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zum verrückten Waldläufer - Druckversion

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RE: zum verrückten Waldläufer - Tika - 16.10.2013

Jetzt fing Lys an, sich um sie zu sorgen. Das wurde ja immer verrückter hier in dieser Taverne! Tika musste kichern: "Ach, Lys, mit mir ist alles in Ordnung, da mache Dir mal keine Gedanken..." Sie umfasste Lys Schultern, blickte diesem in die Augen, ihr Gesichtsausdruck wurde ernst, sie flüsterte: "Du weisst sehr viel besser als ich, was hier nicht in Ordnung ist. Es ist Rom. Diese Stadt ist krank, und diese Krankheit hat viele ihrer Bewohner befallen!"

Sie löste ihren Griff, blickte sich in der Taverne um: "Machen wir das Beste draus. Tavernen haben die beste Medizin für kranke Menschen, also schenken wir diese aus, Gäste sind ja schon eingetroffen. Du machst das mit dem Bedienen schon sehr gut. Ich wusste schon bei unserer ersten Begegnung, dass Du ein talentierter Junge bist!"

Tika lächelte honigsüss: "Jetzt erzählst Du mir aber mal, wo Du die ganze Zeit gesteckt hast. Flunkern ist auch eines Deiner Talente, aber ich spür's im kleinen Zeh, wenn mich jemand anflunkert. Wenn ich Dich dabei erwische, ziehe ich Dir die Ohren so lang, dass Du die zum Schlafen als Decken verwenden kannst!"


RE: zum verrückten Waldläufer - Lysander - 16.10.2013

Den Worten Tikas mit wachsender Unruhe folgend, ließ auch Lysander den Blick argwöhnisch durch die Taverne gleiten. Wenn er genau hinsah, schien er sich einzubilden, tatsächlich eine gewisse Bleichheit in den Gesichtern der Gäste auszumachen... und waren die Schatten in den Ecken nicht tiefer als sonst...? Und fror er nicht plötzlich ganz bitterlich?! Lys erschauerte und wandte sich wieder Tika zu.

Diesen Tonfall kannte der kleine Junge schon zu gut und unzählige Male bereits hatte er versucht, ihre Warnungen zu ignorieren und trotzdem zu flunkern. Jedes einzelne Mal hatte es danach ein Hölleninferno bestehend aus tagelanger Küchen- und Putzarbeit, Zwangsunterricht bei den strengen Damen der Schreib- und Leseschule sowie sogar Honigkuchverbot gehagelt.

Doch er war nun mal Lysander. Er zögerte keine Sekunde, probierte ein nagelneues unschuldiges Gesicht aus und sagte in scheinbar ungerührtem Tonfall: "Ich hätte Dir auch schon am Anfang sagen können, dass ich echt viel drauf hab'! Haste doch auch schon bei den Pferden gesehen und so. Wo ich gewesen bin, meinst Du?" Er kratzte sich am Kopf und plusterte die Backen auf, als müsste er die Chronologie einer ganzen Rassenepoche ins Gedächtnis rufen. "Also.. erinnerst Du Dich an diesen dicken Bauern? Der so nach Kartoffeln gerochen hat? Er hat mir gesagt, ich soll ordentlich Denarii für die Pflege der Pferde von Leuten fordern, wie zum Beispiel Söldnern und Soldaten, Frauen mit teuren Kleidern oder Rüstungen, Mönche, Ritter, Huren...", er winkte ab, als wäre die Liste noch ellenlang.

"Es gab immer gut Geld, sage ich Dir. Doch der Bauer hat mir auch gesagt, was ich damit machen soll, also ich hab's wirklich nicht behalten oder so!" (Hundeblick) "Ich solle die Silber- und Goldmünzen für die Unterstützung von uns Kindern in den Gossen verwenden. Ich habe das auch gemacht, zum Beispiel neulich? Der plötzliche Hagelsturm?" Lys imitierte mit seinen Armen und Händen gigantische Eisblöcke, die vom Himmel auf die Stadt krachten und scheinbar hausgroße Löcher in der Erde hinterließen. "So viele erschlagene Menschen! Ich habe Leute bezahlt, um die Kinder und Obdachlosen aus den Straßen in die Katakomben zu führen, wo für sie Liegen, Licht, Feuer und Felle bereitgestellt wurden, bis das Unwetter vorrüber sei." Der Junge grinste stolz. "Und dann, als das Wetter vorbei war, habe ich diese Leute gegen weitere Zahlungen verpflichtet, diese Lager aufrecht zu erhalten und zu pflegen, weil meine Freunde alle so glücklich aussahen in dieser Nacht!"

Er räusperte sich, da war dann doch mehr aus ihm rausgesprudelt als er vorhatte zu sagen. "Naja, und.. das ist jetzt schon ein paar Wochen her, weißt Du. Das ist ganz schön viel Geld, was diese Sachen alle kosten. Vor allem das Essen und die Medizin erst!" Er rollte mit den Augen und blickt Tika dann verstohlen von unten an. "Du... Du glaubst mir doch oder? Oder?"


RE: zum verrückten Waldläufer - asil - 20.10.2013

Nein, das Geschehen in den Katakomben würde asil sicher nicht vergessen. Irgendwas war dort unten passiert und sie wollte wissen, was es war.
Ärgerlich runzelte die Kriegerin die Stirn und blickte den Mönch, der wohl jetzt Schmied war, forschend an. Irgend etwas verbarg dieser Mann und sie würde es herausfinden.
"Wozu hat der Imperator Euch aufgetragen, soviele Schwerter zu schmieden? Wegen diesem sogenannten Untergang? Eventuell ist das doch wieder seinem kranken Hirn entsprungen und er macht das Volk von Rom nur unnötig nervös? Es wäre ja nicht das erste Mal...."

