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Der Weg in die Tiefe
Ecthelion
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Beitrag #31
 
Mit einer ausdruckslosen Miene, aber einem amüsierten Funkeln in den Augen blickte Ecthelion Babe an. “Naja, während du einen Stall gesucht hattest, haben wir es hier versucht. Anfangs war es auch überhaupt kein Problem. Die Leute hier im Norden sind zwar rauh, aber nicht so verrückt wie Thorwaler.“ Das er der Meinung war, dass fast alle Menschen aus seiner Sicht sich seltsam benahmen, verschwieg er. Zumindest fürs erste. “’Wir haben die Zimmer bekommen, sogar noch welche mit Betten drin. Aber da lag schon das erste Problem. Das Heu ist alt und feucht. Abgesehen von der Tatsache, dass es stinkt....“ Der Elf zog kurz seine Nase kraus. ...ist es auch kurz vorm Schimmeln. Also sind wir wieder zum Wirt. Entweder Preisnachlass oder zumindest neues Stroh. Das wollte Ufo erledigen, während Kjaskar und ich in aller Ruhe an einem Tisch saßen. Und irgendwann dann ging es hier ein wenig rund.“ Ecthelion überblickte die Menge und erspähte einen der Streithähne, der sich die Nase hielt. Mit einem Fingerzeig deutete er auf den Mann.

“Der da drüben wollte mit Kjaskar seine Kräfte messen. Irgendeine Probe unter Nordleute, frage mich nicht. Zumindest scheinen die Leute hier schlechte Verlierer zu sein. Es gab Geschrei, ein paar wüste Drohungen und ein paar Handgreiflichkeiten. Nichts Schlimmes also, aber die Leute hier scheinen das nicht sonderlich zu mögen.“ Der Elf verdrehte leicht die Augen und sah sich eine Weile Unforgiven und den Wirt an, die sich noch immer anschrieen. “Und der ist irgendwie gestolpert, als er sich einmischen wollte. Ist etwas unglücklich in den nächsten Tisch samt Gäste gerasselt. Ein ungeschickter Zeitgenosse.“ Völlig unbeteiligt blickte Ecthelion zu einem Mann, der sich den Kopf hielt. Als er den Blick es Elfen bemerkte, blickte er den Elfen böse an. Ecthelion lehnte sich nur auf seinen Bogen und drehte diesen ein paar Mal. “Ach so, Ufo wollte eigentlich nur die Sache mit unseren Zimmern klären. Aber während es um ihn herum lauter wurde, hat er sich nur dem Tonfall angepasst. Stand ist glaube ich, dass wir wohl eher kein neues Stroh bekommen, nicht mal mehr die Zimmer.“

Ecthelion zuckte mit den Achseln und blickte erst zu Babe und dann zu den Streithähnen, die weit entfernt von einer Einigung waren. “Und bei dir? Hast du einen Stall gefunden oder wollten dich die Besitzer mit Fackel und Mistgabel verscheuchen? Komisches Völkchen haust hier.“ Schmunzelnd ging es dem Elfen durch den Kopf, dass solche Unternehmungen für vieles wieder entschädigten.
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04.10.2005, 16:52
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Beitrag #32
 
Ufos Stimme lag immer noch über dem Tumult, als Babe mit einem enttäuschtem Unterton in der Stimme ihren Unmut kundtat: "Eine Tavernenschlägerei? Ohne mich?" Sie schüttelte den Kopf, blickte zu Kjaskar, der sich drohend vor ein paar Männern aufgebaut hatte und dann zurück zu dem Elfen. "Und auch noch keine Betten für die Nacht. Ja sauber..."
Ein Seufzen entrang sich ihr, bevor sie ihr Bat`leth vom Rücken nahm und sie sich auf den nächsten Stuhl fallen ließ. Nur langsam beruhigte sich die Menge um sie, trotzdem nahm sie die Gelegenheit wahr, Ecthelion von den Pferden zu erzählen. Anschließend berieten sie, was sie als nächstes unternehmen würden, jetzt, wo sie hier Hausverbot bekommen hatten. Letzteres wurde vom Wirt und einigen Gästen energisch durchgesetzt, die Unforgiven und Kjaskar unerbittlich zur Türe hinausschoben.

"Die Stadt ist voll von Tavernen," sagte Babe, die zusammen mit Ecthelion ihren Freunden auf die Straße folgte. "Wir kommen auch woanders unter. Neben dem Stall steht eine, die ganz ordentlich ausschaut - vorrausgesetzt, wir lassen sie dieses Mal stehen."

