zum verrückten Waldläufer - Druckversion +- The-Arena-Forum (https://forum.the-arena.de) +-- Forum: Amphitheater (https://forum.the-arena.de/forum-8.html) +--- Forum: Gasthäuser, Tavernen und Tempel (https://forum.the-arena.de/forum-33.html) +--- Thema: zum verrückten Waldläufer (/thread-1604.html) |
RE: zum verrückten Waldläufer - Aine - 19.04.2013 Ein kurzer Blick zu der Fremden genügte Aine, um eine Kriegerin in ihr erkennen zu können. Aber erst nach dem Schrei und dem Befehls eines Zwillings, die Türe zu verammeln, brachte sie dazu, den Bogen zu entspannen. Wieder war es eine Bewegung, der den Pfeil in den Köcher zurück und den Bogen auf ihren Rücken zurückplacierte. Anschließend sprang sie zum Kamin, holte von dort den riesigen Schürhaken und schob diesen dann durch den Ring. Der Schürhaken lag nun quer über der Luke und wollte man die Türe nun gewaltsam von innen öffnen, würde man den Boden mit hinabreißen müssen. "Es ist mir trotzdem noch ein Rätsel, wieso die Türe nicht nach außen aufgeht..." meinte sie im Anschluss. "Das muss auf jeden Fall geändert werden." Inzwischen war es noch dunkler im Raum geworden. Aine konnte gerade noch Tika mit ihrer Bratpfanne, Lys mit dem Pferd vor dem Haus und die fremde Kriegerin mit dem Schwert in der Hand erkennen. Letzteres ließ sie rasch zu ihrer Zunderbox greifen. Um nichts auf der Welt wollte sie im Dunkeln einem Unbekannten gegenüberstehen, erst recht nicht, wen derjenige ein Schwert in der Hand hielt. "Licht!" sagte sie so ruhig wie möglich. "Das als erstes" Sie ging zum Tresenrest und entnahm von dort einige Kerzenstumpen. Sie mussten schon Jahre alt sein, aber für den Anfang würde es das tun. Dann griff zu einem kleinen Säckchen an ihrer Hüfte und ging zum leeren Kamin. Dort entnahm sie aus dem Sack einen gebogenen Feuerschläger, ein Feuerstein sowie Zunderwolle und entfachte mit geübten Schlägen eine kleine Flamme. Altes Stroh und Reisig vom Korb nebem den Kamin halfen ihr, ein kleines Feuer zu entfachen. Das ganze hatte nur wenige Minuten gedauert und so wurde es mit Hilfe des kleinen Feuers und den Kerzen auf den Tresen ein wenig heller. Damit das auch so blieb, legte Aine noch mehr Holz in den Kamin. Da auch dieses bereits mehrere Jahre lang vor sich hintrocknete, wurde das Feuer schnell größer. Die Halbelfe blickte sich um. Im Schein der Kerzen und des Feuers wirkte der Raum ganz anders als bei Tag. All das Holz, der Geruch und selbst das Licht wirkte sehr vertraut und so richtete sie sich auf, mit der Gewissheit in sich, hier ein Stück Heimat gefunden zu haben. "Ich glaube, Bratpfanne und Schwert können jetzt wieder heruntergenommen werden," meinte sie mit verhaltenem Lächeln. "Und willkommen zum verrückten Waldläufer. Der Tag ist anders verlaufen, als ich es eigentlich geplant hatte, aber immerhin könnten wir dir ein frisches Bier anbieten. Es steht noch draußen vor dem Haus. Ob die Betten benutzbar sind, weiß ich nicht, dafür müssen wir Lys fragen, der hat heute alles durchsucht und weiß darüber bestimmt besser Bescheid als ich. Dafür könnte ich jedem ein fixes Abendessen anbieten, denn jetzt, wo ein Feuer im Kamin brennt und Tika sich an den Griff der Bratpfanne gewöhnt hat, halte ich Bratkartoffeln mit Speck und ein gutes Bier für hinterher sehr angebracht." Um ihre Worte zu unterstreichen stellte sie eine der Kerzen direkt vor sich, auf den Tresen. Die Kriegerin schien nicht mehr dir Jüngste zu sein, aber offensichtlich war sie noch ordentlich auf zack. Ihre rustikale und einfache Aufmachung verrieten zudem, dass sie keine hohen Ansprüche an sich und ihre Umgebung stellte. Nur dass mit dem Schwert bereitete ihr ein wenig Sorgen, Leute mit einem fixen Handgelenk konnten unberechenbar sein. Sie kniff ein wenig die Augen zusammen und fragte: "Oder hat jemand etwas gegen ein gutes Abendessen?" RE: zum verrückten Waldläufer - Lisa - 21.04.2013 Die Situation schien sich wieder zu beruhigen nachdem die Falltür ordentlich verriegelt worden war. asil fragte sich nur, was aus den Männern wurde, die jetzt noch unten waren. Aber sie selber hatten ja um Verschluss der Falltüre gebeten. Oder eher befehligt. asil grinste leicht und ließ ihr Schwert langsam sinken. Die ruhige Art der Cheffin - zumindest hielt die Kriegerin sie für eine - ließ die spürbare Angespanntheit im Raum im Nu verschwinden. Mit einem leise schabenden Geräusch, dass immer entstand, wenn mein ein Schwert in die Scheide zurückschob, verschwand asils Klinge und es war nur noch der fein verzierte Griff ihres Schwertes zu sehen. Während die schlanke Frau die Kerzen anzündete und das Feuer entfachte, blickte asil sich neugierig um. Anscheinend waren die hier Anwesenden gerade dabei, die Taverne zu renovieren. Die Theke sah so aus, als wäre ein komplett gerüstetes Kriegspferd darauf gesprungen, die Tische und Stühle fehlten zum größten Teil und zudem war nichts zu sehen von Tischdecken, Regalen mit Bierkrügen oder sonstigem Zubehör einer Taverne. Die Kriegerin wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie etwas von Essen hörte. Genau in dem Moment knurrte ihr Magen vernehmlich und sie spürte erst jetzt, wie sehr sie Hunger hatte. Mit einem Schritt ging die Kriegerin auf die Cheffin zu und nickte kurz zur Begrüßung. "Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist asil, meine Heimat ist.....", einen Moment stockte sie, sprach aber dann schnell weiter, "Pax Imperialis. Ich war ein paar Jahre auf Reise und kehrte nun zurück, da ich Rom doch zu sehr vermisste." Dabei schaute asil der Cheffin ins Gesicht und ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit. asil glaubte, die junge Frau zu kennen, aber