Die Kriegerin schaute sich um und wartete auf Tika. Sie hatte doch Frühstück bestellt. Hatte sie es wohl überhört?
Ihre Augen wanderten weiter und blieben an der Frau hängen, die ihren Weinkelch verträumt anstarrte und mit ihren Gedanken weit fort schien.
Doch, asil war sich sicher, das musste butterfly sein. Was wollte sie wieder hier?
Eigentlich waren in Rom so einige froh gewesen, als sie endlich das Land verließ und nach ihr noch so einige andere, die einfach nicht hier hin gehörten.
Wieso tauchte sie ausgerechnet jetzt auf? Hatte es etwas mit dieser Aussage des Imperators zu tun, dass Rom untergehen wird? Ist sie jetzt hier, um sich daran zu weiden, wie das erleuchtete Rom unterging?
War butterfly eventuell selber am Untergang beteiligt? Zuzutrauen wäre es ihr allemal. Was hat sie schon all die Jahre getan, weit weg von Rom? Die Palastwache hatte damals jedenfalls entschlossen, diese Dame nicht weiter zu verfolgen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen...

asil riss sich aus diesen Gedanken und schüttelte den Kopf. So ein Blödsinn, der Untergang war nur ein Hirngespinst des Imperators und es war sicherlich nur Zufall, dass butterfly genau jetzt zurückkehrte.
Wenn asil mit dem Schmied fertig war, würde sie ihr auf jeden Fall mal auf den Zahn fühlen. Oder vorher noch die Palastwache rufen?


RE: zum verrückten Waldläufer - Tika - 20.10.2013

Unaufhaltsam bahnte sich ein Kichern den Weg, Tika wollte es unterdrücken, doch jegliche Mühe erwies sich als vergebens. Es begann mit einem Giggeln und steigerte sich zu einem befreienden Gelächter, das sämtliche düsteren Gedanken vertrieb. Sie blickte in Lys Augen: "Wenn ich Dir in die Augen schaue, weiss ich genau, das Du mir hier ein Märchen erzählt hast. Aber alle Märchen haben einen wahren Kern. Der ist bei Dir wohl nur erbsengross, den Du vermutlich so sehr ausgeschmückt hast, dass er die Grösse einer Melone erreicht hat. Und mit jeder Deiner Erzählungen wächst diese weiter...!"

Tika beugte sich zu Lys runter, flüsterte mit einem schelmischen Zwinkern: "Ich verrate Dir jetzt ein Geheimnis. Du darfst es niemandem weitererzählen, begrabe es tief in Deinem Herzen. Wenn Du das verraten sollst, kommt der Schwarze Mann und begräbt Deine Zunge an der Biegung der Theke!" Tika versuchte, einen möglichst hochmütigen Gesichtsausdruck anzunehmen, scheiterte kläglich und giggelte: "Ich bin eigentlich eine Prinzessin. Die Prinzessin auf der Erbse. Jetzt weisst Du Bescheid! Bitte nicht verwechseln mit Königinnen auf hohem Ross sitzend!"

Orela erschien mit einer Schüssel, deren Inhalte dampfte, mit einem verschmitztem Lächeln in ihrem rundlichen Gesicht. Die vor der Taverne vernehmbaren Geräusche deuteten darauf hin, dass Orsin samt seinem Essensstand eingetroffen war. Begeisterte Kinderstimmen erklangen. Tika ergriff die dampfende Schüssel, nickte kurz Lys zu "Da draussen gibt es, wie ich Orsin einschätze, gleich köstlichen Wildschweinbraten. Wenn Du Dich nicht beeilst, bleibt für Dich nichts mehr übrig!"

Tika marschierte zu dem Tische, an dem Eusebius zusammen mit dieser königlichen Kriegerin sass. Das grimmige Funkeln in ihren Augen galt diesmal nicht dem falschen Prediger, sondern der hochnäsigen Königin: "Werte Lady, in dieser Taverne gilt 'Wie man in den verrückten Wald hineinruft, so schallt es irre wieder hinaus'. Unhöflichkeit ist ein ziemliches zahnloses Biest, daher lässt euch diesen köstlichen Kartoffelbrei munden! Zähne sind für dieses Gericht nicht vonnöten. Wenn Ihr einen Löffel benötigen solltet, bekommt Ihr diesen selbstverständlich- sollte es Euch gelingen, das dafür erforderliche Zauberwort über die Lippen zu bringen!"

Mit einem Seitenblick auf Eusebius, der diesem 'Auch Du wirst noch noch Dein Fett wegbekommen!' verhiess, kehrte Tika hinter den Tresen zurück. Dem kleinen Mädchen schien es tatsächlichen gelungen zu sein, den verrückten Waldläufer in eine Unterhaltung zu verwickeln, sie fragte sich neugierig, worüber diese beiden wohl sprechen mochten. Die Elfenlady schien die hochnäsige Kriegerin zu kennen, ihren Blicken nach zu urteilen, die sie dieser widmete.


RE: zum verrückten Waldläufer - Eusebius - 21.10.2013

Da steht sie nun vor ihm, diese bezaubernde Blume der Natur. Rassig. Unwiderstehlich. Jugendlich frisch und doch so wohl gereift. Und wie gut sie duftet! Nach goldgelben Getreidefeldern, durch die ein kühler Gebirgsbach sich gluckernd seinen Weg bahnt. Mit allen Sinnen will er sie genießen, die Blume. Keine Sekunde länger warten. Gierig lüstern greift er nach ihr und packt entschlossen zu. Wenig später fließt es tief hinab in seine Kehle, ohne das Eusebius dazu fähig wäre aufzuhören. Bis zur Neige leert er den Krug. Niemals zuvor hat ihm ein Bier so gut gemundet wie dieses. Er empfindet es als schlichtweg außergewöhnlich, überwältigend, ja einzigartig.

Doch nicht nur das kühle Nass fließt ungehindert erfrischend durch seine Kehle, sondern auch seine Gedanken fließen so klar und ungehindert, als hätte unser Schmied vom Baume der Erkenntnis genascht. Als würde sein Bewusstsein von einem Moment auf den Nächsten von einem komplexen Durcheinander in ein klar strukturiertes Miteinander verwandelt. Wohl vernimmt er die Worte asils, noch während sein Arm den Krug zurück zum Tische führt und sie ergeben ein Teil des ganzen Bildes, welches ihm nun in den Sinn kommt. Welches er zum Greifen nah vor sich sieht.

