttersprache geantwortet hatte und nun mit weit ausgestreckten Armen auf ihn zuschritt.
"Wir sehnen uns nur nach einem gemütlichen Bett, in einer ruhigen Herberge. Als Mann versteht ihr dass doch sicherlich."
Mit einem gespielten Grinsen, flüsterte ihm Eomer dies ins Ohr. Ein dreckiges Lächeln verriet, dass der Arab alles verstanden hatte, doch dies war nur von kurzer Dauer.
"Ihr habt, verbotenerweise, ein Gelände betreten, dass niemand betreten darf.", antwortete der Schwarze mit rauer Stimme.
"Ihr müsst mitkommen und eure Strafe erhalten.!"
Eomer versuchte noch immer ihn zu überzeugen und spielte ihm weiterhin den verliebten Mann vor, doch er biss auf Granit.
"Ihr kommt alle mit!", brüllte dieser und deutete auf die Gruppe, die sich immer noch als Verliebte gab, doch keiner von ihnen rührte sich.
"Wenn ihr mir nicht sofort gehorcht, werde ich..."
"Verzeiht, Herr, sie beherrschen die hiesige Sprache nicht, da sie von weit her kommen, nur ich versteh euch."
Eomer wand sich um.
"Wir sollen mitkommen. Tut so, als wäre Lando betrunken und könnte nicht aus eigener Kraft laufen."
Hoffentlich versteht er mich nicht.
Wieder drehte er sich um und sagte dem Araber: "Mein Kumpan hat zu tief in den Becher geschaut und kann schlecht laufen, dürfen wir ihn stützen?"
Misstrauisch beäugte er den au der Bank liegenden Mann und nickte schließlich.
"Aber zuvor müsst ihr eure Waffen abgeben!"
"Wa..!?! Na gut, aber nur, weil ich so schnell wie möglich wieder weg will."
Wiederwillig legte er das Schwert und den Dolch ab und gab beide einem der herbeigeeilten Soldaten.
Nachdem er auch sein Messer aus dem Stiefelschaft gelöst hatte, was ihm am schwersten fiel, gab er den anderen ein Zeichen, ebenfalls so zu handeln.

Mit geeinten Kräften hatten sie Lando, halbwegs glaubwürdig in seiner Roll als Trunkenbold, da ihm die Schmerzen doch sehr zusetzten, in den nahegelegenen Gebäudetrakt getragen. Prunkvolle Ornamente stellten den Reichtum des Hausherren dar. Ein langer, von filigran gearbeiteten Säulen gesäumte, Gang führte in eine große Halle inmitten, des palastartigen Hauses.
Irgendwie kommt mir das alles hier bekannt vor. Es wirkt alles so vertraut auf mich, aber ich war hier mit Sicherheit noch nie.
Die Halle wurde von mehrere Öllampen erleuchtet, die ein warmes Licht spendeten. Weite Vorhänge hingen vor den hohen Fenstern und ein Geruch von Tabak lag in der Luft. Die leisen Klänge eines Musikstückes drangen an das Ohr des Kriegers.
Es ist wirklich unheimlich. Es ist alles so komisch vertraut.
Ihr Wächter wies sie an, sich auf einigen Sitzkissen niederzulassen und zog sich dann zurück, natürlich nicht, ohne einige Soldaten zurückzulassen.
Eomer beugte sich zu K'Ehleyr und blickte in Landos verzerrtes Gesicht.
"Ich hoffe, dass wir hier nicht auf einen aristokratischen Schnösel stoßen, der aus seinem Privatbesitz, ein Heiligtum macht."
Nach knapp zehn Minuten des Wartens, kam der Anführer der Wachmannschaft wieder und verkündete mit lauter und deutlicher Stimme.
"Verbeugt euch vor Ahmed Omar Iben Faschid Iben Dhawud Mustafa!"
Der Name traf den Germanen wie ein Donnerschlag.
Wenn ich Glück habe, dann habe ich wirklich Glück!
Ein ältere Araber, in weiten Seidengewändern trat ein, gefolgt, von einer Leibgarde, die um einiges besser ausgerüstet war, als die meisten Söldner.
Aus seiner gebückten Haltung konnte Eomer den Mann, aus den Augenwinkeln heraus, betrachten.
Ihr Götter, ich danke euch!
Der Hausherr lies sich mit einer eleganten Bewegung auf eines der Kissen fallen und betrachtete die kunterbunte Truppe, die in seinen Garten eingedrungen war.
Der Soldat, der diese gefunden hatte trat an ih heran und flüsterte ihm etwas in Ohr.
Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des alten Mannes und er musterte die Gruppe genau. Seine Augen blieben an der blasen Gestalt hängen, die genau vor ihm kniete und das Gesicht knapp über dem Boden hielt.
"Du da, du kommst mir bekannt vor. Nenne mir deinen Namen."
Eomer konnte nur mit größter Mühe einem Freudenschrei unterdrücken, als er sich aufrichtete und dem Araber direkt ins Gesicht sah.
"Mein Name ist Eomer."
Das Gesicht des Kaufmanns erstarrte und betrachtete ihn lange und genau, doch plötzlich hellte sich seine Mine deutlich auf und er erhob sich ruckartig.
"Eomer? Wie lange ist das nun schon her."
Er nahm den mittlerweile stehenden Germanen in die Arme.
Die schlanke Gestalt erwiderte die freudige Geste und umarmte den deutlich kleineren Araber.
"Ahmed, mein Freund! Was treibt euch hierher?"
Die Männer liesen voneinander ab und musterten sich gegenseitig mit freundlichen Gesichtern.
"Der Handel, mein Freund, der Handel! Man muss eben auch abseits von Samos aktiv sein. Aber nun sagt mir, was ist der Grund, warum ihr hier seid."
"Die Sucht nach dem Abenteuer und der Ferne. Darf ich dir eine paar Bekannte von mir vorstellen?"
Der blase Krieger deutete auf die Frauen die immer noch neben dem liegenden Verletzten knieten und ihn erstaunt beobachteten.
"Wir brauchen dringen Hilfe, da der junge Mann dort schwer verletzt wurde. Kannst du einem alten Freund einen Gefallen tun?"
"Jemandem, der mir mehrmals das Leben gerettet hat, werde ich doch einen Gefallen nicht abschlagen! Eine Unterbringung ist das wohl das Mindeste."
Einige kurze Handbewegungen und ein Mann der Wache entfernte sich...
11.09.2006, 22:57
asil
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Beitrag #52
 