Ein leises Murren von Unforgiven und ein Grinsen Kjaskars kommentierten ihrer leisen Vorwurf, doch da Babe ihre Freunde viel zu sehr schätzte und mochte, beließ sie es dabei und führte sie statt dessen zu der anderen Gaststätte. Um trotzdem nicht von vorneherein auf Ablehnung zu stoßen, schickten sie Ecthelion vor, um die Lage auszukundschaften. Die Kriegerin blieb währendessen mit den anderen beiden vor der Türe stehen.
Sie erklärte den Kriegern gerade, dass sie bereits Pferde organisiert hatte, als eine Gruppe Jugendliche die enge Straße herabzogen. Ihr Lärmen war schon von weitem zu hören, obwohl man sie durch die bereits hereinbrechende Nacht eher schemenhaft erkennen konnte.
Mit einer Mischung aus Amusement und Erstaunen blickte Babe auf die Jugendlichen. Sie hatten anscheinend getrunken, denn sie wankten die Straße entlang, während sie ein zotiges Lied sangen. In dem Moment, in dem Babe zur Seite trat, um die Jugendliche freien Durchlass zu gewähren, kam unerwartet Nüchternheit bei ihnen auf. Unforgiven wurde eingekreist und bevor sie begriffen, was da vor sich ging, rannten sie eiligst die Straße hinab, um gleich darauf in einen Seitenweg einzubiegen.

Babe schüttelte den Kopf, wobei sie kurz auflachte. "Was war das denn?" Sie blickte zu Unforgiven. "Ist alles in Ordnung mit dir?"

Der Krieger murmelte etwas unverständliches, tastete sich kurz ab und begann dann lauthals zu fluchen, dass ihm die Meute seinen Geldsäckel gestohlen hätten. Sofort danach drehte er sich um und rannte den jungen Leuten hinterher. Ohne zu zögern folgte ihm Kjaskar, nicht ohne sich zu ihr umzudrehen und ihr zuzurufen, dass sie hier bleiben sollte.

Babe winkte ihm kurz hinterher und rief ihm lachend viel Erfolg nach, bevor sie sich zu Ecthelion umwandte, der gerade in diesem Augenblick aus der Taverne trat.
05.10.2005, 08:21
Ecthelion
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Beitrag #33
 
“Ja, natürlich. Der Elf fällt am wenigsten auf.“ Murrend ließ sich der Elf zur Tür der Taverne schieben, bis er es einsah und diese betrat. Hier herrschte nicht ganz so viel Trubel wie in der andere Taverne und der Elf ging langsam zum Tresen, während er sich weiter umsah. Der Wirt ließ sich Zeit mit seinem Auftauchen und musterte erstmal einen Weile den Fremdling. Besonders die Ohren wurden einer längeren Überprüfung unterzogen und Ecthelion verdrehte bald genervt die Augen. Er wollte ein Zimmer und nicht eine Begutachtung. Der Wirt ließ sich aber nicht stören und stellte allerlei Fragen, bevor er überhaupt auf die eigentliche Sache zu sprechen kam. “Unterkunft für 4 Leute, wenn es geht mit vernünftigen Betten.“ Der Elf tippte ungeduldig mit dem Fuß auf und trommelte mit den Fingern auf dem Tresen herum. Der Wirt ließ sich weiterhin alle Zeit der Welt, wobei bei der Aussicht auf vier weitere Gäste kurz seine Augen aufblitzen. Der Preis war auch entsprechend unverschämt, aber der Elf hatte kaum noch Geduld. Nach kurzer Zeit einigten sie sich auf einen immer noch überzogenen Preis und Ecthelion entrichtete das Geld. Mit einem missmutigen Gesichtsausdruck trat er wieder ins Freie. “Mal sehen, wie lange wir dort bleiben können.“

Er sah nur noch, wie Kjaskar um eine Ecke bog und Babe ihm lachend etwas hinterher rief. “Und da sagt man immer, dass man mich nicht aus den Augen lassen kann, weil ich dann nur Unsinn mache.“ Bemerkte der Elf trocken, als er sich zu der Kriegerin gesellte. Mit dem Finger deutete er über die Schulter auf die Taverne. “Wir haben Zimmer und Betten für alle. Zumindest jetzt noch. Oder haben es sich Ufo und Kjaskar anders überlegt?“ Der Elf schaute nochmals fragend in die Richtung, in die Kjaskar verschwunden war, konnte aber nichts mehr erkennen. Schulterzuckend blickte er wieder die Kriegerin an und schmunzelte. “In was für einen Schlamassel sind die beiden denn jetzt wieder geraten? Wenn sie sich lieber die Beine vertreten wollen, hätten wir auch zwei Pferd weniger nehmen können. Sie scheinen ja zuviel Energie zu haben.“ Er war es gewohnt, dass es nie in deren Gesellschaft langweilig wurde, aber normalerweise sparten sie sich die Tumulte für Kneipenen und Verfolgungsjagden für den Schluss auf. Noch immer schmunzelnd stellte er für sich fest, dass die vor ihnen liegende Zeit mit Sicherheit nicht langweilig werden würde.
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05.10.2005, 13:29
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Beitrag #34
 
"Ich bin mir nicht ganz sicher," Die Kriegerin lachte immer noch. "Aber wie es so ausschaut ist Unforgiven Ziel eines Jugendstreiches geworden. Und nun sind die beiden auf der Suche nach der Geldbörse, bevor die Bengel den Inhalt wirklich in Alkohol umsetzen können."