„Der Untergang Roms…..das kranke Hirn des Imperators………der Tod eines unbequemen Senators mit abartigen Gewohnheiten…………Die Rückkehr des Predigers………….Aufstand der Gladiatoren…………..Aufrüstung der Palastwache………..Wir sind alles andere als frei!!!!!! Welche Rolle wird uns vom Kommandeur wirklich zugeteilt? Waren wir nicht unser Leben lang schon nichts anderes als ein Handlanger des Imperators? Waren wir jemals wirklich frei und ungebunden? NEIN! Ein Gladiator ist niemals frei! Er ist abhängig von der Gnade der Mächtigen. Wir haben ihm jahrzehntelang gedient, seine Gladiatoren ausgebildet, ihm die besten Waffen geschmiedet und was war der Dank? Ein kleiner Verdacht und schon saßen wir im Kerker. Wurden gar zum Mörder im Dienste Roms für ein Stück Freiheit. NEIN! Auch das war wieder nur die Freiheit in den Augen des Imperators. Wirklich FREI waren wir noch nie. Noch niemals. FREI!

Die Worte Tikas lösen Eusebius aus seinen Gedanken. Doch eines steht für ihn felsenfest: ER muss etwas an seiner Situation ändern. Welche Rolle spielt eigentlich asil in diesen Tagen des Aufruhrs? Ist sie Gladiator oder ein Arm des Imperators? Der Schmied ist sich nicht sicher, doch wurde ihm einst zugetragen, dass auch asil ihren Arena-Sold durch Aufgaben der Palastwache aufbessern soll. In diesem Fall wäre sie keinen Deut besser oder schlechter als er. Sitzen sie also im selben Boot? Eusebius muss dringend mehr über seinen geliebten Star des Kollosseums erfahren, dem soeben ein Haufen Erdapfelmatsch zum Frühstück serviert wird. Richtig lecker schaut das nicht aus. Entsprechend überrascht angeekelt fällt der Blick asils aus. Als Eusebius dann noch den bösen Blick der Wirtin empfängt, die in ihm wohl so etwas wie den Höllenhund persönlich vermutet, lacht er lauthals los. Während Tika bereits stolzen Schrittes enteilt, lacht unser Schmied befreiend drauf los. Freiheit! Als hätte das Bier der Zwerge ihm einen Floh ins Gehirn gepflanzt. Eusebius denkt daran, zum ersten Mal in seinem Leben wirklich frei sein zu wollen. Es gibt für ihn wieder etwas, für das es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Er steht auf und verkündet immer noch lachend:

„Lokalrunde liebe Leute. Trinkt mit uns, denn wir haben was zum feiern. Tika, wir bitten um Bier und Schweinsbraten und etwas Tisch-Werkzeug für die Lady hier bei uns, wenn es recht ist.“


RE: zum verrückten Waldläufer - Lysander - 22.10.2013

Sprachlos blickte Lysander Tika hinterher und klappte anschließend seinen Mund wieder zu. Manchmal, dachte er bei sich, war sie ganz schon gemein. Wie die größeren Mädchen draußen, deren Fingernägel und Zähne mehr gefürchtet werden mussten, als jedes Söldnerschwert. Einen Augenblick lang hatte er tatsächlich geglaubt, sie würde ihm jetzt irgendein tolles Geheimnis anvertrauen. Prinzessin, pff!

Der Appetit war ihm jedenfalls gehörig vergangen, doch war er froh, keine Strafarbeit aufgehalst bekommen zu haben. Gedankenverloren fiel sein Blick wieder auf das Pergament in seiner Hand. Er runzelte die Stirn und betrachtete die Linien und Punkte genauer. Wenn er doch nur lesen könnte! Frustriert stieß er seinen Atem zwischen zusammengebissenen Zähnen aus, ließ die Schultern hängen und marschierte mit gesenktem Kopf in die Küche. Dort bat er einen stämmigen Küchengehilfen wie so oft um die Öffnung der Kellerluke im Boden, welche kurze Zeit später nach unten aufschwang und die Umstehenden mit einem kalten Hauch modriger Luft umwehte. Lys entzündete eine Öllampe, hängte diese an einen langen Stock und schwang sich geschickt über den Rand des Lochs in die Tiefe. Einige Leitersprossen später berührte seine Schuhe die feuchte Steinerde, ob hörte er die Luke rasseln, als sie wieder verschlossen wurde. Lys wartete einige Augenblicke, bis sich seine Augen an das Dunkel zu gewöhnen begannen. Alsdann umhüllte er das Licht mit einem dünnen Leinentuch, hielt es hoch am Stock und begann seinen einsamen Marsch durch die Unterwelt Roms.