Asil hatte wieder einmal zu spät gemerkt, was um sie herum vorging und wurde erst aufmerksam, als Babe ihren Fingern warnend an den Mund legte. Erst in dem Moment hörte und sah sie die Gruppe schwer bewaffneter Männer, die in ihre Richtung kamen
“Verdammt!“, fluchte sie vor sich hin und hatte schon ihre Hand am Griff des Scwhertes liegen, als Babe ihr plötzlich einen Stoss verpasste, der sie zu Eomer brachte.

Die Kriegerin wollte schon laut losschimpfen, als sie sah, was ihre Freundin vorhatte.
“Na, tolle Idee!“, zischte sie wütend und mit einem unwilligen Knurren schob sie sich etwas näher zu Eomer, um ihm anschliessend einen Arm umzulegen.
“Mach keinen Fehler...“, raunte sie dem Mann ins Ohr und hielt anschliessend still in der Hoffnung, das die Männer darauf hereinfielen.

Natürlich taten sie es nicht und asils Blick wurde immer misstrauischer, als sie Eomer mit den Männern reden hörte. Was sprach er zu ihnen? Und wieso lachte der Kerl so hämisch?

Als Eomer von Babe und ihr verlangte, ihre Waffen abzugeben, wollte asil schon lauthals protestieren und in den Angriff übergehen. Nur Babes ruhiges Verhalten brachte sie dazu, es ihr gleich zu tun. Jedoch wurde ihr Misstrauen immer grösser – konnte man Eomer vertrauen?

Immer wieder hielt asil Ausschau nach einem Fluchtweg während die Gruppe sie in den Palast brachte. Leise fluchend musste sie einsehen, das es kein Entrinnen gab und betrat voller Anspannung den Palast. Was nur würde jetzt passieren`

Mit einem durchdringenden Blick musterte sie den Araber, der nach kurzer Zeit den Raum betrat und eine unsägliche Wut schoss in ihr hoch,m als sie sah, das Eomer und der Mann sich lachend um den Hals fielen.
Also doch ein abgekartertes Spiel! Und sie beide waren auf ihn hereingefallen!
Und nun waren sie gefangen in einem Palast und ihre Waffen waren weg.
“Das hast Du ja toll hingekriegt, Babe!“, schnauzte asil die Kriegerin an und verschränkte zornig ihre Arme vor der Brust.
Sicher wurden sie jetzt als Lustsklavinnen an den Meistbietenden verkauft und Eomer rieb sich die Hände bei dem guten Geschäft. Sicher hatten die Araber Spass an so hellhäutigen Frauen.
Eine steile Zornesfalte bildete sich auf asils Stirn und sie schien fast zu platzen vor Wut. Als Eomer dann noch sagte, das der Palastinhaber sie dazu einlud, ein paar Tage als Gäste bei ihm zu bleiben, platzte ihr endgültig der Geduldsfaden und mit hochrotem Kopf fing asil an zu brüllen:
„Ihr müsst nicht meinen, das ich auf dieses Schauspiel hereinfalle! Pah! Uns werdet ihr nicht verkaufen! Auf der Stelle lasst ihr uns jetzt wieder gehen und gebt sofort die Waffen wieder heraus!“
Ihre geballten Fäuste in die Hüften stemmend blitzte asil Eomer zornig an und erst, als die Palastwache im Laufschritt den Raum betrat – mit erhobenen Säbeln – wurde ihr bewusst, das sie im Moment nicht gerade in der Situation war, um Forderungen stellen zu können.

Ihr Zorn verrauchte augenblicklich und etwas unsicher hörte sie sich die wilde Diskussion an, die nun entstanden war und von der sie kein einziges Wort verstand....
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
12.09.2006, 20:28
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Beitrag #53
 