Inzwischen senkte sich die Dunkelheit immer mehr über ihre Köpfe herab. In den Häusern wurden Kerzen und Öllampen angezündet. Auch in einem der Tavernenfenster erschien ein kleines Licht, was Babe dazu veranlasste, den Elfen in die Gaststube zu ziehen. Dort setzten sie sich an einen freien Tisch und warteten, bis der der Wirt bei ihnen mit einem einfachen Nachtmahl erschien. Babe, die sich während des Wartens in der Taverne umgesehen hatte, machte Ecthelion auf eine Karte an der Wand aufmerksam. Sie war wahrscheinlich nur zu Dekorationszwecken gedacht, trotzdem hatte sie ihre Aufmerksamkeit erregt, denn sie zeigte die Lage des Gebirges an.

"Schau mal," forderte sie Ecthelion auf. "Die Karte da drüben. Auf ihr sind alle Wege eingezeichnet, die durch das Gebirge führen. Der Fluss, der von links unten nach Nordwesten führt, müsste der sein, der auf unsere eingezeichnet ist. Wäre die nicht eine praktische Ergänzung zu der unsrigen?"

In ihren Augen blitzte es kurz auf. Da aber just in diesem Moment der Wirt eine Schüssel mit einer Kohlsuppe vor sie auf den Tisch stellte, lächelte sie den Elfen nur vielsagend an. Erst als dieser gegangen war, nahm sie das Thema wieder auf. Mit dem Holzlöffel zeigte sie in die Richtung der Karte. "Was meinst du dazu? Wir können sie ja am Ende wieder zurückbringen."
05.10.2005, 18:09
Ecthelion
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Beitrag #35
 
Als Babe ihn über die Situation aufklärte, blickte der Elf erst grübelnd in die Richtung, in die seine beiden beiden Freunde verschwunden waren. Aber dann lockerte sich seine Miene auf, immerhin kannte er die beiden lange genug, um auch zu wissen, dass sie mit der Situation auch sicher alleine zu recht kommen würden. So kam auch nur ein leiser Protest über seine Lippen, als die Kriegerin ihn in die Gaststube zog. Als er Wirt nur eine Suppe auftischte, blickte der Elf Babe leicht enttäuscht an. Entgegen der allgemeinen Meinung, war er weniger von rein vegetarischen Essen begeistert. So stocherte er auch nur eine zeitlang lustlos in der Suppe rum, bevor Babe ihn darauf aufmerksam machte, dass sie Karte eine ideale Ergänzung wäre. Mit einem Grinsen stand er Elf auf und scheuchte den Wirt solange wegen des Essens und entsprechender Getränke auf, bis dieser entnervt in die Küche ging.

Noch immer grinsend ging er an den Tisch zurück, wobei er kurz an der Karte verharrte und dieser kurzerhand in seinen Mantel stopfte. Mit einem vielsagenden Blick setzte er sich wieder zu der Kriegerin. “Du hast Recht. Wir sollten ungehindert den Weg entlang gehen können. Aber sollten wir wirklich die Mine erreichen, brauchen wir Seile. Und einige Fackeln für euch.“ Der Elf schmunzelte kurz zu Babe und hielt dann inne, als der Wirt das restliche Essen und die Getränke brachte. Für eine kurze Zeit beschäftigten sich beide mit ihrem Essen, bevor der Elf sich selig einen Schluck Wein gönnte. “Vielleicht sollten wir uns morgen ein wenig umhören. Ich habe wenig Lust, in mehr unliebsame Überraschungen zu geraten, als mir lieb ist. Oder die ich eh auslöse.“ Wieder grinsend sah er die Kriegerin an. Und blickte kurz in die hereinbrechende Dunkelheit. So langsam sollten Kjaskar und Unforgiven eigentlich wieder auftauchen.
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06.10.2005, 00:57
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Beitrag #36
 
Nie hätte Babe gedacht, dass Ecthelion die Karte einfach von der Wand nehmen würde. Sie staunte deshalb nicht schlecht, als er ihren Vorschlag so einfach in die Tat umsetzte - vor allem direkt vor der Nase des Wirtes. Die Kriegerin hatte deshalb immer noch ihren Mund offen, als er erste Sorgen um ihre Freunde anmeldete.
Entschlossen klappte sie ihren Mund zu, bevor sie antwortete: "Bei der Dunkelheit werden sie eh nichts finden. Ich nehme deshalb an, dass sie bald zurückkehren werden."

