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Das Portal - die Rückkehr - Triple_X - 05.03.2004 Zitat: Das römische Imperium wurde in einem Krieg mit seinen drei größten Feinden fast vollständig zerstört. Der Imperator konnte sich und sein Reich nur dadurch retten, dass die Gladiatoren als seine letzte Stütze mit in den Krieg zogen und die Heerführer der drei gegnerischen Reiche jagten und gefangen nahmen. Verherrend waren die Auswirkungen eines jenen Krieges und langsam, aber sicher, begann die Bevölkerung Roms mit dem Aufbau vieler Provinzen und Roms. Es waren erst wenige Tage vergangen an denen jeder einzelne Überlebende in seine Provinz zurückgekehrt war, viele Opfer gab es zu betrauern, die Ruine der Gebäude zeigten den Schatten der Vortage. Eine jede Provinz hatte seine ganz persönlichen Verluste zu tragen, manche Gladiatoren würden wohl nie wieder heim finden, andere jedoch fanden im Tod ihre Erlösung. Es gab viel zu tun. Neue Provinzen wurden gegründet, andere wieder aufgebaut. Die Konstrukteure ließen ihr Wissen glänzen, die Schmiedehammer saussten mit einem lauten „Pling“ auf den Ambos, immer wieder, immer wieder. Ein hektisches Treiben war im ganzen römischen Reich zu vernehmen, noch gab es eine Schonfrist, doch schon bald.... Eine Kriegerin die schon sehr lange Rom ihre Heimat nannte, in früheren Tagen einst eine erfolgreiche Gladiatorin war, ging durch die Straßen Roms, zumindest dass was übrig geblieben war und schweifte mit ihren Gedanken ab von dem Alltag, von den letzten dramatischen Eregnissen und ihren jetzigen Kämpfen in der provisorisch eingerichteten Arena, in der sie mehr oder minder erfolgreich war. Sie seufzte auf und manch leerer Platz oder leeres Gebäude erinnerte sie an eine Zeit zurück in der die Welt in Ordnung war. In der Rom noch nicht überbevölkert war und es noch viele Gladiatoren gab, mit denen man sich abends zusammen setzte und sich auf ein kalte Cervisia freute. Ihre Gedanken trieben sie von einem "Schauplatz" zum nächsten. Angefangen mit den Erinnerungen, als sie das erste Mal Rom betrat, DJEagle an ihrer Seite, er war verantwortlich dafür, dass sie noch heute ihr "Unwesen" hier trieb. Die Kriegerin schmunzelte. Zu diesem Zeitpunkt wussten nur wenige von ihrer waren Identität. Sie ging weiter und blickte in die Weite, dort in der Ferne sah sie die allerletzten Reste des einst so großartigen Festes für den Imperator. Der erste Krieg wurde dort verkündet und tapfer waren Gladiatoren an der Seite des Imperators in die Schlacht gezogen. Doch damals war der Ausgang weniger verlustreich gewesen und zerstörerisch. Ebenso wurden dort zu Ehren Painkillers die erstenTurniere eingeleutet. Erneut zog sich ein leichtes Schmunzeln durch Triples Gesicht, sie grinste beinahe schon fast. Damals, ja da gab es auch Verräter. Ihre ware Identität wurde nach dem nicht ganz eindeutigen Sieg über Axo, dem damaligen König der IU, gelüftet. Sie war als männlichen Gladiator in den Kampf gegangen, doch in Wahrheit war sie eine Kriegerin, die den Umgang mit Waffen von klein auf gelernt hatte. Einer, der schon lange verschollen war, hatte sie damals verraten: Cesare. Noch heute konnte sie die damalige Entscheidung nicht ganz verstehen, nur weil sie weiblich war, sollte sie von der weiblichen Jury bevorzugt werden? Sie wurde von ihrem Lehrmeister Snowball disqualifiziert. Doch lange blieb sie nicht alleine mit ihrer Empörung, sie fand eine von ihrem Schlag, vielleicht sogar noch eine Nummer größer: Kriegerin Babe. Triple lächelte zufrieden vor sich hin, während sie weiter ihren Weg zog. Die Kriegerin hatte sie im ersten weiblichen Turnier besiegt, der Kampf war hart gewesen und die Entscheidung musste den erstmals männlichen Jurymitgliedern nicht leicht gefallen sein. Triple lief weiter und blickte in den Himmel, eine weiße Taube flog über ihren Haupt hinweg, weit in das blaue Irgendwo. Sie sufzte, abermals kamen Erinnerungen auf. Die Hochzeit, die nie zustande gekommen war. Ihr zukünftiger Bräutigam war hin und weg, als er erkannte, das Triple X weiblich war. Er hatte sich oft mit ihr unterhalten, doch stets in der Annahme einen männlichen Gladiator vor sich zu haben. Nach ihren Täuschungen und Geständnis kam es sogleich zur Frage der Heirat: Phobos; Triple atmete tief durch. Sie hatte sich ihm versprochen, doch schon bald kamen Zweifel in ihr auf und sie ließ, zu seiner Entäuschung, die Hochzeit nie stattfinden und trennte sich von ihm. Triple schluckte. Die Kriegerin lief weiter, ihr Weg führte sie an eine große Wiese. Ein Baumstamm lag am Feldweg. Sie setzte sich. Erneut kamen Erinnerungen und Gefühle in ihr auf und eine kleine Traurigkeit war in ihrem Gesicht erkennen. Die Frühlingstage. Turtelnd und schmußend traf man dort das ein odere andere Paarchen hier an und eine Kriegerin begegnete ihr hier, die sie wohl auch nie vergessen werde: Welfe. Eine Nordfrau die vielen in guter Erinnerung geblieben war, doch leider spurlos verschwunden. Die Kriegerin seufzte auf. Sie erinnerte sich an weitere Personen: lonely Wolf mit Ragnar war oftmals hier gewesen und hatte der ein oder anderen Dame oder Kriegerin den Kopf verdreht. Triple stand auf und stapfte etwas missmutig weiter. Dann stand sie plötzlich vor einer Wand. "Das Portal" sausste ihr durch den Kopf, bis heute wusste sie nicht wie die Gefährten (Elvenkiss, die kluge und schöne Elfe; Lonely Wolf; Kriegerin Babe; Mathod_Man_, wo war er?; Kjaskar, der wilde Nordmann; Tool, der Kater; Sir_Ecthelion, der Drachenelf ;); The Mercanary, der Söldner; Raven089) jemals zurück gekommen waren. Abermals musste sie lächeln. Viele Gefühle stoben in ihr auf. Angst, Trauer, Schmerz und Freude, Liebe. Die Kriegerin seufzte auf. Und ein Name machte sich in ihrem Kopf breit: Raven089. Wie lange hatte sie ihn gekannt und geschätzt und dann plötzlich während dem Toben im Wasser hatte er sie geküsst. Der freche bayerische Rabe hatte sich einfach auf die Kriegerin gestürzt. Sie war glücklich mit ihm bis heute. "Eine wunderschöne Erinnerung und noch immer da", dachte Triple für sich und lächelte zufrieden. Die Zeit hatte sich verändert, doch würde sie sicherlich den ein oder anderen guten Bekannten und mehr ewig in Erinnerung behalten. Die Kriegerin warf einen letzten Blick auf die scheinbar nichtssagende Mauer und dachte bei sich: "Komisch, beinahe ganz Rom ist eine Ruine, warum blieb nur diese verschont." Triple blickte um sich und erkannte, dass in dieser Gegend beinahe alles zerstört worden war. Sie schüttelte den Kopf und wollte zurück in ihre Provinz gehen. Noch einen letzten Blick warf sie auf diese Mauer, die ihr Leben verändert hatte und traute ihren Augen kaum. Die Kriegerin rieb schnell ihre Augen, doch es war immer noch da: ein schwacher bläulicher Schein. Triple blickte verdutzt auf die Mauer, meinte ihre Sinne spielten ihr einen Streich, da sie sich wohl scheinbar gerade ein wenig zurück sehnte. Sie wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Dann seufzte die Kriegerin kurz auf, überprüfte ihre Ausrüstung, die Axt war fest in der Halterung befestigt, ihre Wurfmesser in den Lederstiefeln. "Auf ein Neues", dachte die stolze Kriegerin bei sich und ging auf die Wand zu. Plötzlich zog das bläuliche Etwas an ihr und wollte sie in die Wand ziehen, reflexartig versuchte sich die Kriegerin zu befreien. Sie kannte, das was nun vor sich gehen würde, doch der Reflex war größer als der Verstand. Triple konnte nicht gegen die Kraft ankommen, sie versuchte es, doch plötzlich hüllte es sie ganz ein und sie glitt hindurch durch die Mauer. "Willkommen stolze Kriegerin, ich habe euch bereits erwartet." Triple rieb ihre Augen und staunte, obwohl sie es eigentlich schon zuvor wusste, was nun geschehen war. Sie war erneut in Askaarel und das Portal schwebte direkt vor ihr. Zumindest schien es der Kriegerin so, sie war noch schöner und strahlender, als sie das Portal in Erinnerung hatte. "Ich grüße euch, lange ist es her," antwortete Triple. Das Portal nickte und lächelte die Kriegerin an. "Entschuldigt, dass ich euch erneut gerufen habe, ich weiß ihr und die Gefährten habt bereits viel für uns getan, doch...", das Portal schluckte, "wir brauchen erneut euere Hilfe." Die Kriegerin blickte das Protal skeptisch an. "Noch einmal? Ihr wisset schon, dass sich viel in unsere Welt getan hat. Es ist nichts mehr wie bisher. Es war Krieg..." Das Portal schluckte und ihre Augen wurden kleiner. Leise sprach sie weiter: "Deswegen suchen wir euere Hilfe. Mehr kann ich euch aber noch nicht sagen. Ich möchte auf euere Gefährten warten." Die Kriegerin seufzte erneut auf, sagte aber nichts. Langsam folgte sie dem Portal... /OCC: bitte alle, die hier mitschreiben möchten, mich per Pm anschreiben udn nicht einfach weiterschreiben... /PS: eine kleine Zusammenfassung aus meinem Gladileben kann leider nicht alle Namen enthalten die mich geprägt haben, zum Lachen gebracht haben etc. Ich weiß ich habe viel vergessen, deswegen bitte ich dies zu verzeihen *zu ezekiel, Geli, storm_, zunami und viele andern blickt* - Anonymous - 06.03.2004 Es war an einen jener Morgen, der nie hätte anbrechen dürfen. Babe, Kriegerin aus Silva Romae stolperte durch die morgendliche Kühle der Stadt. Kopfweh und eine leichte Übelkeit begleiteten sie auf ihren Weg, ließen sie leicht schwanken und durch die Gegend taumeln. „Die letzten beiden Krüge mit der dunklen Flüssigkeit darin hätten es nicht gebraucht,“ murmelte sie halblaut vor sich hin, während sie sich gegen eine Hauswand lehnte, um wenigstens in ihrem Rücken einen festen Halt zu haben. Mit einem leisen Stöhnen legte sie ihren Kopf zurück, schloss die Augen und versuchte dem Dröhnen in ihrem Kopf Herr zu werden. Nach einer Zeit, in der ihr zusätzlich immer kälter wurde, rappelte sie sich wieder auf. „Ich will nach Hause,“ dachte sie mit einer gewissen Sehnsucht. „In meine Hütte im Wald, wo das Feuer im Kamin prasselt und mich warme Felle zudecken können.“ Widerwillig löste sie sich deshalb von der helfenden Wand und stolperte vorwärts, ohne darauf zu achten, wer oder was rechts oder links von ihr ihren Weg kreuzte. Währendessen machte sie sich Vorwürfe, solange in der kleinen Kaschemme geblieben zu sein, wo sie dieses Teufelszeug serviert hatten. „Aber manchmal tut es gut, seine Erinnerungen zu ertränken,“ entschuldigte sie gleichzeitig ihr Verhalten. „Und ich habe wieder einmal meine Lehren gezogen...“ Vorsichtig tastete sie nach ihrem Auge, das immer noch geschwollen war. „Ein Veilchen,“ dachte sie mit einem Anflug von Galgenhumor. „Meine liebsten Blumen.“ In diesem Moment und weil sie nicht aufgepasst hatte, prallte Babe gegen einen anderen Menschen. Grimmig blickte die Kriegerin auf und sah sich einem ungeschlachtenen Kerl gegenüber. „Was soll das?