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Gefährliche Liebschaften
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Beitrag #1
Gefährliche Liebschaften
Der Tiber war der größte Fluss von Rom und er floss so langsam durch die Stadt, dass man in ihm baden konnte, hätte man dies gewollt. Allerlei Unrat von den Haushalten Roms, die sich selbst nicht scheuten, ihre Abwasser hineinzuleiten, unterbanden die Lust dazu jedoch schon im Keime. Um den Fluss trotzdem unbeschadet von Krankheiten überqueren zu können hatten die Bauherren Roms unzählige Brücken über ihn geschlagen, die vor allem zu den Morgenstunden, wenn die Handelsleute und Bauern die verschiedenen Märkte der Stadt aufsuchten, rege genutzt wurden. Manchmal konnte man von so einer Brücke aus auch eine Leiche schwimmen sehen, die – ob freiwillig oder nicht – ihren Anfang im Tiber gefunden hatte. Es wunderte Babe deshalb nicht, als sie – mit einem Sack auf dem Rücken, aus dem einige Schwertkaufe ragten – einen Mann um den Pfeiler schwimmen sah.
„Nicht der Erste und nicht der Letzte,“ dachte sie, während sie sich über die Brüstung beugte und die Leiche begutachtete. „Auch nicht der letzte, der ein Messer im Rücken stecken hat.“ Die Kriegerin schüttelte den Kopf und wollte bereits weitergehen, als ihr etwas an dem Mann auffiel, was sie stutzend ließ.
Ohne auf die anderen Menschen auf der Brücke zu achten, eilte sie über die Brücke an das seichte Ufer des Flusses. Ein Gestank von Schmutz und Exkrementen stieg ihr in die Nase, als sie in den Fluss stieg und zum Pfeiler watete, wo der Helm des Mannes immer wieder gegen den steinernen Pfeiler anstieß. Es gab jedesmal ein scharrendes Geräusch, wenn die Ströhmung die Leiche an den Pfeiler spülte. Babe hoffte deshalb, dass der Pfeiler den Mann noch so lange aufhielt, bis sie ihn erreicht hatte, bevor er von der Ströhmung in die Tiefe gezogen wurde. Gerade in dem Moment, als eine Welle den Mann ergreifen wollte, klammerten sich die Hände der Kriegerin in sein Hemd und zogen ihn ans Ufer. Nass bis zur Hüfte und mit einem Geruch behaftet, dessen Ursprung sie lieber nicht wissen wollte, zog Babe den Fremden auf das Trockene, wo sie ihn schließlich umdrehte.
Das Gesicht des Fremden war bereits vom Wasser aufgedunsen. Seine Haut war weißlich und seine Lippen zeigten eine blaue Farbe. Er starrte an Babe vorbei in den morgendlichen Frühlingshimmel, wobei sein rechtes Auge blutunterlaufen war.
Stumm und erschüttert blickte Babe auf den Mann herab. Das Messer hatte seinen schmalen Körper durchstoßen, so dass seine Spitze vorne wieder herausragte. Das, was Babe aber hatte stutzen lassen, befand sich um seinen Hals: eine lederne Schnur mit einem Beutel aus gefettetem Leder seltsamer Farbe. Von der Brücke aus hatte es ausgesehen, als wäre der Beutel ein ungeschliffener Edelstein gewesen, doch nun erkannte sie, dass das ehemals weiße Leder nur durch das Wasser eingetrübt worden war.
Bis jetzt war sie noch von keinem der vorbeiziehenden Menschen gestört worden, doch ein Römer, der seiner Uniform nach in der Wache Painkillers arbeitete, machte sich nun daran, zu ihr ans Ufer zu treten. Sein Blick besagte Misstrauen und Wachsamkeit und auch wenn er seine Hand nicht an seinem Kurzschwert gehalten hatte, hätte Babe erkannt, dass sie in seinen Augen höchst verdächtig war.
Einer inneren Eingebung folgend zog Babe ihren Dk`tagh aus ihrer Hüfte und schnitt damit rasch den Beutel von der Brust des Fremden. Beides ließ sie anschließend unbemerkt in ihre Tasche gleiten, die an ihrer Hüfte baumelte.
„Den Göttern zum Gruß.“ Die Kriegerin versuchte ihr zuvorkommenstes Lächeln, als der Soldat an sie herantrat. „Ich sah den Mann von der Brücke aus und dachte, er lebt noch, weshalb ich ihn herausgezogen habe.“ Mit einem bedauernden Schulterzucken erhob sie sich. „Aber es war bereits zu spät. Armer Teufel, wenn ihr mich fragt.“
Babe griff zu dem Sack mit den Waffen, die sie am Ufer hatte liegen lassen und warf ihn über ihren Rücken. „Ich bin auf dem Weg zum Waffenmarkt und bin nun etwas spät dran. Schönen Tag noch.“
Sie nickte bei ihren letzen Worten, schob sich damit am Soldat vorbei und verschwand so schnell es ihr möglich war in der Menge. Zurück blieb ein verwirrter Soldat, der nicht wusste, was er mit der Leiche anfangen sollte, außer sie ins Wasser zurückzuschubsen.

Der Gestank des Tibers haftete an Babe wie Harz an einem jungen Baum. Er stieg Babe in die Nase und reizte sie zum Würgen. Normalerweise war sie nicht empfindlich gegen Gerüche oder gegen Dreck, doch sie hatte das Gefühl, als würde das Wasser des Tibers in jede ihrer Pore versickern. Sie steuerte deshalb einen Brunnen an einer einsamen Hausecke an in der Absicht, das Gröbste von sich herunterzuwaschen. Dort setzte sie sich auf den Rand des steinernen Troges, in das Wasser aus dem Maul einer eisernen Schlange sprudelte und zog mit einem widerwilligen Gesichtsausdruck ihre Stiefel aus. Ungeachtete der Leute, die dann und wann vorbeikamen und ihr erstaunte Blicke schenkten, wusch sie sich so den Gestank des Tibers von sich bis sie klatschnass – aber sauber – frierend am Brunnen stand.
18.03.2006, 17:01
asil
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Stadtwache
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Beitrag #2
 
Es war einer ihrer üblichen Rundgänge durch die Strassen Roms, die asil schon am frühen Morgen aus dem Haus getrieben hatte. Gestern war sie erst spät in Nuventia angekommen und dementsprechend mürrisch war sie dann, als sie schon recht früh wieder aus dem warmen Bett kriechen musste. Aber es war ihre Aufgabe als Stadtwache, sich um die Tavernen und anderen Etablissements zu kümmern.

Die Sonne kam gerade über die ersten Häuserdächer gekrochen, als asil die ersten Tavernen inspiziert hatte und den ein oder anderen Betrunkenen nach Hause gescheucht hatte. Ansonsten schien es eine ruhige Nacht gewesen zu sein. Einzig der Gestank nach abgestandenem Bier und hin und wieder eine Pfütze aus Erbrochenem liess merken, das hier keine Totenstille geherrscht hatte.

