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Das Portal - die Rückkehr - Druckversion

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- Ecthelion - 21.06.2004

Mit einem ebenfalls immer breiter werdenden Grinsen betrachtete der Elf den Gang der Kriegerin den Hügel hinauf. "Zumindest kann ich den Bogen noch spannen. Und ich hätte ja Zeit gehabt, bis du diesen Hügel letztlich erklommen hast." Ecthelion war sichtlich erleichtert, mit Triple hätte er nun nicht gerechnet, aber vielleicht waren ja doch nur mehr der alten Gefährten nach Askaarel gekommen. Oder vielmehr wieder aufs unmöglichste Art und Weise von dem Portal hierher gebracht worden.

"Heda, Vorsicht. Nicht so fest, du zerdrückst mir ja noch die alten Knochen." Mit einem Lachen erwiderte er die Umarmung und folgte dann ihrem Blick und zuckte leicht mit den Achseln.

"Ich bin auch erst grade hier angekommen. Es ist sicher noch keine Stunde her. Und bis auf das Treiben dort unten, konnte ich auch nichts in Erfahrung bringen. Vielleicht sollten wir dort einmal nachsehen. Ich wollte erst warten, wer sich dem Hügel hier nähert und ich muss sagen, die Überrraschung ist dir gelungen. Ich freue mich auch, dich einmal wieder zu sehen."


Der Elf bückte sich nach seinem Bogen, den er hatte fallenlassen und nahm diesen wieder kampfbereit in die Hand. Jetzt musste er nicht mehr abwarten und zu zweit hatten sie wohl eher eine Chance dort in der Ruine etwas in Erfahrung zu bringen. Er bedachte sie mit einem Seitenblick und schaute dann wieder zur Ruine.

"Was meinst du, sollen wir uns dort einmal umsehen? Das Portal war ja wieder unheimlich gesprächig und hat so gut wie nichts verrraten. Ich würde schon gerne wissen, mit wem wir es überhaupt zu tun haben." Mit einem Zwinkern fügte er dann hinzu. "Und wenn wir hier heil rauskommen, dann gebe ich in der nächsten Taverne Wein aus. Mal sehen, vielleicht treffe ich ja auch mal den Tisch mit der Karaffe."


- Anonymous - 21.06.2004

Ein panischer Schrei gellte durch das Gemäuer, und gleichermaßen erschrocken und aufmerksam drehte Kamikaze sich um. Er sah den Schamanen in etwa fünfzig Schritt Entfernung stehen, neben ihm den Körper eines sich aufbäumenden, in blauen Stoff gewandeten Mannes, der kurz darauf von einem Pfeil getroffen wurde, und aus der halb aufgerichteten Haltung zusammensackte. EIn Bogenschütze hatte es auf den Alten abgesehen! Auch wenn er ein nerviger, seniler Greis war, solch einen hinterhältigen Tod hatte niemand verdient. Mit einem Kampfschrei auf Khazalid auf den Lippen, "Für Alter, Wohlstand und das Königreich!" stürmte der Zwerg durch die Bresche in der Mauer, und umrundete die Ecke, hinter der Kjaskar und Merc vorher gestanden hatten. Auf dem Wehrgang stand eine elfisch wirkende Gestalt im dunklen Umhang, die gerade einen Pfeil auf die Sehne legte. "He, Elfenbrut! Was zum..."

Weiter kam der Slayer mit dem schlohweißen Haar nicht. Mit einem tödlichen Sirren löste sich der schwarzbefiederte Pfeil von der Bogensehne, und im Reflex riß Kamikaze seinen Rundschild hoch, in dessen Eichenholz der Pfeil steckenblieb, ja, das er sogar leicht durchschlug, jedoch nur um eine Fingerbreite weit hindurchkam. Klimpernd fiel die Runenaxt des Zwergs zu Boden, im vollen Lauf auf den Elfen zu sprang er nach vorn und rollte sich auf dem Boden ab, um kein stationäres Ziel zu bilden. Als er wieder hochkam, waren seine nun freien Hände, da der Schild an den linken Unterarm gebunden war, mit einer geübten Bewegung während der Rolle in die Stiefelschäfte gewandert, und kamen nun, einen silbrig-metallischen Halbkreis ziehend, wieder nach oben, um die tödliche Fracht im selben Moment zu entfesseln. Mit einer bei dem Slayer unerwarteten Geschwindigkeit und Präzision zischten die wirbelnden Wurfmesser durch die Luft und machten ein Ausweichen zu einer Seite unmöglich, da sie beide gleichzeitig geworfen worden waren.

Behende drehte sich der dunkle Elf um die eigene Achse, und eine der Klingen glitt harmlos an dem Umhang ab, den er trug, doch die zweite traf die ungeschützte Schulter des Arms, mit dem er die Bogensehne gespannt hatte, und bohrte sich tief ins Fleisch. Mit einem Aufschrei ließ er die nun nutzlose Schusswaffe fahren, und zog ein leicht gebogenes, säbelartiges Schwert mit der unverletzten Hand aus einer bis dahin verborgen gebliebenen Scheide. EIn schriller Pfiff ertönte von seinen Lippen, womöglich ein Signal für Komplizen, und er warf sich vom Patroulliensteg herab gut eineinhalb Manneslängen tief in den Kampf mit dem Zwerg, der in Ermangelung seiner Axt, die gut fünfzehn Schritte hinter ihm lag, seinen Langdolch gezogen hatte...



- Anonymous - 22.06.2004

Wenige Sekunden lang fühlte sich die Kriegerin hochgehoben - spürte, wie sie die Füße unter dem Boden verlor und wie sie ein Gefühl der Schwerelosigkeit ergriff. Sie lächelte deshalb leicht, als sie der Nordmann zurück auf den Boden setzte. „Ich meinte nicht Tun`Arfis mit dem verrückten Kerl,“ meinte sie mit einem raschen Seitenblick auf Kamikaze. „Ich meinte eigentlich Mercenary. Tun`Arfis ist nicht verrückt - er ist irre.“

Ihr Gesicht wurde jedoch ernst, als die beiden Männer sich zu unterhalten begannen. Nur als Kamikaze irgendetwas von körperlosen Wesen faselte, zog sie leicht die Augenbrauen hoch, was man durchaus als Missachtung seiner Idee deuten durfte.
Aber gerade als sie ihrem Schildknappen sagen wollte, wie unsinnig der Gedanke an Geister wäre, hörte sie Kamikaze aufschreien und davonrennen.