das konnte nicht sein. Zu lange war sie fort gewesen. Und dennoch.... diese Gesichtszüge kamen ihr bekannt vor. Die Kriegerin starrte der Tavernenbesitzerin in die Augen, legte leicht ihren Kopf schief unf grübelte eine Weile. Dann wurde ihr klar, was sie da tat und blickte an ihr vorbei zur Wand. "Entschuldigt, das war unhöflich, aber Ihr erinnert mich an...ich weiß nicht, es ist verwirrend." asil machte ein wegwischende Antwort, bevor die junge Frau sie noch für verrückt erklärte und meinte dann, vom Thema abweichend: "Ich würde sehr gerne etwas essen, es ist schon eine Weile..", in dem Moment wurde sie von einem lauten wütenden Wiehern unterbrochen und erschrocken drehte sich asil um. Sie hatte ganz vergessen, dass sie ihr Pferd einfach bei dem kleinen Mädchen hatte stehen lassen! "Verdammt, ich muss eben raus", rief sie schon im Hinausrennen über die Schulter in Richtung der jungen Frau und sah schon durch die Türöffnung, dass ihr weißer Hengst auf den Hinterbeinen stand und wütend mit den Vorderhufen keilte. Die Zügel hatten sich schon um ein Vorderbein gewickelt und wenn ihr stürmischer Hengst nicht aufpasste, würde er bald ganz verheddert sein und sein Gleichgewicht verlieren. "Ruhig, mein Brauner, ganz ruhig...", sprach asil leise zu ihm und trat langsam auf ihn zu, einen Arm in seine Richtung streckend. Die Kriegerin begann, mit leiser sonorer Stimme einen Sprechgesang einzuleiten und blieb ruhig stehen, bis das ihr Pferd endlich aufhörte, sich so zu gebahren und wartete immer noch singenderweise ab, bis das ihr Hengst leise schnaubend vor ihr stand. asils Sprechgesang verstummte und sie legte eine Hand auf seine Blesse. Die andere Hand streichelte seinen Hals. "Was machst Du wieder, Brauner? Hier droht keine Gefahr, alles ist gut", flüsterte sie ihm leise zu und fing nun an, den Klang des Liedes zu summen, bis dass das Pferd wieder völlig ruhig war. Dann erst drehte sie den Kopf und überblickte die Situation. Zu dem kleinen Mädchen hatte sich noch ein Junge gesellt und beide schauten in die Richtung der Kriegerin mit ihrem Pferd. "Alles in Ordnung mit euch Beiden?", frage sie besorgt. RE: zum verrückten Waldläufer - Tika - 21.04.2013 Tika war vorsichtig zurückgewichen. Mit Pferden hatte sie keinerlei Erfahrung. Auf ihrer Reise nach Rom mit dem fahrenden Volk hatte sie durchaus mitbekommen, dass diese mit Pferden auf vertrautem Fuss lebten, schliesslich zogen deren Wagen Pferde, alle aus Jabbas Familie konnten reiten, Asura vermochte sogar auf dem Pferderücken Kunststücke zu vollbringen, die in Tika sowohl Bewunderung als auch Begeisterung weckten. Es verwunderte sie nicht sonderlich, dass das kleine Mädchen als Angehörige des Fahrenden Volkes mit Pferden umzugehen vermochte. Bei Lys war sie sich allerdings nicht sicher... Lichtschein drang aus der Taverne, das erschien Tika als gutes Zeichen. Das auskeilende Pferd auf seinen Hinterbeinen dagegen war ein eher schlechtes Omen für Tikas heute schon arg strapaziertes Nervenkostüm, nur Augensterns verschmitzt wirkendes Lächeln, das Lys gewidmet zu sein schien, verhinderte den Schrei, den Tika gerne in die Nacht voller Inbrunst hätte entlassen wollen. Aus der Taverne stürmte die fremde Kriegerin heraus, deren Schwert war nicht gezogen, dieser Umstand beruhigte Tika. Sie musste unwillkürlich kichern, als die Fremde ihr weisses Pferd mit "Brauner" ansprach. War diese Taverne getreu dem Motto "Nomen est Omen" ein Garant dafür, dass ein jeder, der diese betrat, verwirrt oder gar verrückt wieder aus dieser kam? Zumindestens sie selbst hatte momentan ihre Sieben Sinne nicht ganz beieinander... Tika erwiderte schwach lächelnd auf die Frage der fremden Kriegerin: "Das Mädchen ist ganz gewiss nicht in Ordnung, aber Euer Pferd ist dafür nicht verantwortlich. Der Junge kann für sich selbst sprechen, und was meine Wenigkeit betrifft...danke der Nachfrage... ich bin mitnichten in Ordnung!" Tika ergriff schnaubend ihre Pfanne: "Diese Pfanne ist ebenfalls nicht in Ordnung, sie ist leer! Das gilt auch für meinen Magen! Höchste Zeit, dies zu ändern!" Ein auffordernder Blick galt dem kleinen Mädchen, zusammen mit diesem begab sich Tika ins Innere der Taverne, wo sie eine entspannt wirkende Aine vorfand. Tika musterte Aine mit zusammengekniffenen Augen, die Falltür schien verriegelt, keine Spur von Bruise und Scar. Tika präsentierte Aine die Pfanne am ausgestrecktem Arm, musste kichern: "Die Pfanne ist leer, ein Feuer brennt. Was oder wen möchtest Du denn jetzt in die Pfanne hauen?" RE: zum verrückten Waldläufer - Aine - 22.04.2013 "Eier...äh...nein, Kartoffeln. Und Speck, jawoll Speck." Aine starrte auf die Pfanne. Der eine Satz von Asil ging ihr im Kopf herum. Pax Imperialis Das Wort hatte einen lauten Nachhall in ihren Gedanken. Natürlich kannte sie Pax Imperialis, fast die Hälfte ihrer verblienen Waldläufer stammten ursprünglich von dort. "Ich hole alles," sagte sie zu Tika. "Es steht noch draußen." Sie ging um die halbe Trese herum und trat vor das Haus. Den Karren, den sie am Vormittag in den Schatten des Hauses geschoben hatte, stand noch dort: ein Zentner Kartoffeln und - gut in einem Fässchen verpackt - Schweinespeck mit einer ordentlichen Schwarte dran. Zudem ein kleines Fässchen Bier, das nach dem sonnigen Tag allerdings gut lauwarm sein dürfte. "Asil..." murmelte sie leise vor sich hin. Sie warf einen Blick zu der Frau mit dem Pferd und den Kindern. Natürlich, sie hätte es gleich wissen müssen, wer die Frau war. Schließlich gab es so viele Kriegerinnen nicht mehr, seitdem in Rom ruhigere Zeiten angebrochen waren. Aine hätte nur nicht gedacht, dass Asil überhaupt noch lebte. Den