Langsam schlenderte asil durch die leeren Strassen und liess ihren Blick aufmerksam in jede Taverne gleiten, half an der ein oder anderen Stelle und kam schliesslich am Fluss an. Träge floss das Wasser des Tiber an ihr vorbei und asil blieb einen Moment gedankenverloren am Ufer stehen und starrte auf ein Stück Treibgut. Die Kriegerin riss sich aus den Gedanken und gähnte herzhaft. Am liebsten würde sie jetzt sofort nach Hause, aber auf der anderen Seite des Flusses befanden sich noch Tavernen, die kontrolliert werden mussten und so ging asil langsam über die Brücke, einen leisen Seufzer ausstossend.

Auf der anderen Seite des Flusses waren schon mehr die Etablissements, die asil weniger mochte. Freudenhäuser, Glücksspiel und dergleichen hatte sich dort angesammelt. Am meisten stiess ihr dieser Massagesalon ins Auge, aber die Stadtwache war ,achtlos, das sie sich an alle aufgestellten Regeln hielten. „Aber irgendwann....“, dachte sich die Kriegerin, als sie das Ende der Brücke erreichte und an einer Häuserecke eine Frau entdeckte, die sich am dortigen Brunnen säuberte.

Erst beim Näherkommen erkannte sie die Frau und ein Lächeln erschien in ihrem ansonsten mürrischen Gesichtsausdruck. Babe . es war schon eine Weile her, das sie die Waldläuferin gesehen hatte. Allerdings stellte asil sich nun die Frage, was Babe zu dieser Tageszeit an diesem Brunnen machte? Wieso war ihre Kleidung so dreckig, das sie sich wusch?

Asil schlenderte bis zu dem Brunnen und rief schon im Näherkommen Babes Namen und begrüsste sie mit einem Winken. Sie war wohl gerade fertig geworden mit ihrer Wäsche und sah nicht gerade glücklich aus.

„Was hast Du gemacht, Babe? Bist Du in eine Pfütze gefallen?“

Mit einem angewiderten Blick schaute asil auf einen Fleck Erbrochenem und schaute dann wieder fragend zu Babe.

„Einen guten Morgen erst mal... wenn man den denn dann gut nennen kann“, fügte sie noch hinzu und blickte auf die tropfnasse Kriegerin.
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
18.03.2006, 20:02
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Beitrag #3
 
Hastig knöpfte er sich die Hose zu. Zeit um sein Hemd anzuziehen blieb nicht mehr und so schlüpfte er nur irgendwie hinein, wissend, das es ihn in diesem Zustand früher oder später behindern würde. Das so was auch immer ihm passieren musste!

Aus dem Augenwinkel beobachtete er Lisa, wie sie gelähmt noch immer auf dem Bett saß, kreidebleich, nackt. Das hieß, zumindest hatte sie ihm gesagt, das ihr Name Lisa wäre. Höchstwahrscheinlich hatte sie ihn angelogen, doch das störte ihn weniger. Die Nacht war erfrischend gewesen. Das zählte.

Das Knarren der Treppe holte Osthato zurück in die Wirklichkeit. Seine Augen schossen zur geschlossenen Tür, mehr und mehr Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Ein letztes Mal genoss er den Anblick der nackten Lisa, dann riss er sich von ihr los, nahm seine Päckchen. Das Knarren war lauter geworden, er kam näher.

Mit seiner freien Hand stieß er das Fenster auf und schaute stirnrunzelnd auf den 3 Meter unter ihm gelegenen Hof. Er zögerte. Seine alten Knochen würden ihm bei diesem Streich sicher keine gute Hilfe sein, es musste eine Alternative geben.

Aufgelöst drehte er sich um und schaute sich im Zimmer um. Sich zu verstecken würde sein Tod bedeuten. Er war sich sicher, das Lisa ihn verraten würde. Durch die Tür? Nein, ihr Ehemann würde ihn zu Brei verarbeiten. Also doch das Fenster...

Das Knarren erstarb, als Osthato bereits ein Bein über den Fenstersims geschwungen hatte.
Gebannt, unfähig sich zu bewegen starrte er auf den Türknauf, der sich langsam aber bestimmt, einmal, zweimal um seine eigene Achse drehte. Die Tür öffnete sich langsam und Osta sah den wahrscheinlich größten Mann Roms. Ein wahrer Bär von Mann, mit einem Hals, dick wie der eines Stieres und die Hände... er würde den kleinen gebrechlichen Mann zerquetschen.

Der Torwächter Roms war mindestens genauso, wenn nicht sogar noch mehr als Ostha, überrascht, über den sich ihm bietenden Anblick. Beide Herren starrten sich eine ganze Zeit an, bis der Blick des Hünen auf seine liebliche Ehefrau fiel und man die Rotfärbung seines Gesichtes mitverfolgen konnte.

Sein Blick schien Osthato durchbohren zu wollen, er ließ seine tellergroßen Hände knacken und machte Anstalten Osta zu erwischen. Dieser war auf den Vormarsch seines Gegenübers mehr oder minder vorbereitet und bewegte sich halb springend, halb fallend aus dem Fenster. Der harte Steinboden begrüßte ihn in der Freiheit.

Der Alte plumpste zuerst auf seine Füße, konnte sich jedoch nicht halten und dann auf seinen Hintern. Die Luft suchte sich schmerzhaft einen Weg aus seinen Lungen, seine Päckchen behielt er wundersamer Weise fest in der Hand.

Eigentlich hätte er sich freuen müssen, schließlich war er gerade einem Ehebett entkommen und hatte sich ganz nebenbei noch amüsiert.

Ja, eigentlich hätte er sich freuen müssen, wenn sich nicht dieser hässliche Arsch durch das Fenster quetschen würde, mit ihm sein Widersacher.

Natürlich war dieser viel zu groß für die kleine Öffnung, doch das er den Fensterrahmen mitnahm, störte ihn anscheinend gar nicht.

Ein gewaltiges Krachen kündigte den Torwächter an und für Osthato war es höchste Zeit sich zu verabschieden. Er kam mühsam auf die Beine und verschwand in einer kleinen Gasse. Seine alten Beine taten dabei nicht den gewünschten Dienst und mit Schrecken musste er feststellen, das ihm der Hüne auf den Fersen blieb und noch schlimmer, er kam ihm näher.

Jegliche Ortskenntnis Ostas versagte in diesem Moment, sein einziger Gedanke war es wegzukommen. Er huschte durch die Gassen, bis er auf einen Hof trat, ein Brunnen zierte ihn, Weiber standen in seiner unmittelbaren Nähe. Wahrscheinlich um die Kleider ihrer Männer zu waschen. Wie erniedrigend.

Osthato hatte im Moment freilich andere Sorgen. Hastig suchte er eine weitere Gasse, in der er verschwinden konnte, als ein riesiger Schatten die Sonne verdeckte und ein unglaublicher Schmerz seinen Hinterkopf heimsuchte. Der Alte flog einige Meter durch die Luft, ein heiser Schrei entkam seinen Lippen, seine Päckchen wurden davon geschleudert.