Erschrocken drehte sie sich zu ihm um und das, was sie erblickte, ließ ihr für einen Moment den Atem stocken. Sofort darauf verfinsterte sich die Miene der Kriegerin und noch während sie zu ihrem Bat`leth auf ihrem Rücken griff, rannte sie bereits los, um Kamikaze und dem Alten zur Hilfe zu eilen.
„Verdammt,“ fluchte sie, während sie auf den seltsamen Elben zueilte. „Lass ihm keine Zeit, seine Freunde zu rufen, Zwerg,“ schrie sie Kamikaze entgegen, musste jedoch gleich darauf einsehen, dass der Ruf zu spät kam. Ein Pfiff ertönte, der weit über die Trümmer hallte.

Babe stieß einen kurzen Schrei aus, als sie den Elben auf Kamikaze zufallen sah. Wieder fluchte die Kriegerin und sie hob ihr Bat`leth zeitgleich mit dem Elben, der ihrem Zwerg den Todesstoß versetzen wollte.
Einen letzten, großen Satz vollbringend, schnellte Babe auf den Elb zu, wobei sie ihr Bat`leth so herumschleuderte, dass sie es einer Axt gleich gegen den Hals des Angreifers führen konnte.
„Lass meinen Zwerg in Ruhe,“ rief sie wütend, während sie auf diese Art und Weise den Elb ausschaltete.

Der Angreifer fiel mit einem röchelnden Laut um und wäre nicht Tun`Arfis gewesen, der hinter ihr irgendetwas rief, so hätte sie sich zufrieden umgedreht. Aber nun umgriffen ihre Hände fester um ihr Schwert und sie wandte sich in die Richtung, in die der Alte zeigte.

„Bei den Göttern,“ murmelte sie entsetzt. „Wie viele von der Sorte sind das?“ Denn weitere Elben kamen über die Reste der Mauern gesprungen....


- Anonymous - 25.06.2004

Meine Güte, wo will der nur hin, ging es Raven durch den Kopf als er weiter hinter der Gestalt hertrabte. Lange ging das Spielchen so, Hügel rauf, Hügel runter, ohne dass sich die Entfernung zwischen ihnen verringerte. Die Gestalt war immer noch ein sich bewegender Punkt der in gleichbleibenden Tempo über die Hügel wanderte.
Kurz bevor Raven aufgeben wollte fiel ihm auf dass es sich nicht mehr bewegte. Anscheinend rastete es. Mit mittlerweile schweren Beinen setzte Raven seinen Weg fort.

Ausgerechnet auf dem letzten Hügel in diesem verdammten Land musste er sich niederlassen. Es hätte ja auch einer davor sein können, aber nein...

Als er nun endlich die Umrisse des Wesens erkennen konnte hielt er inne.
Bedächtig zog Raven seinen guten alten Zweihänder aus der Scheid. Es beschämte ihn doch sehr, dass er ihn zwischenzeitlich als Gehstock missbrauchen musste und zupfte noch schnell die letzten Grashalme von der Spitze.
Wenn er einem Feind schon so lange nachgelaufen war, sollte seine Klinge doch wenigstens glänzen.

Am Fuße des Hügels angekommen erblickte er eine zweite Gestallt.
Auf die Entfernung gesehen schienen sie einen menschlichen Eindruck zu machen.

Auf der Hälfte des Anstiegs erkannte er die beiden Wesen dann schließlich doch noch.
Es war niemand anderes als der gute alte Sir_E und die Dame seines Herzens Triple.

Mit freudiger aber erschöpft klingender Stimme rief er ihnen zu.
Hey, kommt jetzt ja nicht auf die Idee weiter zu laufen.
Ich brauch erst mal ne Pause.


Mühsam stapfte Raven die letzten Schritte auf die Beiden zu.
Wir haben uns schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie mir scheint, ist der Elf immernoch gut zu Fuß. Ein fester Händdruck folgte, nur um dann überschwänglich Triple in seine Arme zu schließen.
Sie hatte sich trotz der langen Zeit kaum verändert. Sie sah noch genau so atemberaubend aus wie in seinen Gedanken, die ihn seid ihrem letzten Portal-Besuch begleiteten...


- Anonymous - 26.06.2004

Kjaskar hörte dem Zwergen während dessen Fachsimpelei zu, doch schon schnell merkte man seinem gelangweilten Gesicht an, dass er nur die Hälfte von dem vertstand, was Kamikaze da gerade von sich gab. Er wollte sich gerade zu Babe umdrehen und ihr einen gequälten Gesichtsausdruck zuwerfen, als der alte Mann zu schreien begann. Rasch drehte sich der Hüne auf der Stelle um - und sah überrascht auf.
Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er solch ein Wesen gesehen. Es glich einem Elfen in Körperbau und Anmut, und auch die Waffe, mit welcher er in Richtung Alten geschoßen hatte, unterstrich dieses Bild. Das Gesicht jedoch war eine einzige Verballhornung dieses Eindruckes. Dort, wo eine Nase hätte sein sollen, war nichts, nur eine klaffende Öffnung. Angewiedert hob Kjaskar seine Waffe und den Schild, während er mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu die Unbekannte Gestalt anstarrte.
Noch bevor er sich aus seiner Starre lösen konnte, war Kamikaze auch schon an ihm vorbei. Mit einer Schnelligkeit, die man seiner Körpergröße so gar nicht zutraute, sprintete er zu dem Wesen, dass seinerseits eine Pfeil auf den Zwergen abfeuerte. Kjaskars alter Freund explodierte förmlich, dann war er auch an dem Bogenschützen heran und schaltete ihn mit Hilfe von Babe aus.
Der Hüne blinzelte mehrmals mit den Augen und trat anschließend halbherzig auf die beiden zu.

Noch auf halben Weg blieb er stehen und riß sein Schild vollends hoch. Weitere der seltsam mißgebildeten Angreifer tauchten urplötzlich auf und kletterten über die Überreste der Mauer. Einige hatte bereits Bögen gezogen und zielten auf die im Burghof verstreuten Krieger und Kriegerinnen.
Hektisch sah sich Kjaskar nach einer Deckung um und sprang hinter den Überresten einer ehemaligen Mauer. Fast zeitgleich war das Sirren von mehreren Pfeilen zu hören, die auf den Hünen zuflogen. Grunzend prallte der Riese gegen die Trümmer und rollte sich ab, Axt und Schild vor sich auf die Brust pressend. Ein heißer Schmerz fuhr ihm durch sein Unterschenkel, als er vollends in Deckung war. Mit einem raschen Blick bemerkte er die Fleischwunde nahe der Kniekehle und dankte Swafnir, dass der Pfeil ihn nur gestriffen hatte. Sich langsam und vorsichtig aufrappelnd hob er seinen Oberkörper an, um sich einen Überblick zu verschaffen und riss ihn fast sofort wieder herunter. Keine Sekunde zu spät. An der Stelle, wo sich gerade noch sein Kopf befunden hatte fuhr ein schwarz gefiederter Pfeil gegen den Stein und prallte ab. Leise vor sich her fluchend wechselte er den Schild in seine rechte Hand und sah sich liegend nach seinen Freunden um. Er sah keinen, hörte dafür aber etwas, dass ihn heftig einatmen ließ: Die fremdartigen Bogenschützen schienen sich entlang der ehemaligen Mauer zu verteilen. Bald würde er keinen Schutz mehr haben....