Geräuschen nachhorchend, die aus dem angrenzenden Stall kamen, schürzte Aine ihr leinernes Hemd und packte darin so viel Kartoffeln hinein, wie sie tragen konnte. Die Kartoffeln mit dem einen Arm an ihren Bauch gedrückt, nahm sie anschließend das Speckfässchen unter den anderen und trat in die Taverne zurück, wo Tika immer noch mit der Pfanne wartete. "Vom Speck die Schwarte abschneiden und in der Pfanne auslassen. Da drüben ist ein Rost, das passt genau in den Kamin hinein und ist bestimmt für die Pfanne gedacht. Derweil Speck würfeln und mitbraten. Ich schäle und schneide die Kartoffeln. Machen wir die große Pfanne voll, dann geht es schneller." Gleichzeitig zu ihrer Anweisung stellte sie das Fässchen auf die Tresen und ließ dann die Kartoffeln in die verbliebene Spüle kullern. Erst dann nahm sie Bogen und Köcher von den Schultern und stellte beides in greifbare Nähe in die Ecke. Dort standen auch die große Pfannen, von denen die größte wirkte, als könne man notfalls eine ganze Kompanie auf einmal verköstigen. Aine zog aus dem Stapel eine mittelgroße und trug das schwere, gusseiserne Gerät zum Kamin. Im Anschluss kehrte sie zurück zu den Kartoffeln, suchte sich im vorhandenen Equipment ein kleines Messer aus und begann sie mit raschen und geübten Handgriffen zu schälen. Derweil ging ihr Blick immer wieder zur Tür. Ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt und in ihrem Kopf purzelten die Gedanken wild umeinander. "Hallo, ja, ich kenne dich und Pax Imperialis, meine Eltern reden immer wieder mal von dir, einmal flogen sogar sogar die Tassen durch die Luft, die meinen Vater nur knapp verfehlt haben. Du kennst doch noch Ecthelion, nicht wahr? Du weißt schon, der Schönling mit den spitzen Ohren und dem zeitlos glatten Gesicht. Oh, meine Mutter kennst du bestimmt auch noch, ganz die alte, nur dass die Knochen jetzt lauter knacken als früher und sie im Winter fast im Feuer hockt, weil ihr so schnell kalt wird. Außerdem neigt sie hin und wieder zur Eifersucht, deshalb die Tassen...und warum, verdammt noch mal, hast du deine Freunde so viele Jahre lang nicht im Wald besucht?" Aber nichts von ihren Gedanken drängte nach außen. Augenscheinlich tief in ihre Aufgabe vertieft, schälte sie eine Kartoffeln nach der anderen aus ihrem Kleid und legte sie neben sich auf einen kleinen Tisch. Aber immer noch hatte sie keine Ahnung, was sie zu Asil sagen sollte. RE: zum verrückten Waldläufer - Eusebius - 22.04.2013 Kurze Zeit bevor Tika mit den Zwillingen die Leiter hinab steigt, wird die Szenerie in den Katakomben Roms, unterhalb der kleinen hölzernen Taverne, bereits von einer hageren männlichen Gestalt in einer grauen Mönchskutte beobachtet. Soweit die hier und da erleuchteten Fackeln dies zulassen. Darüber hinaus verläßt er sich auf sein Gehör, auch wenn dies dem Alter geschuldet wohl schon etwas nachläßt. Was Eusebius, so sein Name, unweit der Stiege zur Taverne dort unten vorfindet, versetzt selbst seinem arena-erprobten Magen einen üblen Stoß. Vor ihm liegt ein Prätorianer in Ausgehuniform, etwa 40 Jahre alt, von der Uniform her höheren Ranges, definitiv tot! Dessen Gesicht betrachtet den Rücken, die Waffenscheide enthält kein Kurzschwert mehr. Ein etwa 60 Jahre alter wohlbeleibter Mann in einer Nische ein paar Meter weiter, bekleidet mit edler Tunika, Toga mit rotem Purpursaum, hohe rote Schuhe, die am Knöchel mit einer Elfenbeinspange geschlossen sind und mit schwarzem Riemen um die Wade gehalten werden. Goldener Ring am rechten Mittelfinger. Im alten Rom war das die einem Senator vorbehaltene Kleidung. Dieser war nicht bei Bewusstsein, die Arme wurden ihm wohl über den Rücken mit Brachialgewalt gebeugt. Alle Finger waren ihm gebrochen. Eusebius hält die Fackel nah ans Gesicht des adligen Römers und erkennt eindeutig in ihr die Person, nach der er gesucht hat. In einiger Entfernung entdeckt Eusebius noch einen weiteren Prätorianer, mit dem Kopf in einem Abwasserkanal, offensichtlich erstickt. Auch diesem fehlt das Kurzschwert. „Was zur Hölle ist hier abgelaufen. Wollte uns da womöglich jemand unsere Arbeit abnehmen? Was in aller Welt………………“, Eusebius unterbricht seine ruhig daher gebrummte Erkenntnissuche, weil in nicht allzu großer Entfernung Geräusche und kurz darauf eine helle Frauenstimme zu hören sind. Er löscht seine Fackel und sucht sich eine dunkle Nische. Von dort kann er jedes Wort verstehen. Das Weib hört aber auch gar nicht mehr auf zu reden. Was hat sie hier unten gefunden? Ein Kind?? Offenbar ein kleines Mädchen! Jetzt wurde Eusebius manches klarer, doch mangelt es ihm an Zeit, darüber in Ruhe nachzudenken. Schon dringen weitere Stimmen an sein Ohr. Diesmal tief und rauh. Zweifelsfrei von zwei stattlichen Burschen, die sich nun anschicken, das Gewölbe näher zu untersuchen. Sie laufen in seine Richtung. Eusebius drängt sich nur noch tiefer in die dunkle nasskalte Mauernische. Er hält es für klüger, sich jetzt besser nicht zu erkennen zu geben. Für das, was die beiden gleich finden würden, hätte er keine plausible glaubwürdige Erklärung. Auch hat er kein Interesse daran, zwei unschuldigen Burschen unnötig den Hals umzudrehen. Was er sich durchaus noch zutraut. Es kommt wie es kommen muss. Die zwei Brüder finden die Prätorianer und den Senator. Offensichtlich haben sie die Absicht, Letzterem das Leben zu retten, indem sie ihn mit nach oben nehmen. Dazu fordern Sie ein Seil an. Doch Ihr Radau, den sie bei der versuchten Rettungsaktion verursachen, ruft stattdessen weitere ungebetene Gäste auf den Plan. „Das wird ja noch ein richtiges Gelage hier unten. Um nicht zu sagen eine Orgie. Wir sollten Einladungen verteilen und Eintritt verlangen!