Unfähig einen Knochen zu bewegen lag er da, als der Schatten erneut über ihn kam.
18.03.2006, 21:29
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Beitrag #4
 
Die bekannte Stimme Asils ließ Babe von ihrem tropfnassem Hemd aufblicken.
„Einen schönen guten Morgen,“ gab sie den Gruß zurück. „Eine Pfütze war es nicht, eher der Tiber.“
Die Kriegerin nahm einen Zipfel ihres Hemdes und wrang ihn aus. Wasser tropfte an ihre herab und sammelte sich zu ihren Füßen, wo es eine Pfütze bildete. Auf ihren Armen hatte sich eine Gänsehaut gebildet, was selbst Asil sehen musste.
„Ich muss ins Warme oder wenigstens in die Sonne.“ Babe raffte ihren Sack und ihr Bat`leth an sich, huckelte beides auf und trat auf die Straße, in der Hoffnung, von der Morgensonne beschienen zu werden.
„Ich fischte einen Toten aus dem Wasser und bin deshalb in den Tiber gehüpft,“ gab sie als Erklärung ab. „Und was machst du so früh am Morgen in Rom? Hast du die Nacht durchgezecht?“
Babe lachte bei ihren Worten, setzte ihren Sack wieder ab, streckte die Arme auf und sprang ein wenig auf der Straße auf und ab. Ihr Bat`leth wippte mit jedem Sprung mit in die Höhe, genauso ihre Haare, die ihr wie immer unordentlich um den Kopf lagen.
„Verdammt kalt,“ fluchte sie währendessen. „Nie wieder steige ich in den Tiber um jemanden aus dem Wasser zu ziehen. Egal, wer drin schwimmt.“

In diesem Moment flog jemand auf die Straße. Kurz darauf war ein riesenhafter Mann über ihm. Sein Gesicht zeigte Zorn und Wut, was vermuten ließ, dass er dem Ersten den Garaus machen würde. Babe hörte sofort mit der Hüpferei auf, zog ihr Bat`leth vom Rücken und sprang auf die beiden Kontrahenten zu. Egal, was der Grund für den Zorn des Riesen war – sie würde nicht zulassen, dass vor ihren Augen ein Mord geschah.
Die beiden Doppelklingen legten sich wenige Sekunden später an den Hals des Riesen. Die scharfe Schneide musste ihm in seine Haut schneiden, denn Babe sah, wie er zurückfuhr.
„Was er dir auch angetan hat, du wirst ihn nicht umbringen. Ein Mord pro Tag reicht mir!“

Da der Riese bereits seine Hände um den Hals des Liegenden gelegt hatte, lösten sich diese nun langsam. Sein Kopf ging langsam nach oben und er blickte Babe an, als würde er ihr ebenfalls den Hals umdrehen wollen. Babe, die mit ihrem Bat`leth keinen Zentimeter von seinem Hals abrückte, starrte zurück.
„Ich bin sicher, es gibt einen triftigen Grund, dem Mann den Hals zu brechen. Aber du solltest es dann tun, wenn ich nicht in der Nähe bin, um es zu verhindern.“
18.03.2006, 21:47
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Beitrag #5
Landogarius und die ewige Stadt
Wieder einmal hatte Landogarius sich auf den Weg gemacht, mehr von der Welt zu sehen, als nur sein Dorf. Er hatte viele Geschichten gehört, von seinen Stammesangehörigen, was es da so alles gab.

Diese Mal hatte er beschlossen die Große Stadt zu suchen. Lange hatte es gedauert, sehr lange sogar. Er wusste gar nicht mehr, wie viele Tage vergangen waren und wie viele Meilen er zurückgelegt hatte. Nach Tagen in den Wäldern war er auf eine ausgebaute Straße, mit Steinen befestigt, gekommen und war ihr gefolgt.

Oft hatte er fahrende Händler unterwegs getroffen oder Leute, die das gleiche vor hatten wie er und sie alle sagten ihm unfehlbar, er brauche nur dem Weg zu folgen und so könne er sein Ziel nicht verfehlen.

Da er in den Wäldern, mit Häusern aus Holz und ausgetreten Wegen, aufgewachsen war, war es für ihn unvorstellbar, dass jemand solche langen Straßen hatte bauen können. Wenn schon die Straßen so groß und so weit durch die Lande reichen, wie mochte dann erst die Stadt sein? Er stellte sich Gebäude vor, die so wie die Straßen aus Stein waren, vielleicht sogar 3 oder 4 Etagen hatten und davon gab es hunderte mit Tausenden Menschen darin.

Er hatte sein Pferd einige Meilen vor der Stadt bei einem Bauern zurückgelassen und hatte die restliche Entfernung zu Fuß gemeistert. Als er zum ersten Mal die Stadt erblickte, fern, nahe dem Horizont unter blauem Himmel, glaubte er zu träumen. Es war nicht tausende Häuser, es waren hunderttausende. Immer näher kam er der Stadt und sie wurde größer. Eine Million Menschen schienen sich auf den Straßen zu drängen. Beeindruckt von der Stadt blickte er ungläubig alles ganz genau an. Die Hausmauern, die Dächer, die Straßen, die Leute, die Karren … nichts entging ihm. Auch nicht die hübschen Mädchen, die durch die Straße irrten. Manche von ihnen waren sehr knapp bekleidet und er merkte, dass die Lederhose durch das letzte Bad, das er unfreiwillig gemacht hatte, als er vom Pferd fiel, ziemlich eng geworden war. Er spürte bei jedem Schritt das Blut in den Adern.

Die Stadt schien kein Ende zu nehmen, jedoch der Tag schon. Die Sonne senkte sich immer tiefer und bald schon würde sie am Ende der Welt aufschlagen. Landogarius war müde, sehr müde sogar. Seine Füße hatten sehr viel Arbeit geleistet und da er ohne Schuhe unterwegs war, hatten sie auch den ganzen Schmutz der Stadt mitgenommen. Allerdings wusste er nicht, wo er hier schlafen sollte. Es gab keine Bäume oder Wiesen, wo er immer geschlafen hatte, wenn er in den Wäldern umherreiste. Schlussendlich legte er sich in einer Nebengasse vor einem Haus nieder, oder besser: er setze sich nieder und schlief so ein.

Es kam ihm vor, als wäre er gerade erst eingeschlafen, als er plötzlich etwas fühlte. Zuerst dachte er, es wäre ein hübsches Mädchen, neben dem er gestern Abend eingeschlafen war, doch dann erinnerte er sich, wo er war. Vorsichtig öffnete er ein Augenlied und sah, dass sich jemand an einem Beutel an seinem Gürtel zu schaffen machte. Darin hatte er ein paar Denarii, die er bei seinem letzen Kampf in einer Arena gemacht hatte, aufbewahrt. Er öffnete beide Augen und sah die Person an. Es war ein junges Mädchen und sie stellte sich nicht gerade sehr geschickt an. Am Ende er Straße stand ein großer Mann und schien auf das Mädchen zu warten. Landogarius durchbohrte sie mit seinem Blick, so als wollte er ihr sagen, was machst du da, lass das, ich will dir nichts antun, aber wenn du es darauf anlegst, dann kann ich auch anders. Es dauerte, bis das Mädchen bemerkte, was los war. Entsetzen machte sich in ihrem Gesicht breit, es schien sogar langsam weiß zu werden. Sie versuchte zu schreien, doch ihre Kehle schien wie zugeschnürt. Mit einem schnellen Satz stand Landogarius auf den Beinen und hielt das Mädchen an der Hand fest, um sie am weglaufen zu hindern. Ihre Kehle schien durch den Ruck, der nun durch sie ging gelockert zu sein. Ein greller kurzer Schrei glitt über ihre Lippen und nur wenige Augenblicke darauf stand die Person, die vorhin am Ende der Straße gewartet hatte. Er war groß, schlank und kräftig und hatte eine Waffe in der Hand, die er eindeutig gegen Landogarius schwang. Sein Pech war es, dass er offenbar nicht wusste, welch guter Duellierer Landogarius war. Er nahm seine Doppelklingeaxt vom Rücken und blockte den ersten Schlag mit solch roher Gewalt ab, dass Funken die Straße erhellten. Der Mann taumelte, doch eher seine Waffe erneut heben konnte, krachte es ganz gewaltig und die Axt von Landogar war tief in seiner Brust versunken. Die Knochen Splitterten und das Blut schoss in einer großen Fontäne heraus. Die Kleidung von Landogar färbte sich tiefrot, ebenso sein Gesicht und seine Hände. Auch die Strasse wurde immer roter. Das Blut floss die Straße entlang, an den Füßen des kreidebleichen Mädchens vorbei.