- Anonymous - 26.06.2004

Bei Fortuna, das waren sie also.. Die Hoffnung dieser verdammten Welt, in der nichts so war, wie es sein sollte.
Ein verknöcherter alter Mann (der der Schamane sein mußte, der das Trugbild geschaffen hatte), der abseits stand und ein Gesicht zog, dass den Eindruck erweckte es würde ihm jemand einen Pferdefladen unter die Nase halten; ein verzotttelter, versoffener Nordmann; ein jähzorniger kleiner Giftzwerg; eine besserwisserische, sadistische Kriegerin; und.. nun.. der Söldner (aus Gründen der allgemeinen Rücksichtsnahme auf die empfindsamen Gefühle des Söldners, wird hier auf die Aufzählung verzichtet).

Bei Fortuna, dieses Land hätte keine besseren Streiter für seine Sache haben können! Ähm.. Nun ja, zumindest gab es nur noch eine Handvoll wackrer Helden in Rom, die so dumm waren, sich mit diesem ganzen Theater einverstanden zu erklären, und sogar eine der Hauptrollen zu spielen.

Wie dem auch sei, es schien so als wäre die Gruppe vorläufig vollzählig, doch wie der Söldner aus Erfahrung wußte und ahnte, würde es nichtmehr lange dauern bis noch einige zu ihnen stoßen würden, insgeheim hoffte der Söldner dass noch weitere altbekannte Gesichter unter ihnen sein würden...

Der kleine drollige Kerl, Kami (natürlich ist drollig, wie jeder der schoneinmal einem Zwerg begegnet ist, und sich von dem etwas seltsamen Aussehen des Bergvolkes hat täuschen lassen, ein etwas unpassendes Wort in diesem Zusammenhang, doch nun.. auch wenn der Söldner die Entschlossenheit und auch den Mut dieser Zwerge zu schätzen wußte, und ob der nicht zu unterschätzenden Kampfkraft wußte.. Er konnte einfach nicht anderst, als so gut wie jeden Zwerg dem er begegnete aufzuziehen, seine provokative Ader zwang ihn einfach dazu...) hielt gerade eine ausschweifende Zusammenfassung über die Theorien die in seinem Kopf herumspuckten, und es schien so als wäre nicht nur der Söldner gelangweilt..

Nun, so hatte er wenigstens Zeit sein Schwert zu holen, dass er bei der .. ähm.. "Enthauptung" des imaginären Kriegers verloren hatte, den eines hatte er als erstes gelernt im Land des Portals..
Dass es an Selbstmord grenzte, nicht immer auf das Unerwartete zu warten.
Und es würde ihn doch sehr wundern, wenn dieses neue Fiasko nicht mit einem kleienn Scharmützel eingeleitet würde.

Als der Söldner, mit dem Schwert endlich wieder an der gewohnten Stelle am Waffengehänge, zurück zur Gruppe stieß, hatte Kamikaze seine Ausführungen endlich beendet.

Mit einem breiten Grinsen setzte der Söldner gerade zum Reden an, um die unausweichliche Spottrede über die Theorien des Zwerges zu halten... Als sich die Ereignisse überschlugen..
Der Alte, war vom Söldner unbemerkt zurück in den Leichen und Trümmerübersäten Hof der ehemaligen Feste gehinkt, höchstwahrscheinlich um nach Überlebenden zu suchen ( vielleicht hatte er auch nur einem dringenden Druck nachgeben müssen, bekanntlich kann man im fortschreitendem Alter das Wasser ja nichtmehr so lange halten), und ein lauter Schrei von ihm, ließ die Gefährten aufschrecken.. Mit einem zwergischen Schlachtruf, und gezückter Axt, sprintete der Zwerg, dichtgefolgt von Babe durch die Bresche in der zerstörten Mauer..
Und auch wenige Augenblicke später, als der Söldner ebenfalls, dicht hinter Kjaskar den Innenhof erreicht hatte, sah der Söldner den fremden Eindringling..
Bei allen Göttern, was war das?! Das Wesen sah aus wie ein Elf, aber auf seltsame Art und Weise doch nicht... Eine häßliche Erscheinung, und doch irgendwie, selbst der Söldner konnte nicht leugnen dass er eine abschreckende Fazination empfand, für das Dunkle, Schwarze, Mysteriöse...
Der Söldner kam gerade rechtzeitig um noch das.. Elfen-Ding, mit einem Gurgeln zu Boden gehen zu sehen, Babe hatte ihm auf ziemlich unmysteriöse Weise den Garaus gemacht..
Und auch die Fazination die der Söldner empfanden hatte, war wie weggeblasen...
Er hatte noch nie von solchen Wesen gehört, aber sie konnten sterben, wie fast alles andere was ihm begegnet war, und das hieß, man konnte sie töten, also kein Grund zur Unruhe..
Der Blick des Söldners fiel auf eine leblose Gestalt neben dem alten Schamanen, doch ehe er Zeit hatte, seine verbalen Senf zu der Sache zu geben, brach die Hölle über den Innenhof..
Na schön, nicht gerade die Hölle, aber zumindest ein Pfeilhagel der es in sich hatte..
Wie von Geisterhand waren Dutzende (so kam es Mercenary jedenfalls vor) auf den ehemaligen Wällen erschießen, überall die bleichen, schönen Gesichter mit dem wie in einem Schrei aufgerießenem klaffendem Loch in der Mitte..
Weniger schön, waren die Pfeile, die die Köpfe der Gefährten umschwirrten..
Bei Fortuna, sie waren in absolut unterlegener Position, den wie wollten sie mit ihren Schwertern und Äxten etwas gegen die Gestalten auf den Mauern ausrichten, die wohl wie alle Elfen verdammt gute Bogenschützen waren..
Mit einem lauten Fluch, hechtete der Söldner gerade noch in Deckung, um einem Pfeilhagel eines Elbenbogens zu entkommen, der dort einschlug wo er gerade noch gestanden hatte..
Der Söldner hatten den nächstbesten Trümmerberg als Deckung gewählt... Doch nicht nur er, auch Kjaskar kauerte mit aufeinandergepressten Lippen, aus denen der Söldner glaubte das drängende Bedürfnis nach Elbenblut auf seiner Waffe, lesen zu können..
"Bei Fortuna... Scheint so als hätten wir ein Problem.."
keuchte der Söldner, während er sich neben den Nordmann kauerte....
"Wir sitzen wie die gejagten Hasen in ihrem Bau in der Falle.. Und wenn uns nicht bald was einfällt werden sie uns auch mit ihren Pfeilen durchbohren wie die Hasen.. Würde mich intressieren ob sie uns, wenn wir Tot sind auch Spieße in den Leib rammen, und über Feuern braten um uns danach als kleine Abrundung zum Mahl zu verzehren..." fügte Merc mit einem fröhlichen Lachen hinzu, dass in die Situation, immerhin konnten diese Minuten ihre letzten sein, so gar nicht zu passen schien.
Ein seltsames Bild, wie der Söldner, nun grinsend, hinter dem Trümmerberg kauerte, neben Kjaskar, sein gezücktes Schwert in der Hand, inmitten der Kulisse von Tod und Kampf...