“ denkt sich unser gute Eusebius und knirrscht unwillig mit den Zähnen. Sogleich lauscht er angespannt, um die Zahl der Gäste genauer zu bestimmen. Wohl vier bis sechs Recken. Ohne Zweifel bewaffnet und in Eile. Nun könnte es nochmal richtig ungemütlich werden hier unten. Das denken sich wohl auch die zwei „Retter“, denn Eusebius vernimmt den Ruf "Vergesst das Seil, schliesst die Falltür und verkeilt sie!" und kurz darauf die davoneilenden stolprigen Schritte der zwei Burschen. Offenbar ist ihnen daran gelegen, den kleinen Trupp aufgebrachter Soldaten von der Falltüre abzulenken, was ihnen auch ohne weiteres gelingt. Nach einer Weile ist es wieder vollkommen still dort unten. Die lauten aufgeregten Stimmen, die stampfenden Tritte lederner Sohlen, das Klappern und Klirren der Waffen, nichts mehr – alles ruhig. Eusebius entzündet seine Fackel. Auf leisen Sohlen sucht er abermals den Senator auf. Seine Zielperson. Diese hat sich inzwischen aber still und leise in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Wohl besser so. Eusebius durchsucht seine Kleidung, doch es ist nichts Brauchbares mehr darin zu finden. Ein leiser Fluch dringt durch seine zusammengepressten Lippen. Jemand ist ihm ohne Zweifel zuvor gekommen. Aber wer? Ob dieses kleine Mädchen etwas weiß oder gesehen hat? Es ist einen Versuch wert, sie zu befragen. So stapft er denn durch die dunklen kalten Gewölbe, bis er die Falltüre gefunden hat. Ein Stab, welcher ihm zum Stützen, aber durchaus auch zum Kämpfen immer wieder gute Dienste leistet und den er deshalb immer bei sich trägt, hilft ihm nun, dreimal nachdrücklich an den Boden der Falltüre zu klopfen und zu rufen:“ Keine Gefahr mehr von hier unten. Bitte öffnet und lasst einen Diener Gottes zu Euch nach oben kommen!“ RE: zum verrückten Waldläufer - Tika - 23.04.2013 Wohlbehagen durchflutete Tika, zum ersten Male, seitdem sie in Rom weilte. Aines Stimme erteilte ihr nicht unbedingt direkt, aber doch unmissverständlich klare Anweisungen, die Besitzerin der Taverne wandte sich in Tika wohlvertrauter Form an eine bei ihr angestellten Schankmaid. So sollte es Tikas Vostellungen entsprechend auch erfolgen! Der Speck wanderte wie von Aine gewünscht in der Pfanne, dazu die Eier und die von Tika in Scheiben geschnittenen Kartoffeln. Tika vermochte allerdings nur notdürftig ihre Fassungslosigkeit zu verbergen- Aine war eine Königin, Herrscherin über die Wälder von Silva Romae. Eine Königin, die Kartoffeln schält? Tika konnte es nicht glauben, aber ihren Augen konnte sie gewiss vertrauen, und sie konnte es ganz gewiss leibhaftig mitverfolgen. Aines Geschick im Kartoffelschälen würde sie selbst kaum übertreffen können. Nicht zum ersten Male fragte sich Tika, ob der Name der Taverne "Zum Verrückten Waldläufer" nur darauf hinweisen sollte, dass diese Waldläufer allesamt ihre Sinne nicht beieinander hatten, deren Königin mit inbegriffen... In der Pfanne brutzelten mittlerweile Eier, Speck und Kartoffelscheiben, der Duft war verführerisch. Tikas Blicke behielten das kleine Mädchen im Auge, dieses wirkte nicht wirklich entspannt, sondern eher wie jemand, der die erste Möglichkeit zur Flucht zu nutzen gedachte. Das war kein gutes Zeichen. Tika fragte sich erneut, was diesem Mädchen wohl widerfahren sein möchte, und ihre stille Antwort an sich selbst war erneut jene, die besagte, dass sie dies nicht wirklich im Detail wissen wollte. Augenstern schien zu lauschen, Tika spitzte die Ohren. War das wirklich ein Klopfen gewesen? Tikas Blich wanderte zur Falltür, Zweifeln verblassten, sie hörte eine ihr unvertraute männliche Stimme aus der Tiefe mit der Bitte, diesem Zugang zur Taverne zu gewähren. Tika vergewisserte sich... Augenstern schien sich durch der Stimme Klang nicht in Furcht oder gar Panik versetzen zu lassen, was oder wer auch immer dem kleinen Mädchen etwas angetan hatte, war wohl nicht jener, der nun sich gemeldet hatte. Tika seufzte: "Aine, es scheint, wir haben Besuch. Ein Diener Gottes... wie immer dieser auch welchem Gott dienen mag. Der Stimme nach zu urteilen ist das weder Bruise noch Scar. Wollen wir den jetzt herauflassen, oder eher die Falltür erst öffnen, wenn glühende Kohlen als Erstes Besucher aus der Tiefe empfangen?" RE: zum verrückten Waldläufer - Aine - 23.04.2013 Eine Kartoffel nach der anderen landete in der Pfanne während Tika fachmännisch den Inhalt dessen hin und her schob. Der Geruch gebratenen Specks durchzog die Taverne und mischte sich mit dem des Holzes. Über Aines Gesicht glitt ein Lächeln - das waren genau die Gerüche, die sie mochte und zu ihren ersten Erinnerungen gehörten. Sie wollte schon dementsprechendes Tika gegenüber erwähnen, als das Klopfen und die Stimme die Ruhe unterbrach. Sofort legte Aine ihr kleines Messer nieder und griff zum Bogen. "Rasch, deine Pfanne..." flüsterte sie Tika zu. "Wenn es nötig ist, haust du damit ordentlich zu, die Pfanne kann das garantiert ab." Sie nahm einen Pfeil, legte ihn an und stellte sich vor die Luke. "Diener welches Gottes?" rief sie laut und vernehmlich. "Es gibt tausende in Rom und nicht jeder ist mir hier willkommen!" RE: zum verrückten Waldläufer - Lysander - 23.04.2013 Verflixt und zugenäht! Wollte dieser Hengst doch tatsächlich ein großes Aufheben machen. Lys blieb nichts weiter übrig, als einen riesen Satz vom Pferd weg zu machen und sich anschließend beschämend von der Kriegerin vorführen zu lassen. Und das vor dem Mädchen. Mit hochroten Ohren starrte er auf seine Füße und biss sich auf die Zunge. Wie peinlich! "Ja, MiLady. Alles in Ordnung. Danke.. äh... dass Ihr mich... ähm.. gerettet habt. Ich war sehr unvorsichtig und gewiss