Als Eomer seinen Begleitern die Nachricht überbracht hatte, wich er zurück, da asil ungehalten aufsprang und ihn anschrie.
Was habe ich denn jetzt wieder getan?!?
Als sie mit hochrotem Kopf geendet hatte, verstand er ihren Unmut und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzten, als die Wache mit blanken Waffen herbeieilte, um die Unruhestifterin ruhig zustellen.
Mit ausgestreckten Armen stellte er sich vor die wütende Kriegerinn und hielt die Soldaten zurück.
"Sie ist etwas angespannt und kann leicht gereizt werden, des weiteren ist sie der hiesigen Sprache nicht mächtig und hat unsere Unterhaltung nicht verstanden.", rief er seinem Freund zu.
Nach einer kurzen, aber nicht minder heftigen Diskussion endete er mit den Worten:
"Ihr müsst ihr Verhalten entschuldigen, aber sie ist es eben nicht gewohnt, 'bevormundet' zu werden."
Hoffentlich sage ich nichts falsches über sie.
Es folgte ein angespanntes Schweigen, währenddem Eomer keine Regung zeigte, bis Ahmed einen kurzen Befehl gab und nach einer kurzen Besprechung mit dem Hauptmann seiner Leibgarde, die Männer wegschickte.
"Würdet ihr ihnen bitte ihre Waffen zurückgeben?", fragte der Germane.
"Wenn ihr mir versichern könnt, dass keinerlei Gefahr von diesen beiden Frauen ausgeht, werde ich ihnen ihre Waffen zurückgeben."
"Ich glaube, dass eher eine Gefahr von ihnen ausgeht, wenn sie ihre Waffen nicht bekommen.", antwortete Eomer mit einem verzweifelten Lächeln.
Warum muss sie sich auch so aufregen, sehe ich denn aus wie ein Betrüger?
Einer der anwesenden Wächter eilte aus der Halle, in Richtung der Wachstube, in der sich die Waffen befanden.
Langsam steigen in mir Zweifel auf, ob ich ihnen wirklich helfen soll. Na ja, ich sollte es als Prüfung ansehen.
Möglichst ruhig drehte der entnervte Mann sich um und blickte die beiden Frauen an.
"Ich schwöre euch bei meinem Leben und meiner Ehre, dass euch hier nichts böses droht und ihr auf die Gastfreundschaft des Hausherren zählen könnt. Aber wenn ihr gehen wollt, könnt ihr gerne gehen, ob ich euch folgen darf, müsst ihr dann entscheiden.", begann Eomer mit fester Stimme.
"Ein wenig Ruhe würde euch ganz gut tun, denn ihr seht aus, als hättet ihr lange Zeit in einem engen Karren oder auf einem Schiff verbracht. Auch etwas Nahrung würde euch sicherlich gut tun."
Er sah die beiden Kriegerinnen eindringlich an.
"Vor allem euer Freund bedarf dringend eines Arztes, aber es ist allein eure Entscheidung. Ein Wort und ich bin aus eurem Leben verschwunden."
Der Wächter kam zurück und reichte Eomer die Waffen, die dieser den Beiden schließlich entgegenhielt...
14.09.2006, 18:36
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Beitrag #54
 
Ein Blick auf Lando überzeugte Babe zumindest von den Worten Eomers, die den Verletzten betrafen. Der Blutverlust hatte ihn geschwächt und der zweimalige Transport schien ihm jedesmal sehr zugesetzt zu haben. Zumindest seinetwillen sollten sie Eomers Worten erst einmal Glauben schenken.
Babe atmetet tief durch und nickte dann, nachdem sie in Asils Blick nach Zustimmung suchte, Eomer zu. „Gut. Wir stehen momentan in keiner günstigen Situation und müssen Euch deshalb vertrauen. Für das erste jedenfalls.“
Die Kriegerin grinste schief, als Zeichen dafür, dass sie ihre Worte nicht ganz so ernst meinte, wie sie geklungen hatten. Außerdem erschien ihr die Aussicht auf eine anständige Mahlzeit und einem Bett mehr als verlockend – beides hatten sie vor mehr als eine Woche das letzte mal genossen.

Eomer schien erleichtert, als sie das Angebot annahmen und so sagte er etwas in der fremden Sprache, worauf der Mann, der der Hausherr zu sein schien, einen Befehl weitergab. Es dauerte nicht lange, bis daraufhin eine ältere Frau in einem seltsamen Gewand erschien und sich nach einem kurzen Redeschwall vom Hausherrn zu ihnen wandte.
Ihre Handbewegung erkannte Babe als die des mitkommens und so folgte sie der Frau durch das Haus. Bereits nach wenigen Metern drehte sich Babe zu Asil um, die knapp neben ihr ging und wies sie auf die kostbaren Teppiche auf dem Boden hin.
„Schau dir das an,“ flüsterte sie, obwohl die Frau sie kaum verstehen durfte. „Selbst durch meine Stiefel kann man fühlen, wie weich sie sind. Wie frisch gefallenes Laub...“
Asil antwortete nicht, deutete aber auf eine Vase, die die Größe eines Kindes haben durfte. Das Muster darauf war kaum zu erkennen, denn der Gang, durch den sie geführt wurden, wurde nur durch das Licht erhellt, das die Frau vor ihnen vor sich in einem seltsam geformten Gefäß vor sich hintrug.
Babe nickte, schwieg aber, denn ihr wurde schlagartig klar, welch Glück sie gehabt hatten. Sie waren in das Haus eines Reichen gelangt, dessen Anwesen dem eines kleineren Palastes glich. Teppiche an den Wänden und auf den Böden, wundervolle Marmorböden und – säulen, betörend duftende Blumenbuquetts und leise durchs Haus huschende Sklaven – gekrönt von einem Atrium, in dessen Mitte ein plätschernder Brunnen stand. Es erinnerte die Kriegerin ein wenig an den Palast des Imperators, nur dass ihr hier das Ambiente unbekannter und exotischer erschien.