Während der Söldner nach den restlichen Gefährten Ausschau hielt, breiteten sich die Elfen auf den Mauern aus.. Nichtmehr lange, und der Trümmerhaufen würde keinen Schutz mehr bieten, da es von allen Seiten Pfeile regnen würde..
Die Jäger machten sich daran ihre Beute einzukreisen....



- Anonymous - 17.08.2004

Tun'Arfis fühlte sich in den schlimmsten aller Alpträume versetzt. Er hatte mit vielem gerechnet, aber ganz bestimmt nicht mit Dunkelelben. Ein einziger, lebender raegdan war schon mehr als nur eine Katastrophe, aber jetzt musste er mit ansehen, wie immer mehr dieser schattenhaften Schrecken über den zerstörten Wall kletterten. Innerhalb von Lidschlägen füllte sich die vor kurzem noch friedhofsleere Burgruine mit Kampfeslärm und Blutvergiesen, einer Schlacht, in der sie hoffnungslos unterlegen waren. Doch das schlimmste für ihn war, er war hier völlig nutzlos. Was konnte ein alter Mann mit Stock schon ausrichten.

Wütend biss sich Tun'Arfis auf die dünne Unterlippe. Und wieso musste ihm ausgerechnet dieser dreimal vermaledeite Zwerg das Leben retten? Er war bisher ja schon ein schrecklicher Zeitgenosse gewesen, aber jetzt würde er unausstehlich sein.
Doch noch im selben Moment wurden seine Überlebensinstinkte wach und er schob den Gedanken beiseite. Er musste sich so schnell es ging in Sicherheit bringen, hier konnte er jedenfalls nichts mehr bewirken. Panisch suchten seine Augen nach einem Rettungsweg und blieben an einem kleinen Holzverschlag abseits des Kampfgetümmels hängen. Wenn es einen für ihn sicheren Ort gab, dann dort. Noch im selben Moment verfehlte ihn um Haaresbreite ein schwarzbefiederter Pfeil, ein eindeutiges Zeichen endlich seinen Hintern in Bewegung zu setzen. Ohne auch nur noch eine Sekunde zu zögern sprintete der Alte los.
Doch bereits wenige Meter später stoppte er seinen Lauf und blickte zurück. Das Buch, nimm das Buch mit!! Normalerweise hätte er diesen Gedanken gewissentlich ignoriert und den Wälzer dort gelassen, wo er war, aber hier war er wie höherer Befehl, dem er sich nicht zu widersetzen vermochte. Sein Verstand rief ihm immer noch verzweifelt zu, sich endlich in Sicherheit zu bringen, doch irgendetwas in ihm schaltete diesen aus und führte seine Schritte wieder zurück zu dem Steinhaufen wo der Kampf am schlimmsten tobte.

Da war es, das Buch. Unmengen von Blut, das Blut seines seines ehemaligen Besitzers, quollen unter seinem Rand hervor und färbten den Boden darunter dunkelrot. Der Einband war völlig blutverschmiert, doch seltsamerweise blieb das Pergament dazwischen unbefleckt. Wie, bei den Göttern, war das möglich?
Mit einem Kopfschütteln riss er sich aus der Faszination und griff nach dem Pfeil, der das Buch immernoch an die Brust des Toten nagelte. Mit einem ekelerregenden Geräusch riss er die metallene Spitze aus dem toten Fleisch, zog den Schaft aus dem Buch und hielt es sich fest vor den Körper. Er wollte gerade wieder zu seinem Holzverschlag lossprinten, als er erschrocken registrierte, dass etwas ganz entschieden nicht stimmte.
Der Kampfeslärm war völlig verstummt und wieder hatte er das unheimliche Gefühl, als ob etwas unfassbar Böses ihn anblicke. Zitternd wand er sich um und schaute direkt in die leeren Augen eines hochgewachsenen Dunkelelbs. Der alte Mann hätte am liebsten laut aufgeschrien doch die Stimme versagte ihm jedweden Dienst. Der raegdan selbst rührte sich nicht, sondern belies es dabei, ihn wie eine Ölgötze anzustarren. Tun'Arfis spielte gerade mit dem Gedanken, einfach an seinem Gegenüber vorbeizuschleichen, als sich zwei weitere Elben dazugesellten und ihn mit der selben Ungerührtheit anblickten. Das Herz rutschte dem alten Mann in die Hose. Immer mehr Krieger liesen von ihren Gegnern ab und kamen dazu, ja, selbst die Bogenschützen auf den Wällen hielten ein und wandten ihre leeren Augen auf den Schamanen. Binnen kürzester Zeit war dieser von Feinden regelrecht eingekreist.
Niemand rührte sich, die bedrückende Grabesstille des Burghofs war wieder da. Tun'Arfis Gedanken rasten. An ein Entkommen war nicht mehr zu denken, der Kreis um ihn war lückenlos geschlossen worden. Doch obwohl sie eindeutig in der Überzahl waren, griffen sie ihn nicht an. Auf der Suche nach einer halbwegs plausiblen Antwort fiel ihm etwas ganz anderes auf, etwas, dass er in den leeren Augen der raegdan sah:

Angst


- Anonymous - 02.10.2004

Abermals musst der Zwerg sich eingestehen, irgendwie bei dieser Sache beschissen worden zu sein. Das hier hatte auf einmal nichts mehr mit dem schönen Urlaub zu tun, in einem magischen Land mit wunderbaren Wäldern und...Kamikaze hielt in seinen Gedanken inne und blockte einen Schwerthieb mehr automatisch als wissentlich ab. Er wollte gerade zu einem Rückhandstreich mti seinem Langdolch ansetzen, um den hässlichen Elfen endlich ins Land seiner Vorfahren zu schicken, als dieser sich von ihm abwandte und mit unbekanntem Ziel weghuschte.