Nach: Die Katakomben Roms


RE: zum verrückten Waldläufer - Tika - 22.10.2013

Lokalrunde? Das war ein Zauberwort, welches in jeder Taverne gerne vernommen wurde. Tika grinste. Ob dieser Eusebius wusste, dass Orsins gerühmter Essenstand nicht nur von Kindern umlagert wurde, sondern Mitglieder des Hoch- und Geldadels als Stammkunden hatte? Diese strömten, wohl angelockt durch Eusebius auch ausserhalb der Taverne vernehmbare Ankündigung, in das Innere.
Tika zuckte mit den Achseln. Vermutlich war Eusebius nicht überrascht, es wäre auch nicht weiter verwunderlich, wenn er die meisten der Neuankömmlinge persönlich kennen würde. Orela hatte in der ihr üblichen Effizienz bereits Eusebius Order umgesetzt, servierte der königlichen Kriegerin und Eusebius zwei Platten mit Wildschweinbraten, reichte dazu Krüge mit dunklem Zwergenbier. Mit einem schelmischen Lächeln legte Orela noch einen Löffel neben die Schüssel mit dem Kartoffelbrei. Der Elfenlady brachte Orela dann noch einen Krug Wein.
Tika hatte mit den Bestellungen der Neuankömmlinge, die sich entweder auf freie Tische verteilten oder am Tresen Platz nahmen, alle Hände voll zu tun. Schmunzelnd stellte sie fest, dass niemand sich zu trauen schien, am Tisch der Elfenlady oder an dem von asil und Eusebius Platz zu nehmen.
Keines der Kinder kam mit hinein, die Strassenkinder hatten wohl eine Weisheit, die manch' einem Erwachsenenen zu fehlen schien. Lys war ebenfalls nirgends zu sehen. Wenn die neuen Gäste Sklaven oder Bedienstete mitgebracht haben sollten, standen diese wohl ebenfalls noch vor der Taverne. Tika schnaubte. Typisch für diese Leute... Angesichts von Orsins Essensstand da draussen aber eher ein durchaus angenehmes Los.

Tika runzelte die Stirn, weder der verrückte Waldläufer noch das kleine Mädchen konnte sie erblicken. Diese schienen unbemerkt die Taverne verlassen zu haben. Nun, der Hüne war kaum eine Gefahr für ein Kind, noch dazu eines, dass wie die anderen Strassenkinder bisher in Rom überlebt hatte...


RE: zum verrückten Waldläufer - Traumtaenzer - 24.10.2013

Die Wälder Silva Romaes verwaist... deren Untiefen hatte er schon immer gemieden (Angst erwies sich als vorzüglicher Ratgeber!)... nun erschienen aber auch deren ihm bekannte Regionen als Regionen, dies zu meiden galt. Seine Ochsen, Castor und Pollux, hatten sich nach Rom begeben, über diese faule rostrote Fellknäuel (seine Katze), war er heute morgen gestolpert. Die Maus würde gewiss auch hierher gefunden haben, und im Palast Bedienstete in Angst und Schrecken versetzen zu wissen. Als er den Palast verliess, verwunderte ihn nicht die zärtliche Begrüssung durch seinen störrischen Maulesel, der ihn mit einem geballten Tritt empfing, der ihm die Luft aus den Lungen trieb. So war er halt, der Maulesel. Und da Alle Wege nach Rom führen, war es nicht weiter verwunderlich, dass alle hier eingetroffen waren. Alle? Ein zunehmende Feuchte, die an seinem linken Bein herabrann, verriet dem Bauern, dass auch sein struppiger Köter eingetroffen war...

Die Zeichen erkannte der Bauer wohl- bei dem Imperator war er gewiss in Ungnade gefallen, dieser verweigerte sich Kartoffeln, bevorzugte Zitronen. Dem Palaste sollte er wohl besser den Rücken kehren. Er schwang sich auf den Maulesel (nun, zugegebenermassen erforderte dies mehrere Anläufe, das Störrische Mistvieh verstand sich darauf, durch geschickte Ausweichmanöver des Bauern Allerwertesten mit dem harten Pflaster von Roms Strassen zu konfrontieren). Sein Maulesel bescherte dem Bauern zudem- der eigentlich in's Tavernenviertel wollte- eine unfreiwillige Rundreise durch Rom (dieser Maulesel hatte seine eigenen Vorstellungen, wohin die Reise gehen sollte!), aber letztendlich gelangte der Bauer zur Taverne 'Zum verrückten Waldläufer'.

Ein Essensstand vor dieser, belagert von zahlreichen Kindern, Mitgliedern des Adels, deren Bediensteten, Sklaven... bevor der Bauer seine drei Gedanken sortieren konnte, erklang aus der Taverne ein weithin schallendes "Lokalrunde"... des Bauern drei Gedanken waren sich einig, Lokalrunde ohne Bauer wäre gewiss nicht vollständig!

Der Bauer stürmte in die Taverne- da war er nicht der Einzige!- seine Blicke durchbohrten die Räumlichkeiten, kamen zur Erkenntnis- weder Aine noch deren Mutter oder gar deren Grossmutter waren anwesend, derzeit herrschten hier geradezu paradiesische Zustände! butterfly erkannte er, fragte sich Wieso sucht sie hier Holz für das Lagerfeuer vor den Toren Roms?, wandte sich dem Manne zu, der wohl die Lokalrunde geordert hatte (Ergebnis einer Beratung seiner drei Hirnzellen: Stimme der Order! Männlich. Anwesenheit bevor Ankunft Bauer inmitten Horde von Durstigen (sowohl männlich als auch weiblich). Ein Kerl- am gleichen Tisch wie asil sitzend. Folgerung: Selbstmörderisch veranlagt! Lokalrunde als Befreiungsschlag geordert!).

Der Bauer klopfte dem Manne auf die Schulter "Guter Mann, echt Guter Mann. Ich danke im Namen des Imperators, Roms, Aller Provinzen Roms für Eure Grosszügigkeit. Ihr kommt mir vage bekannt vor- sind wir uns schon begegnet? Ich kann mich nicht genau erinnern- oder hat man mir über Euch berichtet?" Des Bauern Blick fokussierte sich: "Ah... Eusebius. Gerühmter Schmied. Beste Beziehungen. Allerdings nicht weise, denn eine Lokalrunde zu ordern, in meiner Hörweite, ist eine Einladung zum finanziellen Ruin!" Der Bauer widmete dem Eusebius ein strahlendes Lächeln, wandte sich dann aber asil zu: "Ich bin ausserordentlich entzückt. Die Königin von Pax Imperalis, das Biest aller Biester, erweist Rom die Ehre ihrer Anwesenheit. Und löffelt Kartoffelbrei. Erstaunlich- ich bin entzückt ob Deiner Weisheit!"

Der Bauer wandte sich gen Tresen "Erneute Lokalrunde. PAAAngalaltischer Donnergurgler für alle. Wer danach noch steht (oder sitzen kann), kümmert sich um jene, die dazu nicht mehr in der Lage sein sollten!"