Vor einer schweren Tür hielt die Frau schließlich an und drehte sich zu ihnen um. Ihre Augen ging neugierig über ihre Erscheinung und obwohl sie nicht unzufrieden erschien, rümpfte sie erst bei dem Anblick ihrer Waffen die Nase und zuckte dann mit den Schultern.
„illi byil il qot bado yilqa chramischo“
Anschließend öffnete sie die Tür, trat zur Seite und ließ die beiden Frauen ein.
Babe, die voranging, trat nun in einen weiteren Raum. Anders als beim übrigem Haus, waren hier jedoch die Wände hell erleuchtet und man konnte deutlich die Schönheiten des Gebäudes sehen. Große Fenster zeigten auf einen vom Mond beschienen Garten und da sie offen waren, ströhmte auch hier der Duft der Blumen ihr in die Nase.
Gerne wäre Babe stehengeblieben, doch sie wurde von der Frau zu einer weiteren Tür gedrängt, vor dessen Eingang ein großer, findster dreinblickender Mann stand.. Er trug eine weiße, weite Hose und einen Verband um den Kopf, den Babe als einen Turban erkannte. An seiner Seite steckte ein gewaltiges Krummschwert.
Verwirrt blickte Babe auf den Mann, der ihr bisher nicht aufgefallen war, obwohl der Raum beleuchtet war. Sie schob es deshalb auf die Tatsache, dass er bewegungslos im Lichtschatten gestanden hatte und ihre Aufmerksamkeit auf den Garten gerichtet gewesen war.
Der Krieger – zumindest hielt Babe ihn für einen – öffnete ihnen die zweite Tür, aus dem nicht nur Helligkeit, sondern auch leises Murmeln von Frauenstimmen erklangen. Sie waren anscheinend in einen Frauentrakt geführt worden
16.09.2006, 13:27
asil
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Beitrag #55
 
Immer noch argwöhnisch verfolgte asil, wie Eomer es schaffte, die brenzlige Situation relativ schnell zu entschärfen. Die wildesten Verdächtigungen spukten hinter ihrer Stirn und mit einem mürrischen Gesichtsausdruck bemerkte sie, das Babe wohl nichts dagegen einzuwenden hatte, die Gastfreundschaft des Mannes anzunehmen.
Nur schwer gestand asil sich ein, das sie gegen ein wohltuendes Bad und einer guten Portion Essen nichts einzuwenden hatte. Allerdings wäre ihr eine Gaststätte lieber gewesen, als hier im Palast zu verweilen bei einem Mann, den sie nicht kannte und der sie einfach so einlud. Wer holte sich schon freiwillig ohne einen Hintergedanken fremde Leute ins Haus?
Mit zusammengepressten Lippen folgte sie ihrer Freundin in den anderen Flügel und warf dem turbantragenden Mann einen störrischen Blick zu. Wenn der sich auch nur einen Schritt in ihre Richtung wagen würde....
Ein Stimmengewirr lenkte die Aufmerksamkeit der Kriegerin ab und mit leicht staunendem Blick bemerkte sie all die Frauen, die sich hier in dem Raum aufhielten und sich sofort mit grossem Geschnatter und freundlichen Mienen auf die beiden Frauen zubewegten.
asil verstand kein einizges Wort und sie wirkte sehr nervös, als die Frauen anfingen, sie zu entkleiden und ein etwas hilfloser Blick traf Babe.
Erst, als asil in warmen fast heissen Wasser lag und ihre Muskeln sich nach und nach entspannten, legte auch die Kriegerin ihre Anspannung ab und genoss das Bad in vollen Zügen.
Babe schien es genauso zu geniessen. Ihre Freundin sass ihr gegenüber und hatte die Augen geschlossen. Fast könnte man meinen, das sie eingeschlafen war, aber das glaubte asil nicht. Vorsichtig stiess sie mit ihren Zehen gegen Babes Fuss.
"Hey, ich will hier aber keine Ewigkeiten bleiben, hörst Du? Ich fühle mich nicht wohl hier - wer weiss, was das für ein Kerl ist.
Und ausserdem will ich endlich wissen, wo mein Bruder ist...
Am besten lassen wir Lando hier. Er ist so schwer verletzt, das das Wochen dauern wird, bis das er wieder auf den Beinen ist.
Und was hälst Du von diesem Eomer? Traust Du ihm?
Ich meine, er wäre ein guter Ersatz für Lando - und das er die hiesige Sprache versteht, ist auch ein Vorteil, aber..."


asil verstummte und lauschte in sich hinein. Sie hatte gemischte Gefühle, was diesen Germanen betraf. Sicher war er für die Gruppe eine Bereicherung, aber andererseits verstand sie nicht, warum er sich ihnen unbedingt anschliessen wollte.... Es lag wohl in ihrer Natur, für alles eine vernünftige Erklärung erhalten zu müssen. Es fiel ihr schwer, einfach zu glauben, das Menschen etwas taten, was nicht rational erklärbar war.

Nach dem Bad wickelten die Frauen die beiden Kriegerinnen in seltsame Gewänder. Das Gekicher all dieser jungen Damen machte asil wieder nervös. Weil sie nicht verstand, was sie redeten. Es fiel ihr schwer, den Drang zu unterdrücken, sich ihre dreckige Kleidung zu verlangen und den Palast auf der Stelle zu verlassen. Und so biss sie sich auf die Unterlippe und folgte wieder der Frau, die sie hier in den Flügel gebracht hatte.
Unterwegs stiess sie Babe in die Rippen und zeigte auf die Waffen, die die Wände des Ganges verzierten, den sie gerade entlang gingen. Schwerter jeglicher Art und jede Menge Dolche liessen die Kriegerin nicht aus dem Staunen herauskommen.
Endlich, als asil schon dachte, der Gang würde nie ein Ende nehmen, erreichten sie einen Raum, der ebenso reich mit Teppichen ausgeschmückt war wie das, was sie vorher schon gesehen hatten.
Ein langer Tisch stand mitten im Zimmer - allerdings waren keine Stühle vorhanden. Stattdessen lagen jede Menge Kissen rund um den Tisch, der reich gedeckt war mit Schalen voller Obst, Gläsern und Karaffen mit einer dunklen Flüssigkeit.

"Wo sind die Männer?", flüsterte asil zu Babe und wurde sich jetzt erst bewusst, das sie ihre Waffen bei den Frauen gelassen hatten.