Bis zum Ende des Abendessen diskutieren sie leise über die Ausrüstung, die sie am nächsten Tag besorgen wollten. Der Gedanke um Kjaskar und Unforgiven tauchte erst wieder auf, als Babe sich gähnend in den Schlafraum verzog. "Sie werden schon noch nachkommen," dachte die Kriegerin, die zum Schlafen lediglich Stiefel und Waffen abgelegt hatte. Ihre Bestätigung auf ihre Vermutung fand sie, als sie im Halbschlaf einen schweren Körper neben sich ins Bett fallen spürte.
"Habt ihr sie gefunden?" fragte sie leise, was Kjaskar jedoch bedauernd verneinte. Seine Stimme klang aufgebracht, so dass Babe sich zu ihm umdrehte und ihn trotz der herrschenden Dunkelheit zu mustern versuchte. Ruhige Atemzüge lagen über dem Schlafsaal, ein Zeichen dafür, dass die meisten der Anwesenden schliefen. Nur Ufo saß wach auf der Bettkante neben ihnen. Seine Haare wurden von dem durchs Fenster fallende Mondlicht weich beschienen, was ihm eine Art Heiligenschein verlieh. Der Anblick eines Heiligen trügte jedoch, denn es war ihm anzusehen, dass er vor Wut bebte.
"Meine Güte, es war doch nur Gold," versuchte Babe ihn zu beruhigen. "Wieviel hattest du denn dabei?"
Unforgiven schüttelte den Kopf. Stockend begann er zu erzählen, dass er in seinem Beutel ein wertvolles Siegel seiner Allianz bei sich getragen hatte. Er hatte es eigentlich direkt zurück in den Orden tragen wollen, bis wir seine Wege gekreuzt hatten. Erregt versuchte er die Wichtigkeit des Siegels zu erklären, bis er kurzentschlossen erklärte, dass das Wiederfinden des Siegels Vorrang vor der Karte hatte. Er würde sich deshalb morgen von ihnen trennen und sich auf die Suche nach den Dieben machen. Allerdings schloss er mit dem Versprechen, nachzukommen, sobald er das Verlorene wiedergefunden hatte.
Enttäuscht setzte sich die Kriegerin auf. Sie versuchte die Züge von Kjaskar und Ecthelion, der ebenfalls erwacht war, in der Dunkelheit zu erkennen. Sie sah jedoch nur die von Kjaskar, da auch der Elf mit dem Rücken zum Fenster saß und so sein Gesicht im Dunkeln lag.

"Verständlich..." murmelte Babe. "Das geht wohl vor..."
06.10.2005, 08:48
Ecthelion
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Beitrag #37
 
Nachdem Babe schlafen gegangen war, stand der Elf kurze Zeit später auch vom Tisch auf und vertrat sich noch eine Weile vor der Taverne die Beine. Die Stadt war völlig ruhig und der Elf fragte sich, wo wohl Kjaskar und Unforgiven steckten. Nach einer Weile sah er ein, dass es noch wenig sinn machen würde, wenn er weiterhin hier in der Dunkelheit sich die Beine in den Bauch stehen würde. So ging er in den Schlafsaal und legte sich in eines der freien Betten. Ein wenig Ruhe würde ihm auch nicht schaden. Während er die handvoll Stunden seiner Ruhephase verbrachte, war es still im Saal.

Irgendwann in der Nacht bemerkte der Elf, dass die zwei verschwundenen Freunde wieder auftauchten. Während er den Worten von Ufo lauschte, setzte er sich auf die Kante des Bettes und gewöhnte seine Augen an die Dunkelheit im Raum. Nach einer Weile drehte er sich um und betrachtete die Anwesenden. Als er die Gefährten mit seinen Augen musterte, sagte Ufo gerade, dass er sich auf die Suche nach dem Siegel machen würde. Er war außer sich, was dem Elfen zeigte, dass dieses Signal wirklich wichtig war. “Dann solltest du wirklich die Jungspunde suchen, bevor sie deinen Beutel noch irgendwo verkaufen. Sollen wir dir bei der Suche helfen?“ Fragend sah er erst Unforgiven an und dann Babe und Kjaskar an, der auch angefressen wegen der erfolgslosen Jagd wirkte. .

Seufzend stellte er fest, dass das Abendteuer schon fast wieder zu Ende war, bevor es überhupt angefangen hatte. Unforgiven würde erst nach dem Siegel suchen und die Frage war jetzt, ob sie ihm folgen würden oder sich aufteilen sollten. Während er auf eine Antwortet wartet, stützte er sich mit den Armen ab und lehnte sich zurück.
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06.10.2005, 12:00
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Beitrag #38
 
Während sie alle jeder für sich überlegten, wie sie weiter mit der Karte verfahren sollten, begann einer der Schläfer zu schnarchen. Und als hätte der Schnarcher ein Signal gegeben, richtete sich Kjaskar entschlossen auf. Er würde mit Unforgiven das Siegel suchen, während Babe und Ecthelion schonmal vorraus reiten sollten, flüsterte er. Sobald sie das Siegel gefunden hatten, würden sie nachkommen.
Zögernd stimmte Babe seinem Vorschlag zu. Es war bestimmt besser, wenn sie zu zweit loszogen, wenn das Siegel so wichtig war und es konnte ja gut sein, dass sie sie bereits in zwei Tagen einholten.