Offenbar aufgeschreckt durch den Schrei des Mädchens hörte er wie zwei schwer gerüstete Männer näher kamen. Man kannte es an dem Scheppern, das sie schon von weitem ankündigte. Auch der Schein ihrer Fackeln leuchtete gar hell und verriet ihre Position.

Landogar musste handeln. Er durchsuchte die Sachen des am Boden liegenden Mannes und fand dort sogar eine Armbrust. Besser hätte es nicht laufen können. Die beiden gepanzerten Männer waren offenbar Teil der römischen Stadtwache. Als vor den beiden und der Leiche zu stehen kamen, fragten sie, was hier los sei. Scherzhaft meinte einer der Wachen zum andern: Sieh an, sieh an, da gibt’s wieder Futter für die Löwen.

Ohne zu zögern richtete er die Armbrust auf den, der diese Worte sagte und versenkte den Pfeil in seinem Kettenhemd. Das Lachen blieb ihm sprichwörtlich im Halse stecken und er sank zu Boden. Landogar rief dem Mädchen zu: Lauf! Und auch er selbst rannte davon. Bis der andere Soldat wusste, was geschehen war und bis er zu reagieren im Stande war, war Landogarius bereits einige Straßen weiter. Er zog eine rote Spur hinter sich her, die das aus seiner Kleidung tropfende Blut hinterließ. Einer solchen Spur war leicht zu folgen und darum suchte er nach einer Möglichkeit sich zu säubern. Der Fluss kam nicht in Frage, so wie der sich Preis gab, aber der nette kleine Brunnen da, war genau richtig. Zuhause hätte er sich einfach in den nächsten Bach gestürzt und schon wäre das erledigt gewesen.

Er ging mit großen Schritten auf den Brunnen zu, als da plötzlich zwei Männer des Weges kamen und mit zwei Frauen aneinander gerieten. Genaueres konnte er nicht sagen, da er sie nur aus dem Augenwinkel heraus anblickte. Er zog seine viel zu enge Hose aus, die nicht noch enger werden sollte, danach auch die anderen Klamotten und setze sich in den Brunnen. Er war gerade groß genug, dass er darin sitzen konnte und tief genug, dass nur sein Oberkörper herausragte. Er wusch sich das Blut vom Körper und beobachtete dabei, wie die eine Frau den größeren der beiden Männer in Schach hielt. Danach stieg er aus dem Brunnen. Sein knackiger Hintern glänzte in der Morgensonne. Er zog sich die Hose an, legte das Oberteil über seinen Oberarm und machte ein paar Schritte auf die 4 Leute zu.
19.03.2006, 16:54
asil
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Beitrag #6
 
„Einen Toten? Warum hast Du das getan? Wäre ja nicht das erste Mal, das der Fluss Leichen transportiert“
Erstaunt blickte asil Babe an, denn es war nicht ungewöhnlich, das hin und wieder irgendwelche tote Wegelagerer oder Menschen ohne Dach über dem Kopf mit dem Gesicht nach unten durch den Tiber schwammen. Niemand kümmerte sich darum. Selbst die Stadtwache, zu der asil nun selber gehörte, schaute an den Leichen vorbei.

Auf eine Antwort musste die Kriegerin allerdings warten, denn in dem Moment flog ein Mann quer über die Strasse und ein zweiter sprang ihm hinterher.

„Hey! Auseinander!“, brüllte asil und ergriff den Knauf ihres Schwertes, um es zu ziehen. Allerdings war Babe um einiges schneller als sie und ehe sie das Schwert gezogen hatte, lag das Bath`leth von Babe schon am Hals des Angreifers.

Absichernd stand die Nuventianerin einen Schritt neben Babe und blickte auf die beiden Männer hinunter. Als der Angreifer sich langsam von seinem Widersacher entfernte, bückte asil sich und drehte den Mann auf den Rücken, das Schwert auf seine Brust drückend.

„Versuch gar nicht erst zu flüchten, sonst könntest Du mehr Wunden haben, als nur ein Platzwunde am Kopf“, knurrte asil den älteren Mann an, „Und nun steh ganz langsam auf und mach keine falsche Bewegung dabei“

Nachdem die beiden Streithähne nun nebeneinander standen, beide unter genauen Beobachtung der Frauen, fing der Grössere der Beiden an, wutentbrannt zu erzählen, was sein Widersacher ihm angetan hatte und verlangte Genugtuung.
Asils Blick wanderte über den Körper des Mannes, den sie in Schach hielt und konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. Langsam liess sie ihr Schwert sinken – von ihm sollte keine Gefahr ausgehen. Eher von dem betrogenen Ehemann, der wohl aus lauter Zorn nicht wusste, was er tat.

„Ihr beide solltet das besser im Kolosseum austragen, aber nicht hier auf öffentlichen Strassen.“, meinte asil zu den Männern und steckte das Schwert weg.
“Und Ihr solltet besser mit Eurer Frau reden anstatt ihm an die Kehle zu wollen. Es sollte einen Grund geben, warum dies geschah wie es geschehen ist. Findet erst den Schuldigen und richtet dann.“

asil blickte kurz zu Babe und machte dann ein Zeichen zu dem Ehebrecher, das er seine Beine in die Hand nehmen sollte, wenn er nicht sofort wieder eine Prügelei auf sich nehmen wollte.

Aus den Augenwinkeln nahm sie eine neue Gestalt am Brunnen wahr. Diese hatte sich ihrer unbemerkt in den Brunnen gesetzt und schien sich zu waschen. Stirnrunzelnd beobachtete die Kriegerin die Gestalt und prustete laut los vor lachen, als diese, die sich als Mann entpuppte, aus dem Brunnen kletterte und den nackten Hintern genau in ihre Richtung präsentierte.

“Schau mal, Babe, der Mond ist aufgegangen! Dabei hab ich eben noch angenommen, der Morgen wäre angebrochen“ Amüsiert schüttelte asil den Kopf und schaute dem Mann belustigt zu wie er sich anzog und dann langsam auf die kleine Gruppe zukam.
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
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20.03.2006, 20:08
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Beitrag #7
 
Die ihn umnebelnde Schweißwolke tat beinahe noch mehr weh, als der Schlag auf Ostas Hinterkopf. Der Alte verzog angewidert das Gesicht, als er plötzlich eine Hand im Nacken spürte und mit einem kräftigen Ruck, bei dem der Hals Ostas gefährlich knackte, in die Luft gehoben wurde und dort vorerst verweilte.
Wie ein Kleinkind pendelte er in der Hand des Riesen, als dieser ihn drehte, sodass ihrer beiden Gesichter nicht weit von einander entfernt waren. Der Torwächter grinste höhnisch, bleckte seine Zähne, wogegen Osthato krampfhaft schluckte. Er schloss seine Augen, betete zu den alten und neuen Göttern.
Er konnte sich wahrlich schönere Tode vorstellen...als mit gebrochenem Genick in irgendeiner Gosse.