“ fragte sie unwirsch, während sie den Fremden zur Seite schubste um an ihn vorbeizugehen. “Geh mir gefälligst aus dem Weg.“ Der Mann murmelte genauso unwillig wie die Kriegerin, lies diese aber ohne weiteren Kommentar vorbei. Ob ihr Bat`leth, das sie wie immer auf den Rücken trug, ihre kriegerische Aufmachung oder die Alkoholfahne, die aus ihrem Mund entströmte dafür Ursache war, wusste Babe nicht zu sagen. Doch im Grunde genommen war sie froh, auf keinen Widerstand zu stoßen, denn sie war nicht wirklich in der Lage, eine Prügelei bestreiten zu können. „Aber man darf keine Schwäche zeigen,“ dachte Babe trotzig, während sie ihren Weg fortsetzte. „Es bringt nichts und ich werde es nie wieder tun. Wer Schwäche zeigt, ist am Ende der Dümmere und deshalb halte ich mich von nun an zurück.“ Die Kriegerin schüttelte leicht mit dem Kopf, um die letzten Gedanken an die zurückliegenden Ereignisse aus ihrem Kopf zu verscheuchen. Nicht verscheuchen ließ sich jedoch das bläuliche Licht, welches sich plötzlich in ihren Augenwinkel festgesetzt hatte. Es schien sie zu verfolgen, egal, wohin sie sich drehte oder wendete. „Teufel noch mal...“ fluchte Babe lauthals. „Was ist das jetzt? Was hat mir der Kerl in den Wein gekippt? Reicht es ihm nicht, dass sich mein Kopf anfühlt, als wäre er so groß wie die eines Trolls?“ Wütend starrte Babe auf die Wand, aus der das blaue Licht zu scheinen schien. Bis ihr auf einmal ein Fetzen einer Erinnerung in ihren Nebel hindurchdrang. „Das Land Askaarel,“ flüsterte sie erstaunt. „Das Portal....“ Mit einem Schlag wurde die Kriegerin nüchtern. Rasch ging sie auf die Wand zu, auf deren Oberfläche ein leichtes Schimmern zu sehen war. „Askaarel,“ flüsterte sie wieder, während sich ein sehnsüchtiger Ton in ihre Stimme schlich. „Du hast mich gerufen..?“ Ohne zu zögern schritt Babe auf die Wand zu um dann gleich darauf hindurchzuschreiten.... - Ecthelion - 06.03.2004 Mürrisch bahnte sich Ecthelion seinen Weg durch die überbevölkerten Gassen Roms. Es war noch früher Morgen und dennoch konnte der Elf sein eigenes Wort nicht verstehen, weil an jeder Ecke ein Händler seinen Stand eröffnet hatte und natürlich lauthals seine Waren feilbot. „Frisches Brot… die billigsten Waffen in ganz Rom…kommt her und überzeugt euch selbst von der Qualität meines Sortiments…Rüstungen..“ Schallte es aus allen Richtungen und Ecthelion schüttelte nur verärgert den Kopf. Er hasste Menschmengen, besonders wenn diese wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend liefen und scheinbar vergessen hatten, dass die umstehenden Personen keine Statuen waren. Immer wieder kam ein Stoß in die Seite oder ein Fremder rannte einen fast um, nur damit er schneller an sein Ziel gelangte. Seinen Mantel enger um sich ziehend schleuste sich der Elf weiter in Richtung des großen Marktplatzes. Dank der Tatsache, dass er die meisten Bewohner überragte, konnte er schon zumindest die ersten Stände und Läden sehen, die sich auf dem runden Platz eingefunden hatten. Ein Ruck an seiner Schulter ließ ihn kurz inne halten und entnervt bemerkte Ecthelion, dass sich sein Bogen immer häufiger an der Kleidung oder an den Waren der vorbeiströmenden Massen verharkte. „Es hilft ja alles nichts.“ Seufzte er und nahm den Langbogen von der Schulter und hielt ihn vor sich, während er endlich den Marktplatz erreichte. Die Menge verteilte sich hier besser und Ecthelion entdeckte auch bald den ersten, für ihn interessanten Stand. Er brauchte dringend Materialien für Befiederung und Spitzen seiner noch vorhandenen Pfeile. „Warum kann man nicht einfach seine Waren erwerben und dann seiner Wege ziehen?“ Die Mentalität von Händlern würde er wohl nie verstehen. Nach langem Hin und Her, in dem der Händler auch plötzlich Gebote für die Rüstung und die beiden Schwerter des Elfen gemacht hatte, war Ecthelion fast der Kragen geplatzt und er hatte, nur um seiner Ruhe und der Gesundheit des Händlers willen, einen völlig überteuerten Preis bezahlt und war wortlos von dem Stand verschwunden. Fluchend stellte er fest, dass er nun nicht mehr genug Gold hatte, um sich mit Waffen für die Arenen zu versorgen. Seine alten Stücke hatte er abgegeben oder sie waren schon zu alt, um ihm noch länger gute Dienste leisten zu können. Seine Schmiede stand auch still, zudem hatte er kaum noch Zeit öfters seine Zuflucht aufzusuchen, da ihn die Taverne immer mehr einspannte. „Die Taverne.“ Erst jetzt fiel ihm ein, dass er sich auch noch um die Vorräte für den Schankraum kümmern müsste. Dazu war er aber am völlig verkehrten Ende des Marktplatzes und musste sich erneut durch die Massen wühlen. Das Gold der letzten Einnahmen würde zwar sicher nicht reichen, da ja ständig die Einrichtung erneuert werden musste. Eigentlich nur die Einrichtung seines Zimmers, aber das war ja ein anderes Kapitel. Aber irgendwo musste noch eine eiserne Reserve sein, auch wenn er damit riskierte, dass ihn eine gewisse Person auf kleiner Flamme schmoren würde, wenn diese erfahren würde, dass er sich Gold entliehen hatte. Achselzuckend und das Risiko in Kauf nehmend bog der Elf in eine Seitengasse, die ihm den Weg zu seinem Bestimmungsort verkürzen sollte. Doch statt einer leeren oder überfüllten Gasse war dort nur eine bläuliche schimmernde Wand. „Nicht schon wieder. Das kann nicht sein.“ Dem Elfen stand die Überraschung deutlich ins Gesicht geschrieben. Er wollte dem Drang widerstehen, weiter auf das Portal zu zuschreiten, aber wie von unsichtbaren Händen geschoben, näherte er sich immer weiter der schimmernden Oberfläche. Schließlich stand er direkt vor dem Portal. Er fühlte sich in die damalige Zeit zurückversetzt und auch in erst letzter Zeit hatte er sich an das Portal erinnert. Bevor er es bemerkte, war er von der blauen Oberfläche verschluckt worden. Erneut hörte er die Stimme des Portals. Es schien fast, als würde diese belustigt klingen. „Ich grüße euch, es ist einige Zeit vergangen seit wir uns trafen. Ich, wir benötigen erneut eure Hilfe. Wollt ihr helfen oder versucht ihr erneut zuerst euren Dickkopf unter Beweis zu stellen?“ Ecthelion musste ungewollte grinsen. Er erinnerte sich gut an seine erste Reaktion und den Trotz, den er der ganzen Sache entgegengebracht hatte. „Diesmal nicht. Ich habe dank eurer Hilfe Antworten auf viele Fragen gefunden und ich denke, dass wisst ihr. Dieses Mal werde ich eurem Aufruf ohne Widerworte folgen.“ „Dann schreitet weiter, ehemals trotziger Elf. Ihr und noch weitere Personen werdet schon erwartet.“ Ecthelion war es, als hörte einen belustigten Unterton in der Stimme und er hätte schwören können, dass er ein leises Lachen gehört hat, bevor er ganz durch das Portal schritt. Dann fand er sich wieder in einer anderen Welt wieder. „Askaarel“ murmelte der Elf leise und sah sich um. - Anonymous - 09.03.2004 Anderswo im römischen Imperium. Der Nebel lag wie eine Wand über dem kleinen Tal. Dumpfe Schwaden zogen träge über den morgendlichen Boden, waberten hier und dort auf, nur um sich sogleich wieder zusammen zu ziehen. Dunkle Silhouetten erschienen, nahmen die Gestalt von verkrüpelten Menschen an, teilten sich zu einigen vereinzelten Baumgruppen, nur um wieder im ewigen Grau zu verschwinden. Stille hing über der Landschaft, die noch Sekunden zuvor von einem langsam abbrechendem Schrei durchdrungen wurde. Ewigkeit lag in der eintönigen Landschaft. Erneut teilte sich die graue Wand und gab eine gewaltige Gestalt frei. Leicht gebeugt stand sie schwer atmend über einem in einer unmöglichen Haltung liegenden Person. Die Axt, die sie beidhändig vor sich hielt, bebte leicht bei jedem Atemzug. Blut troff von der Einblättrigen Waffe auf den Mann unter sich, fiel auf das zu einem Schreckensschrei verzogene Gesicht und vermischte sich mit dem Lebenssaft, der aus der klaffenden Wunde aus seinem Hals floß. Langsam, unendlich langsam richtete sich die hünenhafte Gestalt auf. Unbewegt stand sie da, inmitten des Nebels. Felle und ein Waffengeschirr hingen über dem massigen, von Muskelsträngen verknoteten Rücken. Gewaltige, von Muskelbergen durchzogene und von unzähligen Narben gebrandmarkte Arme gürteten die Waffe zurück an ihren gewohnten Ort. Langsam und vorsichtig näherten sie sich den nackten Beinen, strichen an den frischen Wunden entlang bis sie auf das Fellschurz trafen, welches um die Hüfte gewickelt war. Stumm richtete sich die Gestalt erneut aus der Hocke auf. Blondes, langes Haar legte sich über das Gesicht des Mannes. Ein blonder Stoppelbart lag über das kantige Gesicht, verbarg weitere Narben. Ein kurzer Windhauch wehte die Mähne auf. Helle, blaue Augen waren zu sehen. Wie der restliche Körper zeigten sie weitere Narben auf. Tiefere. Kjaskar sah auf die Gestalt vor sich. Sein Blick drang durch den regungslosen Körper, während seine Gedanken zurück an den Tag wanderten, als er dem Mann zum ersten Mal begegnet war. Er hatte Pontus sofort erkannt. Seine Häscher waren ihm damals schon zu lange auf den Fersen, als das er sie nicht erkennen würde. Der bullige Soldat hatte sich mit mehreren Markthändlern unterhalten, wärend sich der Hüne in einer Seitengasse versteckt hielt. Ein Marktweib wurde auf ihn aufmerksam und verriet ihn mit ihrem Gekreische. Mit mehr Glück als Verstand war er aus dem Dorf entkommen, die sich urplötzlich zu einer Falle aus einem halben Dutzend Soldaten entwickelt hatte. Zwei überlebten das Glücksgefühl, ihre Beute endlich vor sich zu haben nicht. Ein weiterer wurde von dem wirbelnden Schneidzahn des Hünen erwischt, als dieser auf dem just von einem reicheren Händler entnommenen Pferd davonritt. Pontus und zwei weiteren Verfolger setzten ihm nach. Beinahe hätten sie während einer der kurzen, von Minutenschläfen bestimmten Nächten der Flucht überrascht. Wieder entkam die sichere Beute ihren Jägern, nicht ohne einen von ihnen in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Kjaskars Pferd gab schließlich als erstes vor Erschöpfung auf. Zu Fuß war es den beiden übrig gebliebenen Häschern ein leichtes, ihre Beute erneut aufzugreifen. Ein kurzer, rascher Kampf im Morgengrauen setzte dem Hünen schwer zu. Mit letzter Kraft gelang es ihm, im Schutze des Nebels zu entkommen. Pontius war ihm immer noch auf den Fersen. Fünf seiner Männer waren gestorben, doch die Zeit war auf seiner Seite. Seine Beute war tagelang auf der Flucht, während er selbst ausgeruht auf die letzte Pirsch ging. Welche seine letzte wurde. Mit einem letzten, verächtlichen Blick sah Kjaskar auf das Gesicht des kräftigen Mannes, bevor er sich abrupt umdrehte. Sein linkes Bein zog beim Gehen leicht nach, als er sich vom Schlachtplatz entfernte, doch der blonde Hüne ignorierte es. Seine Augen wanderten unruhig über den Nebel, versuchten ihn zu durchdringen. Die graue