"Machen wir es so!" Sie bemühte sich dabei, ihre leichte Enttäuschung über das abrupte Ende der Schatzsuche nicht anmerken zu lassen. Anschließend blickte sie zum Elfen, der gemütlich auf dem Bett saß und abwartete, wie sich die Sache entwickeln würde. "Ich halte derweil den Elfen im Auge. Nicht, dass er anfängt, irgendwelchen Blödsinn zu machen."

Die Freunde unterhielten sich noch eine Weile, bis sich jeder von ihnen wieder zurücklegte, um wenigstens noch zwei, drei Stunden Schlaf zu ergattern. Babe, die nicht sofort wieder einschlafen konnte, blickte zum Fenster hinaus, wo der Mond fast kreisrund unterging. Sie horchte auf die Atemzüge ihrer Freunde, dachte daran, wie schade es war, dass sich der Kreis hier bereits wieder trennte und schlief erst ein, als sich vor dem Fenster eine leichte Helligkeit erahnen ließ.
Geweckt wurde sie zwei Stunden später von Kjaskar, der sie leicht an der Schulter rüttelte. Babe blickte zu dem Nordmann, der bereits fertig angezogen und gerichtet war. Er gehe jetzt mit Unforgiven los, sagte er leise, was die Kriegerin vollends weckte. Sie stand auf, umarmte den Hünen und wünschte ihm viel Erfolg bei der Suche. Gleiches sagte sie auch zu Unforgiven, der kurz danach in den Schlafsaal trat, um sich von ihr zu verabschieden.

"Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg," sagte sie ernst. "Wir werden versuchen, eine Spur zu hinterlassen, solltet ihr nachkommen können. Wenn nicht, werden die Götter wissen, wann wir uns wiedersehen werden."

Beide Krieger nickten, griffen zu ihren Waffen und verließen anschließend den Schlafsaal. Zurück blieb Babe, die sich fragte, wo zum Teufel der Elf nun schon wieder steckte.
06.10.2005, 15:50
Ecthelion
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Beitrag #39
 
“Es wäre ein Wunder, wenn du das schaffen würdest. Das ist ja bislang nur selten vorgekommen.“ Meinte er schmunzelnd zu der Kriegerin. Als die anderen wieder eingeschlafen waren, stand der Elf auf und ging durch den dunklen Gastraum. Vom Wirt oder einer Bedienung war noch nichts zu sehen und so ging er eine Weile nach draußen. Dort saß er dann auch, als Kjaskar ihm mitteilte, dass dieser mit Unforgiven auf die Suche nach dem Siegel gehen würde. Nickend klopfte der Elf dem Freund auf die Schulter und wartete, bis beide zum Aufbruch bereit waren. Eine Weile standen sie vor der Schenke und unterhielten sich noch. “Zieht den Bengeln die Ohren lang. Wir sehen uns dann später wieder. Oder unter anderen Umständen, bislang sind wir uns ja immer wieder über den Weg gelaufen. Viel Erfolg.“ Während Kjaskar ihn fast wieder in einer Bärenumarmung zerquetschte, grinste Unforgiven nur und verabschiedet sich dann auch vom Elfen. Als die beiden hinter einer der Ecken verschwunden waren, ging der Elf zurück in den Gastraum.