auch dumm. Verzeiht mir.. ich habe es nur gut gemeint, ehrlich!" Nur mit Mühe zwang er sich wieder zum Schweigen, während Tika und das Mädchen wieder in die Taverne gingen und ihn mit dem schwertschwingenden Weibsbild und dem Monsterpferd allein ließen. Bei den Göttern! Erneut spürte er den großen Drang einfach loszurennen. Es war schon dunkel, sie standen direkt an der Straße und Flucht wäre jetzt denkbar einfach. Die Lady hätte kaum Interesse daran, ihm zu folgen und wäre auch viel zu langsam. Doch plötzlich drang ihm ein ungeheuer betörender Duft von gebratenem Speck in die Nase und Lys wurde vor Verlangen fast schwarz vor Augen. Sein Magen knurrte unversehens und der Junge schluckte schwer, konnte sich aber nicht überwinden, noch einmal das Wort an die Lady zu richten. Unruhig trat er von einem Bein aufs andere und starrte Löcher in den Boden. RE: zum verrückten Waldläufer - Eusebius - 23.04.2013 Diener welches Gottes? Was für eine Frage! Es werden Zeiten in Rom kommen, da ist sich Bruder Eusebius ganz sicher, da man für eine solche Frage im Kerker oder gar auf dem Schafott landen wird. Aber im Augenblick muss er zugeben, ist dies eine durchaus berechtigte Frage, denn der Bekanntheitsgrad des Gottes, des angeblich einzigen Gottes für die gesamte Menschheit, ist noch nicht sonderlich groß. Die meisten Römer interessieren sich überhaupt nicht für religiöse Geschichten. Auch Eusebius selbst weiss nicht viel mit dem anzufangen, was ihm dieser Nazarener aus dem gelobten Land, wie dieser es nannte, so alles erzählte von einem gewissen Jesus Christus. Doch er muss zugeben: Die Story hat was und wäre es wert, weiter erzählt zu werden, selbst wenn sie voll und ganz gelogen wäre. Etwas Wahrheit hat nun mal jede Phantasie. Eusebius nutzt die Kutte, ein Erkennungsmerkmal der Christen, vielmehr dann, wenn er in der Menge untertauchen will. Auch empfangen ihn die meisten Mitmenschen friedlicher und wohlwollender in seiner einfachen Tracht. So dass er sie seit den Tagen mit dem Prediger aus Nazareth eigentlich immer trägt. Gerade so laut, dass man ihn oben gut verstehen sollte, antwortet Eusebius: „Wir sind ein Christ. Ein Prediger des christliches Glaubens gute Frau. Unser Gott hat keinen anderen Namen. Er ist eben Gott. Lasst uns ein und wir erzählen euch gern mehr über ihn.“ Oder auch nicht. Sonderlich viel weiss Eusebius ja nicht über diesen Jesus Christus. Trotzdem genügt es, um in den Augen Ungläubiger wie ein belesener Geschichtenerzähler zu wirken. Lesen und Schreiben ist ihm jedoch nicht vergönnt. Sein erlerntes Handwerk ist die Schmiedekunst. So manches Gladiatorenschwert, das im berühmten Kollosseum zu Rom Glieder abtrennte oder Körper blutig durchbohrte, trug sein Markenzeichen. Doch diese Zeiten sind Vergangenheit. Lange her. Seine Dienste werden dort nicht mehr gebraucht. Noch einmal verleiht er seinen Worten Nachdruck, in dem er seinen Stab dreimal gegen die hölzerne Klappe stößt. „Habt keine Sorge. Wir sind ein friedlicher Zeitgenosse. Ihr habt nichts zu befürchten.“ Ausser einem durstigen und hungrigen Kerl, welcher zudem schon lange kein Weib mehr an seinen Leib gedrückt hat. Die Stimme des Weibes dort oben klingt recht forsch. Das gefällt Eusebius und er ist gespannt darauf, welche Überraschungen dieser Tag noch für ihn parat haben würde. RE: zum verrückten Waldläufer - Lisa - 23.04.2013 asil war erleichtert, dass keinem etwas passiert war und schaute der Schankmaid zu, wie sie mit dem kleinen Mädchen in die Taverne zurückging. "Ein wenig zickig die Dame, wie mir scheint", ging es asil durch den Kopf und sie zuckte leicht mit den Schultern. Der Geruch des gebratenen Specks fand seinen Weg in ihre Nase und ihr Magen knurrte vehement. Wohl gleichzeitig mit dem Magen des Jungen, der neben ihr stand. asil lachte auf und blickte zu dem Jungen hin. Dieser schien voller Unruhe zu sein, zumindest zappelte er dauernd auf ein und demselben Flecken Erde herum. Ohne lange zu fragen, drückte die Kriegerin ihm die Zügel in die Hand und grinstse leicht. "Mach Dir keine Sorgen, er wird Dir nichts tun. Jetzt nicht mehr. Kannst Du mir Brauner - so heißt er wirklich - in den Stall bringen und ihn versorgen? Der Züchter war wohl farbenblind und hat das Fohlen so getauft. Aber ich finde, dass passt zu mir. Du solltest Dich Brauner auf jeden Fall niemals von hinten nähern oder direkt von vorne. Er sieht Dich dann nicht. Am besten sprichst Du ihn an, bevor Du zu nah an ihn herankommst. Dann passiert auch nichts." asil klopfte ihrem Hengst erneut kräftig auf den Hals und flüsterte ihm zu: "Jetzt sei schön brav und geh mit dem Lausbub mit. Er wird Dich versorgen." Anschließend wandte sie sich erneut an den Jungen. "Deine Cheffin meinte eben, Du wärst der einzige, der mir sagen könnte, ob in der Taverne noch ein gutes Bett übrig wäre, in dem ich übernachten könnte? Wenn ja, dann sei doch so gut und bringe meine Satteltaschen in das Zimmer. Du kannst mir ja später sagen, wo ich das Zimmer finde. Sollte kein Zimmer mehr frei sein, dann bring mir die Satteltaschen doch bitte in den Schankraum, dann schlafe ich im Stall, sofern Deine Cheffin dies erlaubt. Und nun entschuldige mich, ich habe Hunger und noch viel mehr Durst..." Mit diesen Worten drehte sich die Kriegerin um und betrat die Taverne. Was sie dort sah, brachte bei ihr im ersten Moment nur ein Kopfschütteln zustande. War das normal, dass die Tavernencheffin immer mit angespanntem Bogen auf diese Falltür zeigte? War sie von Sinnen? Was sah sie da ausser eine einfache Falltür aus Holz? asils Stirn legte sich in Falten und der Gedanke, den Ort hier bald zu verlassen, stieg in ihr hoch. Andererseits...... die