Eintönigkeit ließ seine Gedanken schnell wieder abwandern. Grau und dumpf wirbelte sie vor ihm her... So grau und dumpf wie sein Leben. Es war lange her, als er zum letzten Mal auf die Palisaden seiner Ottajesko geblickt hatte. Unendlich lange. Seine unstete Wanderschaft hatte ihn viel umhergebracht, doch nach dem neulichen Einfall in das römische Imperium galt ein Mann aus dem Nordvolk als Freiwild. Kjaskar hatte es längst aufgegeben, den Menschen, denen er begegnete, seine Unschuld zu beteuern. Ein Mann aus dem Norden galt als Invasor. Und mit besiegten Invasoren wussten die Bewohner dieses Imperiums umzugehen. Vergessen waren die nördlichsten Provinzen Roms. Vergessen auch die Auszeichnungen, die der Hüne dereinst erhalten hatte. Er war blond. Er war ein Nordmann. Er war Freiwild. Verbittert dachte Kjaskar an die Kämpfe, die er mit seinen Männern und Frauen gegen die Barbaren aus dem Norden geführt hatte. Welle um Welle von Angreifern hatten die Nordleute ihre Siedlung verteidigt. Freunde starben, in dem Versuch, ihr Heim und das Imperium zu schützen. Das Imperium, dass sie nun brandmarkte. Erneut spuckte Kjaskar aus. Nein, das Imperium hatte ihm nichts gegeben ausser Leid. Er war es leid, sich und seine Leute an ihm zu verkaufen, so wie sich eine billige Hure an einen Freier schmiss. Sein selbst gewähltes Exil entwickelte sich zu einer Höllenfahrt. Verbittert schritt der Nordmann durch den Nebel, seinen Gedanken nachhängend. Ein leichtes, blaues Flimmern erschien langsam, näherte sich mit jedem Schritt des Hünen und riss diesen aus seiner Grübelei. Stirnrunzelnd verlangsamte Kjaskar seinen Schritt, während seine Hände wie automatisch die Axt von seinem Rücken schnallten. Vorsichtig, jeden Schritt wohl kalkuliert, näherte er sich dem Leuchten. Seine Nackenhaare richteten sich auf, während sich langsam ein blaues Wabbern aus dem Nebel löste. Undeutlich zunächst, dann immer klarer werdender schälten sich die Umriße einer Steinformation heraus, in deren Mitte ein bläulich pulsierendes Oval schimmerte. Unglauben zeichnete sich auf Kjaskars Zügen, während seine Axt langsam zu Boden sank. Vor der Steingruppe lag die ausgestreckte Gestalt eines Mannes hohen Alters. Ein weißer, mächtiger Bart sog sich voll mit dem Blut, das aus seinen Augen, Ohren und dem Mund lief. Ein ersticktes Keuchen drang aus Kjaskars Lippen, während er einen Schritt nach hinten taumelte. Es konnte nicht sein. Die selben Anzeichen. Der tote Druide, die Steinformation.... das Portal! Ein leichter Druck legte sich auf die Schultern des Hünen, so als ob eine zarte Hand zum Gehen drängte. Mit heruntergelassenen Kiefer schritt der Hüne auf das Leuchten zu, bevor er wieder zu sich kam. "Nein! Halt! Nicht schon wieder..." Sein protest ertarb ihm auf den Lippen, als sein Körper ihm den Dienst verweigerten und er hilflos auf das Portal zuschritt, nicht länger Herr über seine eigene Gestalt. Achtlos trat er über den toten Druiden. Das blaue Licht leuchtete vor ihm auf. Er versuchte, seinen Blick abzuwenden, doch umsonst. Eine helle, süße Stimme erklang in seinem Innersten. "Sei mir gegrüßt, starker Nordmann. Erneut musste ich dich rufen.... Askaarel braucht dich." Kjaskars Gesicht wurde Rot vor Anstrengung, als er ein ersticktes "Wieso ich?... Ich habe.. schon einmal... geholfen" zwischen seinen Zähnen hervorpreßte. Die Stimme in seinem Kopf klang nun traurig. "Ich weiß, dass ich dich bereits zum zweiten Mal um Hilfe bitte. Eine große Gefahr ist im Begriff, Askaarel zu vernichten. Ich weiß, dass dein Herz zerüttet ist, mein tapferer Krieger. Und dennoch bist du einer der Wenigen, die die Macht haben, das Kommende zunichte zu machen..." Schweiß brach über Kjaskars Gesicht, als er erneut die Kontrolle über seinen Körper zu erlangen versuchte. "Askaarel... interessiert mich... nicht! Nichts... interessiert mich... noch, bei... den ...Göttern!" Bitterkeit troff aus seiner Stimme, und die Leere, die seit Monaten Kjaskars Begleiter war, breitete sich erneut in ihm aus. Die Stimme nahm einen mitfühlenden Ton an. "Du hast vieles durchgemacht, Mann aus dem Norden. Dein Vertrauen in die Menschheit wurde dir genommen, und ebenso dein Stolz. Du fühlst dich wie ein Tier... Es liegt nicht in meiner Macht, dir deinen Schmerz zu nehmen, doch wisse, dass ich dies zu gerne täte. Aber eines kann ich tun..." Die Stimme verklang sanft, und für einen Moment herrschte Stille. Verwundert bemerkte Kjaskar, dass er wieder die Kontrolle über seinen Körper besaß. Mißtrauisch trat er einen Schritt von dem blau wabbernden Portal weg. Die Erinnerungen brachen über ihm ein wie ein Brecher bei hohem Seegang. Vor seinem inneren Auge sah er Babe und Ecthelion... sah Kämpfe gegen seltsam mißgestaltete Dämonen... Lonely und Ragna... das Einfangen von Pferden.... Triple und Raven... Baumkreaturen und einen Feuermagier... Mercenary und Blade7 ... eine Hafenkneipe und eine dralle Rothaarige... Elvenkiss und Method_Man ... eine Schiffsfahrt... Tool.... Die Gedanken jagten durch seinen Kopf, hielten nicht an, ließen sich nicht greifen und drangen dennoch immer wieder auf ihn ein. Als der Wirbel sich entfernte, kniete Kjaskar auf allen vieren vor dem Portal. Langsam richtete sich sein Kopf auf. Ein neues Funkeln, dem des Portales in nichts nachstehend, glomm in seinen Augen auf. Schweigend stand er auf und trat durch das Portal.... - Anonymous - 10.03.2004 Stille lag über dem etwas außerhalb gelegenen Viertel Rom's... Im Gegensatz zu den meisten Gebieten der Stadt, schien die Gegend hier von den Brandschatzungen und Plündereien wenigstens einigermaßen verschont geblieben zu sein.. Verschont heisst in diesem Fall, dass noch ein Stein auf dem anderen stand, mit der Willkür von Blut und Gemetzel getränkter Krieger waren einige in Schut und Asche gelegt worden, wiederum einige vereinzelte erinnerten wenigstens noch zu einem gewissen Grad an den Wohlstand den sie vor den Schlachten um und in Rom beherbergt hatten. Das laute Klacken von Pferdehufen auf Pflastersteinen hallte durch die stille und sanfte Nacht, die es dem Betrachter fast nicht glauben ließ, dass hier vor nur weniger Zeit noch das Blut in Strömen über die Gassen gelaufen war.. Ein aufrechtsitzender Reiter lenkte das Tier, dem die Erschöpfung ins Pferdegesicht geschrieben stand. Es war ein wahrer Bär von einem Mann, ein langer roter Mantel hing ihm von den Schultern und bedeckte gut die Hälfte des ausladenen Pferdehinterns. Unter dem Umhang schimmerte immer wieder das silbrige Glitzern einer Rüstung, und auch wenn sie von einer breiten und dicken Staub und Dreckschicht überzogen war, konnte man trotz allem erahnen wie fein gearbeitet sie war. Ein breiter Topfhelm thornte auf dem Kopf, und obgleich der Reiter vom Körperumfang wie schon gesagt eher einem Bären wie einem Menschen ähnelte, die Austrahlung von gebündelter Disziplin und Willenstärke ließen ein gewisses Maß an Attraktivität aufkommen, auch wenn man ob den strengen Gesichtszügen und dem mächtigen Schwert dass an seinem breiten Waffengurt hing, wohl eher nicht den Wunsch verspürte dem Mann näher zu kommen, wenn er gerade schlecht gelaunt war.. Zählte man all diese Faktoren und den Umstand, dass das glückliche, erschöpfte und erwartungsvolle Lächeln eines Heimkehrenden auf seinen Lippen lag, zusammen, kam man schnell zu dem Schluß dass die einsame Gestalt ein um einige Zeit verspäteter Heimkehrer war... Eine vor dem "Umsturz" hoch angesehene Person in Rom, der eine tragende Rolle in den folgenden Kämpfen gespielt hatte, was aber hier eher wenig zur Sache tat.. Immer mehr trieb der Reiter sein Pferd zur Eile an, und es fehlte nicht viel um zu erahnen dass in seinem Heim dass er wohl schon einige Zeit nichtmehr gesehen hatte, eine bezaubernde Frau, eine warme Mahlzeit und hoffentlich auch ein weiches Bett auf ihn wartete. Vorausgesetzt seine Frau war noch am Leben, und dass Haus noch an einem Stück! Ein Seufzer der Erleichterung prustete der Hüne heraus, als er sein Pferd aprubt stoppte und einige Augenblicke den Blick auf ein recht ordentlich aussehendes Haus richtete.. Hinter den Fenstern die zur Straße zeigten, war noch der flackernde Schein einiger Kerzen zu sehen, das hieß also seine Frau war noch Wach! Mit einem schnellen Schwung war der Hüne vom Pferd, und eilte mit großen Schritten auf die mächtige Tür zu, die er mit einem Schlüssel der er mit einer feinen Schnur um den Hals getragen hatte öffnete.. Das Pferd ließ er wie es war mitten auf der Straße stehen, so erschöpft wie es war würde es freiwillig keinen Schritt mehr tun, und sollte es ein Strolch klauen, ihm egal! Er hatte tausenden Gefahren getrotzt, war mehrmals um Haaresbreite dem Tod entkommen, zahlreiche Schlachte geschlagen, und war größtenteils unversehrt heimgekehrt! Was zählte da ein popliges Pferd! "Portia mein Augenstern! Ich bin wieder da! Aber.. bei Astin! Was tust du.. AAAAAAARGH!" hallte seine Stimme durch die Tür gedämpft auf die Straße, und wurde von einem gellenden Wutschrei des Hünen unterbrochen. Weiteres unverständliches Gebrüll des Heimkehrers folgte, dann das Sirren das deutlich machte das er sein Schwert gezogen hatte, lautes Gerumpen und Gekrache... Dann folgte das typische Geklirr und Gekrache, dass sich immer ensteht wenn ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt, und zwei Klingen immer wieder aneinandertreffen.. Eine Frau begann aus vollster Lunge zu kreischen und versuchte wohl vergeblich ihren Mann zur Ruhe zu rufen... Wenige Augenblicke später knallte die Tür erneut auf, und ein bisher dieser Szene fremder Mann stürmte in sichtbarer Eile aus dem Haus... In der einen Hand hielt er ein gezücktes Schwert, mit der anderen brachte er das Kunsstück fertig, einige Kleidungsstücke und seine Stiefel an den Körper zu drücken, und dabei mit einem etwas gehetztem Blick auf das einsam auf der Straße stehende Pferd zuzurennen.. Eine besondere Erwähnung bedarf es vielleicht noch der Tatsache, dass diese neue Gestalt vollkommen entkleidet war, wie die Göttern ihn geschaffen hatten sprang er mit einem mächtigen Satz auf das Pferd, schaffte es dabei sogar keines seiner Kleidungsstücke zu verlieren, und hieb dem Reittier so vehement die Hacken in die Seite, dass dieses seine Müdigkeit vergaß und mit lautem Protestgewieher und wütendem Schnaben die Straße entlangpreschte.. Wenige Sekunden später erschien der Hüne in der Tür, die Hand in der er vorhin noch das Schwert gehalten hatte, umklammerte er mit der anderen, Blut rann in kleinen Strömen aus dem verletzten Handgelenk, und mit einem leicht wahnsinnigen Blick brüllte er immer noch aus Leibesstärke alle erdenklichen Drohungen und Schimpfwörter hinter dem fliehenden Schuft hinterher, der das mit lautem Gelächter erwiederte, dass