Noch war alles ruhig und friedlich. Der Wirt erschien und kurz darauf auch einige der Bedienungen. Bislang war keinem die fehlende Karte aufgefallen, so dass Ecthelion den Wirt ungeniert fragte, was er denn über den Weg wusste. Dieser grübelte kurz, konnte dem Elfen aber auch nicht wirklich weiterhelfen. Neu war kaum etwas, bis auf die Tatsche, dass die Mine wohl einst von Zwergen bevölkert war, die aber schon lange nicht mehr gesehen worden waren. “Na prima, dann muss ich mich auch nicht mit den behaarten Felskugeln rumärgern.“ Murmelte der Elf, als der Wirt geendet hatte. Der schien aber die Tatsache nicht so optimistisch wie der Elf zu sehen. Kurz darauf durfte sich der Elf anhören, dass von dort aus reger Handel betrieben wurde, der nun hier auch in der Stadt fehlte. Der Elf verdrehte nur die Augen und hob entschuldigend eine Hand. “Schon gut, schon gut. Nicht jeder muss die kleinen Felsen in sein Herz geschlossen haben. Aber da ihr schon mal da seid, Frühstück wäre nicht schlecht.“ Unschuldig setzte sich der Elf an einen Tisch und legte die Füße auf die Tischecke. Der Wirt fluchte nur etwas von hochnäsigen Elfen und die Bedienung schaute den elfen böse an, als sie seine Füße bemerkte. Ecthelion ließ sich davon aber nicht stören und blickte nur weiter unschuldig in der Gegend herum. Auch, als der Wirt die fehlenden Karte bemerkte und den Elfen aufmerksam musterte. Ein paar gewechselte Bemerkungen später verließ der Wirt den Schankraum in Richtung Küche mit einem lauten Türknallen und die Bedienung schubste die Füße des Elfen vom Tisch und stieß einen lauten Fluch aus. In diesem Moment kam auch Babe aus dem Schlafsaal. “Guten Morgen, dass Frühstück ist gleich fertig.“ Gab der elf nur von sich, als er mit einem Blick zur Bedienung, die ihm den Rücken zugekehrt hatte, einen Fuß auf einen der freien Stühle legte.
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06.10.2005, 17:21
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Beitrag #40
 
Die Kriegerin fand Ecthelion in der Gasstube, wo er anscheinend schon den Wirt herumgescheut hatte, denn trat mit zwei Tellern aus der Küche, auf denen sich Eier und gebratenem Speck häuften. Der Anblick der dampfenden Teller hob ihre Stimmung, so dass sie lächelnd zum Tisch trat, dabei wie beiläufig den Elfenfuß vom Stuhl schubste und sich anschließend neben ihn auf den nun freigewordenen Stuhl setzte.

"Frühstück ist immer gut."

Babe griff zu dem Korb mit dem noch warmen Brot, nahm die bereitliegende Gabel und aß gemütlich ihr Frühstück, während sie sich von Ecthelion erklären ließ, was er vom Wirt erfahren hatte. "Wir müssen uns noch ausrüsten," war ihre anschließende Antwort darauf. "Ich schlage vor, dass wir bei einem Seiler vorbeischauen. Alles weitere sollten wir auf dem Markt finden. Lass uns deshalb gleich nach dem Frühstück aufbrechen."

Ecthelion stimmte ihm zu, weshalb sie gleich nach Beendigung des Frühstücks ihre Zeche bezahlten und vor das Haus traten. Leichter Dunst lag noch in den Straßen, der wie am Vortag bald von der Sonne aufgesogen werden würde. Ein weiterer schöner Tag lag vor ihnen.

"Was zuerst?" fragte Babe ihren Begleiter. "Teilen wir uns und treffen uns in einer Stunde vor dem Stall oder bleiben wir zusammen?"
07.10.2005, 09:40
Ecthelion
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Beitrag #41
 
Während Babe ihr Frühstück zu sich nahm, saß der Elf am Tisch trank nur ein wenig Wasser. So früh am Morgen hatte er für Essbares nicht viel übrig. Und auf Wein verzichtete er lieber, bis sie das Einkaufen beendet hatten. Babe hingegen kostete das Angebot aus und Ecthelion wartete, bis sie fertig war. “Also da du ja gesagt hast, dass du auf mich aufpassen willst, schlage ich vor, dass ich dir nicht mehr von der Seite weichen sollte.“ meinte er grinsend und schaute die Kriegerin an. “Außerdem weißt du eher, was du benötigst. Ich würde entweder die Hälfte vergessen, oder mich wieder mit einem der Händler in den Haaren liegen. Der Marktplatz ist nicht mein Gebiet.“ als Babe nur nickte, ging Ecthelion einige Schritte vor und drehte sich dann um. “Auf geht es. Ich werde auch aufpassen, dass mir nicht gleich wieder wer die Ohren abreißen oder lang ziehen will.“


Die Seilerei war schnell gefunden und es lief auch alles ohne Probleme ab. Der Händler war anscheinend froh, dass er Kundschaft hatte. Ecthelion überlegte kurz, ob der Mann vielleicht mehr über die Mine wusste. Aber er entschied sich, den Mund zu halten. Auf dem Marktplatz würden sie noch genug Gelegenheit haben, um mehr Informationen einzuholen. Als sie wieder aus dem Laden traten, hatte der Elf ausreichend Seil auf den Schultern. Nun fehlte nur noch der Markt. Nach kurzer Zeit hatten sie beiden diesen auch gefunden. Noch herrschte normale Betriebsamkeit, aber es war auch noch früh am Morgen. Der Elf verzog nur das Gesicht und wandte sich an die Kriegerin, als sie an den ersten Ständen vorbeigegangen waren. “Kerzen oder Fackeln? Etwas Proviant wäre auch nicht schlecht. Wer weiß, was wir dort alles in der Wildnis vorfinden werden. Oder auch nicht.“
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07.10.2005, 15:02
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Beitrag #42
 
"Fackeln."