junge Frau mit dem schwarzen Haar, diesen fein geschnitten Gesichtszügen und die leichte Blässe ihrer Haut... irgendwas Vertrautes kam in ihr auf, aber sie konnte es nicht fassen. Was war es nur? Wieso hatte sie das Gefühl, diesen Menschen zu kennen? Genau so, wie sie jetzt da stand....mit angespanntem Bogen und diesem ernsten Gesichtsausdruck, das leichte Stirnrunzeln..... "Verdammt noch mal!", rief asil in den Raum vor lauter Wut und wurde sich erst in dem Moment bewusst, dass sie laut gesprochen hatte. Damit sie nicht ganz als Närrin dastand, zog sie ihr Schwert aus der Scheide und erhob es wieder in Angriffsstellung. Was immer auch aus dem Loch rauskrabbeln würde, es würde sicher schlagartig begrüßt..... RE: zum verrückten Waldläufer - Tika - 23.04.2013 Sie sollte ihre Pfanne zum Zuschlagen bereithalten, hatte Aine gesagt? Tika betrachtete fassungslos den darin brodelnden Inhalt, der Versuch, diese zu schwingen, würde wohl nicht nur Aine, sondern alle Anwesenden mit Eiern, Kartoffeln und Speck überschütten. Fettig und heiss zugleich mochte eine wirkungsvolle Waffe sein, aber ein gezielter Einsatz gewiss fragwürdig. Tikas fragender Blick galt dem kleinen Mädchen, sie deutete auf den Inhalt der Pfanne. Fast unmerklich schüttelte Augenstern den Kopf. Tika war sich nun sicher, dass das Mädchen den Fahrenden Volk angehörte, ihre Reise nach Rom mit diesen hatte Tika genügend Einblicke in deren Lebensgewohnheiten gegeben, um beurteilen zu können, das diese das von ihr zubereitete Essen nicht zu sich nehmen würden. Die Zubereitung war nach deren Regeln einfach nur... falsch! Die Stimme des Fremden unter der Falltür unterbrach Tika Gedanken. Der redete von Wir. Waren das mehrere? Oder redete der wirres Zeug? Mit Göttern oder Gott kannte Tika sich gewiss nicht aus, Otiks Gott waren Denarii, die am Ende des Tages seine Taschen füllten, und wenn Zwerge einen Gott anbeteten, dann bestand dieser aus Silber und Gold, damit war ihr Wissen bereits erschöpfend beschrieben. Tika versuchte mitzubekommen, was draussen vor der Taverne sich ereignen mochte. Mit Sicherheit konnte sie es nicht erkennen, aber zu ihrer Verblüffung hatte Lys- wie auch immer dem dies gelungen war- geschafft, das Pferd der Kriegerin am Zügel zu ergreifen, ohne niedergetrampelt zu werden. Bemerkenswert- Tikas Ansicht nach gehörte zu einer Taverne, die sich zu einer Herberge entwickeln sollte, auch ein Stall für die Pferde der Gäste. Der Junge könnte das Zeug dafür haben, den Stall zu führen- und eine Ausbildung als Hufschmied wäre gewiss nicht das Verkehrteste. Tika schüttelte wütend ihren Kopf, ihre Gedanken sollten besser nicht wandern, sondern im Hier und Jetzt verweilen! Wo war eigentlich die fremde Kriegerin? Ein "Verdammt noch mal!" beantwortete Tikas Frage. Die war hier! In der Taverne, das Schwert erneut in der Hand. Tika seufzte. Eine Kriegerin mit Schwert, Aine mit Bogen, da würde sie mit erhobener Pfanne, deren Inhalt sich in der Taverne dampfend verstreute, wohl nur ein gar lächerliches Bild abgeben. Tika flüsterte Augenstern zu "Wenn Du Hunger hast, in meinem Beutel da hinten ist noch eine Honigmelone. Hole sie Dir und sieh zu, dass Du nicht von dem oder denen, die aus dem Keller kommen wollen, gesehen wirst!" Das Mädchen nickte kurz. Tika stellte die Pfanne ab und begab sich zur Falltür. Sie ergriff den Schürhaken, der diese blockierte, schwang diesen probeweise. Nicht schlecht, nicht die gewohnte Pfanne, aber Beulen konnte dieser wohl auch bescheren. Tika rief: "Wer immer Ihr da unten seid, Ihr könnt jetzt heraufkommen. Die Falltür öffnet sich nach unten, beachtet dies, wenn Ihr nicht diese auf's Haupt bekommen und einen tiefen Fall erleben wollt!" Tika wich vorsichtig zurück, begab sich wieder zu Augenstern, wer nun immer aus den Tiefen erscheinen wollte, hätte nun Aine, die fremde Kriegerin und danach Tika vor sich, bevor er oder sie überhaupt Augenstern wahrnehmen würden. RE: zum verrückten Waldläufer - Aine - 24.04.2013 Tika würde doch wohl nicht...? Aine hob einen Moment den Blick von der Luke und starrte ihre Schankmaid an. "Die andere Pfanne!" Wollte sie ihr zurufen, die kleine, immerhin hatte sie ihr extra eine große vom Stapel geholt und für das Abendessen auf das Feuer gestellt. Aber bevor sie den Mund aufbrachte, zog Tika bereits den Schürhaken, was wahrscheinlich in ihren Händen eine ebensogute Waffe war. Und auch Asil war wieder zurück, zog bereits das Schwert, obwohl sie gar nicht wissen konnte, was da vor sich ging. Doch das war jetzt zweitranging, sie legte ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf die Bodenluke. "Es müssen mindestens zwei sein," flüsterte sie. "Aber ich würde mal nicht darauf vertrauen und einem Diener Gottes vertraue ich erst recht nicht. Ich kenne genug Götter, die nichts gegen Menschenopfer haben, gleich welcher Art und da kann er mir noch so viel erzählen, dass er friedlich ist." Bei ihren Worten trat sie einen Schritt zurück. Gleichzeitig rief sie. "Öffnet die Luke und kommt langsam nach oben. Einer nach dem anderen. Der erste, der mit seinen Händen etwas anderes macht als sie zum Gebet zu erheben, bekommt einen Pfeil hindurch." Sie warf einen Seitenblick zu Asil: "...oder schlimmeres..." RE: zum verrückten Waldläufer - Lysander - 24.04.2013 Lysander klappte seinen Mund zu, nachdem er der Kriegerin einen ganzen Augenblick reglos hinterhergschaut hatte. Als er sich umdrehte, starrten ihn tiefschwarze, unergründliche und große Augen an. Sie gehörten immer noch einem überdimensionalen Pferd. Lys hatte noch nie eine Schlacht miterlebt, doch das vom Hörensagen gemalte Bild der unglaublichen Gewalt und