obwohl durch die zunehmende Entfernung dennoch laut genug in das Ohr des gehörnten Ehemannes drang um ihn noch wütender zu machen... Hilflos vor Wut und brennender Eifersucht mußte der Krieger dem Fliehenden hinterhergucken, der sogar der Situation entsprechend ein recht seltsames Bild bot, wie er da vollkommen entblößt davonpreschte.. Bei Kor dass war wirklich knapp gewesen! Mit einem Seufzer der Erleichterung richtete sich Merc im Sattel auf (er hatte sich während seiner Flucht am Pferdehals festgekrallt), und warf vorsichtshalber nochmal einen Blick zurück.. Wie zu erwarten nichts zu sehen.. Sein Name war Mercenary, Mercenary der Söldner, und selbst nach dieses Erlebniss soeben hatte das spöttische Grinsen dass unentwegt seine Lippen umspielte nicht wegwischen können.. Woher hatte er auch wissen können das ausgerechnet jetzt dieser Berserker heimkehrte?! Die schöne Portia hatte es wenigstens nicht gewußt... In einem ziemlich unpassendem Moment waren die Beiden die sich von einer früheren Romanze noch kannten, gestört worden, und nackt wie er war, war es dem Söldner gelungen gleichzeitig die Kleider die die Beiden unglücklicherweise davor im ganzen Raum verteilt hatten, einzusammeln, die Angriffe des rasenden Ehemanns abzuwehren, und nach einigen Schwierigkeiten diesem sogar die Waffe aus der Hand zu schlagen, um nun die Flucht zu ergreifen. Es war lange her gewesen seit er Portia zum letzen Mal gesehen hatte, und als der Söldner seine neue Heimat, die Sturmwind Ottajesko verlaßen hatte, um zu sehen wie die Dinge in Rom sich entwickelten, hatte er sofort die Gelegenheit wahrgenommen... Im Gegensatz zu seinen meisten Waffenbrüder in der Otta, hatte der Söldner keine Schwierigkeiten sich unter den Bewohnern Roms zu bewegen, da er von Geburt aus kein Thorwaler war. Genaugenommen hatte er sich erst seit wenigen Jahren den Nordmännern angeschloßen.. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte man ihn, den berüchtigten Söldner hier in Rom un den umliegenden Provinzen noch erkannt, aber wahrscheinlich eher im negativen Sinne, war er doch unter anderem einst Heerführer einer plündernden und mordenen Brigantengruppe gewesen, doch der Krieg hatte alles verändert... Nun nicht alles, der Söldner war noch genau der Gleiche geblieben, wie die Begebenheit soeben bewiesen hatte. Mit einem Ruck stoppte der Söldner das Pferd, als die Wahrscheinlichkeit dass der gehörnte Eheman in noch einholte so minimal geworden war, dass es keiner Erwähnung mehr bedurfte, um sich anzukleiden.. Schnell schlüpfte er in die lederne Hose, das grobe Leinenhemd und die Lederweste, legte sein Waffengehänge an, und quetsche seine Füße in die abgelaufenen Stiefel.. Jeder der schoneinmal nackt auf einem Pferd in vollem Gallopp dahingeprescht war, weiß dass das keine schöne Erfahrung ist, außerdem machte das Pferd den Eindruck als würde es gleich den Löffel abgeben, und da es ohnehin nicht ihm gehörte (seinen eigenen störrischen Hengst hatte der Söldner außerhalb der Tore Rom's einem alten Freund zur Obhut gegeben) beschloß Merc das Vieh stehen zu lassen, und seinen Weg zu Fuß weiterzulegen.. Eben wollte er weiter stapfen, als sein Blick auf eine Mauer in der Nähe fiel.. Seltsam, sie schien in die Umgebung überaupt nicht zu passen, außerdem war es ihm so, als hätte er sie schonmal gesehen.. Bei einem Abenteuer vor vielen, vielen Jahren, als er noch recht grün hinter den Ohren gewesen war, dass er mit einigen anderen Gefährten bestritten hatten, von denen zumindest zwei zu seinen wenigen engen Freunden geworden waren , die er besaß (kein Wunder beim Charakter des Söldners!). Bei Kor dass waren noch Zeiten gewesen, nur allzu gut konnte der Söldner sich noch an die Erlebnisse erinnern, zum Beispiel wie er fast dabei umgekommen wäre, als er den Hengst, der übrigens auch noch heute sein Reittier war, im Land des Portals (der Söldner nannte das seltsame Land indem sie damals gelandet waren, und dass sie mal so eben errettet hatten auch noch heute so, weil ihm der volle Name zu gewöhnlich klang) gezähmt und gefangen hatte.. Der Söldner würde es wohl schwer zugeben, aber gerne dachte er an die Abenteuer zurück die die so grob zusammengewürfelte Gruppe damals bestanden hatte.... Eben wollt er sich umdrehen, nachdem er einige Zeit in Erinnerungen versunken dagestanden war, als er seinen Augen nicht traute.. Genau wie damals, erschien ein blaues Glitzern auf der Wand, dass immer größer wurde, und schließlich zu der selben drehenden Fläche wurde wie damals.. "Bei Fortuna!" stammelte der Söldner mit aufgerießenen Augen.. Einige Sekunden schien er zu zögern, dann breitete sich ein undeutbares Lächeln auf seinen Gesichtszügen aus.. Er rückte sein Schwert zurecht, holte tief Luft (er konnte sich nur allzu gut, an die ungewöhnliche Fortbewegungsart nach diesem Loch hier erinnern) und verschwand mit einem beherzten Sprung in der Wand... Zurück ließ er eine verlaßenen Straße, und ein Pferd dass die Welt nichtmehr verstand.. Immer noch völlig erschöpft glotzte es mit seinen Pferdeaugen auf die Wand, inder soeben der Zweibeiner verschwunden war.... - Anonymous - 10.03.2004 Im Gegensatz zu den meisten Abenteuern begann dieses nicht mit einer schrecklichen Katastrophe, die es üblicherweise zu verhindern galt, sondern mit einem heißen Teller Suppe, der auf dem Holztisch einer kleinen römischen Wirtsstube stand. Hätte man den Mann, der die SUppe löffelte betrachte, wäre der erste Eindruck eindeutig negativer Art gewesen. Der Mann erinnerte stark an einen senilen Greis der die ihm verbliebene Zeit seines Lebens mit dem Anpflanzen von Kohl in seinem Garten verbrachte. Sein längst nicht mehr grauer Bart war mit Suppe bekleckert, ebenso sein Mantel. Unter den buschigen Augenbrauen versteckte sich ein trübes Augenpaar, das vor langer Zeit vielleicht einmal wach und aufmerksam in die Welt geblickt hatte. Die ungekämmten und wilden Haare machten einen verfilzten Eindruck, genauso wie der Mantel. Überhaupt war dieser das warscheinlich verwirrenste an der ganzen Person. Behängt mit einem Sammelsurium an Lederbeutelchen und gewebten Symbolen fegte er den letzten Zweifel an der Schrulligkeit seines Besitzers hinweg. Und doch... Unter dem ungewaschenem Haar verbarg sich eine ungeahnte Gerissen gepaart mit einer über die Jahre angeeigneten Weisheit, die ihres Gleichen suchte. Die trüben Augen, beraubt jedes Glanzes, schauten trotz allem noch wach in die Umgebung und registierten Dinge, die den meisten Menschen verborgen blieben. Der dreckige Mund beherbergte eine messerscharfe und nicht weniger vorlaute Zunge, die die meisten Menschen in den Wahnsinn treiben konnte. Nicht minder zu unterschätzen war der verschlissene Mantel. Die ungezählzen Phiolen und Beutelchen enthielten Substanzen und Flüssigkeiten, deren Wert sich nicht einmal mehr erahnen lies und deren Gesamtvorkommen in der bekannten Welt sich höchstwarscheinlich einzig und alleine auf den Besitz des alten Mannes beschänkte. Der unscheinbare, alte Mann, optisch ein Antiheld durch und durch war in Wirklichkeit ein Schamane, einer der letzten, wirklichen Diener der alten Götter, uralt und weise. Und wäre er nicht so ein konservatives, selbstherrliches, arrogantes und durch und durch anmaßendes Arschloch gewesen, hätte man sehr gut mit ihm auskommen können. Doch stattdessen lebte er alleine ohne Freunde und würde höchstwarscheinlich auch alleine sterben. Wie er selber über dieses Schicksal dachte wusste aber nur er. Und so sollte es auch bleiben, bei den Göttern!!! Tun'Arfis löffelte genüsslich seinen Teller leer und lehnte sich zufrieden in den Stuhl zurück. Wenn er neben bedingungslosem Göttergehorsam eines schätzte, so war es gutes Essen. Und diese Mahlzeit war mehr als nur zufriedenstellend gewesen. Sie hatte seinen Gaumen regelrecht in eine Ekstase des Genusses versetzt und das einzig zu Bemängelnde an ihr, war, dass so wenig von ihr im Teller war. Der Alte riss sich ein großes Stück von dem beigelegtem Weißbrot ab und saugte damit gierig die letzten Suppenreste wie mit einem Schwamm auf. Im selben Moment kam der Wirt herüber und räumte den Tisch ab. Hat es geschmeckt?, fragte er mit einem herausforderndem Lächeln. Man konnte es Essen brummelte der alte Mann hinter seinem Bart zurück und gab dem Wirt nicht einen Deut mehr, als das Essen gekostet hatte. Dieser bedankte sich mit einem weiteren Lächeln aus Stein und entfernte sich. Er war nichts anderes von dem alten Mann gewohnt. Der Wirt war noch nie einem solch arrogantem Geizhals begegnet, der dazu noch an allein der Tradition wegen beständig an seinem Essen herummäkelte. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Er hatte kurz zuvor die gesamte Belegschaft in die Suppe spucken lassen. Tun'Arfis kaute noch ein wenig auf seinem Brot herum als ein Grummeln und Gluckern durch seinen Bauch ging. Sein Blick schweifte zu einer kleinen Seitentür, deren Bestimmung mit dem Schild "Latrine" eindeutlig gekennzeichnet war. Leise ächzend erhob sich der alte Mann und ging auf seinen Stock gestützt zielgerichtet auf die Tür zu. Dahinter fand man er eine notdürftig sauber gehaltene Holzkiste, die über einem tiefen Erdloch stand. Die Kreisrunde Öffnung und der Gestank, der aus dieser emporstieg liesen keinerlei Zweifel daran, dass der alte Schamane am gesuchten Ort war. Mit einer leicht angewiderten Miene setzte er sich hin. Wenige Augenblicke später registrierte er, dass ein seltsames, blaues Licht in der Dunkelheit unter ihm aufglimmte. Erschrocken wollte er aufspringen, doch sein Hintern blieb, wo er war. Seine Beine gehorchten nicht mehr seinem Willen, so sehr er sich aus bemühte von dieser Kiste herunterzukommen. Krampfhaft tasteten seine Finger nach irgendetwas, woran er sich vielleicht festhalten und hochziehen konnten, fanden aber nur ein Stück Leinen, das locker über einer Holzstange hing. Das Licht hatte sich inzwischen ausgebreitet und lullte sein Gesäß in ein warmes, blaues Leuchten. Im selben Moment kam Tun'Arfis der rettende Gedanke. Er knotete das Tuch so gut es ihm möglich war um die Holzstange und klammerte sich mit aller Gewalt daran fest. Das Licht hatte sich inzwischen immer mehr ausgebreitet und hüllte langsam aber sicher seinen ganzen Unterleib ein, während es ihn mit immer größer werdenden Kraft nach unten zog. Tun'Arfis, der die Welt nicht mehr verstand packte schreiend das Tuch noch fester. Der Wirt stand vor Holztür und lauschte resigniert auf die panischen Schreie, die aus ihrem Innern drangen. Er verstand die Welt nicht mehr. Hätte er gewusst, was für Folgen es bei alten Männern haben konnte, hätte er dem blöden Geizhals niemals in die Suppe gespuckt. Auf der anderen Seite der Tür kämpfte Tun'Arfis währenddessen mit dem