Diverse Geräusche vor der Taverne deuteten gerade darauf hin, dass des Bauern Maulesel in seiner eigenen Art mit den dort Weilenden ob des Zugangs zu diesen interessierenden Essbarem zu diskutieren gedachte... aus des Bauern Sicht stand der Gewinner bereits fest!


RE: zum verrückten Waldläufer - Eusebius - 24.10.2013

Kaum das unser Schmied die Lokalrunde ordert, ist die alte Spelunke der Waldläufer gerammelt voll mit allerlei römischem und nichtrömischem Volksgesinde. Eusebius steht noch und schaut erstaunt in die Runde, zwinkert seiner Tischgenossin lachend zu. Eine Gelegenheit zu erklären, was er denn zu feiern hat, bleibt ihm spätestens in dem Moment nicht mehr, als ihm der bärtige Kartoffelblitz dankend die Schulter klopft. Es scheint, als ob dieser wohlgelaunte Eselbändiger asil nicht nur aus der Arena recht gut kennen würde. Seine Anmerkung bezüglich der Lokalrunde winkt unser Schmied derweil lässig ab und entgegnet trocken:

„Keine Ursache guter Mann, die Rechnung legen wir der Palastwache vor. Das sind Kosten zur Anwerbung von Schmiedegesellen. Außerdem sollen wir hier für gutes Wetter sorgen. Sind ja schließlich die neuen Nachbarn. Zudem welche, bei denen es ab und an auch mal laut zugehen kann. Ihr trinkt also sozusagen auf Kosten des Imperators, welchen Ihr soeben in Eure Dankesrede eingeschlossen habt! Auf Euer Wohl!!“

Der Bauer bestellt daraufhin kurzerhand ein unserem Schmied bisher unbekanntes Getränk für die versammelte Gemeinschaft. Auf wessen Rechnung das nun gehen soll war Eusebius schnuppe. Er setzt sich wieder, wobei er etwas näher zu asil rückt. Selbige scheint sich noch nicht sicher zu sein, ob Schweinsbraten mit Kartoffelbrei nun wirklich das Richtige zum Frühstück sei. Na jedenfalls sollte sie besser etwas essen vor dem Bier und dem Donnergurgler, denkt sich unser Schmied, greift hungrig zum Besteck und wünscht einen guten Appetit.

Seine scheinbar ausgelassene Stimmung trügt jedoch. Es brodelt in seinem Inneren. Eusebius ist fest entschlossen, etwas zu unternehmen und für seine Freiheit zu kämpfen. Dazu braucht er Verbündete. Gladiatoren, die so denken wie er. Mächtige Verbündete gegen den Imperator und seine Schergen. Wem aber kann er trauen? Er wird sehr bald mit seiner Arbeit beginnen. Beim Schmieden hat er immer die besten Ideen.

"Schwerter für den Imperator? Nein!! Schwerter für Rom! Für ein freies Rom!"


RE: zum verrückten Waldläufer - asil - 24.10.2013

"Wie man in den verrückten Wald hineinruft, so schallt es irre wieder hinaus", sprach Tika zu der Kriegerin und asil fühlte sich ein wenig schuldig. Aber nur ein wenig, denn was konnte sie dafür, dass sie so ein Morgenmuffel war? Auf sowas musste man doch Rücksicht nehmen!
asil seufzte und blickte mit leicht angewidertem Blick auf diesen Kartoffelbrei. Wirklich appetitlich sah er ja nicht gerade aus. Gebratener Speck mit Spiegelei und dazu ein paar Bratkartoffeln...das wäre ein Frühstück gewesen, aber das? Naja, Besteck war augenscheinlich nicht dabei, hatte die leicht angesäuerte Tika wohl vergessen und so schob die Kriegerin den Kumpen mit Kartoffelbrei weg von ihr.
Noch bevor Eusebius ihre Fragen beantwortete, brüllte er so laut durch die Taverne "Lokalrunde", dass es sicherlich bis zum Waldrand zu hören sein würde.
Dementsprechend dauerte es nicht lange und der Schankraum war voll mit Menschen, die es auf kostenlose Getränke und Essen abgesehen hatten. Selbst draussen am Essensstand war schon die Hölle los. Ob Eusebius sich in der Masse wieder wegschleichen wollte? Nochmal jedenfalls würde er asil nicht entkommen.
Zwischenzeitlich wurde vor ihrer Nase Schweinsbraten aufgebaut mitsamt Besteck. Immerhin doch noch etwas Essbares.
Als asil Traumtänzer das Lokal betreten sah, konnte sie sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Klar, kostenloses Essen und die Palastwache war nicht weit weg. Fehlten ja nur noch der Elf und die Scorpionendame.
"Du brauchst mich gar nicht so überschwenglich zu begrüßen, Traumtänzer. Ich kenne Deinen leisen Sarkamus nur zu gut. Und den Brei kannst Du gerne zum Braten essen, ich jedenfalls werde das Zeug nicht anrühren."
asil schob den Kumpen Kartoffelbrei in Traumtänzers Richtung und war froh, das Zeug los zu sein. Tika wäre sicher beleidigt, wenn der Brei unberührt zurückging und sie war ja nun eine Mimose...... asil seufzte erneut und staunte im selben Moment nicht schlecht, als Traumtänzer Donnergurgler bestellte. Dieses Gesöff hatte die Kriegerin schon ewig nicht mehr getrunken. Aber sie war sich immer noch bewusst, was es für einen Donner gab, wenn man zuviel davon die Gurgel hinunterrinnen ließ.

asil rutschte ein wenig von Eusebius ab, der ihr zu nah aufgerückt war und schaute ihn schräg von der Seite an.
"Der Tisch ist doch groß genug für uns alle. Ich glaube nicht, dass Du so dicht aufrutschen musst, damit Traumtänzer noch Platz hat."
Und leise zischte die Kriegerin ihm noch ins Ohr:"Und meine Fragen hast Du immer noch nicht beantwortet. Mach nur weiter so, die Palastwache ist ja jetzt in Reichweite..."