Der Alte schluckte erneut und öffnete seine Augen wieder, als der Riese ihn ohne Vorwarnung zurück auf den Boden schleuderte. Osta konnte sich nicht mehr rechtzeitig mit den Armen abfangen und so erlitt er starke Prellungen an den Rippen. Außer einem leisen Röcheln war nichts zu hören. Sogar zu schwach um zu wimmern .

Osthato ballte seine Hände zu Fäusten, ließ den Schmutz der Straße durch seine Finger rieseln. Wenn er denn sterben würde dann mit Würde. Er machte gerade Anstalten sich zu erheben, er plötzlich einen Stoß in seine geprellten Rippen bekam und auf den Rücken gedreht wurde.

Stutzig von dem sich ihm bietenden Anblick zog er die Augebrauen zusammen.
Es war nicht, wie angenommen, der Hüne, der ihn umgedreht hatte, sein vorerster Retter war eine Frau. Eine Frau mit Schwert, welches sie, ganz und gar nichts zu Ostas Vergnügen, auf dessen Brust drückte.
Passt bloß mit dem Schwert auf Weib, das Ding ist gefährlicher als eine Nadel, hätte er ihr beinahe ins Gesicht geschleudert, als sie ihr Schwert von seiner Brust nahm und ihn aufstehen ließ.
Stehend putze der den Schmutz von seinen Kleidern, betastete seine Kopfwunde. Ein kleiner Blutrinnsal floss über seine Wange, er hatte wahrlich schon schlimmere Verletzungen davongetragen. Nur seine Rippen riefen einen dumpfen Schmerz hervor.




Als der Alte dann den Hünen und später die fremde Frau anhörte, da fing er an zu schmunzeln:

„ Ich betrachte Eure Idee einen Kampf im Kolosseum auszutragen als hervorragend gute Frau. Es wäre mir eine Freude diesem Lügner den Arsch zu polieren,“ herausfordernd starrte er diesen an und fuhr fort, immer darauf bedacht einen der beiden Kriegerinnen zwischen ihm und den Hünen zu wissen“, Außerdem hat diese überaus gütige Frau verdammt noch mal recht mit Eurer Frau. Schließlich war sie es, die meinem gestählten Körper nicht widerstehen konnte. Ihr solltet eventuell mehr auf sie achten, wenn Ihr das arme Ding reitet,“ der Alte spuckte aus, anscheinend in Rasche geredet“, die süße Lisa wird ganz krank von Eurer ruppigen Art. Und noch was!“, Osthato hob beschwörend seinen Finger“, lasst die lüsternen Blick von der vollbusigen Torwächterin am Westtor. Die halbe Stadt redet von Euren heißen Gesten, wenn ihr Euch auf den Patrouillen begegnet, und das passiert wahrlich all zu oft! Was glaubt ihr, warum Tagediebe, Betrüger und Lügner die Stadt verpesten?! Sie wissen mittlerweile wann ihr Beide an ein stilles Örtchen verschwindet und nutzen die Chance. Die Lisa ist doch nicht dumm! Weinend hat sie mir gestern Nacht von ihrer gescheiterten Ehe erzählt. Das Problem liegt ganz eindeutig bei Euch.“

Mit roten Bäckchen und außer Puste beendete Osta seinen Appell und blickte sich hastig nach seinen zwei Lederpäckchen um. Gefunden und aufgehoben stolzierte er an den dreien vorbei zum Brunnen. Den Mann bemerkte er in seiner Hast nicht und zischte auch an ihm vorbei.
Am Brunnen angekommen legte er seine Päckchen daneben und trank begierig aus ihm, indem er seine Hände mit Wasser füllte und sie zum Mund führte.
Erfrischt und weites gehend abgekühlt drehte er sich zu seinen Rettern um und sah, wie sie ganz schön mit dem Hünen zu kämpfen hatten, der Osta nach dessen Ansprache umso mehr an die Gurgel wollte.

Der alte Bettler grinste breit bei dem Anblick, als er unerwartet einen Beutel wahrnahm, der neben dem Brunnen stand. Aus dessen Öffnung einige Schwerter ragten. Osta wackelte herüber und nahm sich das erstbeste heraus. Er prüfte das Gewicht und die Lage in der Hand, tat einige Probeschwünge.

Nun würde er sich wehren können.
21.03.2006, 15:33
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Beitrag #8
 
Asils Ausruf über den Mond brachte Babe dazu, aufzusehen. Da der Fremde allerdings bereits seine Hose wieder angezogen hatte, konnte sie nur bedauernd den Kopf schütteln. „Von wegen Mond, Asil. Wie meist bin ich mal wieder zu spät in solchen Dingen.“ Sie lachte bei ihren Worten. Gleichzeitig zog sie ihr Bat`leth weg, da nun auch Asil mit eingeschritten war. Es gab noch ein kurzes Handgemenge zwischen den Beteiligten, wobei der Hüne lauthals fluchte und seine Hand drohend gegen den Ehebrecher schüttelte.
„Dir werde ich lehren, noch einmal meiner Frau zu Nahe zu kommen. Gegen wilde Weiber mit Schwertern bin ich machtlos, aber warte, wenn ich dich noch einmal zu sehen bekomme, wirst du dir wünschen, niemals geboren worden zu sein.“ Auf der Stirn des Gehörnten schwollen die Stirnadern an und von seinem Hals herauf zeigte sich eine dunkle Röte. Er spuckte verächtlich auf die Straße. „Wie ich meine Ehe führe, geht Euch einen feuchten Kehricht an und wen ich angucke, sowieso. Ich lasse mir von einem hergelaufenen Bettler wie Euch nicht vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe.“ Er schaute alle Beteiligten finster an, drehte sich anschließend um und ging, leise vor sich hinmurmelnd in die nächste Gasse.

Babe dagegen atmete erleichtert auf. Sie hatte zwar nichts gegen ein kleines Scharmützel, aber die Eheprobleme anderer Leute zu lösen, sah sie nicht als ihre Aufgabe an. Statt dessen betrachtete sie die beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein konnte. Der junge Mann, nicht viel größer als sie selbst und mit einer Ausstrahlung, die unschuldig in Bezug auf Rom wirkte. Der andere - älter, größer und anscheinend in Rom zu Hause. Sein Blick hatte etwas abgeklärtes, so als hätte er sein ganzes Leben in der Stadt verbracht und als würde ihn nichts mehr erschrecken, egal, was noch in seiner Zukunft passieren mochte.
Sie wandte sich wieder an Asil, die immer noch amüsiert wirkte. „Ein Grund, niemals zu heiraten, wenn du mich fragst. Das zieht nur Probleme nach sich.“
Da sie die Situation für geklärt hielt, steckte sie ihr Bat`leth wieder in die Halterung an ihrem Rücken zurück und ging zu dem Sack, den sie am Brunnen hatte stehen lassen. Ihre Kleidung war immer noch nass, aber zumindest war ihr nicht mehr kalt.