Verstand. Ich falle in ein Klo, ihr Götter, ich Falle in ein stinkendes, miefendes Klo!! Mit letzter Kraft hangelte er sich noch etwas weiter an dem Tuch nach oben. Fast sein gesamter Körper befand sich bereits auf der inneren Seite des Klos, einzig und allein seine sich krampfhaft festkammernden Hände bewahrten ihn vor einem Sturz in die Tiefe. Hilfe!! Hört mich denn keiner? Ich brauche Hilfe!! Außerhalb des Klos hatte sich mitlerweile eine regelrechte Menschenmenge versammelt. Er benötigte was? Hilfe? Kein einziger im Raum fühlte sich auch nur im entferntesten dazu berufen, einem schreiendem, senilen alten Mann beim Verrichten seiner Notdurft Hilfestellung zu leisten. Der Wirt, der seine Tat von vorhin bereits zutiefst bereute, starrte völlig verzeifelt auf das alte Holz der Tür. Jemand neben ihm, riss ihn aus seiner Resignation. Es ist ihre Taverne, also helfen sie endlich diesem armen Mann. Hören sie nicht, wie schlimm es um ihn steht? Wie zur Antwort dröhnte ein weiterer langgezogener Schrei durch die Taverne. Der Wirt, der endlich zu der Erkenntniss gekommen war, er müsse seinen Fehler von vorhinwieder gutmachen, drehte zögerlich am Türknauf und trat langsam ein. Eine Menschentraubte blieb dicht hinter ihm. Doch alles was sie im Klo vorfanden war ein in der Mitte zerrissenes Tuch Leinen, das schlaff an einem Handtuchhalter baumelte. - Anonymous - 11.03.2004 Die Zeit der Kriege in Rom und den nördlichen Provinzen ging wohl an niemanden spurlos vorbei. Raven hatte als Diplomat seiner kleinen bayerischen Provinz einiges zu tun gehabt. Die meiste Zeit reiste er kreuz und quer im Land umher. Alles um zum Wohle seines Volkes Verträge zu schließen und die Sicherheit seiner Heimat gewährleisten zu können. Seinen Zweihänder trug er zwar noch wie eh und je auf seinem Rücken, doch das Schwert verlies nur noch äußerst selten seine Scheide. Raven hatte gelernt, dass es meist einfacher war Kämpfen vorzubeugen, als sich nach einem Kampf die blutigen Hände zu waschen. Seine Kampfkleidung war sorgfältig zusammengelegt auf dem Rücken seines Pferdes. Bei Vertragsverhandlungen schickte es sich einfach nicht in Kampfmontur zu erscheinen. Es ging dieses mal zwar wie so oft nur um ein weiteres Handelsabkommen aber auch hier wollte er durch sein Auftreten nicht alles zunichte machen. Zwischen seinen beiden Begleitern ritt er wieder einmal die staubige Landstraße entlang und grübelte über einzelne Vertragspunkte. Oft dachte er zurück an die vergangenen Abenteuer in fernen Ländern. Als er noch selbst sein Schwert schwang und so manche Nacht zum Tage gemacht wurde. An durchzechte Nächte und wilde Tavernenschlägereien mit Gegnern, die er eigentlich gar nicht kannte. Scheinbar hatten sich die Zeiten für ihn geändert. Es war scho Monate her, seid er sein eigenes Blut von seinem Arm tropfen sah geschweige denn ein blaues Auge davon getragen hatte. Irgendwie sehnte Raven sich in die gute alte Zeit zurück. Doch so viel er damals auch durchgemacht hatte, ein kleiner innerer Zweifel blieb an ihm haften. Die eine Geschichte, die er in Tavernen und Wirtshäusern am Liebsten erzählte. Entsprach sie wirklich der Wahrheit? Häufig hatten die Zuhörer geschmunzelt als er seine Erlebnisse aus Askaarel zu berichten begann. Zu schwer war es zu Glauben, dass man durch ein plötzlich auftauchendes Portal von einer Welt zur anderen springen konnte. In den vergangenen Monaten begann er ja sogar selbst daran zu zweifeln. War es vielleicht doch nur eine weitere durchzechte Nacht gewesen ? Er wusste ja noch nicht einmal wie er damals zurück gekommen war, geschweige denn was mit den anderen Gefährten passiert ist. Er als er aufblickt waren auch seine Gedanken wieder in der Wirklichkeit angekommen. In einer Entfernung von nicht einmal mehr als 200 Schritten stand ein fetter syrisch aussehender Mann mit seinen Leibwächtern und wartete bereits auf das Eintreffen des bayerischen Ministers. Nach dem üblichen Begrüßungsfloskeln fand man sich bei einer Kanne Tee wieder um die verschiedene Vereinbarungen zu verhandeln. Als der, wie sich herausstellte persische Händler auch noch anfing über die Kosterstattung des Vertragpapiers zu feilschen wurde es Raven fast schwarz vor Augen. Mit einer fadenscheinigen Ausrede verlies er den Raum um etwas auszuschnaufen. Mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt schloss er einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete war direkt vor im ein bläuliches Licht erschienen, dass ihn fast wie magisch anzog. Langsam formten sich Ravens Lippen zu einem Lächeln, aus dem ganz schnell ein breites Grinsen wurde. Es war doch keine Einbildung gewesen, die Geschichte war doch war. Wie hatte er daran nur zweifeln können. Ohne lang zu überlegen rannte er mit großen Schritten zu seinem Pferd hinaus um sich sein Kleiderbündel unter den Arm zu klemmen. Seine beiden Begleiter, die über die Pferde wachten kamen überhaupt nicht dazu etwas zu sagen, da war er auch schon wieder im Haus verschwunden. Mit einem beherzten Sprung schlüpfte Raven durchs Portal. Kurze Zeit später hörte er die ihm bereits vertraute Stimme: Ich grüße euch Raven, große Gefahr droht in Askaarel. Wir brauchen euch, ich hoffe... Bevor die Stimme diesen Satz beenden konnte fiel ihr Raven auch schon ins Wort. Ich weiß, ich weiß, große Gefahr in Askaarel, wir müssen helfen. Bla bla bla, dass hatten wir doch schon mal. Ich helfe euch sehr gerne. Wo muss ich unterzeichnen? ... - Anonymous - 11.03.2004 Lang und beschwerlich war der Ritt in die nächste Stadt gewesen. Das Geräusch schneller Hufe auf der winterlichen Ebene und das Scheppern des Reitgeschirrs waren neben Ragnar LonelyWolfs einzige Begleiter. Er war es gewohnt endlos zu schweigen. Er war ein Einzelgänger, wenn man mal von seinem tierischen Begleiter absah. Doch er hasste es. Es war eine Last, die wie ein Stein an seinem Bein hing, während er versuchte schneller zu reiten und das Tempo seines Pferdes Ascar zu beschleunigen. Schon viele Tage waren vergangen. Ihr letzter Rastplatz war nicht sonderlich bequem gewesen. Eine große Decke reichte nicht aus, um Lonelys Körper zu bedecken und vor Kälte zu schützen. Auch Ragnar und Ascar mussten in der letzten Nacht frieren. Noch bevor die Sonne wieder aufgeht, so dachte er, sollten sie den nächsten Ort erreicht haben. Ascar sehnte sich nach vielen Tagen wohlmöglich mal wieder nach einem warmen Stall und LonelyWolf selbst wollte endlich wieder ein Felllager sehen, das nicht vom Regen auf Nässe geprüft wird. Hell leuchtete der Vollmond über den Wolken, die immer dichter zu werden schienen. Ein Nebel zog auf. Mit hohen Tempo raste die Gemeinschaft auf die befestigte Straße zu – Es dürfte nicht mehr weit sein. Ragnar hechelte. Auch ihn schien nun seine Ausdauer zu verlassen. Lonelys Füße schmerzten, als ob er seine Reitstiefel noch nie in seinem Leben abgelegt hätte. Endlich war die Stadt in Sichtweite. Die Mauern näherten sich unter dem schmerzverkrampften Blick des Kriegers, von dem man eine derartige Erschöpfung von einem Ritt wohl nicht erwartet hätte. Er drosselte das Tempo Ascars, indem er seine Zügel anzog und sich nach hinten lehnte. Sein großes zweihändiges Schwert schlug rythmisch immer wieder gegen den Rücken des Hünen, als er schließlich das Tor passierte. Der Wächter schien nicht sonderlich aufmerksam. Er stützte sich auf eine lange Hellebarde und erweckte den Eindruck als sei er im Stehen eingeschlafen. Nicht einmal das Passieren von Ragnar schien ihn stutzig zu machen. Trotz der Müdigkeit brachte Lonely ein kurzes Auflachen über seine Lippen und lies es schließlich in einem gutmütigen Kopfschütteln enden. Er folgte der Straße ins Zentrum der Stadt – Den Markt. Viele Stände waren hier aufgebaut und mit Stofflagen notdürftig vor Nässe geschützt worden. Einige Stadtbüttler patroullierten regelmäßig über den Platz, während sich die Händler wohl in einem der Gasthäuser aufhielten um ihren verdienten Schlaf zu genießen. Lonely stach sofort die Herberge am Rande des Marktes ins Auge. So zentral gelegen würde es wohl teuer sein dort zu nächtigen, doch schulterzuckend verwarf er diesen Gedanken wieder. Er wollte keinen einzigen Meter mehr gehen, oder reiten. Ein Blick auf Ragnar und Ascar ließ schließlich den selbigen Wunsch bei seinen Gefährten erkennen. Er warf sein linkes Bein über den Sattel, stellte sein anderes Bein in den Steigbügel und stieg vom Rücken des ausgewachsenen Pferdes. Dankbar klopfte er auf dessen Hals. Fast zeitgleich fiel ein Regentropfen in das Gesicht des einsamen Kriegers. Sie hatten die Herberge also nicht zu spät erreicht. Er führte Ascar in die Stallungen, die das Haus flankierten und trat dann zusammen mit Ragnar selbst in die Taverne. Der Dame am Empfang staunte nicht schlecht, als sie um diese Uhrzeit den Wolf und den Hünen in ihr Haus eintreten sah. Misstrauisch schaute sie aus dem Fenster nach draußen, wo allmählich das Platschen der Regentropfen auf den Marktplatz zu hören war. “Da kommt ihr ja gerade rechtzeitig.“, sprach sie mit einem freundlichen Lächeln. “Ihr seht geschafft aus. Darf ich annehmen, dass ihr ein Zimmer sucht?“ Ein Regentropfen der an Lonelys langen Haaren hängengeblieben war, fiel auf die Theke. Der Wolf Ragnar riss seinen Mund weit auf und gähnte. “In der Tat... Ein Zimmer bitte. Mein treues Pferd steht nebenan in den Stallungen. Vielleicht könntet ihr... „ „Das werde ich.“, unterbrach sie, während sie dem Krieger einen Schlüssel in die Hand steckte. “Ruht Euch erst einmal aus. Die Nacht kostet Euch vier Silberlinge, aber das regeln wir am besten, wenn Ihr ausgeschlafen seid.“ Ein starker Windstoß zog an der Stadt vorbei. Die Fensterläden begannen zu wackeln und ein eisiger Windhauch durchzog den Raum, in dem beinahe die Kerzen ausgegangen wären. “Danke.