Langsam, den Schild erhoben, schaute der Slayer zur Mauer hoch. Die Elfen standen mit gesenkten Bögen da, und schauten...ja, wohin? Kamikaze schaute in die bewusste Blickrichtung und sah Tun'Arfis, eingekreist von den anderen Dunkelelfen. Und der Zwerg sah seine Axt relativ unbeachtet auf dem Boden liegen. Langsam und vorsichtig, um niemanden mißtrauisch zu machen, schlich er hinüber und nahm seine Waffe fast geräuschlos vom Boden auf, um sie wieder in der Waffengurt zu schieben. Dann steckte er den Langdolch in die Scheide, sah sich weiterhin wachsam um, aber da nichts geschah, konnte er nun sogar sich den Staub vom Umhang klopfen. Niemand regte sich...lange dachte der Zwerg nicht nach. Vielleicht war es töricht, aber diesen Gedanken verwarf er schnell wieder. Mit entschlossenen Schritten stapfte er voran, und schob zwei der Elfen auseinander, die im Kreis um den Schamanen herum standen. Leise, aber bestimmt sprach er zu seinem Gegenüber, der den Folianten immer noch fest umklammerte:


"He, alter Mann. Dass du jetzt 'nen Wälzer als Nachtlektüre gefunden hast, ist kein Grund, in Leichenstarre zu verfallen.

Komm schon, lass uns die Dummheit dieser Gestalten hier ausnutzen und uns vom Acker machen! Lesen kannst du auch zuhause, und vielleicht steht in der Buchstabensammlung ja auch, wie man diesen Landstrich hier retten kann!"


Mit entschlossenem Gesicht zog der Zwerg mit der rechten Hand seine Axt, griff mit der linken Hand den Ärmel des Schamanen und zog ihn hinter sich her, auf einen der Elfen, der im Kreis stand, zu, den er notfalls auch vierteilen würde, um an ihm vorbei zu kommen. Da sah er die Angst in dem Blick, mit dem dieser Tun'Arfis fixierte...


- Anonymous - 13.10.2004

Selbst Babe wusste, wann sie sich einer Übermacht geschlagen geben musste und so hechtete sie hinter einen Steinhaufen, um dahinter Schutz zu suchen. Zwar landete sie geradewegs auf einen der Toten, die hier überall herumlagen, aber sie schob diesen mit einem bedauernden Murmeln zur Seite. Anschließend kauerte sie sich hinter dem Wall zusammen, nicht ohne über den Rand hinwegzulinsen. Was sie sah, erfreute sie allerdings nicht sonderlich, weshalb sie beschloss, noch ein Weilchen dahinter auszuharren. Erst nachdem sie eine gewisse Ruhe bemerkte, ging sie wieder etwas in die Höhe, um den Grund dafür zu erfahren.

Das erste, was sie erblickte, waren die seltsamen Wesen, die alle wie zur Salzsäule erstarrt um sie herum standen. Das zweite, wie sie ausnahmslos alle auf den Schamanen starrten, der sich wie zum Sterben bereit zu einer eine Holzkiste hingezogen fühlte.

Einen Moment lang überlegte Babe, ob Tun`Arfis irgendeine heldenhafte Tat vollbracht haben könnte oder einen Zauber ausgesprochen hatte, um die Wesen zum aufgeben zu zwingen, doch bevor sie den Gedanken ganz ausgedacht hatte, verwarf sie ihn wieder. Das einzige, was Tun`Arfis wirklich beherrschte waren kleine Tricks, die ihm halfen, den Alltag zu überleben oder den Zwerg zu ärgern.
Plötzlich bemerkte sie das Buch, dass der alte Mann an sich drückte wie eine Jungfrau ihr letztes Hemd und sie zog erstaunt die Augenbrauen nach oben.

"Das Buch..." dachte sie erstaunt. "Das hält sie zurück...?"

Die Kriegerin sprintete hoch, genau in dem Moment, in dem der Zwerg auf den immer noch erstarrten Gegner zuging.

"SCHÜTZ DAS BUCH!" rief sie so laut sie konnte Kamikaze zu. "ICH KÜMMER MICH UM TUN´ARFIS!"

Mit einem Satz war Babe über ihren Schutzwall und rannte auf den Schamanen zu. Sie würde sich, wenn es sein musste, den Alten über die Schulter werfen und davonrennen.


- Anonymous - 17.10.2004

Der Söldner kauerte noch immer hinter dem Schutthaufen, neben seinem Hetman, dem Ochsen von einem Mann (körperlich wie geistig, würde Mercenary in diesem Fall mit einem spöttischem Lächeln einwerfen)..
Babe war nur wenige Schritte von ihnen entfernt und hatte ebenfalls den vorläufigen und etwas kurzweiligen Schutz eines der Trümmerhaufen in Anspruch genommen..
Der kleine Kampfgnom.. äh.. verzeihung, Kampfzwerg natürlich, Kamikaze, keuchte und hieb auf dem freien Platz um sich..
Entweder die Elfen hatten Mitleid mit dem kleinen Kerl, oder er war SO klein, das sie ihn mit ihren Bögen einfach nicht treffen konnte.. Oder er hatte einfach nur Glück, denn wie sonst war es zu erklären, dass er noch nicht, mit Pfeilen durchbohrt wie ein Nadelkissen auf dem Boden lag?!
Der Ring der Elfen auf den Mauern zog sich immer mehr zu, und in nur wenigen Augenblicken würde der Schutthaufen keinen Schutz mehr bieten..
Der Söldner stieß einen stillen Fluch aus.. Sie saßen tatsächlich wie Karnickel in der Falle!

Es mochte zwar sein, dass sich hier die wackersten, stärksten und todessehnsüchtigsten (genau jene Eigenschaften die die Helden jener Zeit auszeichneten) Recken Rom's versammelt hatten, aber was nütze das, wenn eine Horde der besten Bogenschützen die diese verdammte Erdplatte je gesehen hatte, von einer erhöhten Mauer Zielscheibenschießen auf lebende Helden spielten?!
Doch oh, bei Kor, so würde Mercenary der Söldner ganz sicher nicht von dieser Welt gehen!
Er, Bezwinger des Seeungeheuers, bekannt und bewundert in allen Ecken und Enden dieses Reiches, der Liebling Fortuna's, Spötter und Lebemann in Person..
Er hatte doch schon als kleines Kind vorgehabt entweder unter einer schönen Frau, oder an übermäßigem Sumpfkrautkonsum zu sterben..
Etwas wirre Gedanken, die dem Söldner durch den Kopf schoßen..