Brutalität eines Kampfes nahm mit der Gegenwart dieses Tieres nochmal eine ganz fühlbare Gestalt an. Es musste ein Abgrund der Hölle für jeden sein, der von einem solchen Reiter bedroht wurde. Und ein lachhaftes Unterfangen für jeden, der auf solchen Tieren kämpfte. Der Gossenjunge räusperte sich und riss sich zusammen. "Tja dann, äh... Brauner...! Wollen wir mal, was?" Erneut griff er nach den Zügeln, ohne den Blick des Pferdes zu brechen. "Du wirst mich doch jetzt nicht mehr fressen, nicht wahr? Sollst ein braver Bursche sein, ja..." Und in der Tat ließ sich Brauner schnaubend führen. Lys hatte das Gefühl, die Erde würde unter dem langsamen Hufschlag erbeben. Sicher nur Einbildung, trotzdem stand ihn der pure Schweiß auf der Stirn als er endlich die Stallungen erreicht hatte. Er führte das Pferd vorerst nur zu einem Balken, um es festzubinden. Nachdem er eine einigermaßen trockene Box gefunden und Stroh ausfindig gemacht hatte, richtete er dem Tier eine angenehme Unterkunft her. Die Tränke wurde mit Stroh gereinigt und mit frischem Wasser aufgefüllt, Heu vom Heuboden in der Fresssparte verteilt und sogar einen kleinen Salzblock fand Lys in einer Ecke. Er befreite den Hengst von seinem Gepack und dem Geschirr, führte ihn in die Box und reinigte mit einer großen Bürste dessen Beine, Schweif und Mähne. Anschließend bürstete er ihn einfach so, weil der Große Geräusche von sich gab, die in Lys Ohren Wohlgefallen ausdrückten. Außerdem verspürte Lys eine gewisse Zufriedenheit in sich aufkeimen. Es war beruhigend mal etwas zu tun, was richtig war und keine Strafe nach sich zog. Etwas, das nicht mit dem nackten Überleben zu tun hatte. Nach einer ganzen Weile beendete er sein Wellnessprogramm für das Pferd, hängte das Geschirr auf so gut er es eben konnte und hiefte sich das Gepäck der Lady auf den Rücken. Schweren Schritte und schlingernd betrat er durch die Hintertüt die Taverne und begab sich aus dem Gedächtnis heraus zu einem Gästezimmer, welches er während seiner Inspektion als besonders gemütlich empfunden hatte. Er hörte zwar Stimmen aus der Küche, dachte sich aber nichts weiter dabei. Außerdem wollte er nicht an das Essen denken, sonst würde er wohl unter der Last auf der Stelle zusammenbrechen. Im Zimmer angekommen schloss er die Fenster, welche zur Belüftung offen gestanden hatten. Entzündete eine Öllampe mit einem Feuerstein und strich das Bett glatt. Der Nachttopf war zum Glück schon leer. Einen Augenblick überlegte er noch stirnrunzelnd, was denn noch zu tun sei. Sollte er das Gepäck des Gastes schon auspacken? Er persönlich würde sich vermutlich über sowas freuen, aber er hatte noch nie Gepäck besessen und keine Ahnung von persönlichem Eigentum außer dem Essen, dass er viel zu selten in den Händen hielt. Zögerlich trat er an die Satteltaschen heran. Sie waren nicht sonderlich groß und ordentlich verstaubt. Er öffnete beide Taschen. Sie rochen eigentümlich, an ihnen haftete der süßliche Geruch einer Frau und auch fremde Gewürze. Sie kam nicht von hier. Vorsichtig hob er nach und nach die Gegenstände aus den Taschen und legte sie aufs Bett. Es waren Klamotten, einige Dolche, Proviant, Tücher, die größte Menge an silberner Münzen, die Lys je auf einen Haufen beisammen gesehen hatte. Obwohl es in seinen Augen blitzte, legte er jede Münze wieder aus der Hand. Doch dann bemerkte er plötzlich ein grünliches Glimmen im Halbdunkel in einem der Tücher. Neugierig griff er danach. Es war ein harter Gegenstand, im dünnen Stoff eingewickelt. Noch bevor er ihn ausgepackt hatte, spürte er die eigentümliche Wärme dieses Kleinods. Es war ein Amulett, rund, in silbernem Metall eingefasst lag ein grüner Stein. Er war ein wenig durchsichtig, vollkommen glatt geschliffen und grün. Doch was Lys vollkommen faszinierte war das Pulsieren innerhalb des Steins, unregelmäßig, aber immer wieder die Helligkeit wechselnd. Als wäre es lebendig. Lys warf sich rücklinks aufs Bett und hielt das Amulett über sich, um es zu betrachten. Der Mond schien ins Zimmer und sein silbriges Licht brach sich an diesem Schmuckstück. Noch nie hatte der Junge etwas so schönes und mystisches gesehen. Aus Geschichten kannte er Magier, Hexen und Kleriker mit Zauberstäben und eben auch solche kleinen Amuletten hier; Es war wie aus einem solchen Märchen. Doch jeder wusste doch, dass sie nicht wahr waren. Dennoch konnte Lys eine ganze Zeit lang nicht die Blick abwenden. RE: zum verrückten Waldläufer - Eusebius - 24.04.2013 „Eine Himmelsleiter ist das nicht gerade, aber vielleicht führt sie uns trotzdem ins Paradies“, denkt Eusebius angesichts der halsbrecherischen Konstruktion der Stiege und dankt stumm nickend für den Hinweis der zweiten weiblichen Stimme von dort oben, dass sich die Klappe gleich zu ihm nach unten öffnen würde. Als Keller ist dies gewiss nie geplant gewesen und sollte aufgrund des aktuellen Lagermaterials auch besser nicht als solcher verwendet werden. Eusebius tätigt einen geistigen Vermerk, den Besitzern dieses Hauses selbiges anzuraten, ohne auf die Zustände dort unten näher einzugehen. Allerdings wird er um eine Frage nach dem Verbleib der zwei Burschen wohl kaum herum kommen. Eusebius geht einen Schritt zur Seite. Kurz darauf rumpelt die Falltüre mit lautem Quietschen und Krachen nach unten. Da von oben nun ein schwacher Lichtschein hinab fällt, löscht er seine Fackel und schickt sich an, die erste Sprosse zu erklimmen, was nicht einfach ist, da die Leiter nicht bis ganz hinab bis zum Boden reicht. Da schallt von oben wieder die erste energischere drohende Stimme. Hinaufkletternd schickt unser falsche Prediger noch ein paar beruhigende Worte voraus. Man kann ja nie genau wissen, wozu Weiber aus Furcht fähig sind. Die schlagen einem glatt die Rübe vom Hals, so wie ein ungeschicktes Mädchen Pilze sammelt. „Sagte ich nicht das wir allein sind? Allein und unbewaffnet Ihr Lieben. Kein Grund zur Sorge also!