“ antwortete er ihr sichtlich erschöpft. Sie war sehr freundlich gewesen und es würde ihn nicht wundern, wenn das Gasthaus einen hohen Umsatz machen würde. Lonely schloss seine Hand mit dem Schlüssel zu einer Faust und ging die Treppe hoch. Das ihm zugewiesene Zimmer war nicht sonderlich groß. Ein natürlich viel zu kurzes Bett sollte ihm den Schlaf gönnen, den er brauchte. Müde und mit weit ausgebreiteten Armen fiel er auf die weiche Daunendecke. Kurz richtete er sich wieder auf, um sich seiner schweren Kampfstiefel zu entledigen. Auch seine Fellbeinlinge und seine Kleidung legte er nahezu vollständig ab, um sich anschließend wieder aufs Bett fallen zu lassen. Zweihänder und andere Rüstteile waren gegen einen Stuhl gelehnt, der auf der anderen Seite des Zimmers stand. Er zog die Decke über seinen Körper. Als er schließlich bemerkte, dass die Decke etwas zu kurz war, seufzte er lediglich. Doch letztendlich war es ihm egal, ob seine Füße kalt blieben, denn nach diesem langen Ritt fiel er schnell in einen tiefen Schlaf. Nur wenige Stunden waren vergangen, als die ersten Sonnenstrahlen sein Gesicht berührten. Lärm und Marktgeschrei drangen in sein Ohr; Kein angenehmes Gefühl, wie er erkennen musste. Doch schon bald wurde das Geschrei, dass offensichtlich von einer alten Magd stammte, von einer Spielgruppe übertönt. Lonely hatte mittlerweile beide Augen geöffnet und streckte gähnend die Arme zur Seite. Schließlich stand er auf. Jemand musste in seinem Zimmer gewesen sein. Seine Kleidung hing ungewohnt ordentlich über dem Stuhl und auch eine Waschschüssel stand neben dem Bett. Ohne weiter darüber nachzudenken tauchte der Krieger seinen Kopf in die Schüssel und zog ihn wieder hinaus, um wieder fit zu werden. Dann ergriff er das Handtuch, dass ebenfalls bereit gelegt wurde und trocknete seine Haare. Sogar ein Rasiermesser hatte seine Gastgeberin bereit gelegt – Sah er schon wieder so ungepflegt aus? Misstrauisch fuhr er mit seiner Handfläche über seine Bartstoppeln an Wange und Kinn, bis er schließlich zum Rasiermesser griff und mithilfe der anderen Hand seine Wange anfeuchtete. Die Spielgruppe, die er lauschte, war mit viel Talent versehen. Ein Dudelsack und ein schönes Flötenspiel erregten seine Aufmerksamkeit und ließen ihn in Richtung Fenster laufen, während er sich rasierte. Der Marktplatz war überfüllt mit Händlern, Kaufleuten, Mägden, Säufern und Kindern. Nichts erinnerte mehr an das fast schon trostlose Bildnis vom vorigen Abend. “Bei Fenrir verflucht noch mal.“, brummte Lonely in sich hinein, als er sich an der Wange geschnitten hatte. Etwas Blut floß, doch das war schnell mit dem Handtuch wieder abgewischt. Nachdem er seine Rasur beendet hatte, fühlte er kurz über das Resultat. Er war zufrieden, schließlich hatte er schon lange keine Gelegenheit mehr dazu gehabt seine Bartstoppeln zu kürzen. Er zog sich sein Leinenhemd über den Oberkörper und zog den Gürtel durch seine Hose. Auch Rüstteile, sowie die Fellbeinlinge und der Zweihänder waren schnell angelegt. Ragnar hatte wohl einen sehr ruhigen Schlaf gehabt. Er lag noch immer auf dem Boden vor dem Bett zusammengekauert. Ein kurzer Tritt ließ den Wolf schließlich die Augen öffnen. “Los aufstehen, du Faulpelz.“, lachte der Krieger dem Wolf entgegen, der es offensichtlich nicht so lustig gefunden hat, in seinem Schlaf gestört worden zu sein. Er knurrte seinen Gefährten mit bissigem Blick an. “Komm schon, die Dame wartet sicher auf Ihr Geld.“. Lonely griff nach seinem Geldbeutel, kontrollierte, ob er nichts vergessen hatte und öffnete schließlich die Tür. Er und Ragnar verließen das Zimmer, liefen die Treppe wieder hinunter in den Schankraum und übergaben der Gastgeberin anstelle von vier, fünf Silbertaler. “Für Eure Gastfreundschaft.“, bedankte sich der Krieger. “Wollt ihr nicht noch etwas frühstücken? Das geht aufs Haus.“, entgegnete ihm die Wirtin. Gut gelaunt griff der Hüne nach einem Apfel, der in einem Korb auf dem Tisch lag. “Danke.“, lächelte er eilig, um zur Tür hinaus zu gehen und mit Ragnar den Markt zu besichtigen. Sein Weg führte zu aller erst zur Spielgruppe, die ihn geweckt hatte. Sie spielten recht fröhliche harmonische Musik, jedoch waren die Texte von vielen blutigen Erlebnissen geprägt worden. Links daneben war der Stand eines Waffenhändlers aufgebaut worden. Er zeigte viele neue Stücke, wie zum Beispiel weitreichende Armbrüste, oder Pfeilspitzen. Es war interessant, welche Neuerungen es in der Waffentechnik zu sehen gab, doch Lonely gab sich zufrieden mit seinem alten Zweihänder, der auf seinem Rücken geschnallt war. Der süße Duft von Wasserpfeifen stieg ihm in die Nase. Einige Schritt weiter hatte wohl ein ausländischer Händler eine kleine Sitzgruppe aus Kissen aufgebaut und einige Wasserpfeifen bereitgestellt, um seine Güter probieren zu lassen. Er lief mit der Menge ein paar Schritte weiter, bis er schließlich den Sänger der Spielgruppe das Wort „Askareel“ singen hörte. Wie von Erinnerungen versteinert, blieb er stehen... Ein Zwerg kommt nach Askaarel - Anonymous - 13.03.2004 Aus dem Rindergehege im Wald vor Rom waren mal wieder die üblichen Geräusche zu hören, Gemuhe und Hufgetrappel, hin und wieder schien auch eine Kuh aus der Herde plötzlich umzufallen und zu sterben, aber wenn man weiter weg stand, konnte man den Grund dafür nicht wirklich erkennen...bis sich dann nach einiger Zeit die Herde teilte und nach links und rechts entschwand, als ein weißhaariger Zwerg mit muskelbepacktem, nackten Oberkörper, einem scharfen Krummdolch zum Häuten der Tiere in einer Hand, seine Runenaxt zum vorherigen Ermorden derselben, und zwei große Stücke Rindsleder, noch blutig, über der Schulter, dem Zaun zu strebte, um die beiden Lederflecken in einen hölzernen Wagen zu legen, auf dem "Gerberei Silva Romae" stand. Kamikaze lehnte seine Axt gegen den Wagen, steckte den Dolch in den Gürtel und schnappte sich ein Tuch und einen Wassereimer, den er taktisch klug am Zaun positioniert hatte, um sich das Blut von den Schultern und der Brust zu waschen. Dann zog er eine lange Schürze und schwere Lederhandschuhe an, und drückte sich zwischen den Latten des Zaunes durch. Aus einem Verschlag nicht weit von dem Gehege holte er zwei geduldige Kaltblüter, denen er ein Doppelgeschirr anlegte und sie dann durch das Gatter auf die Koppel führte. Die zwei getöteten Rinder lagen in der Mitte des Platzes, und der Zwerg führte die Pferde direkt dorthin, legte zwei starke Ledergurte um den einen Kadaver und schnallte ihn an dem Pferdegeschirr fest. Dann hängte er sich selbst auch noch mit in die Riemen, und zusammen mit den Pferden brachte er das schwere Rindviech mühsam in Bewegung. Während der große Brocken Fleisch so langsam, aber sicher, zum Platz vor das Gatter geschleift wurde, brauchte der Zwerg ja nur seine Muskeln anspannen, jedoch nicht sein Gehirn. Und so wanderten seine Gedanken hierhin und dorthin: Zu Nillia, der Zwergin, die er nun schon lange nicht mehr gesehen hatte. Zu Kjaskar Swafnildson, dem stolzen Thorwaler, mit dem er gerne mal wieder einen Krug Met oder Bier gestemmt hätte. Zu all den wackeren Recken, mit denen er in der Vergangenheit Abenteuer erlebt oder einfach nur am Lagerfeuer gesessen hatte. Und so merkte er auch zuerst gar nicht, dass sie schon wieder am Ziel angekommen war. Einige Schritte hinter dem Gatter stoppte er die Pferde, lief schnell zum Tor, um dieses zu schließen, damit keine Kuh entfleuchte, und schnallte dann das gehäutete Rind ab. Der Schlachter würde es hier selbst abholen. Nachdem er die Pferde abgehalftert hatte, damit sie etwas grasen und sich ausruhen konnten, bevor das zweite Rind abtransportiert wurde, ging Kamikaze Steinbrecher zum Karren, auf dem die Kuhhäute lagen, nahm seine Axt, um etwas damit herumzuspielen, warf sie hoch, fing sie wieder auf und schleuderte sie dann spielerisch gegen den Pferdeverschlag. Sie wäre eigentlich gegen die Tür geflogen, hätte also dort abprallen oder steckenbleiben müssen, stattdessen flog sie einfach durch die Tür hindurch, und die einzige Spur, die sie hinterließ, war so etwas, wie Wellen, die wieder zusammenschlagen, wenn ein Schiff im Ozean versunken ist. Es sah irgendwie unwirklich aus. Der Zwerg löste die Schürze und tauschte sie gegen den Kettenpanzer, an dem der hellblaue Umhang befestigt war, um dann langsam auf die Tür zuzugehen. Dann besann er sich eines Besseren und setzte auch seinen Helm auf, den er ansonsten im Wald nur sehr selten trug, und der bis dato an seinen Gürtel geschnallt gewesen war. Nicht allzu selten hatte er von sogenannten "Bumerang-Löchern" gehört, die von humoristisch veranlagten Zauberern geschaffen worden waren, und die in sie hineingefallene Gegenstände wieder herausschleuderten, sobald deren Eigentümer direkt davor stand, was sich bei Hochzeitstorten und ähnlich klebrig-schmierigen Wurfgeschossen immer als besonders lustig erwies. Aber diese Runenaxt...das könnte seinen sicheren Tod bedeuten, wenn sie mit voller Wucht zurückkam. Nichtsdestotrotz war sie ein Familienerbstück, und er wäre auf ewig verdammt, wenn er sie nicht wiederfinden würde. So schlich sich Kamikaze seitlich an die Stallpforte heran, um sich dann mit dem Rücken an den ihm zugewandten Türpfosten zu drücken, und sich blitzschnell herumzudrehen und zu ducken, in der Hoffnung, das würde reichen, um seine Axt zum Herauskommen zu bewegen. Aber es geschah gar nichts. Als der weißhaarige (Gut, zugegebenermaßen war sein Haar vom Blut der Kühe an einigen Stellen tiefrot gefärbt) Slayer nun mit der behandschuhten Rechten langsam und vorsichtig die Tür berührte, sah er wieder Kreise, die sich ausbreiteten, als ob die Pforte flüssig wäre, aber trotzdem in ihrer Form geblieben. "Ach, was soll's!" schnaubte Kamikaze verächtlich und schritt los, ins Ungewisse. Es wurde ihm schwarz vor Augen, und als er sich wieder sehend orientieren konnte, lag er auf Steinfußboden. Direkt vor ihm, in einem Holzbalken, der wohl eine Decke zu stützen schien,, steckte seine Axt. Glücklich rappelte der Zwerg sich auf und zog die Runenklinge aus dem Holz heraus, um sie hinter den Gürtel zu schieben. Dann schallte eine Stimme durch den Raum: Askaarel! Askaarel! Wir brauchen deine Hilfe! "Verdammt, da sprecht ihr mit dem Falschen! Ich bin nur ein Bauer und Gerber, und außerdem ein Zwerg. Mit diesem Magie- Portal- und Bumeranglöcherkram habe ich gar nichts zu tun. Und Askaarel heiße ich schon gar nicht. Das einzige, was ich wollte, ist mine Axt. Und die habe ich, und darum werde ich jetzt gehen. Für Abenteuer ist es ein bisschen zun spät, mittlerweile habe ich mich an ein geregeltes Leben gewöhnt." Askaarel ist unser Land, das in Gefahr ist! Du musst uns helfen! "Das ist mir doch egal! Macht euren Dreck alleine! Wir haben genug Ärger in Rom, da sieht's auch nicht gerade aus wie bei einem Kindergebutstag, sondern eher wie nach nem Waldbrand. Also komm du mir nicht mit Problemen. Ich gehe jetzt, und du wirst mich nicht aufhalten!" Nein, ich werde dich nicht aufhalten... "Na dann ist ja gut." Kamikaze drehte sich auf der Stelle um, und wollte in die Richtung gehen aus der er gekommen war, musste aber realisieren, dass er in einem würfelförmigen Raum ohne Ein- oder Ausgang war. ...die Wände werden es tun...und der einzige Weg hier heraus geht durch mich. "Leck mich doch am Arsch, ja, ich werde gehen und dein verdammtes Land retten. Bleibt mir ja nichts anderes übrig. Aber dann will ich auf direktem Wege zurück nach Hause, ist das klar? Eiltransport ins Krisengebiet, wenn ich bitten darf!" Nicht so hastig. Dich werden einige Freunde begleiten. Manche von ihnen kennst du bereits...folge mir. Abermals wurde dem Zwerg schwarz vor Augen... - Anonymous - 15.03.2004 Es war wie das vorherige Mal, als die Kriegerin das Tor zur anderen Welt durchschritten hatte: ein Nebel legte sich um sie und ehe sie sich versah war sie in einer ihr fremden Welt. Da sich Babe noch sehr gut an die Gefahren Askaarels erinnerte, riss sie sich sofort das Bat`leth vom Rücken und hielt es abwehrbereit vor sich, bereit, sich sofort zu verteidigen, sollte dies von Nöten sein. Eine sanfte Stimme hinter sich ließ Babe jedoch herumfahren: „Wovor fürchtest du dich, Kriegerin?