Doch wie dem auch sei, er würde sich sicherlich nicht wehrlos durchlöchern lassen.. Einige dieser Bogentragenden spitzohrigen Bastarde würde er mit ins Totenreich nehmen, bei Fortuna!
Er würde.. hm.. Genau, das war es! Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Söldners, während er sein Schwert von der linken, in die rechte Hand wechselte, und sich langsam aufkauerte..
Doch in just diesem Moment, als der Söldner seinen brillianten Plan umsetzten wollte, der ihnen allen die Rettung beschert hätte, der ihm die Achtung und die heldenhafte Anbetung durch seine Gefährten beschert hatte, stoppte der Pfeihagel der den Hof und die Gefährten umschwirrt hatte, so abrupt wie er gekommen war..
Verwundert spähte der Söldner über den Steinhaufen.. Die Dunkelelfen (oder was auch immer diese Gestalten waren) waren noch immer da.. Aber wie versteinert standen sie da, und die klaffenden schwarzen Löcher, die wohl ihre Augen darstellen sollten, starrten in die Mitte des Hofes..
Zu dem alten, in Lumpen gehüllten Greis, der so aussah als hätte er sich soeben in die Hose gemacht, vor Angst.. Den hatte der Söldner während dem ganzen Tumult ganz vergeßen!
Er hielt ein brüchiges Buch umklammert, als beinhalte dieses den Schlüssel zur ewigen Jugend..
Und genau das schien die Elfen veranlaßt haben, ihre jägerischen Aktivitäten auf die Karnick-.. äh.. Helden einzustellen..
Babe hatte wohl schneller begriffen als Mercenary und der Nordmann (na ja, höchstwahrscheinlich tat sie dass was sie seit sie Waldkönigin über die Waldspinner geworden war, immer machte.. Durch die Gegend rennen und Befehle zu brüllen, deren tieferen Sinn selbst sie nicht verstand)..
"Bei Kor! Nur wenige Augenblicke, und ich hätte das ganze geregelt.. Hatte schon einen ausgezeichneten Plan, bei Fortuna!" rief der Söldner mit einem wissenden Lächeln in Richtung Kjaskar's, dann hechtete er hinter dem Steinhaufen hervor.. Fast schon erwartete er, dass das ganze nur ein List war, um die Karnickel-Helden aus ihrem Bau zu locken und sie ein tödlicher Pfeihagel empfing..

Was denn nun, der genaue Plan des Söldners gewesen wäre?! Nun, er hätte auf seine Schutzgöttin Fortuna vertraut, und wäre über den Hof, zur gegenüberliegenden Seite, dort hätte er sich an der Mauer hochgezogen, und hätte die Dunkelelfen einen nach dem anderen mit seinem Schwert getötet.. Den Pfeilen wäre er durch geschicktes Ausweichen, und dem Wirken Fortuna's Entkommen.. So jedenfalls der Plan.. Nun, er würde es einfach bei der nächsten, lebensbedrohlichen Situation anwenden.. Bis auf einige kleine, unbedeutende Änderungen war das sicherlich möglich. Ein wahrer Held, dieser Mercenary!

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- Triple_X - 21.10.2004

Ein leises Kichern begleitete die Worte des Elfen. "Soso, Elfen werden also auch alt, das ist doch mal sehr interessant." Dann blickte sich auch die Kriegerin auf dem Hügel um, zuvor war sie ja nur auf den Elfen fixiert gewesen, wäre es ein Feind gewesen, würde wohl einer der Beiden nun nicht mehr aufrecht stehen, aber so ruhte die Axt der Kriegerin ohne einem Hauch von Blut in der Halterung auf ihrem Rücken.
"Ich denke, wir sind nicht die einzigen hier. Es werden bestimmt noch einige andere alte Bekannte hier irgendwo gelandet sein. Doch wo?"
Die Kriegerin drehte sich aufmerksam um die eigene Achse, blickte in Richtung der Hügel und in Richtung der Ruine.
"Dort sieh, ich glaube dort kommt eine weitere Gestalt auf uns zu." Triple zwickte ihre Augen zusammen und streckte ihren Finger in die Richtung.
"Oder spielen sie mir gar einen Streich, man wird ja, wie du schon bemerkt hast, leider nicht jünger." Die Kriegerin der Wüste seufzte kurz auf, doch auch der Elf bestätigte, dass er diese Gestalt schon länger beobachtete.
"Gut, dann bin ich ja erleichtert, auf meine Augen konnte ich mich doch bis jetzt immer so gut verlassen. Doch in diesem Land scheint vieles einfach anders. Mir kommt manches vor wie eine Sinnestäuschung oder gar als wäre ich in der Wüste und hätte kaum etwas getrunken, komische Sinnbilder tauchen dann vor den Augen oft auf. Aber, ach was red ich.." Triple hielt ihren gestreckten Zeigefinger plötzlich auf den Mund und zeigte erneut auf die Gestalt.
"Da schau," flüsterte sie leise, "er kommt direkt auf uns zu." Ecthelion spannte die Bogen und die Kriegerin holte ihre Axt lautlos aus der Halterung. Würde die scharfe Klinge schon jetzt Blut schmecken? Mit erhobener Waffe näherte sich die Gestalt, die menschlicher Natur zu sein schien. "Achtung, gleich." Sprach der Elf und spannte seinen Bogen bis zum Anschlag.

"Hey, kommt jetzt ja nicht auf die Idee weiter zu laufen.
Ich brauch erst mal ne Pause."

Triple und Ecthelion blickten sich und mit einem breiten Grinsen riefen die beiden fast gleichzeitig: "Raven. Es ist niemand anderer als der bayerische Rabe." Freudig blickten sie sich an und steckten die Waffen beiseite. Wie lange war es her, seitdem Triple ihren Geliebten nicht mehr gesehen hatte. Freudig lächelnd lief sie ihm entgegen.
Als die Kriegerin ihn seinen Armen lag hauchte sie ihm ins Ohr: "Mein Rabe. Es ist schön dich hier zu haben. Doch unter welchen Umständen..." Sie gaben sich einen Begrüßungskuss, der wohl ewig gedauert hätte, wäre da nicht der Elf gewesen.
"He, ihr beiden Turteltauben. Knutschen könnt ihr auch in Rom. Hier werden wir für was anderes gebraucht, als für die Zeugung kleiner Krieger." Die drei grinsten sich an und Triple dachte sich: Endlich wieder vereint.

"Dann auf ins Getümmel", richtete die Kriegerin ihre Worte an ihre Gefährten. "Ich gehe mal davon aus, das auch Raven keine weiteren Bekannten getroffen hat. Wollen wir in die Ruine oder was schlagt ihr vor?"

Gespannt blickte Triple die beiden Gefährten an und wartete auf Antwort.


- Ecthelion - 24.10.2004

Mit einem Grinsen quittierte der Elf den Händedruck „Lange nicht gesehen. Ich hoffe, du hast genügend Schnaps dabei, falls wir uns wieder Reittiere zähmen müssen.“ und zog es dann vor ein paar Schritte den Hügel hinab zu gehen und zu warten. Nach einiger Zeit drehte er sich dann um.

"He, ihr beiden Turteltauben. Knutschen könnt ihr auch in Rom. Hier werden wir für was anderes gebraucht, als für die Zeugung kleiner Krieger." Mit einer Miene, mit der sonst nur Eltern ihre Kinder tadelten, blickte er die Kriegerin und den Raben an und klopfte demonstrativ mit dem Fuss mehrmals auf den Boden.