Bei dieser Frage brauchte sie nicht lange zu überlegen, sonst müsste sie sich wieder der Frage nach ihrer Romantik stellen. Inzwischen waren sie auch am Markt angekommen, auf dem trotz der frühen Morgenstunde bereits reger Andrang herrschte. Sie bahnten sich deshalb einen Weg durch die Menge und blieben immer wieder an den einzelnen Ständen stehen. Babe verhandelte mit den Händler über Preis, bezahlte und reichte die Ware anschließend an Ecthelion weiter, der sie geduldig auf seine Hände und in seine Arme nahm. Hoch beladen der eine und um einige Goldstücke ärmer die andere, kehrten sie gegen Mittag zum Stall zurück, in dem die Pferde standen. Dort beluden sie ihre Einkäufe auf die beiden Pferde, bevor sie kurz darauf aus der Stadt ritten.

Von dort aus hielten sie sich gen Norden, bis sie am Abend ein kleines Dorf erreichten. In der Mitte des Dorfplatzes hatte man einen hohen Holzstoß errichtet, um den die Bewohner eine Art Festplatz aufgebaut hatten. Fässer mit Wein und Bier standen in einer Ecke des Platzes, während Frauen auf der anderen Seite des Platzes einem Tisch mit Gebackenem und Gebratenen aufbauten.
Babe, deren Magen bereits hörbar knurrte, lenkte Rhe zu dem Platz. Einige Dorfbewohner blickte zu ihr, kümmerten sich jedoch nicht weiter um sie. Mehr Aufmerksamkeit dagegen erregte ihr Begleiter. Kinder zeigten mit dem Finger nach ihm oder klatschten vor Begeisterung in die Hände, während die Erwachsenen freudige Rufe ausstießen. Kurz darauf war das Pferd Ecthelions von den Dorfbewohner umringt, die ihm ihre Hände hinhielten, um die seine zu schütteln und die vor Freude: "Ein Elf - seht ein Elf.." riefen.
07.10.2005, 19:45
Ecthelion
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Beitrag #43
 
„Ein Elf, ein Elf.“ Ecthelion traute seinen Ohren nicht. Seine Augen hingen an den Weinfässern, richteten sich aber langsam auf die Menge, die ihm umringte. “Was bei...“ Der Rest in einigen elfischen Flüchen unter, die die Dorfbewohner allerdings völlig anders auffassten. Wohl oder übel musste er von seinem Pferd absteigen, bevor er durch das Gezerre noch runterrutschte. Während die einen ihm ständig die Hände schüttelten, grabschten andere nach seinen Ohren. Zum Glück waren die Kinder zu klein, um diese erreichen zu können. Stattdessen zerrte sie an dem Hemd und einige zogen an der Schwertscheide, die an seinem Rücken hing. Innerlich war der Elf kurz vorm Explodieren, äußerlich hing ihm ein schiefes Lächeln im Gesicht.

Er warf nur Babe einen vielsagenden Blick zu, als er sich durch die Menge kämpfte und sich ein wenig Luft verschaffte. “Moment, Moment. Einer nach dem anderen.“ meinte er zu der Menge, was aber ihm allgemeinen Tumult unterging. Der Elf sah sich wieder Händen ausgesetzt. Er mochte schon so keine Menschenmengen, aber dass war ihm zuviel. Er wünschte sich zurück an sein einsames Haus am See. Aber darauf konnte er wohl kaum hoffen. Mit einem Blick, der näheren Bekannten zeigte, dass er sehr kurz davor die Beherrschung zu verlieren, ließ er das Ganze über sich ergehen. Das einzig Gute an der Sache war, dass das Dorf nicht sonderlich groß war, so dass auch das irgendwann aufhörte. Als die Bewohner endlich Abstand nahmen, rupfte sich der Elf seine Kleidung wieder zurecht.

Babe stand derweil ein wenig entfernt und bemühte sich darum, dass Lachen nicht offen zu zeigen. Mit einer Trauermine stapfte der Elf rüber zur Kriegerin, wobei die Leute ihn ständig ihm Auge behielten. “Ich wusste doch, dass wir mehr Fragen hätten stellen sollen. Die sind hier alle verrückt. Da sind mir die Leute in Rom ja noch lieber, die achten nur auf sich und rennen einen höchstens mal über den Haufen. Aber das ist ja unerträglich. Wahrscheinlich wollen die gleich noch, dass ich ihre Felder und Tiere segne. Wo sind wir überhaupt?“
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07.10.2005, 20:19
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Beitrag #44
 
Es war schwer ihre Heiterkeit zu verbergen, als Ecthelion freudig betascht wurde und die Kinder um ihn herumsprangen. Babe biss sich auf die Lippen, um nicht laut herauszuplatzen. Denn während sie einen Krug frisch gezapftes Bier in die eine Hand und ein Gebäckstück mit Zwiebeln und Schinken in die andere Hand gedrückt bekam, hatte der Elf seine liebe Not mit den Dorfleuten.
Ecthelion im Auge behaltend, wandte sie sich den Mann, der ihr den Krug spendiert hatte: "Wo sind wir und was feiert ihr?"