“ In Babe erklang beim Hören dieser Stimme eine Saite des Erinnerns – das Portal hatte zu ihr gesprochen. Ein höheres Wesen, dessen Existenz ihr unbegreifbar war und das zu den Wundern Askaarels gehörte. „Ich fürchte mich nicht,“ erwiderte Babe trotzig, wobei sie das Bat`leth herunternahm. „Ich lasse mich nur nicht gerne überraschen.“ „Und doch sage ich dir, du fürchtest dich,“ widersprach das Portal mit einem Lächeln. „Und du weißt das.“ So sehr die Kriegerin das Portal schätzte und respektierte, nun warf sie ihm einen finsteren Blick zu. „Gib mir einen Gegner, vor dem ich mich fürchten sollte, dann werden wir das ja sehen,“ fauchte sie unwillig. Das Lächeln des Portals verschwand und es blickte mit einer Mischung aus Traurigkeit und Ernst über Babe hinweg in die Ferne. „Deshalb bist du hier, Kriegerin. Aber nicht nur du alleine. Wenn du über diese Wiese gehst, wirst du auf deine Gefährten treffen. Eile dich, denn Zeit tut not. Noch vor Sonnenuntergang werde ich wiederkommen und euch geleiten...“ Nach diesen Worten verstummte das Portal und begann sich aufzulösen. Babe, die wie auch beim letzten Mal aus den Worten nicht ganz schlau wurde, zuckte mit den Schultern und schnallte sich mit einer geübten Bewegung ihre Waffe wieder auf die Schulter. „Dann halt heute Abend...“ murmelte sie ergeben, den Weg über die Wiese nehmend. Eine knappe halbe Stunde war vergangen, als Babe an eine Wegkreuzung ankam. Ein Mann saß dort und schien auf jemanden oder etwas zu warten. Babe begann sich zu beeilen, um den Gefährten zu begrüßen, stoppte jedoch, als sie erkannte, dass es sich um einen Greis handelte – bei dem schon auf dem ersten Blick zu erkennen war, dass er ein merklich ungeeigneter Begleiter für Askaarel sein dürfte: ungepflegt, mit den Resten einer undefinierbaren Suppe im Bart und halb heruntergelassenen Hosen kauerte er sinnlos vor sich hinbrabbelnd auf einem Stein um dabei vor sich ins Leere zu stieren. „Heda, Ihr,“ rief Babe unwirsch. „Kann ich hoffe, dass Ihr ein Bewohner dieses Landes seid?“ Langsam trat Babe an den Fremden heran. Als sie kurz vor dem Greis stand, stupste sie in sachte mit der Schuhspitze an, da er ihr nicht so erschien, als ob er überhaupt irgendetwas bemerken würde.... - Anonymous - 16.03.2004 Ach haltet gefälligst euren Mund, fuhr Tun'Arfis die Kriegerin an. Er war auch so stinksauer. Dieses rätselhafte Portal hatte ihn vor die Wahl gestellt, entweder eine Welt zu retten oder endgültig in das Klo zu fallen. Was war ihm da anders übrig geblieben als zu helfen? Streng gesehen, hatte er überhaupt keine Wahl gehabt. Jetzt saß er mit halb heruntergelassenen Hosen und mit Suppe bekleckert in aller Öffentlichkeit auf einem Stein und der erste Mensch der ihm begegnete schien nicht einmal die elementarsten Grundsätze im Umgang mit Anderen zu beherrschen. Seine Laune war dementsprechend auf einem absoluten Tiefpunkt. Nein, ich bin kein Bewohner dieses Landes, um ehrlich zu sein, nicht einmal dieser Dimension. Ich nehme an, Ihr seid es mindestens genauso wenig. Wütend funkelte er sein Gegenüber an. Wäre es für euch so eine große Schande, ein Minimum an Höflichkeit an den Tag zu legen? Oder macht ihr euch immer über alte Leute lustig? Habt ihr überhaupt schon einmal daran gedacht ,dass ihr auch einmal alt und grau sein werdet? Wiedereinmal hatte ihm das Schicksal absolute geistige Tiefflieger als Kameraden beschert, die sich kein Deut von dem sonstigen Pöbel in Roms Arenen unterschieden. Wieso konnte es denn nie mit jemandem Reisen, der seiner Intelligenz und Weisheit gleichkam? Der alte Mann betrachtete die exotische Waffe auf dem Rücken der Frau. Was zum Teufel ist eigentlich das da?, raunte es ihm durch den Kopf Es sieht aus wie...nein, eigentlich sieht es nach gar nichts aus. Soll das die vage Andeutung einer Waffe sein? Wenigstens war jetzt jedweder Zweifel an der Herkunft der Frau beseitigt, sein Gegenüber war eindeutig einer seiner Gefährten, auch wenn er es gerne anders gehabt hätte. Aber was sollte eine Kriegerin mit einem überdimensionalen Pseudo-Kartoffelschäler auf dem Rücken sonst an einer einsamen Kreuzung wie dieser zu suchen haben. Der Schamane erhob sich und baute sich zu seiner vollen Größe auf. Trotzdem hing seine Nase gerade mal auf Kinnhöhe der Frau. Neue Wut wallte in ihm auf. Das Abenteuer fing ja hervorragend an. Geht mir gefälligst aus dem Weg, ich werde auch so noch lange genug eure Gesellschaft ertragen müssen...!! Er untermauerte seine Aussage, mit einem Stockhieb auf den Kopf der Kriegerin. Dann schob er sie mit seinem Stock grob beiseite und ging grummelnd an ihr vorbei, bevor er noch völlig seine Fassung verlieren würde. Er fummelte gerade an seiner halblosen Hose herum, als seine Augen von etwas ganz anderem abgelenkt wurden. Am anderen Ende der Kreuzung schwebte ein laut fluchender Zwerg in der Luft. Als Tun'Arfis diesen wiedererkannte, wünschte er sich zutiefst, er hätte doch lieber die Jauchegrube gewählt. Es war dieser unerträgliche, vorlaute, stinkende, neunmalkluge Kamikaze Steinbrecher. Das Schicksal musste ihn wirklich hassen... - Anonymous - 16.03.2004 Der Himmel, nun, besser gesagt, die Wolken, zischten an ihm vorbei, als Kamikaze Steinbrecher wie aus dem Olymp gestürzt, im wahrsten Sinne der Worte aus heiterem Himmel in Richtung Erde herabfiel. Bevor sich der Zwerg noch weiter darüber hatte auslassen können, dass er gerne weiter Rinder aufschlitzen oder Leder gerben würde, hatte die geheimnisvolle Stimme irgendwas von "Folge mir..." gesagt. Der Fall ging ziemlich schnell in Richtung Erdboden, und der Wind riß dem Zwergen die Worte von den Lippen, wo er sie aussprach, aber ein angestrengt zuhörender Wanderfalke, dessen Flugbahn von dem sehr mißmutigen Zwergen in vertikaler Richtung geschnitten wurde, hörte etwas von: "Das wird dir noch leid tun, mich so zu verschaukeln!" Abrupt stoppte der Fall des Zwergs knapp zwei Meter über dem Boden. Zappelnd versuchte der Slayer, die Wiese mit seinen Füßen zu erreichen, versagte jedoch kläglich. "Lasst mich runter, verdammt! Bloß weil ich in dieses Portal hereingekommen bin und nun mal euer Land zu retten nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört, könnt ihr mit mir doch nicht machen was ihr wollt, das wäre ja noch schöner! Ich will wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und Herr über meinen Körper und meine Bewegungen sein, bei Grimnir!" Dies ist Askaarel, zorniger Zwergenkrieger. Dort drüben sind bereits zwei von deinen Gefährten. Warte hier auf den Rest. Sie werden sich einfinden... "Na das ist ja wunder...Bring mich auf der Stelle nach Hause, verdammtes Magie-Dingens! Mit diesem Tattergreis zusammen soll ich auf Abenteuer gehen? Der hat schon beim letzten Mal nichts als Unglück gebracht!" Kamikaze war nicht wirklich begeistert davon, mit dem senilen Schamanen auf große Fahrt zu gehen. Dagegen erfreute ihn der Blick auf die weiten Landschaften doch viel mehr. Aber abgesehen davon schwebte er immer noch in der Luft, zum Glück mittlerweile in einer Haltung, an die er sich gewöhnen können würde, er stand aufrecht, aber seine Füße waren zirka eine Manneslänge über dem Erdboden in der Luft befestigt. Er hätte sehr kurzsichtig sein müssen, um seine zweite Begleiterin nicht zu erkennen, aber sie stand leider mit dem Rücken zu ihm. So war es ein Leichtes, anhand der exotischen Klinge, die Babe ihr Eigen nannte, sie ausfindig zu machen, und danach ihren Namen zu rufen. Mit einer leichten Höflichkeitsformel... "Ehrenwerte Königin des Waldes! Euer Page ist euch unfreiwillig gefolgt und steht...ähm...schwebt zu Diensten." Eine angedeutete Verbeugung aus der Hüfte, nachdem Babe sich umgedreht hatte, sollte elegant wirken, doch da anscheinend der wirklich sadistische Zauber einmal mehr dem Zwerg einen Streich spielen wollte, hob er sich in dem Moment, wo gewisse Gewöhnung zu verspüren war, auf und Kamikaze hatte gerade keine Zeit mehr, sich auf einen schmerzhaften, die Luft aus den Lungenflügeln befördernden Aufprall vorzubereiten. "...ich wollte sagen...liegt euch zu Füßen, Königin..." ächzte der Zwerg nach dem sich die Staubwolke gelegt hatte. - Anonymous - 16.03.2004 Die Kriegerin zuckte zusammen, als der Stock des Alten auf ihrem Kopf niedersauste. So überrascht war sie um die Behändigkeit des Greises, dass sie nur ein „Autsch“ ausrief und sich die beginnende Beule am Kopf rieb. „Man wird ja noch fragen dürfen,“ murmelte sie anschließend, während sie einen Sicherheitsabstand von drei Schritten zwischen sich und dem Alten legte. Plötzlich vernahm Babe vom Himmel herab ein lauten Fluchen und Gekeife. Noch bevor sie jedoch die Lüfte nach der Ursache absuchen konnte, plumpste ihr ihr Hauszwerg direkt vor die Füße. „Wenn du eher geflucht hättest, hätte ich dich glatt aufgefangen,“ sagte Babe mit einem trockenem Lachen zu Kamikaze Steinbrecher. „Aber so konnte ich nicht schnell genug reagieren.“ Mit einem Grinsen, der ihrer Erleichterung, den Zwerg anzutreffen, Lügen strafte, reichte sie Kamikaze die Hand und zog ihn auf die Füße. „Du musst mir nicht zu Füßen liegen, Zwerg,“ sagte sie mit einem Zwinkern. „Kein Mann muss das, mir ist lieber sie schauen mir in die Augen.“ Mit einem kurzen Kopfnicken zu dem Alten hin, fragte sie leise: „Kennst du den Kerl etwa? Er fluchte, als er dich fallen sah – und obwohl ich das Alter natürlich respektiere, habe ich nichts dagegen, wenn wir ihn hier lassen könnten, selbst wenn es drei Fuß unter der Erde wäre.“ Babe wandte sich wieder dem Alten zu. „Mein Name ist Babe und ihr müsst mitnichten meine Anwesenheit ertragen. Ich bin sicher, wir finden ein Dorf, dessen sich euer annimmt.