“ rief er voraus mit ruhiger Stimme, die Gelassenheit ausdrücken soll. Unbewaffnet ist natürlich vollkommen gelogen. Selbst ohne Waffen ist Eusebius selbst Waffe genug. Wer einst in Rom Gladiatoren trainierte muss sich vor niemandem fürchten. Ausser seinem Stab trägt er noch zwei Wurfmesser bei sich, die aber gut unter seiner graubraunen verschmutzten Kutte versteckt sind, welche durch ein zum Gürtel gebundenes einfaches Seil um seinen muskulösen Bauch gehalten wird. Sein Stab ist das erste, was die drei Frauen zu sehen bekommen. Es folgt seine Linke, die den Stab leise auf dem Holzboden ablegt, damit er anschließend beide Hände zur Verfügung hat, um sich langsam nach oben zu ziehen, sich auf die Kante zu setzen und seine Beine nach unten baumeln zu lassen. Jetzt nimmt er sich die Zeit, seine neue Umgebung wahrzunehmen. Wohliges Kaminfeuer, herzhafter Speisenduft, knackiges Weibsvolk – was will Mann mehr!? Stimmt – ein kühles Met oder ein vollmundiger Wein würden das Glück vortrefflich abrunden. Doch soweit ist es noch nicht. Eusebius mustert die Besitzer dieses Schlaraffenlandes, eine nach der anderen, mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen, wie es nur echte gebürtige Römer gemein haben, wobei sein Blick letztlich prüfend bei der Kriegerin mit dem Schwert verweilt. Dieser Anblick kommt ihm sehr bekannt vor. Ein leichtes Stirnrunzeln, doch dann ist er seiner Sache ganz sicher…. „Asil!? Der Teufel soll mich holen wenn das nicht das berüchtigte Biest ist, vor der sich drei Köpfe größere Krieger im Kollosseum fürchteten und die Sand fressen und verbissen kämpfen konnte, bis zum umfallen. Und wir dachten schon, alle großen Gladiatoren hätten meiner Heimatstadt Rom den Rücken gekehrt. Teufel noch eins – das wir uns nochmal Auge in Auge gegenüber stehen.“ Seine Worte kommen spontan und von Herzen. Eusebius denkt in diesem Moment nicht an seine Tarnung, sondern fühlt sich wie jemand, der seinem großen Idol endlich einmal hautnah gegenüber stehen darf. Jedenfalls hofft er, dass sie ihm erlauben werden, aufzustehen. RE: zum verrückten Waldläufer - Lisa - 24.04.2013 Die Kriegerin konnte der Tavernencheffin nur nickend beipflichten. Sie hielt genauso wenig von all den Tempeln und den Hundertschaften von Göttern, die es alle geben soll. Und von diesem einen Gott, von dem der Fremde im Keller sprach, hatte asil auch schon gehört. Da war mal ein klapperdürrer Mann in dem Dorf, in das sie sich zurückgezogen hatte. Dieser brabbelte ununterbrochen von einem jungen Mann, der Kranke durch Handauflegung heilen konnte. "Alles Scharlatane", dachte asil bei sich und richtete ihre Aufmerksamkeit ganz auf die Luke, die sich jetzt rasant nach unten öffnete. Wenn der Priester zu nah mit dem Kopf war, so würde wohl nur noch ein dumpfer Aufschlag zu hören sein. Doch stattdessen hörte sie eine Stimme aus dem Dunkeln, die nochmals darauf hinwies, dass er ein ungefährlicher Mann wäre. Allein das Wort "ihr Lieben" ließ asil sich ihre Nackenhaare sträuben und sie packte den Griff ihres Schwertes noch fester, um ihm einen kräftigen Hieb zu verpassen, sollte er auch nur den Versuch machen, irgendjemanden hier anzugreifen. Mit aufmerksamen Blick wartete sie, bis das der Priester aus der Luke hervorkletterte und sich an den Rand setzte. Gute Position, so konnte Tika ihn direkt wieder in den Keller treten, wenn er frech wurde. Tika stand in einer guten Position, um den Mann zu überraschen. Ihr Plan war aber genau in diesem Moment wieder geplatzt, als der Priester sich langsam umschaute und jeden Anwesenden gründlich musterte. Nachdem der Priester erstmal gar nichts sagte, sprudelten seine Worte urplötzlich aus seinem Munde und er hörte nicht auf, die Kriegerin anzustarren. asil hörte sich den Ausbruch in Ruhe an und versuchte, diesen Mann wiederzuerkennen. Entweder waren ihre Augen mit den Jahren schlechter geworden oder sie kannte den Priester wirklich nicht. Abr sicher ist sicher. In einer schwungvollen Bewegung schwang ihr Schwert nach vorne und die scharfe Spitze blieb wie angewurzelt direkt vor seiner Kehle stehen. Ein kleiner Blutstropfen lief langsam den Hals des Priesters hinunter, als die Klinge nur einen Hauch an seiner Haut kratzte. "Gut geraten, Priester, aber ich kenne Euch nicht. Wer seid Ihr und was wollt Ihr hier? Hier sind nur friedliche Mitarbeiter und Gäste dieser Taverne." asil warf einen kurzen Blick zur Cheffin der Taverne. Sie musste entscheiden, was nun passierte. Und die Kriegerin hoffte, dass die Frau dazu auch in der Lage war. Aufregend wie früher, schoss es der Nuventianerin durch den Kopf. Kaum in Rom angekommen, ging das Abenteuer weiter. Nun fehlten nur noch ihre Freunde...... und in dem Moment fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Freunde! Diese junge Frau, sie erinnerte die Kriegerin an eine nur allzu bekannte Person. Sein Gesicht schob sich gedanklich vor das der Tevernencheffin und asil glaubte ihren Augen kaum.... Das Schwert sank langsam nach unten, die Spitze richtete sich nun auf ein anderes Köperteil des Priesters, auch mit weit weniger Aufmerksamkeit als vorher. Wie in Trance hob asil ihre leere Hand und strich der jungen Frau über das Gesicht. "Ecthelion...", flüsterte sie leise und starrte in die Augen, die sie an den Elfen erinnerte. "Ecthelions und Babes Tochter", schoss es ihr durch den Kopf und war so sprachlos wie noch nie zuvor in ihrem Leben.... |