Mit einer einladenden Geste gab asil Traumtänzer zu verstehen, dass er sich doch mit an den Tisch setzen soll.

"So, ihr Herren der Schöpfung, was gibt es nun Neues in Rom? Ihr habt da ja sicherlich unterschiedliche Meinungen...?"


RE: zum verrückten Waldläufer - Traumtaenzer - 24.10.2013

Mit Argwohn betrachtete der Bauer den angebotenen Stuhl am Tische von asil, mit all gebotener Vorsicht liess er seine massige Gestalt auf diesen sinken. Dinge, auf denen er Platz nehmen wollte, hatten die Neigung, entweder zusammenzubrechen, ihm auszuweichen oder mit ihm im vollen Galopp durchzugehen. Mit einem erleichterten Aufatmen konnte er feststellen, dass dieser Stuhl nichts von alledem zu tun gedachte- noch nicht! Was hatte asil da gerade gesagt? Ein sofortiges Dementi war angebracht, nicht, dass man ihn noch verantwortlich machen würde!

"Liebe asil, mit der Schöpfung habe ich nichts zu tun, nicht mit deren Herrlichkeit, auch nicht mit deren Dämlichkeit, und deren Herr bin ich schon mal gar nicht, ich bin ja nicht mal Herr meiner selbst. Neues in Rom?" Der Bauer seufzte: " Ich sollte das eigentlich wissen, schliesslich erhalte ich allerlei Berichte. Ich bin allerdings mit dem Studium dieser ein wenig in Verzug, ich glaube... ähm... irgendwo gibt es da noch Schriftstücke, die meiner harren, aus Zeiten, in denen Painkiller als Imperator in Rom herrschte..." Der Bauer strahlte: "Aber immerhin, aus Roms Provinzen kann ich Dir Neuigkeiten bieten. Die Biester sind zurück, alle drei, Pax Imperalis hat sich wie Phönix aus der Asche erhoben, und..." Ein Gedanke klopfte des Bauern Kleinhirn auf die Schulter, dieser beäugte asil: "Ähm... mir deucht, dies ist für Dich mitnichten eine Neuigkeit! Aber wusstest Du schon, dass in des Imperators Kopfe unheimliche Kartoffeln verackert sind? Wenn diese keimen, wird uns allen Furchtbares drohen!"

Der Bauer blickte Richtung Tresen, schüttelte mit dem Kopf: "Mir scheint, die hiesige Schankmaid, die mit den roten Haaren, wurde von dem Lichte PAAAs noch nicht erhellt, sie scheint keine Ahnung zu haben, was ein PAAAngalaktischer Donnergurgler ist. Die andere dagegen dürfte es wissen, schliesslich hat sie das in 'Des Gladatoren Zuflucht' schon ausgeschenkt."

Er musterte Eusebius nachdenklich, grinste breit: "Und Ihr, guter Mann? Welches neuen Meisterwerk ist von Euch zu erwarten? Schmiedet Ihr bereits an einem weiteren legendären Schwert? Oder harrt zwischem Hammer und Amboss eine weitere zitternde Kartoffel dem Schicksal, zu Kartoffelbrei zermalmt zu werden, dem Ihr dann den letzten Segen erteilt? Wie lautet der nochmal... meine Erinnerung spielt mir manchmal Streiche... war's nicht 'Fahr zu Hölle'?" Des Bauern Lächeln nahm sardonische Züge an: "So viele Sklaven, soviele Bedienstete. Von Hochgestellten als Bestandteil des Mobiliars betrechtet, nie beachtet, niemals gewürdigt. Aber diese haben Augen, Ohren, Erinnerungsvermögen- und Zungen, die sich lockern, wenn ihnen Aufmerksamkeit, Freundlichkeit, Wertschätzung zuteil wird. Seht Ihr jene hier Versammelten? Viele von Adel, zu Reichtum gekommene Bürger, Offiziere der Legion, Ehrenwerte Ladies von Rom. Wollt Ihr deren kleinen schmutzigen Geheimnisse in Erfahrung bringen, gilt es, deren Bediensteten und Sklaven respektvoll zu behandeln... dann werden diese alsbald plaudern... Das scheint weder dem Adel noch den Prätorianern bisher bewusst geworden zu sein!". Der Bauer widmete asil einen augenzwinkernden missbilligenden Blick: "Im Gegensatz zu gewissen Personen wissen Sklaven und einfache Bedienstete Kartoffelbrei durchaus zu schätzen!"


RE: zum verrückten Waldläufer - Eusebius - 24.10.2013

Die Palastwache ist ja jetzt in Reichweite……..?! Eusebius versteht asils Worte wohl akustisch, weiß sie aber nicht gleich richtig einzuordnen. Als die biestige Königin des Friedensreiches von ihm abrückt wird ihm zudem klar, dass sie ihn ja gar nicht kennt, während unser Schmied jedes Duell der letzten zehn Jahre von ihr im Kollosseum verfolgt hat. Er hat also eine Nähe zu Ihr, die Sie beim besten Willen nicht nachempfinden kann. Das ist wohl das Los so mancher Fans, die schon ewig davon träumen, ihrem Idol endlich einmal gegenüber zu stehen. Das Idol will das aber gar nicht und ist bloß ein ganz normaler Mensch. Egal, denkt sich unser Schmied. Nun sitzt Sie ja neben ihm und wartet auf einige Antworten. Da wird sie ihm erst einmal nicht weglaufen. Zumal die pralle Wirtsfrau Orela ihnen noch eine Runde des zünftigen Gerstensafts kredenzt und auch der Esel-Reiter der Apokalypse es sich an ihrem Tische bequem macht, um gleich wieder seine nicht enden wollende Wortakrobatik zum Besten zu geben. Dieser Gnom soll ein hohes Tier bei der Palastwache sein? Dem Schmied bröseln allmählich die Krümel aus dem Brötchen und er nutzt einen Moment des Atemschöpfens und Gerstensafttrinkens des imperialistischen Kartoffelexperten, um selbst das Wort zu ergreifen.