"Verdammt!", rutschte es der Kriegerin über die Lippen und sie wollte gerade umkehren, als sie Schritte auf dem Marmor hörte.
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
17.09.2006, 20:09
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Beitrag #56
 
Erschöpft lehnte Osta an der Palme. Die Augen hatte er geschlossen, sein Brustkorb hebte sich zu schnell, sein Blutdruck war zu hoch für jemanden seines Alters.
Er hoffte inständig nicht bemerkt worden zu sein, zu viel war schon passiert und er hasste es weiter weglaufen zu müssen.
Osthatos Sinne waren trotz alledem geschärft; es war kein Wunder das er nach wenigen Minuten der Ruhe Fußgetrampel in der Ferne wahrnahm.
Instinktiv beruhigte er seine Atmung um den Geräuschen zu lauschen.
Nach Minuten des Wachens, er hatte kein weiteres Geräusch wahrnehmen können, erhob sich plötzlich das Fußgetrampel wieder und verschwand in die Richtung aus der es gekommen war.
Er brauchte nur eins und eins zusammenzuzählen um zu erahnen, dass die drei aus dem Garten in irgendeinem Kontakt mit dem Fugetrampel stehen mussten. Entweder waren ihre Komplizen gekommen und die Gruppe würde womöglich illegal Geschäfte betreiben, oder sonst irgendwas machen.
Im Grunde war das aber auch egal, denn der Alte wollte im Moment nichts Anderes, als seine wohlverdiente Ruhe.

In diesem Sinne erhob sich Osta, er hatte seit einigen Minuten kein verdächtiges Geräusch mehr wahrgenommen, und schlug den groben Weg in Richtung Hafen ein. Die Sterne sollten sein Wegweiser sein!

Es war jetzt wichtig sich mit jemandem zu unterhalten und da kam der germanische Wirt gerade recht. Nach dem Tod des Pfarrers war es unumgänglich die Situation zu analysieren und die nächsten Schritte genau zu planen.
Zu allem Überfluss lag da auch noch das arabische Schiff vor Anker, welches womöglich seine Freunde in die Stadt gebracht hatte, oder doch nur von gleicher Bauweise war. Der Alte wusste es nicht, würde es aber mit ein wenig Glück herausfinden.

Der Weg zum Hafen dauerte lange, zu lange. Es lag wohl daran das er die Stadt noch nicht gut genug kannte, oft in Sackgassen endete, und die Schrecken noch so tief in seinen Gliedern steckten, das er hinter jedem Vorsprung einen fremden Schatten erwartete, was seine Fortbewegung extrem verlangsamte.
Nichts desto trotz kam er letztendlich doch im Hafenviertel an und bewegte sich zielstrebig – hier im Hafen kannte er sich mittlerweile recht gut aus – auf die hintere Kaimauer zu, da wo die Taverne des Germanen stand.

Die Stille war bedrückend, gewöhnlicherweise waren um diese Uhrzeit noch Gäste in der Taverne.
Etwas beklemmt öffnete er die Tür – allein das sie offen war musste doch ein gutes Zeichen sein – und betrat den größten Raum des Gebäudes, die Schenke selbst.
Die untere Ebene war unbeleuchtet, doch das konnte auch bedeuten, dass sein Freund sich bereits zurückgezogen hatte und sich in seinen Privaträumen aufhielt.
Osta schlich die Treppe förmlich hinauf, das Knarren selbiger ließ ihn schwitzen. Die Ruhe tat ihr übriges. In der oberen Etage war es stockfinster, zum Glück wusste Osta wo sich das Zimmer befand in dem sich der Germane aufzuhalten pflegte, und schlich durch die dunklen Gänge, immer darauf bedacht nach jedem Schritt über seine Schulter zu schauen! Hatte er da gerade ein winziges Blinken gesehen?

Zeit darüber nachzudenken bleib ihm keine denn er stieß bereits mit dem Fuß and die Tür zum gesuchtem Raum. Aufgeregt, wie schon in der Kirche, öffnete Osthato Chetowä die Zimmertür und schaute vorsichtig in das Innere. Dunkel wie die Nacht!
Behutsam öffnete er die Tür weiter und weiter bis er ganz hindurch treten konnte.
Leise rief er den Germanen beim Namen, vielleicht schlief er ja, doch so richtig wollte ihm keiner antworten…. doch halt! Was war das da in der Ecke?! Ängstlich schlich er näher, als ihn das Knarren des Bodens hinter ihm plötzlich herumfahren ließ.

Das letzte was er sah war ein länglicher Gegenstand, der gegen seinen Kopf flog, bevor er ohnmächtig zusammenbrach.
19.09.2006, 21:15
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Beitrag #57
 