"Unser Dorf heißt Katano und wir feiern das jährliche Fest der Befreiung von den Barbaren. Heute jährt es sich zum hundersten Male. Bleibt bei uns diese Nacht und feiert mir uns." Aus dem Bauch des Mannes kam ein dröhnendes Lachen. Er klopfte ihr auf die Schulter, dass sie meinte, umzufallen. "Ich muss diesem Elfen die Hand schütteln. Elfen haben uns damals geholfen, die Barbaren aus dem Dorf zu vertreiben, deshalb freuen wir uns immer, einen zu sehen. Und besonders heute."

Der Mann verschwand und tauchte in der Menge neben dem Elfen unter. Babe dagegen setzte sich auf eine Band, nahm einen Schluck von ihrem würzigem Bier und genoss das Schauspiel. Erst, als dieser sich von den Menschen befreien konnte und zu ihr kam, stand sie wieder auf. Auf seine Frage hin, wo sie waren, antwortete sie:

"Wir sind in Katano und sie feiern ein Fest. Ich glaube, es ist ein Fruchtbarkeitsfest. Ich an deiner Stelle würde nicht damit rechnen, heute Nacht alleine zu sein. Ich wette, alle Jungfrauen des Dorfes werden deine Lagerstatt erobern wollen."

Da in diesem Moment eine dralles, junges Mädchen vorbeikam, die ein Tablett mit mehren Krügen vorbeikam, reichte sie Ecthelion ein Krug. Neugierig blickte sie dabei auf die Ohren von Ecthelion "Kannst du das? Felder und Tiere segnen?"
09.10.2005, 07:40
Ecthelion
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Palastwache

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Dankbar nahm der Elf den Krug entgegen und nahm einen tiefen Zug. Es war zwar Bier, aber das war ihm im Moment egal. Wenigstens die Dorfbewohner beließen es beim Ansehen und hatten mit dem Betatschen aufgehört. “Ich etwas segnen?“ Der Elf musste lachen. “Ich schaffe es ja nicht mal, dass Pflanzen bei mir halten. Bis auf deinen Baum, der wächst und gedeiht. Aber alles andere lässt schon nach kurzer Zeit zu wünschen übrig. Ich kann natürlich über die Felder gehen und irgendwelchen Hokuspokus verzapfen. Aber wahrscheinlich zertrete ich dabei eher die Saat.“ Grinsend betrachtete der Elf die Kriegerin und dann de restlichen Dorfbewohner. Ein Fest war eine willkommene Abwechslung. Zumindest solange, wie ihm die Bewohner nicht mehr auf die Pelle rückten.

Bevor er seinen Krug auch nur absetzen konnte, stand schon wieder die junge Frau vor ihm und fragte nach seinen Wünschen. Da ihm Wein lieber war, fragte er nach, ob sie davon etwas hätten. Er hatte die Frage kaum ausgesprochen, da drückte sie ihm auch schon einen Krug Wein in die Hand. Da sie kaum aus den Augen ließ, blickte der Elf irritiert zu Babe. “Ein Fruchtbarkeitsfest? Was wollen die denn dann bitte von mir. Hier laufen doch genug junge Männer rum, da müssen die sich doch nicht auf einen alten Elfen stürzen.“ Der Elf tat das Thema einfach erstmal ab. Allerdings fielen ihm jetzt die musternden Blicke auf, die ihn vor allem von der jungen Frau zugeworfen wurden. So langsam schenkte er doch den Worten glauben. Kurzerhand stellte sich der Elf neben die Kriegerin.

“Du meinst das wirklich ernst, oder? Auch wenn das hier so eine menschliche Tradition ist, glaube ich nicht, dass ich die kennenlernen will. Ich würde schon gerne selbst bestimmen, wer neben mir im Bett liegt. Vielleicht sollte ich es doch mit dem Segnen versuchen. Heilige Männer werden ja wohl nicht angerührt. Hoffe ich zumindest.“ murmelte der Elf leise zur Kriegerin und blickte sich um. Hier musste doch ein Verantwortlicher sein, der ihn mal über die ganze Sache aufklären konnte.
In the end, all things betray you.
Honor. Ideals. Heroism.
Allies. Comrades. Lovers.
Your eyes. Your limbs. Your heart.
And in the end, you betray yourself.
And that is the greatest betrayal of all.


[Bild: otta.jpg]
09.10.2005, 17:39