“ Insgeheim dachte sich die Kriegerin, dass sich das Portal dieses mal bei der Auswahl geirrt haben musste. Es konnte nicht sein, dass sie sich auf einer so schwierigen Reise mit einem Greis behängen sollten. Und schwierig würde sie werden, dessen war sie sich sicher. Denn nichts war einfach in Askaarel... Seufzend blickte die Kriegerin über die beiden Männer hinweg zu der Wiese, von der sie gekommen war. Die Aufgabe würde schwierig werden, wenn sie nur zu dritt wären. Kamikaze traute sie zwar einiges zu, aber der Alte würde wahrscheinlich beim ersten Anflug einer Gefahr wie ein Maikäfer auf den Rücken fallen. - Anonymous - 18.03.2004 Kälte. Ein Meer aus unzähligen Farben erstreckte sich vor ihm, wurde verzerrt und krümmte sich noch im selben Augenblick. Plötzlich tauchte ein dunkler Fleck in dem Lichtozean auf, breitete sich aus und verschlang alle anderen Farben. Dunkelheit umgab ihn von einem Augenblick zum nächsten. Kalte, unendliche Dunkelheit. Kein einfaches Schwarz, sondern ein undefinierbares Dunkel, dass sich nicht nur auf seine optischen Sinne beschränkte. Kalte (dunkle?) Tentakeln griffen nach ihm, bohrten sich langsam, aber konstant bis in sein Herz vor. Ein Brüllen erklang in der Stille, und erst nach einer Ewigkeit erkannte er, dass es sein Schrei war. Eine vergessen geglaubte Furcht grub sich durch seine Eingeweide, lähmte seinen Verstand und ließ ihn wie ein Kind wimmernd zu Boden gehen... Kjaskar fiel vornüber zu Boden. Noch immer hatte er das Gefühl, dass eiskalte Klauen sein Herz umklammert hielten. Schaudernd jagten seine Gedanken dem gerade Erlebten nach. Er hatte den Schritt durch das Portal anders in Erinnerung behalten. Hatte ihn das blaue Tor strafen wollen? Oder hatte ihn etwa ganz anderes in etwas gelockt, dass nur so aussah wie das Portal? Krampfhaft und mit geschlossenen Augen zwang sich der blonde Riese zur Ruhe. Jeder Atemzug vertrieb die panische Furcht ein wenig mehr, ließ ihn das gerade Erlebte in einen fernen Winkel seines Verstandes bannen. Schließlich öffnete er seine Augen und musterte seine Umgebung vorsichtig, während er sich erhob. Er stand im Innenhof einer Burg, nahe einem Schöpfbrunnen. Die kleine Festung musste früher einmal ein imposantes Bauwerk gewesen sein. Ein mächtiger Bergfried thronte stolz inmitten eines mehrfach befestigten Hofes. Hohe Mauern mit Wehrgängen und Schießscharten wurden in regelmäßigen Abständen von sechs mächtigen Türmen unterbrochen. Fallgitter und Zugbrücke schützten das Torhaus. Dieses gewaltige Bollwerk einer Burg musste früher ein wahres Juwel der Verteidigungskunst gewesen sein. Bevor es überrannt worden war. Nun glich das Torhaus einer einzigen Trümmerwüste. Teile der angrenzenden Mauer waren in dem Innenhof verteilt, ebenso wie die nach innen geborstenen Überreste der Zugbrücke. Das Fallgitter war in seiner Mitte wie durch rohe Kraft gesprengt worden. Auch die schützende Mauer und die Türme war es nicht besser ergangen. Immer wieder klafften menschengroße Löcher in den Wänden. Teile der Zinnen schienen weggefegt oder im Burginneren verstreut zu sein. Nur noch zwei der sechs Türme standen. Die restlichen waren in sich zusammengefallen oder in einem solch erbärmlichen Zustand, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie einstürzen würden. Einzig der Bergfried war weites gehend unversehrt, einem stummen, gigantischen Grabstein gleich. Kjaskars Arme lösten noch während seines schnellen Blicks die Axt auf seinem Rücken und nahm sie kampfbereit in seine Hände. Ihm entgingen nicht die vielen ausgestreckten, menschlichen Leichen und die qualmenden Stellen in den Trümmern. Wer auch immer dies angerichtet hatte, war noch nicht lange fort. Vorsichtig drehte der Hüne mit dem Stiel seiner Waffe einen Toten auf den Rücken. Ein heller Waffenrock lag über einem fein gearbeitetem Kettenhemd an und zeigte eine blaue Lilie auf weißem Grund. Das Symbol war auch auf dem Topfhelm angebracht, der durch einen auffälligen, einem Y-ähnlichen Sehschlitz auffiel. Mehrere klaffende Wunden bedeckten seinen Körper. Mit gerunzelter Stirn blickte Kjaskar von der Leiche auf und sah sich um. Die Toten schienen so zurückgelassen worden zu sein, wie sie in der Schlacht gefallen waren und ermöglichtem es ihm so, die Schlacht zu rekonstruieren. Verwirrt sah er sich nach dem Angreifer um. Umsonst – alle Toten trugen die gleiche Rüstung, mit einer blauen Lilie auf weißen Grund. Ein großer Haufen derart gerüsteter lag am ehemaligen Torhaus verstreut. Mit hochgezogener Augenbraue ließ er wieder seinen Blick über den Innenhof kreisen. Kurz kam ihm der Gedanke, dass der Angreifer seine gefallenen Kämpfer mit sich genommen hatte, aber allein die Vorstellung der Größe einer Armee, die es benötigte, um solch eine Feste zu erobern ließ ihn die Idee verwerfen. Verwirrt verfolgte Kjaskar die vergangene Schlacht weiter. Die Verteidiger hatten sich vor dem Burgfried zu einem kleinen Kreis gesammelt. Dicht an dicht lagen die teilweise grausam verstümmelten Leichen der Männer und Frauen. Immer noch kein Anzeichen der Angreifer. Vorsichtig nahm er die Axt einhändig, als er vor den Überresten des ehemals schweren Tores stand. Dicke Holzbalken hatten sich aus ihrer Verankerungen gelöst und versperrten nun den Weg. Nach einem letzten prüfenden Blick über den Innenhof legte Kjaskar seine Waffe in Griffweite von sich und begann, seine Hände gegen eines der riesigen Holzstreben zu pressen. Sein rechter Fuß grub sich in den Boden, während seine Schultern sich anspannten und gewaltsam begannen, Druck auf das Hindernis vor ihm auszuüben. Schweiß perlte auf den knotigen Muskelsträngen auf seinem Rücken auf. Mit zusammengepressten Zähnen kämpfe er den Holzbalken Stück für Stück von sich, bis schließlich ein ausreichend großes Loch in den Trümmern des ehemaligen Tores des Burgfriedes entstand. Erleichtert ausatmend entspannte sich der Hüne wieder und nahm nach einem Augenblick seine Axt wieder auf. Vorsichtig lugte er in das dunkle Innere des Gebäudes. Er zögerte und wandte sich ab. In den Trümmern suchte er nach einem großen, länglichen Stück Holz und riss das Gewand eines Toten ab, um es mehrmals um den Scheit zu wickeln. Schließlich hielt er die improvisierte Fackel in einen der immer noch qualmenden Haufen, nachdem er die Glut dort nach einigem pusten wieder entfacht hatte und hielt schließlich eine Lichtquelle in seinen Händen. Ein letztes Mal sah er sich im Innenhof um. Hatte er nicht gerade eben ein Geräusch gehört? Seine Hände umklammerten die Einblättrige Waffe fester, während er wachsam eine Kampfhaltung einnahm... - Anonymous - 18.03.2004 Es war wie eisiges Blut, dass durch Lonely`s Adern schoß, als er den Namen hörte, mit dem er so viele Erinnerungen verband. Ragnar, der zuerst ebenfalls noch von dem süßen Geruch desorientiert zu sein schien, hatte nun ebenfalls seine Ohren aufmerksam aufgerichtet. Der Hüne wirkte wie ein Fels im Meer aus Menschen, das links und rechts von ihm vorbeischwamm. Er drehte sich um und warf wieder einen Blick auf die Spielgruppe. War es möglich, dass das Portal andere Gruppen durch Askaarel gelockt hat? Seines Wissens konnten nur die Krieger und Kriegerinnen davon wissen, die damals mit ihm an seiner Seite gekämpft hatten; Außerdem machte diese Gruppe dort nicht gerade den Eindruck, als seien sie zum Kampf gerüstet, was nun nicht unbedingt an ihren Instrumenten gelegen hatte. Sie erweckten mehr den Eindruck, als könnten sie ein Schwert nicht einmal halten. LonelyWolf lief wieder auf die Bühne zu, der Sänger bemerkte dies und machte einige unverkennbare Handzeichen in die Richtung des Dudelsackspielers. Die Gruppe hörte auf zu spielen und begann eilig hinter den Vorhängen zu verschwinden. Reaktionsschnell rannte LonelyWolf los. Sie hatten etwas zu verbergen und sie kannten Askaarel. Eigentlich hatte man sich unter den Teilnehmern geschworen, über die Abenteuer nicht ein Wort zu verlieren. Er sprang auf das Podest und riss einen Umhang herunter, hinter dem der Künstler verschwunden war. Er gab den Blick zu einem ärmlich eingerichteten Felllager frei, jedoch war keine Spur von den Mitgliedern der Gruppe zu finden. Mit seinen schweren Stiefeln trat er ein paar mal auf die Lager und Decken, um sicher zu gehen, dass sich darunter keiner verbarg. Ragnar, der lonely gefolgt war, begann zu schnüffeln, doch auch er suchte vergeblich. Ein plötzlicher Nebel zog auf, als ob jemand die Stoffe und Felle angezündet hätte. Schon bald konnte man seine eigene Hand nicht mehr sehen. “Ragnar und LonelyWolf“, erschallte eine Stimme. “Ich grüße euch beide.“ “Bei allen Fenriswölfen, was zum...“ “Brich nicht in Zorn aus. Ich bin hier um euch um Hilfe zu bitten.“ Mit dem Bewusstwerden, dass Lonely in eine Falle gelockt wurde, konnte er sich kaum noch zurückhalten. Ein Zähneknirschen war zu hören und gleich darauf fuhr seine große Hand, ähnlich wie eine Bärenpranke, auf das Portal zu, doch sie ging hindurch, als wäre es nur Luft gewesen. “Askaarel ist in Gefahr. Du müsst uns helfen.“ LonelyWolf erinnerte sich an das letzte Abenteuer in Askaarel. Gern erinnerte er sich an eben solche Abenteuer mit seinen Waffengefährten zurück. Von dort brachte er Ascar mit. “Wenn ich an das letzte mal denke... Ich habe wohl keine Wahl, was?“ “Nein, hast du nicht...“, erwiederte es schmunzelnd. Gleich darauf verdichtete sich der Nebel und umfasste den Krieger, der am liebsten nach dem Zweihänder auf seinem Rücken gegriffen hätte. Abermals schloss sich Kälte um den Hünen. Es war wie ein eisiger Windstoß, der nicht von der Seite kam, sondern vom Boden. Er tauchte in ein tief blaues Licht unter, das ihn zu verschlingen schien. Als ob sein Körper in Tausend Stücke gerissen wurde, zog er sich schmerzverkrampft zusammen... Vogelzwitschern. Endlich wieder besonnen, richtete sich Lonely wieder auf. Wie nicht anders zu erwarten war, war Ragnar, sein treuer Freund, mit ihm gekommen. Starke Kopfschmerzen breiteten sich in seinem Schädel aus, der nun von seiner Hand berührt wurde. Lonely saß in kurzem Gras und hatte sich auf einer Wiese wiedergefunden. Vorsichtig richtete er sich wieder auf und überprüfte den Sitz seines zweihändigen Schwertes, als er sich schließlich umsah. Einige Vögel zwitscherten und kündigten den kommenden Frühling an. Nicht unweit von hier, schien ein Feldweg zu verlaufen, des weiteren waren Rauchschwaden am Himmel auszumachen. Ein großer Brand muss dort stattgefunden haben. Lonely malte sich in Gedanken schon die verschiedensten Szenarien aus, bevor er sich entschloss diesem Feldweg zu folgen. Begleitet von Ragnar machte er sich auf den Weg, um diesen Pfad zu erkunden. Dort angekommen kniete er sich nieder und tastete über die Spuren in der Erde. Der Weg schien in letzter Zeit des öfteren in Anspruch genommen worden zu sein: Einige Karrenabdrücke, und Spuren von Hufeisen waren deutlich sichtbar. Auch Stiefelprofile waren zu sehen. Es stand ohne Zweifel fest, dass eine größere Gruppe von Menschen diese Furt passierten. Der Krieger richtete sich wieder auf. Schon nach einiger Zeit fiel auf, dass dieser Pfad über einige Umwege, wahrscheinlich aufgrund von natürlichen Hindernissen, zu den Rauchschwaden führen würde. Ein größerer Hügel versperrte noch die weitere Aussicht. Fest entschlossen mehr zu erfahren, wanderte er weiter diesen Pfad entlang. |