„Ich heiße K`Ehleyr,“ stellte sie sich anschließend den beiden Fremden vor. „Und ich für meinen Teil hätte nun gerne etwas zwischen die Zähne, bevor mich weitere Überraschungen erwarten.“ Babe blickte zu Asil. „Du machst deine Runde? Dann weißt du sicher, wo man zu dieser Uhrzeit ein anständiges Frühstück herbekommt, möchte ich wetten. Begleite mich, dann erzähle ich dir, was es mit dem Toten auf sich hatte.“

Gleich im Anschluss drehte sie sich zum Bettler um. „Legt das Schwert besser wieder zurück, Alterchen. Nicht, dass Ihr Euch am Ende noch verletzt.“
21.03.2006, 18:58
asil
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Stadtwache
Pax Imperialis
Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

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Beitrag #9
 
Die Situation hatte sich schnell entschärft und der wütende Ehemann verliess mit stampfenden Schritten den Platz. asil schüttelte immer noch amüsiert den Kopf und folgte Babe zum Brunnen, an dem ein Beutel mit Waffen lag, der offensichtlich der Kriegerin gehörte. Der Bettler hatte sich schon an einer der Waffen bedient und asil befürchtete schon, das das nächste Handgemenge losging.

"Und Ihr solltet nicht an öffentlichen Plätzen einfach nackt in einem Brunnen baden gehen, junger Mann. Das könnte einige Bürger sauer aufstossen.

Nicht, das mir der Anblick nicht gefallen hätte...."
, fügte die Kriegerin noch spitzbübisch hinzu und liess ihren Blick wieder in die Hüftgegend des jungen Mannes gleiten. Aber dann lachte sie laut und blinzelte dem Mann vergnügt zu.

"Da wir gerade beim Vorstellen sind. asil ist mein Name und eigentlich bin ich nicht sonderlich erbaut davon, am frühen Morgen schon soviel Trubel um mich zu haben."

asils Stirn legte sich in leicht verärgerte Falten und ihr Blick wurde ernst.
"Weder sind hier Prügeleien erwünscht noch Nacktbaden. Für Beides gibt es andere Stellen, an denen das ausgeführt werden kann ohne das sich jemand belästigt fühlen kann."

Nun war asil fertig mit ihrer morgendlichen Moralpredigt und ein leichtes Lächeln legte sich wieder auf ihre Lippen.

"Frühstück ist eine gute Idee. Nach der morgendlichen Tätigkeit brauche ich jetzt auch was zwischen die Zähne. Etwas weiter in die Strasse hinein befindet sich eine Taverne, die ich empfehlen kann. Hervorragendes Frühstück bekommt man dort serviert.

Und da kannst Du mir von dem Toten erzählen, Babe. Du hast mich wirklich neugierig gemacht."
, wandte sich asil an Babe und wartete auf ihre Reaktion.

Was die beiden Männer nun taten, war der Kriegerin ziemlich egal. Solange sie sich benahmen....
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
sie lehren es dem Teufel, falls er es noch nicht wissen sollte.
25.03.2006, 16:53
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Beitrag #10
 
„Seit mir gegrüßt K`Ehleyr und auch Asil, mein Name ist Osthato Chetowä, auch genannt Osta, der Bettlerkönig“, nuschelte dieser unhörbar, weiterhin das Schwert betrachtend. Alte Erinnerungen kamen mit einer Waffe wie dieser zurück, Erinnerungen, die er hatte vergessen wollen.

Der Alte fuhr erschrocken auf, als ihn die Frau namens K`Ehleyr direkt ansprach, zuckte förmlich zusammen. „Sicher werde ich das Schwert wieder weglegen“, flüsterte er mehr zu sich selbst, innerlich lächelnd. Hätte sie gewusst welche Erfahrung er mit Waffen dieser Art gemacht hatte, sie hätte ihn nicht vor der Gefährlichkeit eines Schwertes gewarnt.

Er strich ein letztes Mal mit dem Finger über die Klinge, bevor er es zurück in den Sack steckte und seine Lederbündel aufnahm, den Frauen mit einem Ohr zuhörend.
Ein Frühstück war wahrlich eine gute Idee, doch wie immer war er knapp bei Kasse und konnte sich höchstens dreckigen Spielunkenfraß, geschweige denn eine richtige Taverne leisten.
Sollte er es allerdings schaffen sich den Wächterinnen anzuschließen, dann würde Osta mit Hilfe ihres Goldes speisen können, ohne nach dem Festmahl vor dem Wirt zu fliehen, dem er für gewöhnlich die Bezahlung vorenthielt.

„Wahrlich, wahrlich eine vorzügliche Idee meine Damen. Die Flucht vor diesem Esel von Ehemann hat mich sehr hungrig gemacht. Ich kenne da eine ganz delikate Taverne eine Straße weiter, mit ganz köstlicher Küche. Wenn es ihnen beliebt, werde ich euch sogleich zu ihr führen.“

Der Alte deutete eine neckende Verbeugung an und machte sich sogleich auf den Weg zu besagter Taverne.
27.03.2006, 19:33
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Beitrag #11
 
Eigentlich wollte er zuerst an den beiden streitenden Männern sowie den beiden Frauen vorbei gehen, dann jedoch bemerkte er den Blick von jener Frau, die sich nachher als Asil vorstellen sollte, auf seine viel zu enge Hose. Er wünschte sich, er hätte eine zweite für seine Reise mitgenommen. Er blickte ihn ihr Gesicht und als sie das bemerkte blickte sie weg und tat so, als wäre nichts geschehen. Ein leichtes Rot huschte über seine Backen. Den Namen der anderen Frau mit dem großen komischen Schwert hatte er nicht verstanden, er klang auch nicht wie von hier.

Kurz darauf stellte sich als Asil mit ihrem Namen vor, aber eher zu dem älteren Herren gewendet denn zu Landogarius. Sogleich begann sie den alten Mann zu belehren dass so ein Radau nicht gestattet sei. Gerade als Lando ein Lächeln übers Gesicht huschte, wandte sie sich wieder an ihm und predigte lautstark, was sie von seiner Badeaktion gehalten hatte.

Jetzt wurde Landogarius wirklich rot. Noch nie hatte ihm jemand so die Meinung gesagt, nie in einem solchen Ton und mitten ins Gesicht und dann noch für etwas Alltägliches! Wofür sollte denn sonst so ein Brunnen gut sein, wenn nicht zum Waschen? Wer sollte sich durch läppischen Baden belästigt fühlen? Wäre dies alles geschehen, als Lando noch jünger war, wäre sein aufbrausendes Temperament sicher mit ihm durchgegangen, aber die Zeit hatte ihn reifen lassen, auch wenn er erst am Anfang seines Weges war, und so beruhigte er sich relativ schnell wieder.

Asil wandte sich wieder von ihm ab und zur anderen Kriegerin, als sie von Essen sprachen. Landogarius streifte sein Oberteil über seinen Körper und wollte gehen, als er den älteren Mann hörte, wie er sich mit Osta vorstellte und die beiden Frauen zu einem Lokal zu führen schien. Er traute dem Blick des Mannes nicht ganz und beschloss sicherheitshalber mitzugehen.