„Ganz fraglos wird es sich um ein legendäres Meisterstück handeln Meister Traumi. Ein Schwert, wie es Rom noch nicht gesehen hat, Etwas vollkommen Neues. Die Frage wird nur sein, ob die Soldaten Roms fähig dazu sind, es zu handhaben. Mir ist noch nicht klar, wofür Maximus dieses besondere Schwert benötigt, um auf die Frage asils einzugehen. Aber ich bin gern bereit, das Schwert nicht nur zu fertigen, sondern auch seine Handhabung zu trainieren. Ansonsten liegen außer heißem Eisen zwischen meinem Hammer und dem Amboss lediglich ab und an die nicht mehr benötigten Klöten zu heißer Zwei- oder Vierbeiner, die es abzuquetschen gilt. Ärzte sind in Rom für solche Banalitäten zu teuer und als Schmied bist Du eh so etwas wie ein Medizinmann mit Voodoo-Künsten. Mancherorts dürfen Schmiede sogar Ehepaare trauen. Also wenn ich es richtig vernehme, dann ist Euer Esel da draußen auch läufig. Sollen wir einen Termin vereinbaren? Ich mach Euch einen Freundschaftspreis. Am Popo Preis. Wenn Ihr der Palastwache angehört, dann könntet ihr doch wohl gleich die Zeche hier übernehmen, nicht wahr? Danke Euch!!“

Was hat der Bauer da noch von schmutzigen Geheimnissen erzählt? Sollte dies etwa ein versteckter Hinweis an ihn sein? Konnte er diesem Kauz irgendwie über den Weg trauen?? Nein, ganz sicher nicht! Palastwache. Da hocken nun Eusebius Gegner. Leider gehört offensichtlich auch asil zu diesem zwielichtigen Haufen. Unser Schmied weiß nicht recht, wem er überhaupt noch was erzählen soll. Für diesen Tag ist ihm das aber egal. Er hat jetzt große Lust, sich die Kante zu geben und zu feiern. Morgen würde er mit seiner Arbeit beginnen. Morgen, nicht heute! Also legt er mal richtig los und ruft in Richtung Theke:

„Orela, noch drei frische Bier für den Stammtisch hier hinten. Geht alles auf den Kerl mit den meisten Haaren im Gesicht hier am Tisch. Alles klar?!“


RE: zum verrückten Waldläufer - Traumtaenzer - 25.10.2013

Der Bauer konnte ein Schmunzeln nicht verbergen: "Meister Eusebius, Ihr scheint wohl informiert zu sein, nicht viele kennen des Bauern Maulesel. Ein Störrisches Mistvieh. Ein wahres Biest! Wäre interessant, zu erleben, wie Ihr bei diesem Maulesel versucht, dessen... wie sagtet Ihr so schön?... Klöten zwischen Hammer und Amboss zu bekommen, ohne mit dessen Tritt quer durch die Schmiede befördert zu werden. Seid versichert- der tätowierte Hufabdruck auf Eurer Brust wird Euch Euer ganzes Leben lang zeichnen. Und läufig- ich will's nicht hoffen, denn wenn das der Fall sein sollte, wird mein Maulesel, was eigentlich nicht möglich sein sollte, kleine Maulesel gebären. Selbst wenn Ihr meinem Maulesel Euch gewachsen fühlen solltet... es wird Euch nicht gelingen, ihr sogenannte "Klöten" zu entfernen!"

Des Bauern Gesicht wurde schlagartig ernst: "Ihr, werter Eusebius, sorgt Euch um die Zeche in dieser Taverne? Narr, der Ihr seid... ein grösserer, als ich jemals war! Eure Prätorianer werden nicht diese Zeche zu zahlen haben, sondern eine viel grössere, denn sie sind es, die als Erstes zwischen Hammer und Amboss zermalmt werden, gefolgt von Roms Bevölkerung. Ihr geniesst einen guten Ruf unter den Gladiatoren Roms? Glaubt Ihr? Dann begebt Euch auf den Platz, auf dem diese sich versammelt haben, und 'prüft', ob Ihr diesen guten Leumund noch habt. Rom ist dem Untergang geweiht, der Imperator ist fest entschlossen, einen Weg zu beschreiten, der nichts anderes als das Ende Roms und aller Provinzen zur Folge haben kann. Und Ihr sorgt Euch darum, wer die Zeche in dieser Taverne zu entrichten hat?"

Der Bauer schnaubte verächtlich. Das gewünschte Getränk hatte er noch nicht erhalten, er ergriff die Schüssel mit Kartoffelbrei, erhob sich, führte sie zum Mund, brüllte: "Auf den Imperator, möge er ewig leben!" Die in der Taverne Versammelten erhoben ihre Krüge in der Mehrheit, seine Worte wiederholend. Der Bauer schüttelte mit dem Kopf, setzte sich wieder: "Idioten, allesamt. Rom ist dem Untergang geweiht. Der Imperator ist dem Untergang geweiht. Ich habe einen Eid geschworen, dem Imperator zu dienen, und marschiere daher sehenden Auges mit in den Abgrund!"

Neugierig musterte der Bauer sowohl Eusebius als auch asil: "Ihr marschiert mit in den Untergang? Ich frage mich... nein, besser euch. Wieso?"