Als die Frauen verschwunden waren, führte Ahmed Eomer in das Obergeschoss und zeigte ihm sein Zimmer. Es war ein großer, viereckiger Raum mit großen Fenstern und einer Türe, die zu einem kleinen Balkon führte und mit dünnen Vorhängen verhangen war. Die Luft war leicht aromatisch und rauchig, was auf die Räucherstäbchen zurückzuführen war, die auf einem kleine Schränkchen brannten. In der Mitte des Raumes stand ein großes Bett, dass aus bestem Holz geschnitzt und mit schönen Laken bezogen war. Teppiche lagen auf dem Boden verteilt und dämpften die Schritte der Männer, die zum Balkon gingen.
Draußen lehnte sich Eomer auf die Brüstung und überblickte die schwach erleuchtete Stadt, denn es war schon reichlich spät geworden.
"Warum begleitet ihr eigentlich dies Frauen? Haben sie euch angeheuert?"
"Man könnte es so sagen, denn die Rettung meines Lebens setze ich mit einem Vorschuss gleich.", antwortete der Germane lächelnd.
"Ihr wisst, dass ich jedem treu bin, der mir ehrlich und respektabel erscheint. Und diese Frauen... Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll? ", er musste kurz innehalten.
"Sie haben mir das Leben gerettet, ohne irgendwelchen Grund. Sie hätten weglaufen können, aber sie haben ihr Leben riskiert und mir geholfen. Deshalb bin ich ihnen zu Dank verpflichtet und werde ihnen helfen, wo ich nur kann. Ich bin da zwar ein bisschen eigen und wirke deshalb auf viele Leute zu vertrauensselig, aber nicht viele werden auf diese Art und Weise von mir behandelt."
Ahmed hörte ihm aufmerksam zu, wand sich dann aber mit einem Abschiedsgruß ab und ging zur Tür. Kurz bevor er verschwand, blieb er stehen.
"Was denkt ihr, war es eine gute Idee, die beiden im Frauentrakt unterzubringen?"
Eomer richtete sich auf und sah seinen alten Freund verdutzt an.
"Im Frauentrakt?! Alles, was ich in der kurzen Zeit bis jetzt erlebt habe, lässt mich erahnen, was dort geschehen wird. Morgen werden sie mich entweder umbringen, weil ich sie hierher gebracht habe, oder sie werden sich ruhig verhalten und dankbar für die Erholung sein."
Eine kurzer Gruß des Germanen und Ahmed verlies mit einem Lächeln auf den Lippen den Raum.
Die blase Gestalt blieb noch kurz auf dem Balkon, begab sich aber dann ins Innere des Raumes und legte den Mantel ab. Nach kurzer Zeit, lehnte das Schwert und der komplette Waffengurt an einem der Bettpfosten, die sich am Kopfende des Bettes befanden. Der Lederwams, das Leinenhemd und die Reiterhose fanden ihren Platz auf einem Schemel am Fußende des Bettes. Kettenhemd, sowie Handschuhe und Stiefel legte er auf eine Kiste, aus der er ein leichtes Samthemd und ein Samthose entnahm. Die frische Kleidung tat ihm gut, denn sie war sauber und geschmeidig.
Nach einer Erfrischung, und einer gründlichen Gesichtswäsche, lockerte Eomer seine Muskeln und begab sich zu Bett.
Machen wir da weiter, wo ich vor kurzem gestört wurde.
Das Lager war ungewöhnlich weich und angenehm, sodass der müde Krieger nach kurzer Zeit in seinen typischen leichten Schlaf verfiel.
Sein letzter Gedanke war die Sorge um die Dienerinnen, die sich genau in diesem Moment um asil kümmern mussten.
Hoffentlich reagiert sie nicht zu aggressiv.
21.09.2006, 20:50
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Beitrag #58
 
Asil schien beunruhigt zu sein. Babe fasste ihr deshalb rasch fasste Babe nach ihrem Arm, um sie zu zurückzuhalten, sollte ihr etwas Dummes einfallen. Aber sie hätte sie besser kennen sollen, denn Asil war zwar angespannt, aber blieb stehen, als ein dicker Mann in den Raum trat. Er wirkte behäbig und gutmütig, was man an seinem Gesichtsausdruck sehen konnte, den Babe nicht anders als devot beschreiben konnte. Seine weite Hose, ein kurzes, rotes Westchen und ein seltsamer Hut auf seinem nackten Schädel unterstrich sein ungefährliches Aussehen
„Ihr hinsetzen und essen,“ begrüßte er sie in einer Stimmlage, die Babe im ersten Moment verwirrte. Sie zog die Augenbrauen hoch und versuchte die hohe Stimme mit der Statur des Mannes in Einklang zu bringen. Aber erst, als der Mann seine Aufforderung wiederholte, begab sie zu einem der Kissen und versuchte sich darauf gemütlich zu machen.
„Ich sein Ali Ben.“ Der Fremde verbeugte sich vor ihnen. „Und ich auf euch aufpassen. Ihr mir nur sagen, was ihr wünschen – ich euch bringen.“
„Danke...“ Die Kriegerin blickte Ali Ben mit hochgezogener Augenbraue von der Seite an. Misstrauen lag in ihrer Stimme, denn auch, wenn Ali Ben auf den ersten Blick unbewaffnet war, gebot ihr ihr Instinkt, vorsichtig zu sein.

Ali Ben schien ihre Gedanken zu spüren, denn er lächelte nur und fing dann an, ihnen aufzuwarten. Er schenkte ihnen Wein in die Karaffen, ließ Platten mit ungewohnt gewürztem Fleisch und Gemüse bringen und blieb ansonsten stumm, bis er sich mit einer leichten Verbeugung und den Worten: „Ich bald kommen wieder,“ zurückzog.

Babe nutzte die Zweisamkeit mit Asil, um mit ihr die Lage zu besprechen.
„Komischer Kerl – dem haben sie wohl die Stimmbänder manipuliert, so hoch wie der spricht. Oder er hat die Pubertät ausgelassen – wie auch immer, jedenfalls kennt er unsere Sprache und das ist irgendwie sehr beruhigend.“
Sie stand auf, ging zum Fenster und blickte durch das mit Schnörkel versehene Gitter nach draußen auf ein parkähnliches Anwesen. „Ich frage mich, wo Eomer momentan steckt. Ich wette, ihm wurden die Waffen nicht fortgenommen.“
Mit einem Stirnrunzeln drehte Babe dem Fenster den Rücken zu und lehnte sich nun an das Gitter. „Ein seltsames Land. Sie scheinen die Frauen von den Männern getrennt zu halten und hast du den Reichtum gesehen? Kostbare Gewänder, Schmuck an Nasen und Ohren und überhaupt scheint alles im Überfluss da zu sein.“
Die Kriegerin dachte kurz an ihre einfache Hütte im Wald, deren einziger Luxus ein Kamin und die Felle waren, die sie im Winter zum Schutz der Kälte auf den Boden auslegte. Sie stand im krassen Gegensatz zu dem Haus hier. Mit einer lapidaren Handbewegung wischte sie ihre Gedanken weg und fasste statt dessen Asil im auge, die nachdenklich auf einem der Kissen saß. In dem Gewand, das man ihr gegeben hatte, sah sie ungewohnt weiblich und weich aus, was durch die zartorangene Farbe noch untermalt wurde. Der einzige Unterschied zu den anderen Frauen war nur noch der fehlende Schmuck.