„Na endlich.“ Murmelte er, als Triple zum Aufbruch drängte. Was auch immer sie dort unten erwarten sollte, er war froh, dass er es nicht alleine rausfinden musste. Vielleicht würden sie ja noch auf weitere alte Gefährten treffen, es war sicher kein Zufall, dass sie sich hier getroffen hatten. Den Bogen behielt er lieber in seiner Hand, wer wusste schon, was diese Welt diesmal wieder für Überraschungen bereithielt. Mit einem unscheinbaren Gesicht ging er Triple und Raven vorbei und erreichte den Abhang.

Und kommt nicht auf Idee, hinter meinem Rücken irgendwelchen Unsinn zu machen. Ich habe keine Lust, von euch beiden umgerissen zu werden, nur weil ihr nicht darauf achtet, wo ihr hintretet und zu einer menschlichen Lawine werdet.“ Mit einem leichten Schmunzeln sah er sich zu den beiden um und begann dann den Hügel hinunter zu gehen, immer in Richtung der Ruine.


- Anonymous - 28.10.2004

Wieder Erwarten wurde der Söldner auf den ersten paar Metern nicht von Dutzenden Pfeilen durchbohrt, was entweder daran lag das Fortuna ihre schützende Hand über ihn gehalten hatte, oder dass die Elfen immer noch wie versteinert dastanden und in Richtung des alten Schamanen starrten..
Wie dem auch sei, was immer die Elfen auch zu Salzsäuren erstarren ließ, der Söldner war sich sicher, dass es nicht ewig anhalten würde..
Es war besser aus dieser verdammten Ruine zu verschwinden..
Babe schien einen ähnlichen (wenn nicht sogar den gleichen) genialen Gedanken zu haben.. Sie stürmte auf den Schamanen zu, mit einem wilden Funkeln in den Augen, und der Söldner hätte sein Gewicht in Sumpfkraut darauf gewettet, dass in ihrem damenhaften Kopf der Plan herumspuckte, den alten Kerl bewußtlos zu schlagen, und ihn sich wie einen Kartoffelsack über die Schulter zu schwingen um so schneller auf den Beinchen zu sein..

Obwohl der Söldner ja sehr zweifelhafte Vorstellungen über ehrenhaftes Verhalten im Kampf und im Leben hatte (wenigstens gemessen an den Maßstäben anderer), die blanke Flucht vor einem Kampf wiederstrebte ihm normalerweise..
Aber es war ja nicht wirklich als Flucht zu sehen... Denn dieser Platz hier war ein denkbar schlechter Platz für einen Kampf gegen diese bogenschwingenden Grasfresser. Lediglich ein kluges und umsichtiges Manöver, den Feind an eine taktisch besser gelegene Stelle zu führen, um ihm dort ohne Federzählen den Garaus zu machen. Ein sehr einleuchtender und überhaupt nicht feiger Plan, im Gegenteil, jeder (zumindest wenn "jeder" ein Söldner war, und Mercenary hieß) würde das verstehen können..
Also nichts wie die Beine in die Hand..
Kjaskar konnte er nichtmehr sehen, aber um den alten Läusebart mußte er sich keine Sorgen machen, der konnte sich seiner Haut mehr als genügend wehren (wie der Söldner etwas unsanft bei ihrer ersten Begegnung gespürt hatte)...
Der Söldner richtete sich nun zur vollen Größe auf (die ersten paar Meter war er vornübergebeugt gerannt) und spurtete, das blanke Schwert in der Hand in die gleiche Richtung wie Babe, in Richtung Ausgang.. Zwischen ihm und dem Ausgang befanden sich lediglich der Schamane, der ausah als hätte er sich gerade mehrmals in die Hose gemacht, und unzählige mordlustige Dunkelelfen, also nichts was nicht für einen wie Mercenary zu schaffen wär..
"Na los, Babe! Schnapp dir den Alten und dann nichts wie raus hier!" brüllte der Söldner im Rennen, und dann.. tat er es.. Er, der ruhmreiche Held zahlreicher Gedichte, Lieder und Geschichten, er, Mercenary der Söldner beging einen Fehler. Nun gut, später würde es der Söldner natürlich nie zugeben und behaupten alles wäre so geplant gewesen...
Wie dem auch sei, während dem Rennen, wandte er nach diesem Ruf den Blick nach Hinten, um zu sehen wo der kleine Giftgnom, Kamikaze Steinbrecher blieb..

Eine Regel, die eigentlich sehr einfach war, aber irgendwie doch nicht. Guck nie nach hinten, während du in voller Fahrt über einen Hof voll mordlüstiger Feinde sprintetst, die nur darauf warten dich mit Pfeilen zu durchbohren..
Wie dem auch sei, der Söldner merkte es erst zu spät, zwar wußte er jetzt wo Kjaskar und der Zwerg waren, aber er wendete gerade noch rechtzeitig den Kopf um.. einen Dunkelelfen mitten in seiner Laufbahn zu sehen..
Hätte er sich nur wenige Augenblicke später umgedreht, hätte er wohl nichtmal gemerkt gegen was er rennt aber so.. sah er klar und deutlich das seitliche Profil eines der Elfen, den Bogen noch halb erhoben, halb gesenkt in der Hand, einen Pfeil auf der Sehne, den Blick auf den Schamanen gerichtet..
Zum Ausweichen war es zu spät, und so blieb dem Söldner nur Zeit für einen wütenden, abgehackten, atemlosen Fluch, und der Methode die er manchmal "Ritter zu Fuß" nannte..
Er rieß sein Schwert wie eine Lanze nach vorne und stürmte einfach weiter..

Und wie ein berittener Ritter zu Pferd (äh..) eine Übungspuppe mit seiner Lanze durchbohrt so durchbohrte der Söldner den Elfen.. Und der Elf setzte dem Söldner übrigens genausowenig Gegenwehr wie die Übungspuppe eben jenem Ritter entgegen, da er viel zu beschäftigt damit war auf den alten Schamanen zu starren..
Warmes Blut schoß über die Hände des Söldners, ein lauter, ohrenbetäubender und schriller Schrei ertönte und ohne hinzugucken ahnte der Söldner dass seine Klinge bis zum Schaft in die Seite des Hindernisses eingedrugnen sein mußte..
Durch den harten Aufprall verlor der Söldner das Gleichgewicht und rieß den durchbohrten Elf mit sich zu Boden.. Doch der Aufschlag auf den harten Steinboden blieb ihm erspart, da er sanft auf dem nun wohl leblosen Körper des Elfen landete..
Verdammt.. Er wußte ja nicht sehr viel über die Gepflogenheiten dieser Elfen, aber eines konnte er sich denken.. Egal was sie so fesselnd sollte.. Wenn einer der ihren ein wenig.. äh.. durchbohrt würde, war sicherlich mit einer Reaktion zu rechnen.
Mit einem Fluch kämpfte sich der Söldner so schnell er konnte auf die Beine, und zog seine blutige Klinge aus seinem Auffangkörper.. Diese Stelle in den Papruysrollen über seine Heldentaten sollte er besser streichen lassen, bei Kor! Oder zumindest so darstellen, dass sie ihn in das rechte Licht stellten.