Der alte Mann legte je einen Arm um die beiden Damen und platzierte sich in der Mitte. Landogar schritt hinterher. Er räusperte sich, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
Verzeiht mir bitte, aber dürfte ich euch begleiten? Ich habe seit Stunden nichts mehr gegessen. Mein Name lautet Landogar von den Eichenwäldern, in römischen Dokumenten auch Landogarius Nemesis Aquarium, aber meine Freunde nennen mich meist Lando. Ich bin zurzeit auf einer Reise um die Welt mit meinen eigenen Augen zu sehen!

Er folgte den Dreien und ging Stellenweise auch neben ihnen her. Lando hatte dabei jedoch stets ein Auge auf den alten Mann, zwischendurch musterte er aber auch die beiden Frauen, die wie starke Krieger gekleidet und bewaffnet waren. Ein paar Straßen weiter waren sie am Ziel angekommen, vor einer üppigen Taverne. Ein großes Schild hing dort, jedoch schien es ein eher teureres Gebäude zu sein.
28.03.2006, 16:55
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Beitrag #12
 
Das Wort „Frühstück“ schien eine anziehende Wirkung auf die beiden Männer zu haben. Babe musterte deshalb die beiden Männer noch einmal und nickte dann leicht mit dem Kopf. Das war ihr Einverständnis – von ihr aus durften sie gerne mit.

Die Taverne, zu denen sie geführt wurden – ob von Osta oder von Asil wusste Babe nicht zu sagen – machte auf den ersten Blick einen gemütlichen Eindruck. Schon von der Straße aus konnte man sehen, dass die Fenster genug Morgensonne hereinließ um das Innere in ein warmes Licht zu tauchen. Der Eindruck verstärkte sich, als die kleine Gruppe die Taverne betrat – das Innere war leer, doch durch die offenen Fenster strömte ein warmer Wind, der einen schönen Tag versprach. Neugierig blickte sich die Kriegerin um. Abgenutzte Bänke und Tische zeugte von reger Benutzung und es roch leicht nach Zitrone und Thymian. Aus dem hinteren Bereich konnte man zwei weibliche Stimme hören, die sich während irgendeiner Putztätigkeit unterhielten.

Geschlossen steuerte die kleine Gruppe auf einen runden Tisch an einem der Fenster zu. Das Holz des Tisches glänzte vor Sauberkeit und die Sonne malte flüchtige Schatten von dem vor an der Straße stehenden Mandelbaum darauf.
Mit einem Scheppern setzte Babe ihren Sack auf dem Boden ab. Nachdem sie noch ihren Brustgurt samt Bat`leth abgenommen und danebengelegt hatte, setzte sie sich an den Tisch und seufzte zufrieden. So ließ sie sich ein Frühstück gefallen...

„Der Tote..“ nahm sie das Gespräch mit Asil wieder auf. „Ich habe ihn im Tiber unter der Brücke mit den zwei Eselsköpfen in der Mitte gefunden. Zuerst wollte ich weitergehen, aber dann habe ich ihn doch herausgefischt. Frag mich nicht warum, normalerweise gehe ich wie alle anderen daran vorbei.“

Babe griff an ihre Hüfte, wo ihr Goldsäckel hing und entnahm ihm das kleine Lederstück. Es war noch feucht, sah aber immer noch so aus, wie sie es in Erinnerung hatte. „Dies hatte er um den Hals hängen und ich glaube, das war es auch, warum ich auf ihn aufmerksam wurde.“ Mit einem Achselzucken reichte sie das zusammengenähte Leder an Asil weiter. Gleichzeitig zog sie ihren Dk`tagh von der Hüfte und reichte ihn Asil. „Mach es doch mal auf...“

In diesem Moment trat eine dralles, junges Mädchen an den Tisch. Sie trug eine einfache Tunika, die an der Hüfte mit einem roten Gürtel zusammengehalten wurde. Die Haare hatte sie zu zwei schwarzen Zöpfe geflochten, die ihr bis zu dem Gürtel gingen.
„Kann ich etwas bringen?“ Ihre Stimme hatte ein angenehmes Timbre und ihre Lippen waren zu einem Lächeln verzogen. „Ein Frühstück vielleicht?“
29.03.2006, 07:47
asil
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Beitrag #13
 
Die beiden Herren schienen wohl ebenso Hunger zu ahben, wie Babe und asil und es schien ihnen wie selbstverständlich, das sie die Beiden zum Frühstück begleiteten. Asil zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, folgte sie dem Alten, der sich Osta nannte und nickte nur zustimmend, als er sie in die Taverne führte. Sie selber hatte schon häufiger hier gegessen und konnte das Frühstück empfehlen.
Es dauerte auch nicht lange, bis das eine Magd an den Tisch der kleinen Gruppe trat und nach ihren Wünschen fragte. Da asils Appetit am frühen Morgen kaum ausgeprägt war, fiel ihr Wunsch nach Essen nicht sonderlich gross aus und ihre Bestellung war schnell aufgegeben.

Die beiden Männer schienen jedoch kurz vor dem Hungertod zu stehen und asil grinste nur kopfschüttelnd, als sie deren Bestellung vernahm. Noch bevor Babe ihre Wünsche der Magd mitteilte, schob sie der Kriegerin einen Lederbeutel über den Tisch, den asil sofort in die Hände nahm. Das Leder war noch ganz durchnässt und ein widerlicher Gestank drang asil in die Nase.
Den Dk`tagh hatte asil auf den Tisch gelegt und mit ungeduldigen Bewegungen versuchte sie die Knoten zu öffnen, mit denen dieser Lederbeutel zusammen gebunden war. Sie wollte das Band nicht zerschneiden, damit man den Beutel wieder verschliessen konnte.
Die Magd war schon mit den Getränken wieder an den Tisch zurückgekehrt, als asil endlich den Beutel öffnen konnte. Neugierig blinzelte sie hinein, konnte aber ausser einem hellen Tuch nicht weiter erkennen. Ohne lange zu zögern drehte sie den Beutel um und schüttelte ihn, bis das der Inhalt auf den Tisch fiel.

Vorsichtig nahm sie das Päckchen in die Hand. Irgendetwas war in dieses Tuch eingewickelt und so wickelte die Kriegerin das Tuch langsam auf. Anscheinend war dieser Stoff wasserabweisend, denn das Tuch war noch nicht einmal feucht.

Plötzlich fiel ein metallener Gegenstand auf die Tischplatte und jeder lenkte seinen Blick auf diesen. Asil zuckte zurück, als sie sah, was dieser Gegenstand darstellte und stiess einen leisen Schrei aus. Es war ein Brustpanzer in Miniatur. Lange hatte sie dafür gebraucht, etliche Stunden damit zugebracht, ihn originalgetreu in dieser kleinen Form wiederzugeben. Sie spürte sofort den Stolz in der Brust, den sie damals empfunden hatte, als sie dieses Stück endlich fertig gestellt hatte.
Ungläubig nahm sie den Gegenstand in ihre Hände, sanft glitten ihre Finger über das Metall, fuhren jede kleine Form nach. Ihre Finger fingen an zu zittern, als sie den Gegenstand herumdrehte und die Inschrift sah, die auf der Rückseite eingraviert war. Kaum leserlich, da sie das Handwerk der Gravur nie richtig beherrscht hatte. Aber sie wusste auch so, was dort stand:

„Ziehet an den Harnisch Gottes, das ihr bestehen könnet gegen die listigen Angriffe des Teufels!“

Aschfahl war nun das Gesicht der Kriegerin und plötzlich krallten sich ihre Finger um den kleinen Brustpanzer, so das ihre Knöchel weiss hervortraten.