„Lass uns die Nacht noch hier verbringen. Nach der Schiffstortur tat das Bad und das Essen so gut, dass ich gegen ein anständiges Bett nur als Krönung empfinde. Morgen aber holen wir unsere Kleidung und unsere Waffen zurück und gehen – ob mit oder ohne Lando oder Eomer. Wobei letzerer wirklich von Vorteil sein könnte. Er scheint sich hier ein wenig auszukennen – im Gegensatz zu uns.“
Erneute Schritte auf dem Gang ließ sie verstummen und so richtete sie ihre Augen auf die Tür, die wenig später geöffnet wurde.
Ali Ben in Begleitung mehrerer Frauen betraten den Raum und während die Frauen Asil und sie mit unverhohlener Neugier betrachtete, verbeugte sich Ali Ben bereits wieder vor ihnen.
„Ich euch bringen in eure Zimmer.“
26.09.2006, 09:13
asil
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Beitrag #59
 
Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete asil den dicken Mann, der in den Saal getreten war und liess ihn nicht mehr aus den Augen. Der Mann war ihr höchst unsymphatisch und das änderte sich auch nicht während des Essens, das reichlich und abwechslungsreich war. Die Gewürze waren asils Gaumen fremd und einiges schmeckte ihr auch nicht, so das die Kriegerin nicht viel ass. Einzig der schwere Rotwein hatte es ihr angetan und dem sprach sie sehr zu. So wurde asil mit der Zeit recht träge und müde. Mit einem herzhaften Gähnen beantwortete sie Babes Vorschlag, die Nacht hier zu verbringen.

"Ich bin einverstanden, bleiben wir diese Nacht hier, aber morgen will ich hier weg. Dieser Dicke hier beobachtet uns die ganze Zeit und der Herr des Hauses ist auch nicht gerade freundlich - auch, wenn er uns in sein Haus eingeladen hat. Ich will hier weg und endlich meinen Bruder finden!"

Ihre rechte Hand fasste an den kleinen Lederbeutel, den sie sich um ihren Hals gebunden hatte und den sie auch beim Baden nicht ausgezogen hatte, so sehr die Badefrauen auch versucht hatten, ihr den dreckigen und stinkenden Beutel abzunehmen. Erst, als asil laut zu schimpfen anfing, hatten sie von ihr gelassen.

Nach dem Essen erschienen wieder einige Frauen, die den Tisch abräumten und zwei von ihnen führten sie dann in Begleitung von Ali Ben in ihre Gemächer.
Auch hier in den Zimmern strotzte es vor Reichtum. Dicke Teppiche, jede Menge Vasen, selbst Teppiche an den Wänden. asil schüttelte mit dem Kopf und grinste schief.
"Sag Du mir nochmal, mein Haus wäre ein Palast..."

Babe und asil unterhielten sich noch eine Weile leise, besprachen das weitere Vorgehen und diskutierten, ob sie Eomer mitnehmen wollten oder nicht. asil konnte ihre Skepsis nicht ablegen und war nach wie vor misstrauisch, doch letztendlich gab sie auf und nickte.
"Auf Deine Verantwortung, Babe. Und sag später nicht, ich hätte Dich nicht gewarnt."

Dann nickte sie Babe nochmal zu, drückte sie kurz und verschwand im Nachbarzimmer. Das Gewand liess sie achtlos zu ihren Füssen auf den Boden fallen und kroch so wie sie war unter die Bettdecke. Die weiche Decke schmiegte sich herrlich an ihren Körper und der Rotwein tat sein übriges, so dass die Kriegerin schon kurze Zeit später eingeschlafen war. Nur kurz fragte sie sich, warum Eomer nicht mit ihnen gespeist hatte. Ob das Essen vergiftet war...?
Diesen Gedanken führte sie jedoch nicht mehr zu Ende, denn sie war eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wurde sie durch leises Tuscheln wach und mit einem lauten "Was wollt ihr hier!", fuhr sie hoch und starrte die beiden Frauen an, die mitten in ihrem Zimmer standen. Die eine hatte eine Schüssel mit Wasser in den Händen und die andere Handtücher. asil seufzte leise und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Seltsame Gepflogenheiten hatten sie hier in diesem Land und die Kriegerin war froh, wenn sie dem Palast hier endlich den Rücken kehren konnte.
Die beiden Frauen sahen sie abwartend an und winkten sie dann zu sich. asil schüttelte mit dem Kopf, gestikulierte wild, bis das sie endlich verstanden, was sie wollte. Anschliessend zeigte asil zur Tür und wartete, bis das sie alleine war.
In aller Ruhe legte sich die Kriegerin wieder hin und döste noch eine Weile bevor sie sich befahl, endlich aufzustehen. Der Waschschüssel warf sie nur einen kurzen Blick zu und versuchte dann, sich das Gewand von gestern wieder anzuziehen. Nun verfluchte sie, die beiden Frauen weggeschickt zu haben und es dauerte eine Weile, bis das sie das Gewand so um ihren Körper gewickelt hatte, das es hielt. Zufrieden war sie damit nicht - irgendwie sah sie nun...seltsam aus. Ärgerlich schnaufte die Kriegerin auf und wünschte sich ihre Kleidung herbei.

