Beitrag #2
Das Ende ist da
Teil 2
Nein, die Vergangenheit war Vergangenheit, man muss vorausschauen. Also schüttelte Sir Tom die Erinnerungen ab und verließ eiligen Schrittes den stillgelegten Senat.
Gegenüber des Senats befand sich die imposante Tempelstätte des Hauses. Sir Tom hatte heute bereits mehrere Male gebetet, also warf er nur einen kurzen Blick auf den Tempel, bekreuzigte sich kurz und wollte weiter gehen, als ihm etwas auffiel.
Ein schwaches Licht schien unter dem mächtigen Portal des Tempels hervor. Verwundert machte Sir Tom einige Schritte einige Schritte auf den Tempel zu. Beten war keiner mehr, sonst wäre das Portal offen.
Entschlossen schritt Sir Tom weiter auf den Tempel zu, als sich wie von Geisterhand das mächtige Portal öffnete. Verwirrt spähte Sir Tom in den Tempel hinein. Alles war dunkel, nur die Kerze vorne auf dem Altar brannte, doch die konnte nicht der Lichtschein von gerade gewesen sein.
Ebenso war der Tempel leer, keiner war am Beten.
Noch eine Spur verwirrter betrat Sir Tom de Tempel. Kaum war er drin, glitt das Portal auch schon hinter ihm zu. Sir Tom drehte sich um, zog blitzschnell das Schwert, doch auch hinter der Tür war niemand zu entdecken.
Vorsichtig, immer noch mit gezücktem Schwert, schritt Sir Tom durch den Tempel und spähte in jede Bank, doch auch hier war niemand zu erblicken.
Er war nur noch wenige Meter vom Altar entfernt, als er von oben einen Lichtstrahl hereinscheinen sah. Verdutzt rieb er sich die Augen. Das konnte nicht sein. Erst gestern hatte er die Reparaturarbeiten noch abgenommen. Und doch war dort oben in der Decke ein Loch in der Decke.
Das Loch in der Decke wurde immer größer und breiter. Steine bröckelten auf den Boden, so dass Sir Tom aufpassen musste nicht getroffen zu werden. Die Steinbrocken wurden immer größer.
Was zum Teu........., begann Sir Tom
Denk noch nicht einmal daran, diesen Satz in einem Tempel zu vollenden. , grollte eine energische Stimme wie aus dem Nichts.
Hörte er jetzt schon Stimmen? War er verrückt geworden?
Nein, du bist nicht verrückt geworden. Du bist auserwählt, Sir Tom. Das ist eine große Ehre, musst du wissen. Nicht viele Erdenbürger haben solch ein Glück, wie du es hast.
Was war hier los? Wer sprach da? Und was faselte derjenige da? Auserwählt? Ehre? Wofür auserwählt?
Sir Tom stach sich leicht mit der Schwertspitze in die Hand. Nein, träumen tat er nicht. Was war hier also los?
Mit einem lauten Krachen stürzte ein Teil des Daches des Minervatempels ein und ein heller Lichtstrahl kam langsam auf ihn zu und drohte ihn einzuhüllen. Sir Tom hielt sich eine Hand vor die Augen, so hell, so leuchtend war das Licht. Sir Tom dachte einen Moment daran, er wäre tot, und wich einen Schritt zurück.
Fürchte dich nicht, mein Freund. Tot bist du auch nicht. Ich sagte doch bereits du bist auserwählt
Auserwählt? Wofür denn? Und wer bist du, verdammt noch mal?
Mit einem lauten Krachen stürzte ein weiterer Teil des Tempels ein und Sir Tom wurde von einigen Steinen getroffen. Aus einer Platzwunde tropfte Blut und Sir Tom rieb sich die verletzte Stelle.
Wage es nicht nochmal in meinem Tempel zu fluchen, sonst werde ich verdammt ungemütlich. Also weiter im Text. Du bist auserwählt, das muss reichen. Du weißt wofür, gehe in dich und du wirst es herausfinden. Und denke stets an das Gute im Menschen.
Sir Tom brach in schallendes Gelächter aus.
An das Gute im Menschen?
Verächtlich spucke Sir Tom aus.
Ich bin böse. Abgrundtief böse. War es immer, und werde es immer bleiben.
Und jetzt lachte die Gestalt im Licht und erneut fielen Steine von der Decke, so dass Sir Tom sich hinter einer Bank in Deckung bringen musste.
Gehe in dich und du wirst erkennen.
Das Licht löste sich langsam auf und Dunkelheit machte sich im Tempel breit.
Bleib hier, ich hab noch Fragen an dich.
Nichts geschah.
Verdammt nochmal, komm' zurück. Ich befehle es dir.
Einen Moment schien es, als würde es ruhig bleiben.
Doch dann wirbelten Steine durch den gesamten Tempel, die Mauern stürzten ein, überall sah Sir Tom Farben aufblitzen. Rot, Blau, Grün, Lila. Sir Tom wurde schlecht und Angst lähmte seinen Körper. Noch nie zuvor hatte er sowas schreckliches gesehen. Eine baumhohe Gestalt baute sich vor ihm auf. Das Gesicht war eine furchtbare Fratze, die Haare standen am Kopf empor wie lange Stacheln, die Gesichtszüge veränderten sich sekündlich, riesengroße Hände griffen nach ihm.
Ich habe dich gewarnt. Vergiß' das mit dem Auserwählten. Da ich es dir leider schon gesagt hatte, muß ich dich jetzt töten..
Panisch drehte Sir Tom sich um und lief so schnell er konnte Richtung Tempelausgang. Nur noch wenige Meter trennten ihn vor seiner vermeintlichen Rettung, da kam er ins Straucheln und fiel der Länge nach hin.
Angsterfüllt blieb er liegen und wartete nun auf seinen Tod. Er fühlte, wie er in die Luft gehoben wurde und einige Sekunden später flog sein Körper durch das offene Portal hinaus, mit voller Wucht gegen die harte Wand des gegenüberliegenden Senatsgebäudes. Er hörte noch, wie etwas in seinem Rücken knackste, sah aus dem Augenwinkel, wie der Tempel des Minerva einstürzte und fühlte wie langsam die tiefe Nacht von ihm Besitz ergriff. So fühlte sich also das Ende an.
Dann fiel Sir Tom in eine tiefe, dunkle Ohnmacht.
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