- Anonymous - 28.10.2004

Während der Hüne hinter der Deckung kauerte und darauf hoffte, dass entgegen allen Hoffnungen doch noch ein Elf um die Ecke bog und seinen Stahl kosten würde, bekam er die einmalige Gelegenheit, Mercenary bei der Geburt einer Idee zuzuschauen. Der Söldner schien fernab dieser Welt, beachtete die Gestalt neben sich nicht mehr und warf nur unregelmäßig einen routinemäßigen Blick über die Mauer. Kjaskar glaubte fast, die Räder arbeiten zu hören, welche die Gedanken des saufenden und sumpfkrautrauchenden Mannes neben sich vorantrieben. Mehr und mehr entwickelte sich sein Gesicht von einer Maske der Konzentration zu einem leichten Lächeln, wechselte zu einem Funkeln in den Augen und endete in einem breiten, selbstverliebten Grinsen. Kopfschüttelnd wandte sich Kjaskar wieder ab – Mercenary war ganz klar wieder in einer seiner rauchverhangenen Traumwelten gesperrt. Er machte sich eine innerliche Notiz, bei seiner Ankunft in der Otta sämtliche bekannten Sumpfkrautfelder zu vernichten...

Der Pfeilbeschuss hatte aufgehört, und auch wenn der blonde Hüne nichts mitbekommen hatte und noch viel weniger verstand, sah er die Gelegenheit. Kurz nachdem Babe aus ihrer Deckung aufgesprungen war, rappelte auch er sich auf und begann zu laufen. Schmerzen schossen ihm in den Kopf, als sich die Wunde des Streifschusses deutlich bemerkbar machte. Mehr humpelnd als laufend blieb er rasch zurück, bekam aber erneut die Chance von den Göttern, einen Söldner in Höchstleistung zu sehen.
Mercenary rannte eine kurze Zeitlang hin und her, nur um dann seinen Weg gefunden zu haben und im Eiltempo an Kjaskar vorbei zu stürmen. Mitten im Sprint hatte der dreiste Kerl doch auch noch den Schneid, sich mit seinem typisch spöttischen Blick umzudrehen...

Ein Warnruf kam aus Kjaskars Mund, doch da war es schon zu spät. Mit gesenktem Kopf spurtete der Söldner in den nächst stehenden Elfen rein und schlitzte ihn wie ein Schwein auf. Kjaskar schloss für einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf. Nein, es war nicht ein Mitglied seiner Siedlung, der da eben diese Schweinerei veranstaltet hatte. Nein, er konnte Merc natürlich immer noch vertrauen, wenn er mit benebelten Blick und einer Waffe in der Hand über den Marktplatz lief. Nein, er hatte wirklich noch allergrößte Vertrauen in ihm – besser gesagt, er näherte sich zu dem Urzustand, dem Nichtvertrauen.

Ein Blick zur Seite ließ ihn erkennen, dass diese Geste nicht ohne Folgen bleiben würde. Schon sah er die ersten Elfen wieder ihre Bögen spannen und auf die Gruppe zielen. Kjaskar bemühte sich, die Geschwindigkeit zu erhöhen, während im sein Bein die Qualen der Niederhölle pochend darstellte.
Ein Surren war zu hören, und dann wurde der Hüne zur Seite gerissen. Ein beißender Schmerz fuhr durch seine linke Schulter, als er sich krampfhaft bemühte, nicht aus dem Tritt zu kommen. Sein Arm wurde augenblicklich taub, das Schild fiel krachend zu Boden. Ein rascher Blick bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen: diese verdammten Dunkelgrasfresser hatten ihn einen sauberen Treffer gesetzt. Zu seinem Gott betend hoffte er, dass sie ihre Waffen nicht vergifteten...

Laut vor sich her fluchend und unbeholfene Haken schlagend mühte er sich weiter ab, von diesem Burghof zu kommen, der schon zum zweiten Mal zu einer Falle geworden war...



- Anonymous - 29.10.2004

Auf einmal überschlugen sich die Ereignisse. Babe riß den Schamanen mit sich, Kamikaze hatte den dicken Wälzer in der Hand, was ihn dazu verdammte, die Axt einhändig zu führen, und auf seinen Parierschild zu verzichten, da der linke Arm das Buch umklammert hielt. Der Elf, auf den er schon zugesteuert hatte, hob nun wieder seine filigrane Klinge, nachdem auch die auf den Zinnen und Mauerresten wieder angefangen hatten, aus allen Rohren zu feuern. Sie schossen aber nicht auf gut Glück, wie Orks und Goblins es getan hätten, in die Menge hinein, sondern warteten immer auf ein klares Ziel. Und sie waren meisterliche Schützen!

Kjaskar wurde getroffen, wie Kamikaze mitbekam, und hatte anscheinend seine liebe Mühe, aus dem Schussfeld zu entkommen, und hier stand vor ihm ein Elf mit blankem Schwert, und hinter ihm weiß gott wie viele von der Sorte. Kurzerhand schnitt Kamikaze mit der Axt von oben links nach unten rechts durch die Luft, und die Orkbeißer, die Runen auf der Klinge, hinterließen ein weißglühendes Nachbild in der Optik eines jeden, der hinschaute. Die Spur durchschnitt und zerschmetterte ohne große Mühe die gebogene Klinge des Elfen und färbte sich dann blutrot, als kurz danach auch die rechte Hand des Raegdan abgetrennt wurde. Einen entschiedenen Stoß mit der linken Schulter später war der Zwerg an seinem Gegenüber vorbei und warf ihn mit dem Bodycheck sogar zu Boden, wo die zusammengekrümmte Gestalt mit einem unwirklichen Schrei haßerfüllt auf ihren Armstumpf starrte, aus dem im hohen Bogen das Blut heraus pulsierte.
Pulsadern aufschneiden leichtgemacht, wir nehmen auch den ganzen Arm mit! dachte der Zwerg noch, halb grinsend. In der Hoffnung, dass nicht schon zu viele Pfeile auf ihn zielten, durchbrach der Zwerg nun den Kreis aus Kuttenträgern, die den Schamanen vorher umgeben hatten, und hoffte, dass Babe und Tun'Arfis ebenfalls diese Lücke nutzen würden.