Ob Babe schon auf war? Mit ein paar Schritten war asil an der Tür, die zu Babes Zimmer führte und öffnete sie.
"Babe? Bist Du wach?"
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
27.09.2006, 18:31
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Beitrag #60
 
Gedämpfte Schritte und ein nervöses Atmen erfüllten den dunklen Raum, als eine der jungen Dienerinnen hereinschlich. Sie begab sich zum Fenster und öffnete es vorsichtig. Die Sonne nutze diese Lücke, durchflutete das Zimmer mit ihrem Licht und fiel genau auf Eomers Gesicht.
Als dieser die Augen öffnete, verschwand das Mädchen durch eine Tür und schloss diese schnell wieder. Mit blinzelnden Augen richtete er sich auf und streckte seine Arme. Ein Seufzer ertönte, als der Germane aus dem Bett stieg und zu der Schüssel mit dem frischem Wasser ging. Der Schwall kalten Wassers vertrieb die letzten Anzeichen des Schlafes und brachte seine Sinne zurück. Nach einer kurzen Inspektion der Tischschubladen, fand Eomer das was er suchte, eine kleine Trimmschere, die er sofort nutze und seinen Bart wieder auf Vordermann brachte. Die Haare band er mit einem Lederband zusammen und wusch sich anschließend die Hände.
Wie neugeboren.
Als er seine Sachen zusammensuchte kontrollierte er sein Kettenhemd auf eventuelle Schäden, konnte aber nicht finden und beliess es in seinem Zustand. Die Waffen waren auch in Ordnung, wobei er ein besonderes Augenmerk auf sein Schwert richtete.
Langsam sollte ich nach diesem Lando schauen.
Eomer zog sich an und legte das Schwert an, was ihm eine enorme Erleichterung verschaffte, denn auch wenn er hier bei seinem alten Freund war, fühlte er sich doch immer noch am sichersten, wenn seine Klinge beim ihm war. Ein kurzer Ruck und der Gürtel saß. Gemächlich verlies er den Raum und folgte dem Gang bis zu einer Treppe, die ihn ins Erdgeschoss führte, wo er durch die große Halle schritt und in einen Seitentrakt abbog. Dort fand er einen Raum vor, der extra für den Verwundeten hergerichtet wurde. Lando lag auf einem Lager, dass mit frischen Lacken bezogen war. Er schwitzte stark, aber einige Dienerinnen kümmerten sich um ihn und tupften ihn ab. Ein hagerer Mann knieten am Bett und begutachtete die Wunden. Als dieser sich umwand und Eomer erblickte richtete er sich auf und kam auf ihn zu.
"Seid ihr der Freund diese Mannes?", fragte er mit rauchiger Stimme.
"Mehr oder weniger schon, ja. Wie geht es ihm?"
"Er hat viel Blut verloren und ist durch den Transport zusätzlich geschwächt worden. Aber dennoch hat er sehr gute Chancen wieder zu genesen, denn ich konnte eine Infektion verhindern."
"Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Das habt ihr gut gemacht.", sagte Eomer mit einem anerkennenden Kopfnicken.
"Wie lange wird er noch so darniederliegen?"
"Mindesten noch ein paar Wochen, aber das hängt ganz von ihm ab."
"Ich danke euch." Der Germane nahm die Hand des Arztes und schüttelte sie.
Bevor er wieder ging, trat er an Lando heran und flüsterte ihm ins Ohr: "Solange du hier bist, werde ich deinen Gefährtinnen helfen. Darauf kannst du dich verlassen!"
Auf dem Gang atmete er tief durch und begab sich wieder in die Halle, wo ihm eine junger Mann entgegen kam. Dieser richtete dem Germanen aus, dass Ahmed ihn erwarten würde.
Etwas zu Essen könnte ich jetzt auch gut brauchen.
"Gut, führe mich zu ihm.", sagte er zu dem Boten, woraufhin dieser ihn auf die Terrasse des Hauses führte.
Dort saß Ahmed bereits auf einem Kissen und trank einen Schluck Wasser. Mit einer kurzen Kopfbewegung wies er ihm einen Platz zu und setzte den Becher ab.
"Habt ihr gut geschlafen?"
"Ja, sehr gut. Ich danke euch vielmals."
"Das freut mich."
Eomer nahm sein Schwert ab und lehnte es an die Wand, um besser sitzen zu können. Nach einer kurzen Pause, in der beide eine Kleinigkeit aßen, begann der Gast ein kurzes Gespräch.
"Wo sind die beiden Frauen?"
"Sie befinden sich auf ihren Zimmern und werden von einem meiner Eunuchen betreut."
"Könntet ihr sie holen lassen, denn ich muss noch einiges mit ihnen bereden. Vor allem, was ihr Ziel anbelangt."
"Ich kann es versuchen.", sagte der Kaufmann und lies einen Diener rufen, dem er die Anweisung gab, die beiden Kriegerinnen hierher zu führen.
"Ich glaube, ihr möchtet alleine sprechen, deshalb werde ich mich wieder zurückziehen. Wenn ihr mich braucht, last mich einfach holen."
Nach einem weiteren Schluck Wasser stand Ahmed auf und verlies die Terrasse, gefolgt von Eomers Blicken.
Dann genieße ich jetzt am besten die letzten Augenblicke der Ruhe, dachte er und nahm sich eine Frucht.
27.09.2006, 20:05