RE: zum verrückten Waldläufer - asil - 26.10.2013

Mit interessiertem Blick lauschte asil dem Gespräch der beiden Männer und stellte sich vor, wie der Esel, der Amboss und der Hammer zusammentrafen. Das Bild, das sich ihr da vor Augen schob, war nicht besonders appetitlich.Die Kriegerin erhob ihren Bierkrug, spülte mit dem Gerstensaft den Rest des Schweinebratens die Kehle hinunter und seufzte zufrieden. Eine Frage ging asil aber nicht aus dem Kopf und so beugte sie sich näher zu Traumtänzer, da der Lärm in der Taverne immer lauter wurde. Wie immer stieg der Lärmspiegel gleichzeitig mit dem Alkoholspiegel an. Lange würde sie hier nicht mehr sitzen bleiben.
"Traumi, erzähl, was trägt sich denn zu auf dem Platz? Wieso versammeln sich die Gladiatioren? Es ist noch nichts dergleichen an mein Ohr gedrungen."
Nicht, dass das ungewöhnlich wäre, ihre Spione waren die letzten Tage alles andere als zuverlässig. Schon vor einiger Zeit war der ein oder andere gar nicht mehr aufgetaucht und asil hatte sie vergeblich in Rom und seinen Wäldern gesucht. Nun, der Wald würde ja bald lichter werden, dann ist künftig Schluss damit, sich dort gut verstecken zu können."
Einen Moment war Stille am Tisch und asil dachte über Traumtänzers "Wieso" nach.
"Meine Beweggründe? Ich habe wohl mehrere Gründe, hier in Rom anwesend zu sein. Erstmal ist es meine Pflicht als Stadtwache hier für Ordnung zu sorgen, sofern ich überhaupt etwas erfahren sollte, aber noch scheint es bis auf ein paar beunruhigende Situationen ja noch relativ ruhig - für Roms Verhältnisse....
Zudem wollte ich mich mit einigen Staatsoberhäuptern treffen, um mir von ihnen ihre Meinung zur Aufllösung unserer Provinzen anzuhören und dagegen beim Imperator vorzusprechen. Ob nun verbal oder mit dem Schwert, das wird sich noch herausstellen.
Letztendlich bin ich aber auch eine Kämpferin in der Arena und mich interessiert brennend, was meine Kameraden auf dem Platz machen. Eventuell schließe ich mich auch den Gladiatoren an. Vielleicht machen sie gerade eine Demonstration für mehr Lohn für die Arenakämpfe."

asil verstummte und dachte über ihre Worte nach. Ihr wurde klar, dass sie sich für eine Seite entscheiden musste, doch für welche?
Der Blick der Kriegerin blieb bei Traumtänzer haften. Wie er wohl über ihre Worte dachte? Vielleicht nahm er sie auch direkt fest nach ihren Ausführungen.
Ihr Blick wanderte weiter zu Eusebius. Welch Geheimnis trug er mit sich herum und wie stand er zum Imperator? Als ehemaliger Gladiator und jetziger Waffenschmied des Imperators...


RE: zum verrückten Waldläufer - Tika - 26.10.2013

Was beim Barte eines Zwerges war ein PAAAngalaktischer Donnergurgler? Tikas ratloser Blick versuchte Orelas Aufmerksamkeit zu erhaschen, diese lachte hell auf "Keine Sorge, Tika, ist schon in Arbeit. Immer nur in hölzernen Gefässen servieren, niemals in Metall!" Orela beugte sich zu Tika, flüsterte: "Sei vorsichtig, Tika, reize asil nicht zu sehr. Diese kommandiert nicht nur in diesem Viertel Roms die Stadtwache und geht im Palast ein und aus. Vergiss das nicht!" Tika musste schlucken. Ihr Temperament ging mit ihr oft durch, in ihrer Heimat hatte sich dies oft als nützlich erwiesen. Hier allerdings sollte sie es besser zügeln. Mit den Gegebenheiten in Rom war sie wirklich zu wenig vertraut.

Aufmerksam folgte sie den Gesprächen der Gäste, während sie deren Wünschen nachkam. Einigen war das Dunkle Starkbier, nach Art der Zwerge gebraut, schon zu Kopfe gestiegen, und hatte deren Zungen gelockert. Tika schnaubte. Betrunkene, die über Politik sprachen. Wenn man das noch sprechen nennen konnte. Die geäusserten Ansichten über den Imperator waren beim besten Willen nicht als Respektsbekundungen zu betrachten.
Andere Gäste waren weitaus vorsichtiger, insbesondere die anwesenden Ladys hatten wohl mit Bedacht vollkommen unverfängliche Gesprächsthemen gewählt, zumeist Mode, Theateraufführungen und banalen Klatsch und Tratsch. Verstohlene Seitenblicke dieser Damen galten dieser ail. Tika beschloss, sich Orelas Warnung wirklich zu Herzen zu nehmen...

Orela servierte dem an asils Tische sitzendem Dicken gerade den erbetenen PAAAngalaktischen Donnergurgler. Tika musste kichern, von Statur her sah dieser wirklich aus wie ein prall gefüllter Kartoffelsack! Den Gesprächen der Anwesenden konnte sie entnehmen, dass keiner von diesen eine hohe Meinung von dem hatten, 'Dummkopf in der Palastwache' war noch die schmeichelhafteste Bezeichnung. Tika war erstaunt, bei diesem nahmen die Anwesenden kein Blatt vor den Mund, ganz im Gegensatz zu deren Vorsicht, wenn asil das Thema war.

Viele Unterhaltungen drehten sich auch um die Provinzen Roms. Tika sagten viele Namen nichts, aufmerksam wurde sie nur, als sie hörte, dass die Wälder von Silva Romae verwaist, keine Provinz des römischen Reiches mehr waren. Sollte dies der Grund sein, aus dem Aine hier, in der Taverne, die ihr gehörte, nicht mehr erschienen war? Lebte sie überhaupt noch? Wer war denn nun der Besitzer dieser Taverne? Tika glaubte sich zu erinnern, dass Aines Vater in der Palastwache diente. In den Gesprächen der Anwesenden wurde dieser nicht erwähnt. Ob dies etwas zu bedeuten hatte?

Tika beschloss, das müssige Grübeln anderen zu überlassen, Orela und sie hatten im Moment wirklich mehr als genug Beschäftigung, da musste sie sich nicht auch den Kopf über Angelegenheiten zu zerbrechen, die wohl kaum eine Schankmaid betreffen würden...