„Marcus....“, flüsterte asil mit leisem Entsetzen in der Stimme und sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde aufhören zu schlagen....
[Bild: 99406b20f47226c138be3f8462bd84800.319213..._girls.gif]

Der Teufel lehrt die Frauen, was sie sind, oder vielmehr:
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29.03.2006, 19:17
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Beitrag #14
 
Osta rieb sich in freudiger Erwatung auf das schmackhafte Frühstück die Hände. Das Tavernenschild mit dem aufgespießten Schweinskopf war wahrlich eine großartige Abwechslung zum roten Kopf dieses verrückten Ehemanns.
Bei der Taverne angekommen schaute er sich kurz um, die Frauen und dieser fremde Mann folgten ihm noch und kurze Zeit später waren sie in dem Gebäude verschwunden.
Es war kein Luxustempel, doch sauber war die Taverne allemal; das zählte.

Schnell hatten sie einen Tisch gefunden und auch die Magd ließ nicht lange auf sich warten. Ostas Magen knurrte hörbar, bis er mit der Bestellung an die Reihe kam:

„Guten Morgen schönes Kind, ich hoffe doch ihr besitzt ein gutes Gedächtnis. Ich hätte da nämlich liebend gern ein schönes Stück vom dem Hammel den ihr so köstlich versteht zuzubereiten, auch wenn der Tag noch früh ist und das Fleisch noch nicht ganz durch. Dazu einen Laib frisch gebackenes Brot, aus Hemcksches Bäckerei, ihr wisst schon, die am westlichen Rand Roms. Tut mir den Gefallen und es wird euch großzügig entlohnt werden.
Als Abrundung hätte ich ganz gerne zwei von diesen roten Früchten, die in letzter Zeit in Mode gekommen sind, will ja schließlich meine Zähne noch eine Weile behalten“, der Alte zwinkerte hässlich und fuhr dann fort“, und zu guter letzt würdet ihr mich mit einem Glas Wasser befriedigen.“

Zufrieden lächelnd ließ sich Osthato in seinen Schemel sinken und schaute sich in der Runde um; anscheinend hatte auch der Fremde einen gesegneten Appetit, die beiden Frauen hatten ein Gespräch aufgenommen, dem Osta nur halb zuhörte, seine andere Hälfte war bei Lisa im Bett. Die Nacht war aufregend und komischer Weise exotisch gewesen, so was hatte er lange nicht mehr erlebt, zu lange nicht mehr.....

Der Bettler erschrak durch ein leises Pochen neben seinem Ohr. Die Magd hatte versucht das Wasserglas leise neben seinen Kopf abzustellen, was ihr nicht so ganz gelungen war. Der Alte quittierte es ihr mit einem bösen Blick , als schon ein weiteres, weitaus metallischeres, Pochen, sowie ein unterdrückter Schrei, die Blicke auf sich lenkten.

Es war die Kriegerin mit dem Namen Asil gewesen, in den Händen einen kleinen Gegenstand haltend.

Osthato Chetowä war lange genug durch die Lande gereist, um in diesem kleinen Miniaturpanzer ein wahres Meisterwerk zu erkennen. So was konnte wahrlich nur ein vollendeter Schmuckschmied hererstellen.

Ihr Flüstern nicht beachtend sagte der Alte:

„ Ein wahrhaftig sehr schönes Stück Eisen Asil. Auf dem Markt würdet ihr sicher um die 300 Denarii erhalten. Vielleicht sogar 400, wenn ihr euch geschickt anstellt. Was haltet ihr davon? Wir könnten davon einige Frühstücke finanzieren“, fügte er zwinkernd hinzu.
30.03.2006, 21:49
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Beitrag #15
 
Landogarius und seine 3 neuen Begleiter waren in die Taverne eingekehrt und hatten es sich an einem Tisch gemütlich gemacht.

Während Landogar mit seiner Kleidung beschäftigt war, die nach dem Bad an seiner Haut zu kleben schien, bestellten die anderen ein gutes Frühstück. Landogar war der letzte der etwas orderte und da er mit den römischen Speisen nicht so vertraut war, bat er das hübsche Mädchen, dass die Bestellungen aufnahm einfach, ihm etwas zu bringen, was seinen Hunger stillen möge und ihn wieder zu Kräften kommen lies.

In der Zeit, die das Mädchen brauchte um die Speisen und Getränke zu bringen, leerte Landogarius das Wasser aus seinen Stiefeln. Obwohl er sie nicht beim Baden angehabt hatte, war doch nachher das Wasser an seinem Körper hinab in die Stiefel geronnen.

Seine Bemühungen wurden jäh unterbrochen, als der alte Mann durch das Mädchen erschreckt wurde, als sie nur versuchte, sein Getränk abzustellen. Landos gute Reflexe ließen schon nach dem Stil seiner Axt greifen, doch als er sah, dass eigentlich gar nichts passiert war, tat er so, als hätte er nur eine Verspannung im Arm gehabt. Es war ihm sichtlich peinlich.

Während Osta seinen Blick auf das Mädchen und das mitgebrachte Frühstück richtete, fiel der von Lando auf seine beiden neuen weiblichen Begleiter, die da ein kleines Ledersäckchen öffnete und aus dem ein metallener Gegenstand hervor schien.

Landogarius wunderbarer Sinn zur Wahrnahme von Details ließ ihn zuerst das metallene Stück, das Asil in Händen hielt, begutachten. Ihr Blick und der von K’Ehleyr sprachen Bände. Dies schien jedoch Osta nicht zu bemerken. Seine Augen waren auf das Metallstück gerichtet und er sagte irgendetwas darüber, wie viel das Stück wohl auf dem Markt einbringen würde. Auch das bleiche Gesicht von Asil und die Worte, die aus ihrem Mund nur unter großen Bemühungen zu kommen schienen, lenkten Osta nicht vom Frühstück ab. Auch Lando war hungrig und hätte am liebsten das ganze Frühstück alleine verspeist, doch ihm missfiel es, wenn es Leuten schlecht ging und das war nur allzu offensichtlich.

Asil, geht es euch gut? Bei Odin, was ist mit euch? Ihr scheint dieses Metallstück zu kennen und es scheint eine lange Reise hinter sich zu haben! Und wer ist dieser Markus? Ein Freund von euch oder gar euer Ehemann oder war das der Name des Toten, den eure Freundin aus dem Fluss gezogen hat, wie sie erzählt hat?

Viele Fragen schnellten aus seinem Mund, doch anstatt ihr zu helfen schienen die Fragen eher eine andere Wirkung zu haben. Sein Frühstück schien er erstmal gänzlich außer Acht zu lassen. Gebannt blickte Asil auf die Miniaturrüstung. Ihre Kehle schien erstmal zugeschnürt zu sein und so blickte er zu K’Ehleyr und hoffte von ihr ein paar Antworten erhalten zu können.
02.04.2006, 14:22